Hallo Christof,
Zollinger hat geschrieben: ↑04.03.2021 16:37
Ob die Kunststoffdichtung korrekt ist kann erst mit Sicherheit gesagt werden, wenn das Alter des Füllers bestimmt ist.
Hartgummi erkennt man an seinem schwefligen Geruch wenn man ein wenig daran reibt. (Noch ein Detail: Die Drehknöpfe aus Hartgummi hatten einseitig ein kleines Loch für den Spindelsplint.)
Zelluloid riecht nach Kampfer.
Milano-Modelle findest Du im Archiv von Penboard.de
Bei den Modellen die ich kenne ist die Binde aber in den Schaft integriert - das macht die Milano-Modelle aus.
Das ist definitiv ein interessanter Füller, ob er nun so aus der Fabrik kam oder später aus "übriggebliebenen" Teilen zusammengebaut wurde. Alleine der gute Zustand der Teile ist besonders...
mit "Kunststoffdichtung korrekt" meinte ich, dass sie so aussieht wie die ab Ende 1942, aber nicht, dass sie zum Baujahr passt.
Ich habe jetzt mehrere Vergleichsreibungen und -riechungen mit diesem, einem 100er und einem anderen 100N durchgeführt, muss aber anmerken, mein Geruchssinn ist nicht besonders, aber ich würde sagen:
- das Griffstück ist aus Hartgummi
- der Schaft ist aus Celluloid (auch wenn es weit weniger riecht als das vom 100er bspw.; das Kriterium ist aber auch eher uneindeutig, weil gegen Ende der 30er sukzessive Kampfer durch Ersatzstoffe wie Triphenyl- oder Tricresylphosphate oder -phtalate ersetzt wurde)
- die Mechanik hat kein Loch (mein anderer 100N schon, an der typischen Stelle oben am Knopf). Hier verwirrt mich ein wenig das Bild S. 40 rechts unten im Dittmer/Lehmann 1. Auflage, zeigt einen Kolbenapparat mit neuer Dichtung, der Knopf hat ein Loch in der Mitte, nicht oben. Hat meiner aber ebenfalls nicht.
Bedeutet also:
- Schaft/Griffstück vor 1940
- Kolbenmechanik nach 10/1942
- und ganz seltsam: Federapparat nach 09/1950
Also vermutlich zusammengebaut aus "übriggebliebenen" Teilen. Nur wozu hat er dann die Banderole mit der Federstärke?
Für mich ist er besonders, weil meine Frau ihn mag ...

... und natürlich, weil ich ihn extrem schön finde!
Danke & Grüße,
Axel