lang ist‘s her, aber endlich findet sich mal wieder Zeit, den edlen Federn zu frönen

Da ich in letzter Zeit sehr gerne unkomplizierte Füller in der Hosentasche trage, möchte ich euch heute meinen aktuellen EDC-Füller vorstellen. Dabei handelt es sich um den Waldmann Voyager. Warum Waldmann hier im Forum so ein Schattendasein fristet, erschließt sich mir nicht. Bei Waldmann handelt es sich um ein sympathisches Unternehmen aus dem Nordschwarzwald, das vor Ort Schreibgeräte aus Silber fertigt (und das auch nicht erst seit gestern, sondern seit Anfang des vergangenen Jahrhunderts). Dabei kommen die Füller standardmäßig mit Stahlfeder (Jowo), allerdings kann jedes Modell ebenso mit Goldfeder geordert werden. Vielleicht ist die Stahlfeder der Grund dafür, dass hier so wenig Waldmänner/Waldmannen… Füller der Firma Waldmann präsent sind. Allerdings ist die Preisgestaltung gerade vor dem Hintergrund eines Korpus‘ aus Sterlingsilber wirklich hervorragend und lohnt meines Erachtens einen Blick.
Die allermeisten Waldmann-Entwürfe sind dabei sehr klassisch gehalten. Der Voyager hingegen stach mir sofort ins Auge. Ein für den deutschen Markt eher ungewöhnliches Design (wenngleich es international durchaus Pendants dafür gibt, von Ohto über Midori zu Manu Propria). Dennoch ist mir keiner aus Sterlingsilber geläufig und insgesamt finde ich den kleinen Waldmann sehr stimmig.
Facts & Figures:
- Kappe und Schaft aus massivem Sterlingsilber (von Hand auf Hochglanz poliert)
- Anbauteile aus platinbeschichtetem Metall
- Stahlfeder von Jowo
- Schraubkappe, die hinten auf den Schaft geschraubt werden kann
- Länge geschlossen: 93mm
- Länge offen: 122,5mm
- Gewicht: 33g
- nur mit einer Standardpatrone bestückbar
- Kommt in einer Füllerbox mit Silberputztuch und einer kompletten Patronenschachtel (blau)
- made in Germany
Vielleicht zunächst die aller wichtigste Frage: Warum ausgerechnet dieser Füller? Zum einen mag ich die Farbe und die Haptik von unbehandeltem Silber, zudem stört mich in letzter Zeit an meinen anderen Taschenfüllern die Abstimmung des Gewindes: Entweder sie brauchen nicht einmal eine volle Gewindedrehung, um aufzugehen, was super praktisch ist, wenn‘s um schnelle Notzien geht, aber nicht allzu praktisch, wenn der Füller selbstständig in der Hosentasche aufgeht… oder es sind zu viele Umdrehungen nötig, was mich bei schnellen Notizen stört. Der Waldmann braucht exakt 1 ½ Umdrehungen und das ist für mich ideal. Er ist mir noch nie selbstständig in der Tasche aufgegangen und dennoch geht‘s zügig, wenn‘s was zum Notieren gibt.
Mir persönlich gefallen Gewicht und Haptik sehr. Ich bin eigentlich gar kein Freund von Metallgriffstücken, aber dieses liegt wirklich gut in der Hand und ich komme super damit klar. Durch den recht schmalen Griffumfang ist er vielleicht kein Füller für mehrstündiges Schreiben, aber zumindest mehrseitige Urlaubsbriefe waren sind kein Problem. Was mir ebenfalls gefällt, ist der Kontrast der platinierten Teile zum Silber. Dadurch wirkt das ganze moderner und der herrliche Silberton kommt noch etwas besser zur Geltung.
Die Stahlfeder ist hervorragend. Smooth geschliffen, dennoch ohne Babybottom und mit Feedback. F schreibt satt und dennoch fein. Wirklich tadellos. Ef schreibt bei mir feiner und etwas trockener. Dadurch, dass die Federeinheit einfach austauschbar ist, ist hier auch grundsätzlich leicht die Möglichkeit gegeben, sich umzuentscheiden. Zudem führen viele Schreibwarengeschäfte Waldmann, was ein Probeschreiben erfreulich einfach gestaltet.
Für mich aktuell der ideale EDC-Taschenfüller und fast perfekt. Warum nur fast: Er rollt


Der Fairness halber muss man aber auch sagen, dass für mich ein Taschenfüller tatsächlich primär für Notizen dient und daher gibt‘s da für mich auch keinerlei Probleme, weil ich ihn nie irgendwo ablege.
Und nun natürlich noch Bilder!!!















