Pelikan - wahrscheinlich nicht der Einzige

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Faith
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Pelikan - wahrscheinlich nicht der Einzige

Beitrag von Faith »

Hallo liebe User,

mein vor einigen Jahren gestorbener Opa hat ein paar Pelikan Füllhalter hinterlassen, die ich als Kind mal in der Hand hatte und die ich von meinem Vater jetzt suchen lasse. ;) Ich weiß, dass nicht alle voll funktionstüchtig sind, aber das erste Exemplar, welches ich heute holen durfte, scheint es zu sein.

Der Kolben zieht relativ wenig Flüssigkeit rein, habe momentan leider nicht so ganz die Zeit um das mal näher zu untersuchen.

Die (Stahl-)Feder sieht mir nach B aus, für meinen Geschmack extrem breit. Leider kratzt sie extrem, liegt das an eventuellem Reparaturbedarf, oder was könnte der Grund sein?
Unter dem Schriftzug "Pelikan" steht "CN" in einem Kreis und darunter ein "T". Sonst finde ich keine weiteren Angaben.

Nach der Rüttinger-Seite scheint es mir ein 100er zu sein, die Länge liegt bei ca. 11,9cm, Kappe und Schaft passen mit 6,1cm und 9,5cm. Lediglich die Gesamtlänge macht mir zu schaffen, könnte es sich um einen 100C handeln, oder wird die Rundung der Kappe nicht mitgemessen? Eigentlich schon, oder?
Das Endstück zum Drehen sieht mir auf dem Foto des grün mamorierten geriffelt oder gräulich aus, der hier ist glatt und schwarz wie die Kappe.
Über dem Clip ist der Schriftzug "Pelikan PATENT" zweimal zu finden.
Die Kappe hat neben dem Clip ein kleines Luftloch, welches genau gegenüberliegend noch einmal zu finden ist.

Was ist so ein Pelikan überhaupt ungefähr wert?

Wäre toll, wenn mir jemand helfen kann.

Hier noch Bilder (Detailfotos kann ich nachreichen, solange meine Kamera mit dem Makro mitmacht):
Bild

Bild

PS: Welches Baujahr könnte der sein?
Zuletzt geändert von Faith am 11.01.2012 19:13, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße
Faith

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Andi36
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Re: Pelikan - wahrscheinlich nicht der Einzige

Beitrag von Andi36 »

Hallo Faith

Du bist beneidenswert - ein wirklich schöner 100er. Dass er keine Tinte zieht, liegt daran, dass der Kork-Kolben gewartet oder möglicherweise ersetzt werden muss.
Der Kork trocknet aus und schrumpft, der Vorgang ist grundsätzlich reversibel, d.h. es kann helfen ihn mit Wasser zu betanken und liegen zu lassen; mit etwas Glück wird der Kolben dann wieder dicht.

Mit der Feder weiß ich auch nicht so genau, zunächst würde ich prüfen, ob die Feder-Haxn ausgerichtet (=auf gleicher Höhe) sind.

Verkauf den ja nicht!

Gruß,
Andreas
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Faith
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Re: Pelikan - wahrscheinlich nicht der Einzige

Beitrag von Faith »

Hallo Andreas,

danke für deine schnelle Antwort.

Sowas in der Art hatte ich schon vermutet und den FH mit Wasser befüllt. Der hatte sowieso eine Reinigung nötig, daher war es naheliegend.

Die Feder sieht für mich richtig ausgerichtet aus. Von oben wirkt es, als würde das Schreibkorn fehlen, von unten ist aber alles wie bei meinen Kawecos, nur nicht ganz so ausgeprägt.

Nee, verkaufen will ich den nicht, mich interessiert das nur mal so.

Er hat auch eindeutige Gebrauchsspuren, der (ehemals Gold?) Clip ist abgescheuert und die Kappe kaum sichtbar eingerissen.
Schade, dass mein Opa nicht mehr lebt, wäre sicher interessant gewesen von ihm was zu seinen Schreibgeräten zu erfahren.
Da ich meinen Opa sehr mochte, will ich seine Füller selber behalten.

