Tintenchromatogramme
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Re: Tintenchromatogramme
Hier ist ein Chromatogramm von Blackstone Australian Bush auf Löschpapier mit Wasser. Auch hier viel Blau und Gelb -- und Rot.
Viele Grüße Daniel
Viele Grüße Daniel
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- Blackstone-Australian-Bush-Chromatogramm-Wasser.jpg (760.64 KiB) 3876 mal betrachtet
Re: Tintenchromatogramme
Ein Hersteller, der hier bisher noch nicht vertreten ist. Seitz - Kreuznach mit Tomatenrot:
Mit dem Laufmittel Wasser schaut es auf dem Rundfilterchromatogramm noch nach nur einem Farbstoff aus, beim Streifenchromatogramm mit einem Laufmittelgemisch mit unpolaren Anteilen neben dem Rot noch ein Rosaviolett.
Dazwischen ein Hauch von Blauviolett. Einen blauen Farbanteil, den man eigentlich noch erwartet, kann ich unter diesen Bedingungen nicht erkennen.
Mit dem Laufmittel Wasser schaut es auf dem Rundfilterchromatogramm noch nach nur einem Farbstoff aus, beim Streifenchromatogramm mit einem Laufmittelgemisch mit unpolaren Anteilen neben dem Rot noch ein Rosaviolett.
Dazwischen ein Hauch von Blauviolett. Einen blauen Farbanteil, den man eigentlich noch erwartet, kann ich unter diesen Bedingungen nicht erkennen.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Tintenchromatogramme
Standardgraph Veilchenblau:
Ein weiterer Hersteller, der bisher hier noch nicht vertreten ist.
OT: Bemerkenswert bei der kleinen Schreibprobe ist mMn das Papier: Yamamoto Cosmo Air Light 75g/m2
Ein für mich neues japanisches Papier, das die Vorzüge der Tinte, u.a. das Shading, ähnlich gut hervorbringt wie etwa das Tomoe River 68 g/m2, von der Haptik mir aber noch besser gefällt ( wertiger, etwas rauer und vor allem nicht so knitteranfällig).
Ein weiterer Hersteller, der bisher hier noch nicht vertreten ist.
OT: Bemerkenswert bei der kleinen Schreibprobe ist mMn das Papier: Yamamoto Cosmo Air Light 75g/m2
Ein für mich neues japanisches Papier, das die Vorzüge der Tinte, u.a. das Shading, ähnlich gut hervorbringt wie etwa das Tomoe River 68 g/m2, von der Haptik mir aber noch besser gefällt ( wertiger, etwas rauer und vor allem nicht so knitteranfällig).
LG
Heinrich
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Re: Tintenchromatogramme
Zwei Tinten aus dem violettpinken Spektrum, die Rohrer&Klingner Solferino und die Rohrer&Klingner Magenta:
Ein deutlicher Unterschied zwischen beiden Tinten ist der rote Farbstoff bei der Magenta. Deckt sich mit der Tintenbetrachtung von David (agnoeo), wo die Magenta als die deutlich wärmere Tinte beschrieben wird.
Ein deutlicher Unterschied zwischen beiden Tinten ist der rote Farbstoff bei der Magenta. Deckt sich mit der Tintenbetrachtung von David (agnoeo), wo die Magenta als die deutlich wärmere Tinte beschrieben wird.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Tintenchromatogramme
Zwei grüne Tinten mit klassischer Rezeptur (Blau/Gelb-Gemenge), OMAS Green und Rohrer&Klingner Smaragdgrün:
Und eine grüne Tinte mit einer komplexeren Zusammensetzung, die Sailor Shikiori Tokiwa - Matsu:
In der Vergrößerung sieht man neben Blau, Braunorange und Grün außen noch Gelb:
Und offensichtlich ist bei der Sailortinte der grüne Teilfarbstoff kein Blau/Gelb-Gemenge, sondern ein Reinstoff.
