Hallo Tomm,
Knorzenbach hat geschrieben: ↑05.10.2020 21:43
Hi Andi,
ein tolles Teil hast Du Dir geangelt! Die Spritzguß-Nachfolger hatten dann auch wohl keine 14 Karat-Feder mehr (so wie meiner), aber die Form der Feder, die ja schon selbst wie eine Hülse aussieht, wurde beibehalten. Hast Du eine Ahnung, wie man diese besondere Hülsenfeder im Fachjargon bezeichnet?
Gruß,
Tomm
Diese rohrförmige Feder wird als Triumph nib bezeichnet. Spritzguss-kunststoff ist auch bei diesem Deskpen zum Einsatz gekommen - aber eben nur das Mittelteil...
Zu den Federn möchte ich noch anmerken, daß mir nicht bekannt ist, ob überhaupt jemals welche aus Stahl gefertigt wurden - mir ist keine bekannt!
Nicht immer sind diese gepunzt.
Als Beispiel habe ich hier drei Sheaffer Snorkel Modelle herausgesucht die auch mit diesem Federtyp ausgerüstet sind (und ja eigentlich auch das Touchdown-Füllsystem haben, wenn auch etwas "gepimpt").

- 3 mal Sheaffer Snorkel
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Mit 14k (585er Gold) ist nur die mittlere Feder gestempelt, obwohl die linke mit Sicherheit auch aus diesem Werkstoff besteht! Die Triumphnib links im Bild stammt von einem Snorkel der ersten Generation (erkennbar am Schnorchelrohr aus Gold, das nach kurzer Bauzeit durch eines aus Edelstahl ersetzt wurde) und präsentiert sich komplett "silbern". Es handelt sich wohl um eine Palladium/Rodium Beschichtung auf 14k Gold. Auf der rechten Seite ist die Plattierung etwas abgerieben und der Goldkern schimmert durch.

- Unter der silbernen Beschichtung kommt das Gold ans Tageslicht.
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Eine Golpunze findet sich auf der Feder nicht! Bei hochwertigen Füllfederhaltern konnte der Kunde damals einfach davon ausgehen, daß die Schreibfeder aus Gold war (auch viele alte Parker Federn, z.B. im Vacumatic, waren nicht mit 14k gestempelt.)
Ab Mitte der 1950er Jahre (nur meine Vermutung, da weder die frühe Snorkelfeder, noch die des Deskpens eine Markierung auf der Unterseite aufweisen) bekamen die Triumphnibs noch eine interne Codierung auf die Unterseite graviert. Bestehend aus einem Buchstaben und einer Zahl, weist diese Markierung auf die Strichbreite der Feder und das Material hin. 585er Gold müsste einen Buchstaben und die Zahl 2 tragen. Die zweifarbig Feder in der Bildmitte (erstes Bild) ist also quasi "überbeschriftet"!

- 14k Goldpunze
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- Die selbe Feder mit zusätzlicher F5 Gravur
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F5 seht hier für "fine" und 14k teilbeschichtet (ohne Palladiumschicht im vorderen Bereich müsste es demnach F2 heißen).
Es gibt diese Federn also von materialmäßig gar nicht gekennzeichnet, bis doppelt beschriftet.
Um die Verwirrung komplett zu machen, gibt es auch noch solche Federn wie im oberen Bild ganz rechts!

- Keine Materialpunze
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- F4
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Diese Feder präsentiert sich auch im silbernen Gewand, enthält aber nun tatsächlich kein Gold!
Es handelt sich um eine Silber-Palladium Legierung, möglicher Weise die erste Verwendung dieses Materials für Schreibfedern? Korrigiert mich bitte wenn ich falsch liege - vielleicht hat Sheaffer das Material "wiederentdeckt", wie Visconti heut zu Tage?
Auf jeden Fall gibt es alle möglichen Triumphfedern - aber alle sind aus Edelmetallen - oder hat jemand von Euch eine aus Stahl?