Der FH liegt auch echt toll in der Hand, mal sehen was draus wird.
Werden Reparaturen von Pelikan auch bei den älteren Modellen durchgeführt? Bzw. könnte ich die Feder tauschen, da ich nur mit feinen Federn einigermaßen leserlich schreibe. ;)
Viele Grüße
Faith

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werner
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Re: Pelikan - wahrscheinlich nicht der Einzige

Beitrag von werner »

Hallo Faith,

der eingebauten Feder nach zu schließen müsste der Füller in die Zeit von 1938 bis 1944 datiert werden. Ab 1938 durften laut Reichsverordnung keine Goldfeder mehr verbaut werden. Das war dann die Geburtsstunde der Palladiumfedern (Pd, 1938) und der Chromnickelstahlfedern (CN, 1939).

Viele Grüße
Werner
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Faith
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Re: Pelikan - wahrscheinlich nicht der Einzige

Beitrag von Faith »

Hallo Werner,

alles klar, vielen Dank.

Weißt du zufällig auch, um welches Modell es sich genau handelt? Wie gesagt, die Länge passt mit nicht ganz mit den Angaben auf deiner Seite überein.

Nach längerem Einweichen um die Tinte auszuwaschen habe ich festgestellt, dass der Kolben undicht ist. Wer weiß, wie lange die eingetrocknete Tinte dort fest saß, mindestens 10 Jahre (eher sogar an die 20), soviel steht fest. Oben am Drehknopf tritt das Wasser aus, wahrscheinlich lässt sich das nicht selber reparieren, oder? Habe auch Angst, da was kaputt zu machen.
Habe nach dieser Anleitung schon die Feder rausgeschraubt und werde den FH dann weiter zerlegen, ob das was hilft? Wäre ein Traum mit dem Füller schreiben zu können, er gefällt mir sehr gut.
Aber unglaublich, was da an Tinte rauskommt, gefühlt habe ich ca. 1l Wasser komplett undurchsichtig dunkel da raus geholt. Und wir sind noch nicht am Ende angelangt. ;)
Viele Grüße
Faith

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werner
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Re: Pelikan - wahrscheinlich nicht der Einzige

Beitrag von werner »

Faith hat geschrieben:Weißt du zufällig auch, um welches Modell es sich genau handelt? Wie gesagt, die Länge passt mit nicht ganz mit den Angaben auf deiner Seite überein.
Hallo Faith,

welche Maße hast Du denn festgestellt? Es ist ganz einwandfrei ein Modell 100. Es gibt dieses Modell mit gerilltem und glattem Füllknopf. Soviel ich weiß, waren dafür Materialumstellungen verantwortlich. Die Maße haben sich aber nicht verändert.

Viele Grüße
Werner
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Faith
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Re: Pelikan - wahrscheinlich nicht der Einzige

Beitrag von Faith »

Hallo Werner,

habe ca. 11,9cm gemessen. Der Knopf ist glatt. Daher könnte es ein 100C sein, laut deiner Tabelle zumindest. Bin mir aber nicht sicher, da ich mich damit nun überhaupt nicht auskenne. Kann gerade nicht nochmal nachmessen, da der FH auseinandergebaut im Wasser liegt.
Viele Grüße
Faith

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Re: Pelikan - wahrscheinlich nicht der Einzige

Beitrag von werner »

Hallo Faith,

habe gerade nocheinmal einige Modelle 100 nachgemessen. Auch ich habe Differenzen von 117 mm (gerillter Füllknopf) bis 118/119 mm (glatter Füllknopf) festgestellt. Es scheint mir so zu sein, dass die Modelle mit glattem Füllknopf geringfügig länger sind.