Und eine grüne Tinte mit einer komplexeren Zusammensetzung, die Sailor Shikiori Tokiwa - Matsu:
In der Vergrößerung sieht man neben Blau, Braunorange und Grün außen noch Gelb:
Und offensichtlich ist bei der Sailortinte der grüne Teilfarbstoff kein Blau/Gelb-Gemenge, sondern ein Reinstoff.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Tintenchromatogramme
Vergleich der Herbin Rouge Opera mit der Manufactum Spätburgunder:
Während es bei beiden auf den Rundchromatogrammen nach monochromen Tinten aussieht, wird dies mit unpolareren Laufmittelgemischen auf Streifenchromatogrammen nur für die Herbin Opera bestätigt.
Bei der Manufactum Spätburgunder zeigt sich neben dem roten Hauptfarbstoff noch ein violetter Farbanteil.
Während es bei beiden auf den Rundchromatogrammen nach monochromen Tinten aussieht, wird dies mit unpolareren Laufmittelgemischen auf Streifenchromatogrammen nur für die Herbin Opera bestätigt.
Bei der Manufactum Spätburgunder zeigt sich neben dem roten Hauptfarbstoff noch ein violetter Farbanteil.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Tintenchromatogramme
Diamine Wild Strawberry
Schöne mittelrote Tinte, bei der sich der orangerote Bestandteil gegenüber dem rosapinken klar durchsetzt.
Schöne mittelrote Tinte, bei der sich der orangerote Bestandteil gegenüber dem rosapinken klar durchsetzt.
LG
Heinrich
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Re: Tintenchromatogramme
Diamine Crimson
Im Vergleich zur Diamine Wild Strawberry ist die Diamine Crimson deutlich dunkler. In den Chromatogrammen fällt dazu auf, dass dies durch eine höhere Sättigung erreicht wird. Bei der Zusammensetzung kommt ein blauer Farbstoff hinzu.
Insgesamt setzt sich wieder der orangerote Anteil durch, der blaue Farbstoff bzw. der violette Mischton ist mMn nur ansatzweise zu erkennen.
Im Vergleich zur Diamine Wild Strawberry ist die Diamine Crimson deutlich dunkler. In den Chromatogrammen fällt dazu auf, dass dies durch eine höhere Sättigung erreicht wird. Bei der Zusammensetzung kommt ein blauer Farbstoff hinzu.
Insgesamt setzt sich wieder der orangerote Anteil durch, der blaue Farbstoff bzw. der violette Mischton ist mMn nur ansatzweise zu erkennen.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Tintenchromatogramme
Diese Einschätzung bestätigt sich auch unter geänderten Bedingungen, zum einen mit unterschiedlichen Filterpapieren (Rundfilter grobporiger) sowie mit unterschiedlichen Laufmitteln.
Die beiden von Dir beschriebenen Komponenten (rotviolett und gelb) zeigen sich am deutlichsten auf dem Streifenchromatogramm mit dem unpolareren Laufmittelgemisch (Wasser/Ethanol/Essigsäure(HAc) = 7:1:2).
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Tintenchromatogramme
Mit der Diamine Monaco Red eine weitere rote Tinte dieses Herstellers:
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Tintenchromatogramme
Lieber Heinrich,
ich bin zufälligerweise an ein paar Tropfen Pilot Iroshizuku Chiku-Rin gekommen. Dieses Chromatogramm lief mit destilliertem Wasser und sieht sehr ähnlich aus wie Dein Chromatogramm mit normalem Wasser (viewtopic.php?f=8&t=31328&start=330#p357202).
Die Tinte leuchtet beim Schreiben und wird matt sobald sie getrocknet ist. Könnte das Gelb vielleicht Fluorescein sein? Oder etwas ähnliches?
Viele Grüße Daniel
ich bin zufälligerweise an ein paar Tropfen Pilot Iroshizuku Chiku-Rin gekommen. Dieses Chromatogramm lief mit destilliertem Wasser und sieht sehr ähnlich aus wie Dein Chromatogramm mit normalem Wasser (viewtopic.php?f=8&t=31328&start=330#p357202).
