Wiederentdeckt: Sheaffer Triumph Imperial und Targa

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Thomas Baier
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Re: Wiederentdeckt: Sheaffer Triumph Imperial und Targa

Beitrag von Thomas Baier »

http://www.fountainpennetwork.com/forum ... fer-targa/

Interessanter Bericht über einen der Besten!

Viele Grüße
Thomas
Saarländerin
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Re: Wiederentdeckt: Sheaffer Triumph Imperial und Targa

Beitrag von Saarländerin »

Vielen herzlichen Dank, Thomas, für den sehr interessanten Link :D
sagt Roswitha,
die sich immer freut, wenn Sheaffer angesprochen wird
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Andi36
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Re: Wiederentdeckt: Sheaffer Triumph Imperial und Targa

Beitrag von Andi36 »

Servus Roswitha, Servus Thomas,

der Link hat mich jetzt auch neugierig auf den Targa gemacht. Mir geht es wohl wie dem Author des Artikels, bisher habe ich den Targa ignoriert, er war mir im Vergleich zu den anderen Sheaffer Füllern mit der Inlay Feder (die ich einfach Klasse finde!) zu "profan".

Aber so ist es oft: man lässt sich von Äußerlichkeiten leiten und verkennt die wahren Werte.
Geht's Euch da auch so?

Gruß,
Andreas
Saarländerin
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Re: Wiederentdeckt: Sheaffer Triumph Imperial und Targa

Beitrag von Saarländerin »

Andi36 hat geschrieben:...Aber so ist es oft: man lässt sich von Äußerlichkeiten leiten und verkennt die wahren Werte. Geht's Euch da auch so?...
Andi, aus diesem Grund schätze ich (oft) die Wiederentdeckungen mehr als Neuerwerbe.
Aus meinem Eröffnungsbeitrag:
2 Sheaffer Targa und 2 Crest Triumph Imperial warteten seit Jahren auf eine Grundreinigung und darauf, mich durch ihre beispeilhaften Schreibeigenschaften (Federn) in Begeisterung zu versetzen.
Für wenige Ersatzmark in der elektronischen Bucht gefischt, eingetrocknet, verschmutzt, entpuppen sich nach liebevoller "Restaurierung" manchmal (leider nicht immer) die hässlichsten Entlein (damit meine ich aber keinen einzigen Sheaffer-FH!) als begeisternde Schwäne :D
Auf jeden Fall mag ich die Überraschung, dass ein äußerlich recht wenig beeindruckender FH schreibt wie mit eingeölter und dennoch Charakter aufweisender Feder (da sag ich nur Sheaffer!) viel lieber als den umgekehrten Fall :D

Nach wie vor Sheaffer-begeisterte Grüße von Roswitha
Thomas Baier
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Re: Wiederentdeckt: Sheaffer Triumph Imperial und Targa

Beitrag von Thomas Baier »

Liebe Roswitha,
lieber Andreas,

vielen Dank für die Antworten.

Der Targa ist einer der letzten echten Sheaffer-Neuentwicklungen Mitte der 70er Jahre und er hat daher auch als moderner Halter eine Zylinderform und besteht im Corpus vorherrschend aus Metall.
Er zielte sicherlich auf den bereits seit 1973 etablierten und sehr erfolgreichen Parker 75.
Er ist der Halter mit den sicherlich meisten Gehäuseausführungen.
Er besitzt die einzigartige Sheaffer-Einlegefeder Inlaid Nib, die zusammen mit dem Tintenleiter ein hervorragendes Schreiberlebnis erzielen kann.
Er besitzt - wie sehr wenige - ein Ruthenium-Schreibkorn (zumindest bei der Goldfeder ist es so), das ein besonders sanftes Schreibverhalten erzielt (gibt es sonst nur beim Parker Duofold nach meinen Informationen).
Er hat ein weites Federangebot unter Einschluß von sehr feinen Federn und solchen mit Bandzugcharakter.
Er beweist, daß eine rigide Feder außerordentlich komfortabel sein kann.
Grundsätzlich ist die Machart sehr hochwertig und hält auch einen jahrzehntelangen Einsatz aus.
Der Halter ist komplett in Fort Madison, Iowa, produziert, auch das Gold ist im eigenen Werk geschmolzen. Die Fertigung erfolgte mit Mitarbeitern, die teils über Jahrzehnte schon in mehreren Generationen bei Sheaffer gearbeitet haben. Es war der größte Arbeitgeber der Stadt, bevor BIC die Firma zerstört hat. Zwischenzeitlich ist der Service aber in die ehemaligen Hallen zurückgekehrt.

