Tintenchromatogramme
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Re: Tintenchromatogramme
Lieber Heinrich,
vielen Dank für diese Ergänzung! da ich bisher nur Streifenchromatogramme gemacht habe, kann ich deren Ergebnis besser einordnen.
vielen Dank für diese Ergänzung! da ich bisher nur Streifenchromatogramme gemacht habe, kann ich deren Ergebnis besser einordnen.
Re: Tintenchromatogramme
Hallo Heinrich (@vanni52),
vielleicht analysierst Du diese Tinte mal mit einem zweidimensionalem Chromatogramm.
Mein Vorschlag:
1) Als Quadrat geschnittenes Stück Filterpapier vorbereiten.
2) Start- und Ziellinie ganz leicht mit einem Bleistift kennzeichnen. Alle vier Seiten besitzen dann eine Bleistiftgerade - soll ja zweidimensional ausfallen.
3) Ausreichend großes Glasgefäß zunächst 1cm hoch mit Laufmittel 1 (Isopropanol aus der Apotheke. Ethanol und Wasser sind sich zu ähnlich in ihrer Polarität) füllen und mit Deckel verschließen. Der Gasraum sollte gesättigt sein ehe Du anfängst.
4) Auf die erste Startlinie ca. 1 cm vom Papierrand entfernt einen Tropfen der Tinte auftragen und das Papier in die Kammer stellen.
5) Hat das Laufmittel 1 die Ziellinie erreicht, das Chromatogramm trocknen lassen.
6) Die Kammer mit dem zweiten Laufmittel füllen und den Vorgang wiederholen nachdem das Chromatographiepapier um 90 Grad gedreht wurde.
In ihrer Polarität ähnliche Farbbestandteile der Tinte lassen sich so möglicherweise besser trennen.
Gruß
Dieter
vielleicht analysierst Du diese Tinte mal mit einem zweidimensionalem Chromatogramm.
Mein Vorschlag:
1) Als Quadrat geschnittenes Stück Filterpapier vorbereiten.
2) Start- und Ziellinie ganz leicht mit einem Bleistift kennzeichnen. Alle vier Seiten besitzen dann eine Bleistiftgerade - soll ja zweidimensional ausfallen.
3) Ausreichend großes Glasgefäß zunächst 1cm hoch mit Laufmittel 1 (Isopropanol aus der Apotheke. Ethanol und Wasser sind sich zu ähnlich in ihrer Polarität) füllen und mit Deckel verschließen. Der Gasraum sollte gesättigt sein ehe Du anfängst.
4) Auf die erste Startlinie ca. 1 cm vom Papierrand entfernt einen Tropfen der Tinte auftragen und das Papier in die Kammer stellen.
5) Hat das Laufmittel 1 die Ziellinie erreicht, das Chromatogramm trocknen lassen.
6) Die Kammer mit dem zweiten Laufmittel füllen und den Vorgang wiederholen nachdem das Chromatographiepapier um 90 Grad gedreht wurde.
In ihrer Polarität ähnliche Farbbestandteile der Tinte lassen sich so möglicherweise besser trennen.
Gruß
Dieter
Re: Tintenchromatogramme
Hallo Dieter,
interessanter Vorschlag.
Was schlägst Du als zweites Laufmittel vor?
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Tintenchromatogramme
Eine weitere japanische Tinte, die Pilot Iroshizuku Momiji:
PS: Brauchte gerade etwas Farbe in diesen verregneten Tagen.
PS: Brauchte gerade etwas Farbe in diesen verregneten Tagen.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Tintenchromatogramme
Hallo Heinrich,
ich würde folgende Kombinationen ausprobieren:
I. 1.Laufmittel Isopropanol
2.Laufmittel Wasser
… also „max.“ Differenz zwischen zwei unterschiedlich polaren Lösm.
II. 1.Laufmittel Isopropanol
2.Laufmittel Ethanol
… etwas näher zusammenliegend in ihrer Polarität
Gruß
Dieter
ich würde folgende Kombinationen ausprobieren:
I. 1.Laufmittel Isopropanol
2.Laufmittel Wasser
… also „max.“ Differenz zwischen zwei unterschiedlich polaren Lösm.
II. 1.Laufmittel Isopropanol
2.Laufmittel Ethanol
… etwas näher zusammenliegend in ihrer Polarität
Gruß
Dieter
Re: Tintenchromatogramme
Hallo Dieter,
besten Dank für Deinen Vorschlag sowie die detaillierten Hinweise zum Procedere.
Wäre es o.k.für Dich, dass statt der Montblanc Leo Tolstoy eine andere Tinte untersucht wird?
Meines Erachtens haben sich durch den Vergleich der beiden Streifenchromatogramme die in dem gestrigen Beitrag gestellten Fragen zur Tolstoy geklärt. Sollte ich etwas übersehen haben oder eine weitere Fragestellung offen sein, könnte natürlich auch bei dieser Tinte das von Dir vorgeschlagene zweidimensionale Chromatographieverfahren erfolgen.
