Wer hat Erfahrung mit Conway Stewart?

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steddler
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Wer hat Erfahrung mit Conway Stewart?

Beitrag von steddler »

Hallo zusammen,

da ich demnächst einen Besuch in London plane, habe ich mich mal etwas näher mit den englischen Füllhaltern auseinander gesetzt. Ich mag ja Urlaubsmitbringsel... ;-)
Dabei bin ich auf die Marke Conway Stewart gestoßen, die mir bisher völlig unbekannt war.
Auf der Homepage finde ich den einen oder anderen interessanten Füller, den ich gern meine Sammlung aufnehmen würde.

Wer von euch hat denn Erfahrung mit der o.g. Marke und kann mit etwas über die Füller (Schreibverhalten, Tintenfluss, etc.) erzählen? Mir schwebt der Churchill Celebration bzw. der Kipling vor. Ich bin dankbar über jede Rückmeldung...

Schönen Gruß und vielen Dank im Voraus
Carsten
penparadise
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Re: Wer hat Erfahrung mit Conway Stewart?

Beitrag von penparadise »

steddler hat geschrieben:Hallo zusammen,

da ich demnächst einen Besuch in London plane, habe ich mich mal etwas näher mit den englischen Füllhaltern auseinander gesetzt. Ich mag ja Urlaubsmitbringsel... ;-)
Dabei bin ich auf die Marke Conway Stewart gestoßen, die mir bisher völlig unbekannt war.
Auf der Homepage finde ich den einen oder anderen interessanten Füller, den ich gern meine Sammlung aufnehmen würde.

Wer von euch hat denn Erfahrung mit der o.g. Marke und kann mit etwas über die Füller (Schreibverhalten, Tintenfluss, etc.) erzählen? Mir schwebt der Churchill Celebration bzw. der Kipling vor. Ich bin dankbar über jede Rückmeldung...

Schönen Gruß und vielen Dank im Voraus
Carsten
Moin Carsten,

ich kann eigentlich nur etwas über die historischen Conway Stewart Schreibgeräte sagen und die zählen zu den "besseren" Marken. Allerdings haben diese nichts mit den neuen Schreibgeräten zu tun, denn die Marke war lange Zeit inaktiv und wurde — ähnlich wie KaWeCo — erst vor einigen Jahren durch einen neuen Inhaber komplett neu aufgebaut. Die Mannschaft von Conway Stewart ist recht klein (soviel ich weiss sind dort keine 20 Leute beschäftigt) aber sie stellen die Schreibgeräte mit viel Liebe und mit sehr viel Handarbeit her. Geschrieben habe ich allerdings mit einem der neuen Schreibgeräte noch nicht.

Wenn Du in London bist, dann solltest Du unter anderem den Portobello Markt besuchen. Dort sind einige Händler aktiv, die mit historischen Schreibgeräten handeln. Auch "Penfriend" in der "Burlington Arcade" ist immer einen Besuch wert. Die Auswahl ist erstaunlich und faszinierend (allerdings habe ich wegen der Preise dort noch nie etwas gekauft). An modernen Schreibgeräten findet man wohl bei Harrods im Untergeschoss die größte Auswahl, die Preise sind nicht höher als anderswo. Tja, und dann ist da noch die Flagship Boutique von Montblanc in der Bond Street, denn wenn man schon in der Burlington Arcade ist, dann kann man auch eben um die Ecke gehen.

Viel Spaß!
Mit besten Grüßen
Axel
________________________
steddler
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Re: Wer hat Erfahrung mit Conway Stewart?

Beitrag von steddler »

Hallo Axel,

vielen Dank für Deine Einschätzung. Das Conway Stewart schon mal pleite war, habe ich irgendwo lesen können, von daher auch meine Frage. Ich finde die neuen Modelle aber sehr ansprechend. Nicht ganz so abgedreht, wie bei manch anderem Hersteller. Was wären denn z.B. alte Modelle? Hast du da spezielle vor Augen?

Vielen Dank auch für Deine Tipps bezüglich des Einkaufens. Penfriend habe ich bisher im Internet ausfindig machen können. Es ist ja immer ein bisschen schwierig, eine gute Adresse in einer fremden (manchmal auch in einer heimischen) Stadt zu finden.

Schönen Gruß
Carsten
hotap

Re: Wer hat Erfahrung mit Conway Stewart?