Aber: Der Halter hat, natürlich möchte man sagen, nicht nur Vorteile. Seine Einschränkungen:
1. Handling nach heutigen Maßstäben am Griffstück möglicherweise zu schmächtig.
2. Griffstück dreht sich gerne vom Corpus (Hauptnachteil!).
3. Defekte am Griffstück (sicher seltenes Problem) führen zum Verlust der Feder, da diese nicht mehr vom Griffstück zu trennen ist. Zudem für Nibmeister problematische Nachbearbeitung oder Reparatur (z. B. bei Sturz und Verbiegen der Feder).
4. Nach vielen Jahren können sich Abnnutzungen an den Vergoldungen zeigen, obwohl die Goldschichten an sich recht kräftig aufgetragen sind.
5. Vorsicht: Nicht alle Federn schreiben perfekt, es gibt, wie bei anderen, auch hier Ausreißer.
Thomas Baier
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Re: Wiederentdeckt: Sheaffer Triumph Imperial und Targa

Beitrag von Thomas Baier »

Fortsetzung 1 (wegen Darstellungsproblemen bei längerem Text im Nachrichten-Fenster).
Ich selbst kenne den Targa seit 1997, damals hat mir meine heutige Ehefrau einen verchromten mit 14-K-Goldfeder und OB-Feder geschenkt. Spätger habe ich über ebay mir mehrere zugelegt. Mein schönster stammt von Frau Martini, ein Laque thuya mit exzellenter F-Feder.
Einzig das sich selbst abdrehende Griffstück stört mich bei den Targas gewaltig. Sie haben nicht den Gummiring des Legacy. Besonders mag ich glanzlackierte Modelle, weil dies sehr viel "glatter" in meiner Hand liegen. Die verchromten mit ihrer Strichmattierung wirken "viel metallischer" und fassen sich nicht so gut an. Das ist aber Geschmackssache.
Die merkwürdige Mischung aus 70er-Jahre-Zylinderform und 50er-Jahre Griffstück wirkt an sich etwas kurios und trägt sicher auch dazu bei, daß viele den Targa nicht so richtig ernst nehmen wollen.
Wer aber sein Schreibverhalten kennt und eine gute Feder erwischt, der weiß, was eine Inlaid-Nib kann.
In Ermangelung eines Valor, der in Deutschland viel zu teuer ist, weiß ich nicht, ob dieser nicht die Federn aus dem Targa-Fundus hat. Möglicherweise werden die Federn aus der Serviceabteilung eingebaut.
Zuletzt geändert von Thomas Baier am 22.02.2011 12:29, insgesamt 1-mal geändert.
Thomas Baier
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Re: Wiederentdeckt: Sheaffer Triumph Imperial und Targa

Beitrag von Thomas Baier »

Fortsetzung 2:
Soviel ich weiß, hat man für den Valor vorgesehen, die Federn von Bock fertigen zu lassen, was aber offenbar fehlgeschlagen ist. Leider habe ich keinen Valor (in Deutschland viel zu teuer).
Genial an den Inlaid Nibs ist auch, daß das Federschenkelende nach oben gebogen ist für ein besseres Führen der Feder. Der Vergleich zum Intrigue, der dies nicht mehr hatte, zeigt die Unterschiede im Schreibkomfort deutlich.

Es ist immer wieder schön, über diese überragenden Federn zu hören und schreiben zu dürfen.

