Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

[mcpotato]

Danke, ich fühle mich erhellt!

[Thom]

Spüle die Ascorbinsäurelösung aber wieder richtig aus dem Füller aus, Ascorbinsäure kann auch Azofarbstoffe angreifen.

V.G.
Thomas

[Postfuhramt]

Liebe Eisengallus-Foristen,

angeregt durch eure interessanten Beiträge, habe ich ein Bisschen mit der "de Atramentis" Eisengallustinte experimentiert. Dabei ist mir aufgefallen - und mir scheint, dass diese Beobachtung in diesem Thread noch nicht angesprochen wurde - dass der "Nachdunkeleffekt" extrem vom verwendeten Papier abhängt (s.u., alle Schriftzüge waren zum Zeitpunkt der Aufnahme ca. 30 min. alt). Bei manchen Papieren bleibt die Eisengallus einfach unverändert hellgrau, bei anderen Papieren wird sie binnen Sekunden Schwarz.

Eisengallus A4.jpg (787.69 KiB) 3761 mal betrachtet

Eisengallus A5.jpg (623 KiB) 3761 mal betrachtet

Der Präzise Tintenfluss gefällt mir (alle Beispiele geschrieben mit einer Glasfeder von Lindauer). Zudem finde ich es beachtenswert, dass dies die einzige meiner Tinten ist, die in meinem Traveller´s Notebook nicht durchsuppt. Sie scheint zwar durch, suppt aber nicht durch (zweite Tinte von unten):

Traveller´s Front.jpg (511.83 KiB) 3761 mal betrachtet

Traveller´s Rear.jpg (414.19 KiB) 3761 mal betrachtet

[Thom]

... Dabei ist mir aufgefallen - und mir scheint, dass diese Beobachtung in diesem Thread noch nicht angesprochen wurde - dass der "Nachdunkeleffekt" extrem vom verwendeten Papier abhängt (s.u., alle Schriftzüge waren zum Zeitpunkt der Aufnahme ca. 30 min. alt). Bei manchen Papieren bleibt die Eisengallus einfach unverändert hellgrau, bei anderen Papieren wird sie binnen Sekunden Schwarz. ...

Hallo Postfuhramt,

das ist eine Frage der unterschiedlichen Zeitdauer für die EG-Bildung, auf dem "langsameren" Papier kommt die auch noch,
hier wurde praktisch schon alles angesprochen.

V.G.
Thomas

[Downfall]

Guten Abend,

ich bin sicher, dass es irgendwo innerhalb dieses Threads angesprochen wurde, aber ich habe es auf Anhieb nicht gefunden.

Thom bietet ja derzeit zwei selbstgebraute (?) EG-Tinten in seinem Shop an. Ich interessiere mich für die blaue als Alltagstinte. Die Tinte wird in diverse Pilot-Füller wandern, welche allesamt mit Goldfeder und Con-70 Konverter ausgestattet sind. Der Konverter hat zwar Metallteile, aber bisher haben die auch andere EG-Tinten mitgemacht und schlimmstenfalls werde ich eben ein paar Euro in die Hand nehmen, um das betreffende Teil zu ersetzen. Einzig mit den beiden Füllern Custom 823 und Custom 845 bin ich vorsichtig, was solche Tinten angeht, was aber vielleicht auch unbegründet ist. Wer weiß. Alternativ werde ich die Tinten im Platinum 3776 verwenden, welcher jedoch an nicht ganz so üppigem Tintenfluss im Vergleich zu den Piloten "leidet".

Jedenfalls wollte ich gerne ein paar Bilder zu der Tinte sehen, falls sie jemand getestet hat!
Und über einige Kommentare hinsichtlich Beständigkeit (gerne im Vergleich zur Salix o.ä.) und Fließfreudigkeit wäre ich ebenfalls sehr dankbar. Ich vermute, die Tinte ist irgendwie aus der Nachtblauen entstanden?

