JulieParadise hat geschrieben: ↑03.12.2020 11:35
........ Tintentagebuch als Challenge bzw. Dokumentation hier, bei Instagram oder FPN: Für mich persönlich habe ich gemerkt, dass ich solche Challenges immer nur bedingt durchhalte bzw. mehr als 30 Tage schwer sind, weil ich etwa nur zu bestimmten Zeiten fotografieren kann (wg. Zeit, Lichtsituation) und das Drumherum viel Zeit frisst, zumal meine Ansprüche oft höher sind als meine Fähigkeiten, dann werde ich unzufrieden, mache Sachen mehrfach, ärgere mich über nur halb zufriedenstellende Seiten und Fotos etc. Und da ich zuletzt nicht nur an Schlafens-, sondern auch an Essenszeiten geknapst habe, werde ich wohl in absehbarer Zeit meine Kräfte anders einteilen müssen. ......
Ich erspare mir hier mal die Vollquote, obwohl vieles davon meinen Kern trifft. So insgeheim waren die Challenges auch ein Test dafür, wie lange geht das, wie aufwendig ist das, geht das jeden Tag, was geht jeden Tag....
Gelernt habe ich, es geht jeden Tag, aber nicht mit unendlichem Aufwand. So etwas wie mit den Aquarellen im Sommer kann ich sicher nicht im täglichen Rahmen, auch da ist das auf Wochenenden reduziert und das Fotografieren eben dann, wenn das Licht passt. Die letzten 30 Tage waren da schon kritisch, da konnte ich mir das Licht nicht aussuchen, sondern musste fotografieren wenn ich Zeit hatte. Ich mag die Fotobox zwar nicht so gern, aber sie wird sich, so wie ich das plane, wohl kaum vermeiden lassen, zumindest wenn ich die Ergebnisse mehr oder weniger sofort Online bringen will.
Das Schreiben an sich ist wohl eher unproblematisch, ich werde auch Stifte füllen und einbinden, aber eben nur dann wenn ich das auch muss. Für die meiste Zeit werde ich wohl mit meinen Federhaltern arbeiten oder insgesamt mit Feder, mal schauen, so ganz im Detail habe ich auch noch nicht alles überlegt.
Blue Fox hat geschrieben: ↑03.12.2020 12:44
Bei aller Liebe zu Füllern und Tinte wäre mir ein Tintentagebuch viel zu zeitfressend. Es gibt auch noch Haus und Garten und natürlich den Job. Was Gescheites essen will man ja auch noch. Und ich zeichne oder schreibe dann lieber, wenn ich Zeit habe. ...
Knorzenbach hat geschrieben: ↑03.12.2020 23:14
Ein Tintentagebuch zu führen wäre für mich eine hübsche Sache, weil ich das "Material" dazu hätte. Aber das eine Luxus-Sache. Zeit-Luxus, und den habe ich nicht. Nicht mal annähernd. Job, Haus, Garten und Pflege fordern ihren Tribut. Für Inkvents bleibt mir nur das Wochenende.
Genau das ist der Grund warum ich das mache. Ohne Corona bin ich sehr viel unterwegs und arbeite lange, da dauert es nicht lange bis alles andere "verschwindet". Für eine Zeit lang ist es ganz spannend Abends die Umwelt zu erkunden, wenn man in so exotisch klingendenden Orten wie Tokyo, Singapore oder Bangkok ist. Das ist bei vier Wochen und längeren Trips kaum von Dauer. Am Ende reduziert sich das meist nur noch auf Arbeiten, Essen und Schlafen, etwas lesen vielleicht und für mich eben schreiben. Aber, amn ist eben auch gern mal an Orten von denen noch nie jamnd gehört hat und das Erkunden genau einen Abend lang dauert. In Corona Zeiten lebe ich mit meiner Familie, im Moment nur noch, da ich im HomeOffice arbeiten darf/muss. Dieses Leben ist exakt nicht meines. Ich liebe meine Familie und der Teil des Lebens ist auch sehr schön, aber ich komme auch kaum noch raus. Es ist dann irgendwann zu viel. Auch da fange ich an zu schreiben. Meistens Abends, wenn ich mit meiner Frau im Wohnzimmer sitze oder ich gehe runter zum Rhein, schreibe da.
Dieser Luxus, Zeit für Dinge zu haben die nichts mit dem Rest der Welt zu tun haben sondern nur mit mir, sollte kein Luxus sein. Ich bin an so einem Punkt, wo der Luxus irgendwie notwendig geworden ist. Ich nehme mir einfach die Zeit für mich. Niemand sonst macht meine Arbeit, sie ist also morgen auch noch da, niemand nimmst sie mir weg, sie wird also am selben Fleck liegen. Ich habe für mich lernen müssen, dass nur ganz wenige Dinge zwingend sofort erledigt werden müssen. Die mentale Entspannung, die mir das Schreiben gibt, die brauche ich auch irgendwie.
Meine Frau hat mir aus einem ihrer Bücher ein schönes Zitat dagelassen, dass mir nach 13Std Schreibtisch und mehr dann gern einfällt: "Am Arsch vorbei, führt auch ein Weg". Spätestens wenn mir das einfällt, geht es morgen weiter....
Die letzten 30 Tage für die Challenge haben mir so einen Indikator gegeben was geht. Ich brauche, so ungefähr 60-90min für eine kurze Vorstellung, mit fotografieren und in Lightroom stopfen, 30-45min, nur für die Vorstellung. Das muss einfach gehen jeden Tag, zumindest in meiner Vorstellung für die nächsten 365 Tage ab dem 1.1.
Ich habe schon vor einige davon Online zu bringen, aber bestimmt nicht alle. Wenn ich unterwegs bin, fehlt mir mal mindestens das Equipment dafür und ganz sicher das Licht und irgendwie auch der Wille.
Na ja......
M