Damals teils belächelt, sind die PFM, Imperial, Triumph Imperial und Targa by Sheaffer gerade in den USA zu gesuchten Klassikern geworden, mit denen auch täglich geschrieben wird.

Leider haben sich Legacy und Valor preislich so entwickelt, daß diese Halter in Deutschland viel zu teuer angeboten werden, und somit nur eine kleine Interessentenzahl besteht. Über England kann man aber Sheaffer preisgünstiger einkaufen. Habe ich aber noch nicht gemacht.

Viele Grüße
Thomas
DiBa

Re: Wiederentdeckt: Sheaffer Triumph Imperial und Targa

Beitrag von DiBa »

Hallo
seitdem ich einen eindeutig deutschen Federrohling von Sheaffer sah weiß ich nicht mehr, ob die Stifte wirklich komplett in den USA gefertigt wurden...
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Andi36
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Re: Wiederentdeckt: Sheaffer Triumph Imperial und Targa

Beitrag von Andi36 »

Servus Thomas,

auf Dein Post mit dem Link auf den Targa hatte ich geantwortet...
Andi36 hat geschrieben:der Link hat mich jetzt auch neugierig auf den Targa gemacht
... und schon 3 Wochen später ist die Neugierde in Begeisterung umgeschwenkt. :D

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Roswitha für diesen wunderbaren Füller, und ich kann bestätigen: der Targa ist wirklich ein Großer! Hier ist das schöne Teil:
sheaffer targa.jpg
sheaffer targa.jpg (140.94 KiB) 9310 mal betrachtet
Am meisten beeindruckt mich die sanfte Federspitze. Ganz ehrlich: in dieser Beziehung hat sich der Targa ganz oben in meiner Sammlung eingereiht.

Thomas, Du schreibst die sanften Schreibeigenschaften der Ruthenium Spitze des Füllers zu?
Parker hat die Ruthenium Schreibkörner beim Parker "51" eingesetzt, und zwar nach 1944, es war genau genommen eine Legierung aus Ruthenium und Platin, die Federn sind an ihrer "RU-PL" Prägung leicht zu identifizieren. Von 1941-1944 verwendete Parker "Osmiridium" eine Legierung aus Iridium, Osmium und Platin. Beim Duofold ist das Ruthenium sicher nicht mehr zum Einsatz gekommen, er wurde nur bis 1933 produziert, aber mögicherweise kamen die Schreibkörner auch beim Vacumatic zum Einsatz.
So wie ich das verstanden habe, mußte Parker aufgrund der Knappheit von Iridium (Kriegsjahre) auf Alternativen ausweichen; ich hatte nicht den Eindruck, dass der Wunsch nach einem besseren Material als Iridium der Auslöser war.

Hast Du Hinweise darauf, daß Ruthenium im Vergleich zu Iridium hochwertiger ist? - das würde mich sehr interessieren.

Gruß,
Andreas
Thomas Baier
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Re: Wiederentdeckt: Sheaffer Triumph Imperial und Targa

Beitrag von Thomas Baier »

Hallo Andreas,

vielen Dank für die Informationen. Es freut mich, daß der Targa bei Dir so gut angekommen ist.

Ruthenium-Schreibkörner gelten als besonders sanft. Beim Sheaffer und auch beim Duofold stimmt das ja auch. Jeder, der die Targa-Federn kennt, kann das sicherlich auch bestätigen. Es gibt natürlich auch hier Ausreißer.

Mehr kann ich darüber nicht sagen. Über den "51" sind mir diese Feinheiten des Punktmaterials nicht bekannt.