Die Tinte leuchtet beim Schreiben und wird matt sobald sie getrocknet ist. Könnte das Gelb vielleicht Fluorescein sein? Oder etwas ähnliches?
Viele Grüße Daniel
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- Pilot-Iroshizuku-chiku-rin-Chromatogramm-destilliertes-Wasser.jpg (613.13 KiB) 3230 mal betrachtet
Re: Tintenchromatogramme
Lieber Daniel,
die Tinte zeigt bei großer Verdünnung dieses für Fluorescein bzw. Uranin typische Leuchten. Ich vermute, dass Tinten mit diesen neonfarbenen Anteilen (mit hoher Leuchtkraft) grundsätzlich hierzu gehören.
Noch ein weiteres Beispiel, die Caran D‘Ache Electric Orange (Laufmittel Leitungswasser):
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Tintenchromatogramme
Neben der oben von Daniel gezeigten Iroshizuku Chiku-Rin hat Pilot noch eine weitere grüne Tinte im Sortiment, die aller Wahrscheinlichkeit nach Fluorescein/Uranin enthält, und zwar die Iroshizuku Syo-ro:
Das bei stärkerer Verdünnung die Leuchtkraft zunimmt, ist typisch für Fluorescein/Uranin.
(Dazu fehlt mir allerdings eine Erklärung, müsste man wohl einen Physiker fragen).
Das bei stärkerer Verdünnung die Leuchtkraft zunimmt, ist typisch für Fluorescein/Uranin.
(Dazu fehlt mir allerdings eine Erklärung, müsste man wohl einen Physiker fragen).
Zuletzt geändert von vanni52 am 15.11.2021 12:18, insgesamt 1-mal geändert.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Tintenchromatogramme
vanni52 hat geschrieben: ↑15.11.2021 12:04Neben der oben von Daniel gezeigten Iroshizuku Chiku-Rin hat Pilot noch eine weitere grüne Tinte im Sortiment, die aller Wahrscheinlichkeit nach Fluorescein/Uranin enthält, und zwar die Iroshizuku Syo-ro:
C311F180-F36F-40B4-B60E-74A23A225D48.jpeg
Dass bei stärkerer Verdünnung die Leuchtkraft zunimmt, ist typisch für Fluorescein/Uranin.
(Dazu fehlt mir allerdings eine Erklärung, müsste man wohl einen Physiker fragen).
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Tintenchromatogramme
Das ist ein typischer Effekt für Fluorescein. Das typische Merkmal dieses Stoffes ist seine Fluoreszenz. Das bedeutet, dass Fluoresceinmoleküle ultraviolettes oder blaues Licht absorbieren und es in gelbgrünes Licht umwandeln. Mit andereen Worten: Sie leuchten, wenn sie mit entsprechender Strahlung konfrontiert sind.
Dieser Effekt tritt aber nur in stark verdünnter Lösung auf. In hoch konzentrierten Lösungen ist Fluorescein ein orangefarbener bis brauner Farbstoff. Das "Leuchten" tritt dort nicht auf, weil die Moleküle in stark konzentrierten Lösungen häufiger zusammenstoßen und deswegen die Energie, die sie sonst als Licht abgeben, auch durch Stöße an andere Moleküle weiter geben können.
Deswegen erscheint Fluorecein in verdünnten Lösungen gelbgrün aber in höher konzentrierten Lösungen eher orange oder braun.
Vielleicht noch zum Namen. "Fluorecein" ist der Name des molekularen Grundkörpers. Das Molekül Fluorescein ist sehr schlecht wasserlöslich. Wenn man aber die Carbonsäuregruppe, die in dem Molekül enthalten ist, aber mit Natronlauge umsetzt, entsteht Uranin, das Natriumsalz des Fluoresceins, das wiederum hervorragend wasserlöslich ist. Insofern ist in Tinten streng genommen Uranin enthalten.