Hier nochmal meine beiden neuen Italiener in der Einzelvorstellung.
Irgendwie hat mich italienisch verarbeitetes Zelluloid schon länger gereizt. Auf einmal ging es ganz schnell, kurz nach dem Gebrauchtkauf meines ersten Montegrappa fand ich dann in UK noch einen übrig gebliebenen Visconti Wall Street. Sie sind trotz des gleichen Herkunftslandes und des gleichen Hauptmaterials recht unterschiedlich.
Der Visconti Wall Street greift mal wieder das Thema des "gestapelten" Zelluloids auf, wie vor ihm aus gleichem Hause der Visconti Manhattan oder eben die historischen Vorbilder von Parker. Da ich gerne einen Zusammenhang zwischen Gehäuse- und Schreibfarbe herstelle und grau und grün schon gut vertreten sind, musste es für mich die dunkelrote Variante werden.

- P8270122.jpg (192.1 KiB) 7163 mal betrachtet
Trotz seiner historischen Vorbilder wirkt der Stift modern. Das liegt sicher auch am Querschnitt, der ein Quadrat mit abgerundeten Ecken bildet. Ich bin kein großer Fan vom beinahe universell verwendeten Visconti-Clip, aber hier stört er zumindest aus meiner Sicht das Gesamtbild nicht. Der Stift greift sich gut, ist ohne aufgesteckte Kappe angenehm frontlastig, funktioniert aber auch gut im "Zepter-Modus" mit Kappe hinten.
Der Montegrappa Emblema ist hingegen eher klassisch zu nennen. Er ist deutlich wuchtiger in der Anmutung und alle sichtbaren Metallteile sind aus Silber. Seine achteckige Grundform lässt die Maserung des Zelluloids besonders effektvoll hervortreten. Das silberne Griffstück ist schlanker als das vom Visconti, das Silber scheint dafür an den Fingern zu haften. Während man die Kappe mit etwa drei Drehungen abschrauben kann, braucht es zum Aufschrauben an der Rückseite etwas mehr Geduld.

- P8270127.jpg (129.49 KiB) 7163 mal betrachtet
Dann jedoch beeindruckt der Emblema durch sein beinahe majestätisches Äußeres. Das schränkt seine Anwendbarkeit in meinem beruflichen Alltag etwas ein, aber manchmal braucht man auch etwas einfach für sich selbst.
Beiden Rollerballs liegen Minen mit dem Aufdruck des jeweiligen Schreibgeräteherstellers bei. Es sind aber verschiedene Produkte der Fa. Schmidt: Der Montegrappa Emblema verwendet die Minen aus der Capless-Serie (Schmidt S 812X) , die auch die Basis für Montblancs LeGrand-Minen sind, der Visconti begnügt sich mit dem Format der übliche Euro-Mine (Schmidt SRC 5888). Der Visconti Wall Street verträgt daher auch japanische Gelminen, wie die rot-schwarze uni-ball Signo 207, die ich gerade damit verwende. Beim Montegrappa Emblema muss man tricksen, um eine ähnliche Farbvielfalt zu ermöglichen. Derzeit schreibt er bei mir mit einer modifizierten Montblanc M "Cool Grey".
Zusammen leben Sie in einem
alten schwarzen Etui, für das ich mangels so kräftiger Stifte bisher keine Verwendung hatte.
Viele Grüße
Sebastian