Beitrag von hotap »

Hallo Carsten,

gib doch mal hier in der Suchfunktion „Conway Stewart“ ein, dann bekommst du reichlich Treffer (59 inkl. deinem Erzählfaden) angezeigt, in der es auch um und mit Conway Stewart geht.
Hier schon mal ein etwas größerer Erzählfaden (Churchill) vorab: http://www.penexchange.de/forum_neu/vie ... f=5&t=3458

Schöne Grüße
Günter
Münsterländer
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Re: Wer hat Erfahrung mit Conway Stewart?

Beitrag von Münsterländer »

Hallo, Carsten,

zu Conway Stewart kann ich zu den aktuellen (ganz schön teuren) Modellen keine Meinung abgeben; wenn du jedoch, wie Deine Eingangsfrage durchblicken läßt, zu CS allgemein etwas wissen möchtest, kann ich durchaus etwqs beitragen.

Conway Stewart ist eine von drei Hauptsammellinien, für die ich mich im Laufe der letzten 2 Jahre entschied. Ich besitze ca. 30 CS-Füller der verschiedensten Baureihen; jedoch alle aus der zu nennenden "alten" Zeit von CS. Das heißt, so zwischen 1930 und 1980 (cirka).

Ich liebe die grundsätzliche Farb- und Erscheinungsgestaltung der Halter von CS, die in jener Zeit (wie natürlich andere Firmen auch) extrem schöne Modelle produzierten. Die Technik (meist als Hebelfüller mit eingesetztem Tintensack) ist einfach und kann leicht selbst wieder in Stand gesetzt werden. Die Federn sind normal bis gut; nicht überragend; aber das Gesamtbild: klasse !!!

Sehr, sehr empfehlenswert ist die Seite von Jonathan Donahaye in Internet unter der URL
http://jonathandonahaye.conwaystewart.i ... /page1.htm
wo Du (sofern des Englischen mächtig) im "Buch der Nummern" über m.E. fast jeden CS-Füller Informationen zu Baujahr, Ausführungen, Seltenheitsgrad u.ä. findest. Natürlich fast immer auch mit Foto. Da sieht man die unglaubliche Vielfalt, die CS in all den Jahren hergestellt hat. Das Stöbern macht Spaß und Appetit.

Übrigens: bei dem englischen Ableger des großen Auktionshauses (auch Bucht genannt) gibt es CS deutlich günstiger als hier bei uns.

Hoffe, etwas geholfen zu haben

Grüßlis in die Runde

Ewald, alias Münsterländer
heiner999
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Re: Wer hat Erfahrung mit Conway Stewart?

Beitrag von heiner999 »

Hallo Ewald,

ich bin ziemlich neu in diesem Gebiet. Habe mir mal die Füller von CS angesehen. Sind wirklich sehr schöne Sachen dabei. Du scheinst davon ja was zu verstehen. Ich habe mal eine Frage zur Tintenspeicherung im Füller. ich kenne den Hebelfüller mit Tintensack nicht. Wie funktioniert dieser. Gibt es da Fotos davon damit man mal eine Vorstellung bekommt.

Danke
Heiner
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Andi36
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Re: Wer hat Erfahrung mit Conway Stewart?

Beitrag von Andi36 »

Servus Heiner,

Richard Binder erklärt (in englisch) die Füllmechanismen recht anschaulich und mit Prinzip-Abbildungen.

siehe hier:
http://www.richardspens.com/ref/fillers.htm
Suche nach dem Stichwort "Lever Filler", so die Bezeichnung der Hebelfüller auf english.

http://www.richardspens.com/ref/anatomy/lever.htm

Ich hoffe, ich konnte helfen.

Gruß,
Andreas
Münsterländer
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Re: Wer hat Erfahrung mit Conway Stewart?

Beitrag von Münsterländer »

Hallo, Heiner,

die Antwort auf Deine Frage an mich hat Dir ja schon der Andreas gegeben.

Auf den umfassenden Seiten von Richard Binder sind beinahe alle Füllmechanismen erläutert; u.a. auch das System "lever filler", welches bei den meisten Conway Stewarts zum Tragen kommt.

So ist das hier im Forum: wir ergänzen uns bestens. Danke, Andreas !!

@ Heiner: sollten noch weitere Fragen offen sein, frag´ ruhig. Es gibt hier so viele kundige Füllfederhalter-Wissende, da wird einem meist schnell geholfen. Ich bin da in der Runde nur ein kleines, bescheidenes Flämmchen.

