Dass ich mich in den letzten Monaten intensiver mit Bleistiften und Spitzern beschäftigt habe, dürfte manchen schon aufgefallen sein. Unter anderem auch mit dem "Perfekten Bleistift" und der Suche nach dem noch perfekteren. Anlass für diesen Post ist neben mehreren Fragen an das Schwarmwissen und der Idee, mal aufzuschreiben, was ich bisher so herausgefunden habe, ein Tip von Basti_J hier aus dem Forum (Ehre, wem Ehre gebührt) - doch davon unten mehr.
Die Marke Graf von Faber-Castell gibt es seit 1993. Ich vermute, dass der versilberte Verlängerer zu den ersten Produkten gehörte, und der Perfekte Bleistift etwas später folgte. Weiß jemand, ab wann es die erste Ausführung des Perfekten Bleistifts gab?
Der Perfekte Bleistift ist in den Jahren seines Bestehens einigen Veränderungen unterworfen worden. Die erste (versilberte) Version war von der Handhabung noch etwas aufwändiger als die aktuelle, war sie doch mit Gewinden für Spitzer und Bleistiftklemmung ausgestattet und nicht mit Federringen. Die Bleistifte hatten zu Beginn hinten noch das Messinggewinde der "Bleistifte Nr. II", auf das der Radiergummihalter geschraubt und der "Radiergummibewahrer" (die damals noch versilberte Kappe) gesteckt wurde. Das Radiergummi steckte in einer Messinghülse. Die Folgeversion, immer noch versilbert und zweiteilig, bekam die "Taschenbleistifte Nr. V". Bei diesen Taschenbleistiften gibt es zwei unterschiedliche Gewindearten, die es bei fast allen Stiften unmöglich macht, die Radiergummibewahrer zu tauschen. Ob die ältere der beiden Gewindeformen auch mit der aktuellen Form des Perfekten Bleistifts ausgeliefert wurde, weiß ich nicht. Auch nicht, wann der Wechsel war.
Wann wurde die jetzige Kappenform eingeführt? Die aktuelle Form des Perfekten Bleistifts gibt es platiniert und aus Sterling Silber (dann hat die Kappe am Kopf nicht einen, sondern zwei Rändelringe). Doch auch die platinierte Version gibt es in mindestens zwei Ausführungen. Jedenfalls habe ich ein Exemplar, in die die Austauschspitzer aus Aluminium nicht passen, sondern nur die Kunststoffersatzspitzer. Go figure… Einen Ersatzspitzer aus Aluminium habe ich, dessen Gewinde abgeflacht wurde. Sollte das dem Zwecke gedient haben sollen, ihn in die älteren PB passen zu lassen, hat es nicht geklappt.
Beim Probelesen des ersten Abschnitts hört sich das alles komplett ungeordnet an.

Sebastian wies mich jetzt darauf hin, dass manche Caran d'Ache Bleistifte passten - neben dem Swisswood (noch teurer und härter als die Originale) auch die Grafwood, die es in mehreren Härtegraden gibt. Einen Schreibtest liefere ich noch nach, doch möchte ich zumindest offiziell das Bild posten und mich bei Sebastian bedanken! Meine Befürchtung war, dass es reine Künstlerbleistifte wären und vom Schreibgefühl den Mars Lumograph black ähneln (wer sie nicht kennt, die blauen sind viel besser zum Schreiben, weil ihnen der Rußanteil fehlt). Die Sorgen haben sich zerstreut, nach den ersten Seiten schreiben sich die Grafwood in 4B sehr angenehm! Nicht so weich wie 4B Japaner, aber deutlich weicher als die Originale in B. Von der Haptik kommen sie an das Original nicht ganz heran, denn Lack ist immerhin Lack. Dafür kosten sie weniger als die Hälfte.
Liebe Grüße, Uwe