Viele Grüße
Werner
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stift
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Re: Pelikan - wahrscheinlich nicht der Einzige

Beitrag von stift »

Hallo Werner
Haben nicht die Pelikan mit glatten Drehknopf nicht schon einen Plastikkolben?Ist doch die letzte Serie,dann sind doch schon die 100 N gekommen.
Gruß Harald
#Non, je ne regrette rien#
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Faith
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Re: Pelikan - wahrscheinlich nicht der Einzige

Beitrag von Faith »

Hallo ihr beiden,

vielen Dank Werner, dann liegt es wahrscheinlich an einem leicht anderen Füllknopf, vielleicht sind die Glatten einfach 2mm länger als die Geriffelten? Wäre mal eine Theorie.

stift, wenn das stimmt und ich einen Füller mit Plastikkolben habe, dann dürfte Einweichen keine Verbesserung bringen. Dann ist es entweder ein Dichtungsring, oder der gesamte Kolben... Mal sehen.
Viele Grüße
Faith

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Re: Pelikan - wahrscheinlich nicht der Einzige

Beitrag von werner »

stift hat geschrieben:Haben nicht die Pelikan mit glatten Drehknopf nicht schon einen Plastikkolben?Ist doch die letzte Serie,dann sind doch schon die 100 N gekommen.
Hallo Harald,

Du scheinst recht zu haben. Ich habe auf die Schnelle keinen 100-er mit glattem Füllgriff ohne Plastikkoben gefunden.

Viele Grüße
Werner
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Faith
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Re: Pelikan - wahrscheinlich nicht der Einzige

Beitrag von Faith »

Meiner hat auch einen Kunststoffkolben, wie ich gerade festgestellt habe.

Weitere Fortschritte meiner Oldies findet ihr hier.
Viele Grüße
Faith

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Re: Pelikan - wahrscheinlich nicht der Einzige

Beitrag von Faith »

Hach, ich glaube ich bin im Füllhalterhimmel angekommen. ;) Habe heute die anderen Füller meines Opas bekommen, da sind echt tolle Stücke dabei.

Hier ein kurzer Überblick, Details und so weiter gibt es/erfrage ich später. Ein Montblanc ist übrigens auch dabei, aber ich mache dafür jetzt nicht extra ein neues Thema auf.

Der schwarze Montblanc:
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Pelikan P30 in blau (Patronenfüller!)
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Pelikan M30 Set in schwarz (Füller, Kugelschreiber, Druckbleistift)
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Pelikan 100 (der "Neue" ist minimal größer, ist es noch ein 100er?, der Hintere, ist der oben bereits erwähnte)
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Und noch zwei schildpattbraun-gestreifte M500 (beide?), wovon einer durch das viele Gold ein richtiges Schätzchen sein könnte?
Bild

Teilweise tragen sie eine Namensgravur, was sie zwar verkaufstechnisch wertloser macht, ich finde sie dadurch aber wertvoller, da sie für meinen Opa graviert wurden, das Schreibset sogar mit Datum. Und da ich sie eh nicht verkaufen will, ist es ja auch egal.
Ich werde mich die Tage dann mal genauer mit ihnen beschäftigen, im Moment muss erstmal die alte, eingetrocknete Tinte raus. ;)

EDIT: Kleinen Fehler korrigiert.
Zuletzt geändert von Faith am 07.11.2012 23:29, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße
Faith

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Murmi
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Re: Pelikan - wahrscheinlich nicht der Einzige

Beitrag von Murmi »

Also wenn ich mir die Sammlung deines Opas so anschaue, befürchte ich, dass die Füllfederhaltersammelsucht vererbbar ist...? Schlechte Karten für meine Tochter also... :shock:

Grüessli
Sonja

P.S.: Sehr schöne Füller, die du von deinem Opa geerbt hast!
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Re: Pelikan - wahrscheinlich nicht der Einzige

Beitrag von Faith »

Ob sie vererbbar ist kann ich nicht sagen, da es sich genau genommen nicht um meinen biologischen Großvater handelt. ;)

Aber als Kind fand ich alles toll was er tat, vielleicht liegt es daran. Leider ist er schon gestorben, als ich 3 Jahre alt war, daher hatte ich nicht mehr viel von ihm. Darum kann ich mich jetzt umso mehr freuen, endlich was von ihm zu haben, auch wenn ich nichtmal weiß, ob meine Eltern sie mir überlassen, oder sie mir nur leihweise gegeben haben. ;)
Viele Grüße
Faith

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