Grüßlis

Ewald
Rene
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Re: Wer hat Erfahrung mit Conway Stewart?

Beitrag von Rene »

Hallo,

ich finde es schade. das die CS kaum in Deutschland bekannt und nicht verfügbar sind.
Vor einem Jahr hatte ich sogar versucht über Rolf Thiel von missing-pen einen zu erhalten - aussichtslos. Es rentiert sich einfach nicht, einzelne FH zu importieren. Man müsste sie schon selber bestellen, aber für den Preis möchte man schon ein paar Zeilen zur Probe schreiben.
In der Bucht habe ich ein altes Modell gefischt, der liegt wirklich toll in der Hand. Bei den Schreibeigenschaften der aktuellen Modelle tippe ich aber auf das Problem, das es bei den anderen Marken auch gibt: "früher war alles besser" - die heutigen Federn sollen gut schreiben aber aber ziemlich unflexibel sein.
Dennoch schöne Stücke und ich hätte auch gern einen :roll: : http://www.thewritingdesk.co.uk/conwaystewart.php

Viele Grüße

René
steddler
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Re: Wer hat Erfahrung mit Conway Stewart?

Beitrag von steddler »

Hallo Ewald,

vielen Dank für Deine ausführliche Meinung und den Link. Das bringt mich schon ein riesigen Schritt weiter in Sachen CS.
Ich werde auf jeden Fall das eine oder andere Mal in der englischen Bucht schauen und vielleicht mein Netz auswerfen. Schwierig finde ich es nur, dass ich kein Preisgefühl für die Modelle habe.

@René:
Da gebe ich Dir recht. Ich finde es auch schade, dass es keine Möglichkeit gibt in Deutschland einen Füller probe zu schreiben. Immerhin haben die neuen Modelle ganz schön happige Preise und dann die Katze im Sack zu kaufen ist nicht sehr ideal.
Aber zum Glück ist bald August und ich kann in England selbst den einen oder anderen ausprobieren. :D

Es wird hier viel geschrieben über "Neue Modelle, alte Modelle". Hat jemand von euch Erfahrungen mit den neuen Modellen bzw. kann etwas zu den Unterschieden zu den Alten sagen?


Schöne Grüße aus dem Ländle
Carsten
Rene
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Re: Wer hat Erfahrung mit Conway Stewart?

Beitrag von Rene »

Hallo Carsten.
Aber zum Glück ist bald August und ich kann in England selbst den einen oder anderen ausprobieren.
... und uns darüber berichten -> hast Du vergessen :lol:

Viele Grüße

René
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Andi36
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Re: Wer hat Erfahrung mit Conway Stewart?

Beitrag von Andi36 »

Genau!

- denn die Conway Stewart's interessieren mich auch.

Gruß,
Andreas
steddler
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Re: Wer hat Erfahrung mit Conway Stewart?

Beitrag von steddler »

...nicht vergessen... das hielt ich für so selbstverständlich, dass ich es gar nicht erwähnen wollte... :lol:

Schönen Gruß
Carsten
Ex Libris
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Re: Wer hat Erfahrung mit Conway Stewart?

Beitrag von Ex Libris »

Hallo Carsten,

nun kann ich zwar nichts über die alten Modelle sagen. Aber ich besitze einen modernen grünen CS Wellington, den ich hier über das Forum vor Zeiten einem anderen Foristen abgekauft habe.

Manches, was ich über den Füller sagen kann, wurde so ungefähr von Sokko gesagt, in dem Churchill-Thread, den Günter weiter oben genannt hat. Der Wellington ist allerdings kleiner als ein Churchill: Wenn ich ihn neben meinen M 800 Blue o' Blue lege, dann geben sich beide, was Länge und Durchmesser anbelangt, nicht sehr viel, wobei das Griffstück des Pelikan ein paar mm dicker ist.