Viel Spaß mit dem Targa
Viele Grüße Thomas

P. S.: Würde mich wirklich interessieren, ob der Valor die Targa-Feder hat (auch mit der Biegung der Federspitze nach oben) und auch genauso gut schreibt. Dann wäre er nämlich eine überragende Option, zumal er eine Schraubkappe hat. Das Design gefällt mir nicht so gut, aber man kann nicht alles haben. Der Legacy ist natürlich sehr viel schöner, liegt aber nicht so gut in meiner Hand (recht dick und kurz). Leider. Ein Königreich für einen neuen PFM!
Genuss55
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Re: Wiederentdeckt: Sheaffer Triumph Imperial und Targa

Beitrag von Genuss55 »

Ich darf seit ein paar Tagen einen 440 Imperial NOS mein Eigen nennen - ein Traum damit zu schreiben! Wenn man bedenkt, wie alt die Feder und die Fertigungstechniken sind . . . . da können sich andere heute glatt noch eine (dicke) Scheibe abschneiden :wink: . Klein, leicht aber man erntet große Blicke, wenn man mit so einem Teil eine Rechnung, Beleg o.ä. abzeichnet :lol:

@Thomas Beier: was stört Dich am Intrigue? Ich finde ihn persönlich ausserordentlich gut mit einem tollen Schreibkomfort (trotz nicht nach oben gebogener Feder) und nahm bisher jede Tinte ohne Murren (sofern das ein FFH kann, grins). Oder ander gefragt: was vermisst Du am Intrigue?
Thomas Baier
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Re: Wiederentdeckt: Sheaffer Triumph Imperial und Targa

Beitrag von Thomas Baier »

... die fehlende Sheaffer-Qualität!

Ausgeleierte Clips, abgenutze Kappenenden, das Fehlen der unvergleichlichen, nach oben gebogene Einlegefeder. Ich habe Intrigues schon seit vielen Jahren. Das ist z. B. nicht die Targa-Qualität.

"That´s it".

Viele Grüße
Thomas
Genuss55
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Re: Wiederentdeckt: Sheaffer Triumph Imperial und Targa

Beitrag von Genuss55 »

Erst einmal "Entschuldigung" für das verkehrte Schreiben Deines Nachnamens, welcher mit AI statt EI geschrieben wird - war da etwas nachlässig, tut mit leid und wird nicht mehr vorkommen.

Da ich sehr zufrieden mit meinen bisherigen Intrigues bin (auch die Füllmechanik finde ich wirklich gut und funktioniert problemlos), macht mich Deine Aussage/Feststellung neugierig. Ich arbeite daran (an einem Targa und/oder Legacy), aber gut Ding will Weile haben . . . . . . . dies wiedrum heißt für mich: ich könnte mich steigern! Yepppp, you made my day!

Herzlichen Gruß, Alex
Thomas Baier
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Re: Wiederentdeckt: Sheaffer Triumph Imperial und Targa

Beitrag von Thomas Baier »

Genuss55 hat geschrieben:Erst einmal "Entschuldigung" für das verkehrte Schreiben Deines Nachnamens, welcher mit AI statt EI geschrieben wird - war da etwas nachlässig, tut mit leid und wird nicht mehr vorkommen.

Da ich sehr zufrieden mit meinen bisherigen Intrigues bin (auch die Füllmechanik finde ich wirklich gut und funktioniert problemlos), macht mich Deine Aussage/Feststellung neugierig. Ich arbeite daran (an einem Targa und/oder Legacy), aber gut Ding will Weile haben . . . . . . . dies wiedrum heißt für mich: ich könnte mich steigern! Yepppp, you made my day!

Herzlichen Gruß, Alex
Hallo Alex, das ist doch kein Problem, wir sind hier unter uns.

Die Qualität der vorigen Serien ist gegenüber dem Intrigue überlegen und teils weit überlegen. Der Intrigue ist eher der Abgesang auf die Sheaffer-Serien aus eigenem Hause. Angeblich sei der Füllmechanismus zu kompliziert gewesen, etc. Das schreibt jeder offenbar von anderen ab, wenn es um den Intrigue geht. Letztlich ist es ein interessantes Produkt gewesen schon aus der BIC-Ära, wahrscheinlich auch nicht mehr mit Ruthenium-Schreibkorn.

Ich war damals sehr enttäuscht, hatte mir einen extra aus USA besorgt.

Viele Grüße
Thomas
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