Vielen Dank bereits für eure Mühen

[Thom]

Hallo Downfall,

die blaufließende ist die Nachtblau. Einen direkten Vergleich mit der Salix kenne ich gar nicht, aber mit der Scabiosa. Da muss man aber auch die unterschiedliche Tintenschichtdicke berücksichtigen. viewtopic.php?f=8&t=8142&p=184330&hilit ... sa#p184318

V.G.
Thomas

[Downfall]

Hallo Thomas!

Danke für deine Antwort. Das klingt ja sehr gut, dann ist die Tinte ja jetzt für einige hier auch nicht neu und dementsprechend ja auch schon gewissermaßen erprobt. Dann werde ich mir mal je ein Gläßchen von beiden deiner Tinten gönnen

Viele Grüße
Daniel

[Thom]

Der EG-Tintenkörper ist bei der blaufließenden und der rotfließenden gleich. Es geht entweder rot oder eisengallus und ich habe mich (gegen erheblichen Widerstand) für letzteres entschieden.

V.G.
Thomas

[Downfall]

Das freut mich zu hören, ich hätte vermutlich die gleiche Entscheidung getroffen

[Thom]

Endlich mal jemand Vernünftiges. viewtopic.php?f=8&t=8142&start=1935#p228353

V.G.
Thomas

[Downfall]

Ich bin schon sehr gespannt.
Ich bin ansonsten zwar wirklich Fan der Pilot-Tinten (vor allem die standard Blauschwarz, es fühlt sich irgendwie "richtig" an, die in den Piloten zu benutzen), aber ich komme immer wieder gedanklich zu EG zurück. Das Schreibverhalten die Farbveränderung durch Oxidation gepaart mit sehr geringem/keinem Ausfedern machen die Tinten einfach zu was einzigartigem.

Ich bin zwar auch großer Freund der KWZ, vor allem der IG Blue Black, aber die fließt so stark dass sie auf vielen Papieren dann genauso ausfedert wie die meisten anderen Farbstofftinten auch...und gerade das ist eigentlich eine Eigenschaft, die ich bei einer Alltagstinte sehr schätze. Oft kann man sich Papier nicht aussuchen, wenn man mit seinem Füller unterwegs ist

[Thom]

Die Eisengallustinten können auch stärker fließen. Ich muss mal schauen, wo hier die grüne ist, bei so einem braunen Umschlag ist dann auch noch die EG-Bildung langsamer.

V.G.
Thomas

[maggutefueller]

warum wird auf leicht beigem zeta weisd papier eg nicht so schwarz wie auf cf triomphe?

[Downfall]

Das täuscht eventuell?

Zumindest meiner Erfahrung nach ist es so, dass die KWZ IG Blue Black, welche vom hellen blau zum dunklen schwarz...nun ja, nachdunkelt, auf jedem Papier anders wirkt. Auf dem normalen Collegeblock von Clairefontaine ist das in der Regel innerhalb eines Tages passiert. Auf dem Briefpapier C by Clairefontaine war die Tinte selbst nach drei Tagen immernoch deutlich blau eingefärbt. Bei Unterlagen, die jetzt deutlich älter als ein Jahr sind, sehe ich aber auch dort nur noch schwarz.

Da das aber die einzige Tinte ist, bei der ich so einen krassen Farbwechsel beobachtet hab (alle anderen meiner EG-Tinten sind eher so in der Liga wie die Salix), ist das auch nur meine Vermutung. Der Prozess dauert je nach Papiereigenschaften (Säuregehalt?) eventuell einfach länger.

[ai19]

Thom hört es nicht gerne, aber was das Ausfedern und Durchschlagen angeht, verhalten sich die Seiboku und Kiwaguro von Sailor ganz ähnlich; auch die MB Blue Permanent, welche bei mir in einem Pilot 912 hervorragende Dienste leistet.

Aber nichts geht über das chillige Nachdunkeln einer EG-Tinte.

Nach etwa einem Jahr ist der zugesetzte Farbstoff oft verblichen und die Schrift ist dann grau. Manchmal denke ich, dass ich graue Schrift dann auch mit einem Bleistift hinbekomme