Mein Wellington hat ebenfalls eine einfarbig goldene 18K M-Feder mit einem kräftigen, nicht allzu schmalen Strich, ebenfalls in etwa in der Größe einer Pelikan M 800-Feder und - offenkundig im Gegensatz zu den alten Modellen - einen eingeschraubten Kolbenkonverter (der Wellington wäre ansonsten mit ausschließlich kurzen Standardpatronen befüllbar). Lange Patronen gehen nicht rein (das habe ich gerade eben noch einmal mit einer leeren Watermanpatrone ausprobiert), weil im Schaft eine Metallhülse - sieht nach Messing aus - steckt, die innen am Schaftende schmaler wird und so ein paar mm fehlen, um den Füller zuzuschrauben. Und da noch mal so eine Metallhülse in der Kappe steckt, ist der Wellington nach dem Pelikan Majesty und dem MB Thomas Mann mein drittschwerster Füller mit 37g (mit Kappe) und 23g (ohne Kappe). Ich persönlich bin kein Kappenaufstecker, aber ich finde es schier unmöglich, den Wellington mit aufgesteckter Kappe zu schreiben: Einmal wird er dadurch rund 18cm lang und mit den beiden Metallhülschen bekommt er ein immenses rückwärtiges Gewicht.

Nun vielleicht das wichtigste: Wie schreibt er? Dazu kann ich nur sagen: Sagenhaft, sofern die Tinte stimmt. Mein Wellington ist in der Hinsicht ein bisschen wählerisch. Am liebsten mag er gut fließende und/oder gut mit Farbstoff gesättigte Tinten wie Noodler's, Private Reserve oder Diamine (wobei ich ohnedies einen kräftigen Tintenfluss bevorzuge) - wenn ich es wagen sollte, so etwas wie die dünne Pelikan 4001 Königsblau zu verwenden, werde ich mit kratzigem Schreibverhalten bestraft. Wenn aber die Tinte passt, gleitet die Feder sehr weich und angenehm über das Papier und es macht eine Freude, mit dem Füller zu schreiben - sofern man das Gewicht mag, was der Grund war, dass der Vorbesitzer nicht auf Dauer mit ihm schreiben konnte. Ich hingegen finde das Gewicht recht angenehm, da ich dann den Füller selbst schreiben lassen kann und ihn bloß über das Papier zu ziehen brauche.

Die letzten Highlights gerade des Wellington sind zum einen seine Form: Er ist nicht gerade (d.h. zylindrisch), sondern er wird zum Kappenende und zum Schaftende hin dicker, so dass sich der 'Wellington' im Profil betrachtet ein bisschen 'wellt' - man verzeihe mir das Wortspiel. Das andere ist das Material: Betrachtet man das Bild des grünen Wellington auf der Seite thewritingdesk, die schon genannt worden ist, erkennt man zwar, dass der gesprenkelt bzw. marmoriert wirkt. Fällt jedoch Sonnenlicht auf meinen Wellington, dann schimmert und leuchtet das Material - zumal dieses Harz durchscheinend ist, wie man an der Kappe sehen kann - wie man sich kaum ein Bild davon machen kann; außer vielleicht in den überbelichteten Bildern, die Sokko zum Churchill eingestellt hat (die mit dem Vergleichs M 800), wo diese Wirkung halbwegs zu sehen ist. Ich persönlich liebe das Spiel der Reflexe dieses Füllers sehr - und schreibe daher gerne an meinem Schreibtisch im Sommer bei offenem Fenster mit ihm.

Ich für meinen Teil kann also nur sagen, dass ich die 'Katze im Sack' gekauft hatte, als ich diesen Füller seinem Vorbesitzer abgekauft hatte, aber ich habe diesen Kauf absolut nicht bereut. Inzwischen hätte ich durchaus gerne noch den einen oder anderen Conway Stewart - von den neuen -, da es, wenn ich mir die Seiten der englischen Verkäufer so anschaue, echt schöne Modelle gibt.

Ich darf also wahrscheinlich froh sein, dass ich nicht nach England fahre, da ich mich sonst wohl ruinieren würde, da die Füller dann doch auch wieder nicht allzu günstig sind, sofern man nicht - wie zugegebenermaßen ich - ein Schnäppchen macht.

Viele Grüße,
Florian
federmann
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Registriert: 07.06.2008 16:51

Re: Wer hat Erfahrung mit Conway Stewart?

Beitrag von federmann »

Hallo Freunde der Sonne,

ich überlege mir auch, einen Conway Kipling zu kaufen.

Interesse habe ich besonders an der feinen italic-Feder.
Kann mir bitte jemand was zu ihr schreiben?

Als Referenz schlage ich den aktuellen Pelikan M600 (EF-Feder) vor,
der für mich das Maß aller Dinge ist.
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