Mein Vorschlag ist die OMAS Blau, zu der sich mMn nach ein größerer Klärungsbedarf ergibt, und zwar aus einem älteren Chromatogramm (Laufmittel Wasser):
Die Farben von innen nach außen:
Fliederfarben / Weinrot / Mittelblau / Gelb / Türkis
Und zu jeder Farbe die Frage „Reinstoff oder Gemenge ?“.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Tintenchromatogramme
Ja klar Heinrich,
mit den hochwertigen Tinten kenne ich mich kaum aus.
Die Frage „Gemenge oder Reinstoff“ ist bei der Papierchromatographie wohl die zentrale Fragestellung.
Papierchromatogramme werden zumeist zu Demonstrationszwecken eingesetzt.
Quantitative Aussagen lassen sich besser mit der Dünnschichtchromatographie (DC), der Säulenchromatographie bzw. der Gaschromatographie (GC) erzielen.
Weiter viel Erfolg bei Deine Chromatogrammen.
Oft ist man dann doch überrascht, wenn man bei der Untersuchung einer Tinte feststellt, dass es sich a. um ein Farbstoffgemisch handelt und b. welche Farben am Aufbau der untersuchten Tinte beteiligt sind.
Gruß
Dieter
mit den hochwertigen Tinten kenne ich mich kaum aus.
Die Frage „Gemenge oder Reinstoff“ ist bei der Papierchromatographie wohl die zentrale Fragestellung.
Papierchromatogramme werden zumeist zu Demonstrationszwecken eingesetzt.
Quantitative Aussagen lassen sich besser mit der Dünnschichtchromatographie (DC), der Säulenchromatographie bzw. der Gaschromatographie (GC) erzielen.
Weiter viel Erfolg bei Deine Chromatogrammen.
Oft ist man dann doch überrascht, wenn man bei der Untersuchung einer Tinte feststellt, dass es sich a. um ein Farbstoffgemisch handelt und b. welche Farben am Aufbau der untersuchten Tinte beteiligt sind.
Gruß
Dieter
Re: Tintenchromatogramme
Neben zahlreichen Farbstofftinten ist bisher auch eine Nano-Pigment-Tinte gezeigt worden, allerdings noch keine Eisengallustinte. Deshalb ein Blick auf die Rohrer & Klingner Salix:
Sehr spannend finde ich das Ergebnis des Streifenchromatogrammes (Laufmittel Ethanol : Wasser = 2 : 3).
Hier zeigen sich zwei blaue Farbstoffe. Der obere, knapp unter der Laufmittelfront, könnte ein blauer Farbstoff sein, der der Tinte zur besseren Sichtbarkeit beim Schreiben zugesetzt wurde (möglicherweise Methylblau ?).
Der untere, an der Startlinie verbliebene, vielleicht Kupfer-II-sulfat. Einer der Tintenbestandteile, dessen zweiwertiges Kation durch eine Oxidation zum dreiwertigen Kation reagiert, um dann mit der Gallussäure den für die Tinte relevanten schwarzen Eisen-III-gallatkomplex zu bilden.
Und der schwarze Farbbereich, der von der mobilen Phase etwas nach oben transportiert wurde ?
Vielleicht schon erste Anzeichen des Komplexes? Wobei ich hier mehrfach gelesen habe, daß zur Ausbildung mehr Zeit benötigt wird als die ca. eine Stunde hier und heute.
Womit ich klarstellen möchte, dass Schreibprobe und Diagramme gerade angefertigt wurden und die oben beschriebene Entwicklung der Tinte längerfristig beobachtet wird.
Sehr spannend finde ich das Ergebnis des Streifenchromatogrammes (Laufmittel Ethanol : Wasser = 2 : 3).
Hier zeigen sich zwei blaue Farbstoffe. Der obere, knapp unter der Laufmittelfront, könnte ein blauer Farbstoff sein, der der Tinte zur besseren Sichtbarkeit beim Schreiben zugesetzt wurde (möglicherweise Methylblau ?).
Der untere, an der Startlinie verbliebene, vielleicht Kupfer-II-sulfat. Einer der Tintenbestandteile, dessen zweiwertiges Kation durch eine Oxidation zum dreiwertigen Kation reagiert, um dann mit der Gallussäure den für die Tinte relevanten schwarzen Eisen-III-gallatkomplex zu bilden.
Und der schwarze Farbbereich, der von der mobilen Phase etwas nach oben transportiert wurde ?
Vielleicht schon erste Anzeichen des Komplexes? Wobei ich hier mehrfach gelesen habe, daß zur Ausbildung mehr Zeit benötigt wird als die ca. eine Stunde hier und heute.
Womit ich klarstellen möchte, dass Schreibprobe und Diagramme gerade angefertigt wurden und die oben beschriebene Entwicklung der Tinte längerfristig beobachtet wird.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Tintenchromatogramme
Noodler‘s Baystate Concord Grape
Zu den Noodler‘s Tinten gibt es hier zahlreiche kontroverse Meinungen, besonders hängengeblieben ist bei mir, dass die Eigenschaften „Bulletproof“ oder „Forge resistant“ möglicherweise erkauft werden mit einer ausgeprägten Füllfederhalterunfreundlichkeit.
