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- Knorzenbach
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Re: Werbung
Moin,
hier eine Werbung aus dem Jahre 1905, wie der Verkäufer versichert:
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Bin ich im falschen Film?
Gruß in das Wochenende,
Tomm
hier eine Werbung aus dem Jahre 1905, wie der Verkäufer versichert:
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Bin ich im falschen Film?
Gruß in das Wochenende,
Tomm
Re: Werbung
Lieber Tomm,Knorzenbach hat geschrieben: ↑17.12.2021 23:54Moin,
hier eine Werbung aus dem Jahre 1905, wie der Verkäufer versicheert.
Bin ich im falschen Film?
Gruß in das Wochenende,
Tomm
1905 ist ja noch sehr früh, da kann im Laufe der Jahrzehnte noch viel passiert sein. Denk mal an Waterman, die sind inzwischen French made oder die wechselvolle Geschichte von Kaweco. Vielleicht ist nur die Zweigstelle erhalten geblieben oder Angloamer wurde verkauft. Jedenfalls sehr interessant diese Werbung!
Liebe Grüße und einen schönen 4. Advent
Gerd
Blauer Hautausschlag, erhöhte Temperatur, Bewusstseinstrübungen - oh Gott, das muss Flexfieber sein!
Re: Werbung
Hallo Tomm und Gerd
Auf Wallrafens Webseite collectiblestars-Punkt-de findet sich unter der Rubrik "Herstellerinfo" ein sehr schöner Aufastz zu Angloamer, übrigens die einzige Veröffentlichung in dieser Spalte. Die Recherche könnte, meiner dunklen Erinnerung nach, auch von Brandl stammen, aber egal, solche Leute sind, was das betrifft, immer der Gold- Standard in Puncto Verlässlichkeit.
Demnach ist Angloamer 1903 in der Pettenkoferstraße in München gegründet worden und 1905 wurden in Anzeigen Niederlagen in NY und Liverpool erwähnt. Ich vermute mal, dass die Münchner anfangs ihere Bezugsquellen für Füllerteile, wie zB. Federn, in England und den USA hatten. In Deutschland hinkte man denen noch um ein paar Jahre hinterher, selbst KAWECO benutzte noch Morton- Federn. Die Füller auf Tomms Werbeblatt sehen aber denen der Münchner sehr ähnlich, das Griffteil ist bleistiftdünn und die ausladende Feder hat einen oben liegenden Tintenzuführer.
Aber die älteste urkundliche Erwähnung ist derzeit noch die Münchner Angloamer. Die wurde nicht verkauft, sondern wandelte ihren Namen aus politischen Gründen in "Deutsche Füllhalterwerke" um und die Marke hieß dann auch "National". Ja, so schnell kanns gehen.
Aber das englische Werbeblatt ist allerliebst, mit dem kleinen Amor. Und selbst der Ritter Sankt Georg bemüht sich redlich, den Füller als "total englisch" zu manifestieren. Götter und Heilige können doch eigentlich nicht lügen.....gelle?
Gruss F
Auf Wallrafens Webseite collectiblestars-Punkt-de findet sich unter der Rubrik "Herstellerinfo" ein sehr schöner Aufastz zu Angloamer, übrigens die einzige Veröffentlichung in dieser Spalte. Die Recherche könnte, meiner dunklen Erinnerung nach, auch von Brandl stammen, aber egal, solche Leute sind, was das betrifft, immer der Gold- Standard in Puncto Verlässlichkeit.
Demnach ist Angloamer 1903 in der Pettenkoferstraße in München gegründet worden und 1905 wurden in Anzeigen Niederlagen in NY und Liverpool erwähnt. Ich vermute mal, dass die Münchner anfangs ihere Bezugsquellen für Füllerteile, wie zB. Federn, in England und den USA hatten. In Deutschland hinkte man denen noch um ein paar Jahre hinterher, selbst KAWECO benutzte noch Morton- Federn. Die Füller auf Tomms Werbeblatt sehen aber denen der Münchner sehr ähnlich, das Griffteil ist bleistiftdünn und die ausladende Feder hat einen oben liegenden Tintenzuführer.
Aber die älteste urkundliche Erwähnung ist derzeit noch die Münchner Angloamer. Die wurde nicht verkauft, sondern wandelte ihren Namen aus politischen Gründen in "Deutsche Füllhalterwerke" um und die Marke hieß dann auch "National". Ja, so schnell kanns gehen.
Aber das englische Werbeblatt ist allerliebst, mit dem kleinen Amor. Und selbst der Ritter Sankt Georg bemüht sich redlich, den Füller als "total englisch" zu manifestieren. Götter und Heilige können doch eigentlich nicht lügen.....gelle?
Gruss F
Re: Werbung
Lieber Frodo,
der Wahrheitsgehalt von Werbebotschaften hat sich in über 100 Jahren kaum gebessert. Ein hübsches Beispiel, wie "Mann" einer solchen auch nach all der Zeit noch auf den Leim gehen kann. Stefan und Gerhard hatten bei ihren Rechercheergebnissen wohl etwas weniger monetäre Interessen als jener, der 1905 diese Annonce aufgab.
Herzliche Grüße aus der Pfalz
Gerd
der Wahrheitsgehalt von Werbebotschaften hat sich in über 100 Jahren kaum gebessert. Ein hübsches Beispiel, wie "Mann" einer solchen auch nach all der Zeit noch auf den Leim gehen kann. