Pelikan M200 - Einen Kauf wert?

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hamlet
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Pelikan M200 - Einen Kauf wert?

Beitrag von hamlet »

Ich möchte mir gerne zu meinen Patronenfüllern einen Kolbenfüller anschaffen. Mir wurde im Laden der Pelikan M200 gezeigt und ich konnte auch ganz gut damit schreiben. Meine fRage ist jetzt, ist er eine Anschaffung wert zum Einstieg? Oder sollte ich lieber noch sparen und einen teureren kaufen?
EXPO-Edition Freund
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Beitrag von EXPO-Edition Freund »

Hallo Hamlet,
der 200er ist für den Einstieg sicher kein schlechter Kolbenfüllhalter. Habe wenig schlechtes darüber gehört und für den Preis ist er eine gute Anschaffung. Zu bedenken ist allerdings, daß die Feder lediglich vergoldet ist. Eine echte Goldfeder hat natürlich andere Schreibeigenschaften. Der preisliche Sprung ist dann aber auch merklich, Du müßtest mindestens 100 Euro mehr ausgeben, eher auch 150-200, je nach dem, was Dir gefällt. Wenn es nicht unbedingt ein Pelikan sein muß, kann ich Dir den Van Gogh von Visconti empfehlen. Er liegt in der Midi Ausführung mit Konverter bei ca 150 Euro und ist den Preis wirklich wert.
Schöne Grüße,
ExpoEdition-Freund
Schuttwegraeumer
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Beitrag von Schuttwegraeumer »

Ich besitze einen und bin eigentlich sehr zufrieden.
Probiere ihn aber mit verschiedenen Federstärken aus, mir ist die "M" auf manchem Papier (meist auf glattem) fast schon zu breit.
Auf normalem Schreibpapier ist die "M" genau richtig finde ich.

Der M200 ist eher leicht.
Meiner ist aus 1991 und hat sich gut gehalten, nur die Vergoldung der Feder wird nicht lange halten, ist aber mehr ein optisches Problem, meine Feder sieht komplett silbern aus, nur am Rande kann man bei genauem Hinsehen noch die vergoldung erkennen.
Der M200 ist ein halbwegs leistbare Gebrauchsfüller mit Kolbenmechanik.
Diese ist übrigens bei mir überholbedürftig, die Gewinde sind bei allen Pelikans mit Kolben aus Kunststoff.
Der Tintenfluss ist auch ganz brauchbar, kein Vergleich mit manchem Sicherheitsfüller aber man kann nicht so schnell schreiben dass der Tintenfluss aussetzt.
Das optimale Gebrauchsschreibgerät wenn man auf Füller steht finde ich.


Schutti
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Tenryu
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Beitrag von Tenryu »

Ich besitze auch einen (altes Modell) und bin sehr zufrieden damit. Ich sehe eigentlich keinen Grund sich den wesentlich teuereren (gleich großen) M400 anzuschaffen. Die Schreibeigenschaften moderner Goldfedern unterschieden sich kaum von einer guten Stahlfeder gleicher Größe.

Was die Vergoldung anbetrifft, so darf man die Feder eben nicht ständig abwischen und polieren. Nach dem Füllen lieber mit einem weichen Papier oder Stoff abtupfen. Dann bleibt die Vergoldung jahrelang drauf. (Außerdem ist es immer noch billiger, sich nach ein paar Jahren bei Bedarf eine Ersatzfeder zu besorgen.) Die Feder selbst nutzt sich übrigens nicht ab, es ist nur die Vergoldung.
Thomas Baier
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Beitrag von Thomas Baier »

Hallo Tenryu,
bei den aktuellen M 200 bietet Pelikan gute Federn an, die einen Hauch Elastizität haben und gut geschliffen sind. Kratzige Federn, die bei Pelikan häufig vorkommen, muß man zurückweisen, sie lassen sich nicht einschreiben. Gerade die aktuellen F-Federn sind als Allrounder sehr gut geeignet. Das Schreibkorn ist klein und erinnert an alte Federmodelle bis zu den 50ern.

Häufig sind die Goldfedermodelle im Schreibverhalten nicht besser und es gibt dann lange Gesichter. Man sollte also ausprobieren.

Bei einem aktuellen M 300 jedenfalls, dessen Feder durchaus mit den 400ern in den Schreibeigenschaften vergleichbar ist, kann ich im Schreibverhalten gegenüber dem M 200 keinen Vorteil erkennen, ganz im Gegenteil.

Die Tintenleiter dürften identisch sein beim 200er und 400er, diese sind sehr zuverlässig und ermöglichen einen guten Tintenfluß. Wenn man nicht zufrieden ist, liegt es hier eindeutig an der Feder und damit letzlich an Federschlitz und Schreibkorn.

Hauptvorteil der M 400 ist die wesentlich bessere Materialqualität, die eine dauerhafte Benutzung ohne wesentliche Abnutzungserscheinungen erlaubt.

Ich benutze für den Alltag zwei M 200 in transparenter Ausführung mit blauer und roter Tinte. Bei einem ist es nach 1 Jahr zu einer Haarrißbildung an der Kappe gekommen, die Kappe hat Pelikan anstandslos ausgetauscht.

Viele Grüße
Euer Thomas Baier
AT
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Beitrag von AT »

Dann will ich meine Meinung auch noch dazugeben...

Auch ich besitze einen älteren M200 (ca. 1991), allerdings mit der OM- Feder. Ich schreibe ausgesprochen gerne mit diesem Füller. Er liegt gut in der Hand, der Tintenfluss ist für meine Handschrift genau richtig und - durch die OM- Feder, die allerdings nicht für jeden passend ist - wird meine Hand zu einer sehr individuellen Schrift geführt.
Bezüglich der Materialeigenschaften habe auch ich die Erfahrung machen müssen, dass der M200 da nicht ganz mit den Messing- Innenleben seiner größeren Schwestern und Brüder mithalten kann. So musste ich die Kolbenmechanik vor kurzer Zeit (für 10.- €) reparieren lassen. Wenn ich allerdings vergleiche, was ich in den letzten 14 Jahren an Geld in meine Autos stecken musste, sollte dies kein Argument gegen einen Kauf sein.
Ich kann den M200 darum sehr empfehlen.

Gruß
Andreas Tillmans
Axel Hübener

Beitrag von Axel Hübener »

Ein Grund, der in meinen Augen gegen den M200 spricht ist u.a. seine Größe - oder besser gesagt "Kleine", denn er ist aus ergonomischer Sicht nur für kleine Hände geeignet.

Wenn man sich beim Umfassen des Schreibgerätes mit den Fingerspitzen berührt, fördert dies die Verkrampfung der gesamten Schreibhand.

Ergonomen, die sich mit dem richtigen Anfassen, der richtigen Schreibhaltung eines Füllfederhalters beschäftigt haben, sind zu der "Faustregel" gekommen, dass der Durchmesser des Griffstücks eines Schreibgerätes mindestens den Durchmesser des vorderen Gliedes des kleinen Fingers der Schreibhand haben sollte.

Dadurch dass die Menschen heute alle größer sind, werden die meisten Schreibgeräte heute auch in dickeren Größen angeboten, damit sie auch zu den Menschen passen. Der "Schlankheitswahn" im Schreingerätedesign aus den 70er Jahren ist (zum Glück) ja vorbei, aber speziell Pelikan bietet immer noch die gleichen Schreibgeräte wie vor 50 Jahren an. Und um wieviel sind wir gegenüber unseren Eltern und Großeltern gewachsen?

OK, es gibt heute auch die M600 und M800 - ja und sogar den M1000, aber im preiswerten Konsumerbereich liegen die nun mal nicht.

Anstelle hier mal etwas neues zu machen, fällt den Marketingstrategen bei Pelikan leider immer nur eine neue Farbe ein ...

"Wir haben doch den "Epoch" gebracht" lautet dann die Antwort. Aber wer will ernsthaft einen "Epoch" mit einem "Souverän" oder M200/M250 vergleichen?!?
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denniL
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welche Größe soll man nehmen?

Beitrag von denniL »

Axel Hübener hat geschrieben:Ein Grund, der in meinen Augen gegen den M200 spricht ist u.a. seine Größe - oder besser gesagt "Kleine", denn er ist aus ergonomischer Sicht nur für kleine Hände geeignet.
Das stimmt. Ich habe mir einen M600 gekauft, weil ich wirklich viel schreiben muss. Ich habe sehr schlanke, eben "typische Frauenhände" und ein M200 und auch der M400 waren mir zu klein.
Also mit dem M600 kann man stundenlang schreiben, ohne dass die Finger weh tun... :D

Vielleicht sollten Sie sich einmal einen M400 und einen M600 im Geschäft zur Schreibprobe geben lassen.
Viele Grüße, Daniela
Thomas Baier
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Beitrag von Thomas Baier »

HALLO PLENUMFREUNDE!

... aber nicht nur der Durchmesser des Schreibgerätes resp. des Girffstückes sind wichtig, sondern auch die Schreibgerätelänge.
Da zeigt es sich, daß lange Schreibgeräte, die sehr gut ausbalanciert sind, auch dann sehr gut in der hand liegen können, wenn dickere,a ber kürzere, nicht so richtig passen. Beispiele sind für mich Lamy 27 oder Parker "51".
Hier möchte ich mal wieder loben im unteren Preissegment den weit und breit von der Größe her vernünftigsten Waterman Phileas und "weiter oben" den Aurora Talentum, die halt beide keine Kolbenfüller sind.

Viele Grüße
Euer Thomas Baier
St1
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Beitrag von St1 »

Der Aussage
nicht nur der Durchmesser des Schreibgerätes resp. des Girffstückes sind wichtig, sondern auch die Schreibgerätelänge
kann ich nur zustimmen, und schlimmer noch....: Bei großen Händen kann ich persönlich mit Füllfederhaltern sehr gut schreiben, die ein Griffstück mit geringem Durchmesser haben. Vielleicht liegt das am Lamy 2000, der vorne immer schmaler wird oder dem Rotring 700 (dessen Vorgänger der Montbanc Noblesse der zweiten Generation ist, dessen Vorgänger wiederum von Aurora (mit)entwickelt wurde.., uff) die zufälligerweise für mich eine ungewöhnlich hohe Ergonomie haben. Vielleicht ist Ergonomie nicht wirklich so pauschalisierbar. Goethe hat es schließlich auch geschafft mit einem Gänsekiel oder einem Bleistift ein Mammutwerk zu erstellen und er war nach
der "Faustregel" gekommen, dass der Durchmesser des Griffstücks eines Schreibgerätes mindestens den Durchmesser des vorderen Gliedes des kleinen Fingers der Schreibhand haben sollte
zurückgerechnet doch kein winziges Männlein mit Spinnenfingern :lol: .
Der M 200 ist ergonomisch betrachtet durchschnittlich, für mich etwas zu kurz, aber in Ordnung und zu empfehlen. Das Abblättern der Vergoldung bei der Feder ist auch bei meinem Exemplar eine unschöne Erscheinung.

Viele Grüße,

Stefan
Marius
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Beitrag von Marius »

Persönlich habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass bei mir diese "Faustregel" tatsächlich passt, dass ich also mit zu dünnen Schreibgeräten sehr leicht verkrampfe. Insofern kann ich als Füllhalter gerade im günstigeren Bereich den Lamy Accent empfehlen, der gerade mit dem "Gummi"-Griffstück auch für längeres Schreiben wirklich geeignet ist. Ich habe damit mein erstes Staatsexamen, also acht Klausuren a fünf Stunden, gut und problemfrei schreiben können (Fürs bald anstehende zweite habe ich mir nun doch auch den LeGrand gegönnt, werde aber hoffentlich auch auf den M800 zurückgreifen können, der gerade bei Pelikan zur Inspektion ist).
Auch insgesamt ist der Lamy von guter Qualität und ein Federwechsel jederzeit und äußerst günstig (so ca. €5) möglich.
Herzliche Grüße an das Forum, wo dies nun mein erster Beitrag ist.
Marius
schwesterlein
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Beitrag von schwesterlein »

hallo,
als frau, und somit eher kleineren fingern muß ich dazu sagen, daß ich eher mit zu dünnen als zu dicken schreibgeräten schreiben kann. ich kann z.b. mühelos längere zeit mit einem bleistift o.ä. schreiben, allerdings nicht mit dem lamy accent, den ich, bis mich der "pelikantick" erwischt hat, doch sehr schön fand.

zum 200 kann ich nur sagen, daß ich mit meinem sehr zufrieden bin, allerdings hat er bei mir den wunsch nach einem 400 geweckt, so das es vielleicht preislich günstiger gewesen wäre mir einen m400 zuzulegen :roll: .

viele grüße
schwesterlein
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esp
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Beitrag von esp »

Hallo Schwesterlein :wink:
schwesterlein hat geschrieben:kann ich nur sagen, daß ich mit meinem sehr zufrieden bin, allerdings hat er bei mir den wunsch nach einem 400 geweckt, so das es vielleicht preislich günstiger gewesen wäre mir einen m400 zuzulegen :roll: .

Sei gewarnt: Ich bin auch vom M200 über den M400 zum M600, dann zum M800 gekommen um schließlich beim M1000 zu landen .... :twisted:
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Edi
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denniL
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Beitrag von denniL »

esp hat geschrieben:Sei gewarnt: ich bin auch vom M200 über den M400 zum M600, dann zum M800 gekommen um schließlich beim M1000 zu landen .... :twisted:
oh jeh,
ich bin vom Go gleich auf M600 eingestiegen...wie hoch geht das denn so? :?: Mein Mann ist jetzt schon ganz verzweifelt :evil: , dass ich nun noch eine Sammel-Leidenschaft entdeckt hab :?
Viele Grüße, Daniela
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esp
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Beitrag von esp »

Hallo Daniela,
oh jeh, ich bin vom Go gleich auf M600 eingestiegen...wie hoch geht das denn so? :?:
Größere Füllfedern kenne ich nicht, teurere schon :oops:
Mein Mann ist jetzt schon ganz verzweifelt :evil: , dass ich nun noch eine Sammel-Leidenschaft entdeckt hab :?

Mann wechseln? :? Gegen Füllfedern eintauschen? :wink:
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Edi
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