Wie auch immer, hier geht es darum, ob Chromatogramme Antworten geben können zu Fragen zu Tinteneigenschaften.
Vielleicht auch zur Frage, ob Eisengallus enthalten ist.
Zunächst zum Rundchromatogramm mit dem Laufmittel Wasser. Extrem kurze Laufstrecken bei den Farbstoffen.
Was wiederum Fragen zu dieser starken Haftung an der Cellulose aufwirft. Physikalisch bedingt oder cellulosereaktive Farbstoffe ?
Beim Streifenchromatogramm (Laufmittelgemisch Ethanol : Wasser = 2 : 3) mehr Bewegung, also ein größerer Abstand von der Startlinie sowie eine längere Laufstrecke der Farbstoffe. Der Einfluss des Ethanols ( mit der Ethylguppe ) vielleicht ein Hinweis auf Kohlenwasserstoff-Strukturen in den Farbstoffen. ((Mein Tipp: Triphenylmethanfarbstoffe)).
Zur Eisengallusfrage hatte ich die Idee, die von der kürzlich gezeigten R & K Salix abgeleiteten Merkmale bei der Concord Grape zu überprüfen. Ist mir aber zu spekulativ, zumal ich mich mit dem Thema Eisengallus viel zu wenig auskenne.
(( Oder könnte der blaue Farbstoff ganz unten vielleicht Kupfersulfat sein ??)).
Zu den Noodler‘s Tinten gibt es hier zahlreiche kontroverse Meinungen, besonders hängengeblieben ist bei mir, dass die Eigenschaften „Bulletproof“ oder „Forge resistant“ möglicherweise erkauft werden mit einer ausgeprägten Füllfederhalterunfreundlichkeit.
Wie auch immer, hier geht es darum, ob Chromatogramme Antworten geben können zu Fragen zu Tinteneigenschaften.
Vielleicht auch zur Frage, ob Eisengallus enthalten ist.
Zunächst zum Rundchromatogramm mit dem Laufmittel Wasser. Extrem kurze Laufstrecken bei den Farbstoffen.
Was wiederum Fragen zu dieser starken Haftung an der Cellulose aufwirft. Physikalisch bedingt oder cellulosereaktive Farbstoffe ?
Beim Streifenchromatogramm (Laufmittelgemisch Ethanol : Wasser = 2 : 3) mehr Bewegung, also ein größerer Abstand von der Startlinie sowie eine längere Laufstrecke der Farbstoffe. Der Einfluss des Ethanols ( mit der Ethylguppe ) vielleicht ein Hinweis auf Kohlenwasserstoff-Strukturen in den Farbstoffen. ((Mein Tipp: Triphenylmethanfarbstoffe)).
Zur Eisengallusfrage hatte ich die Idee, die von der kürzlich gezeigten R & K Salix abgeleiteten Merkmale bei der Concord Grape zu überprüfen. Ist mir aber zu spekulativ, zumal ich mich mit dem Thema Eisengallus viel zu wenig auskenne.
(( Oder könnte der blaue Farbstoff ganz unten vielleicht Kupfersulfat sein ??)).
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Tintenchromatogramme
Auch hier, eine kleine Spielerei, eine Abwandlung der Chromatogramme. Tintentropfen auf feuchtem Aquarellpapier. Nicht analytisch, eher künsterisch.
Grüße, Matthias
--
Man kann durchaus zu viele Füller, Papiere und Tinten haben - aber niemals genug.
--
Man kann durchaus zu viele Füller, Papiere und Tinten haben - aber niemals genug.
Re: Tintenchromatogramme
Eine ausgesprochen schöne Collage!
Hätte allerdings noch eine kleine Frage zur Tinte unten rechts:
Ist der rote Farbbereich am linken Rand der petrolfarbenen Tinte eher ein Farbstoff oder auf einen Sheen-Effekt zurückzuführen?
Ach so, natürlich interessiere ich mich auch dafür, um welche Tinte es sich da handelt.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Tintenchromatogramme
Bei den Tinten muss ich leider passen, ich habe das mal als Versuch begleitend zur Nutzung gemacht und keine weiteren Notizen gemacht. Sorry.
Grüße, Matthias
--
Man kann durchaus zu viele Füller, Papiere und Tinten haben - aber niemals genug.
--
Man kann durchaus zu viele Füller, Papiere und Tinten haben - aber niemals genug.
Re: Tintenchromatogramme
Nur nach der Farbe und dem Sheen nach könnte es Robert Oster Fire and Ice sein

LG
Andrea
Andrea
Re: Tintenchromatogramme
Danke für den Hinweis.
Habe mal die Aufnahme von Matthias (rechts) neben eine der Robert Oster Fire and Ice gelegt:
Passt!
LG
Heinrich
Heinrich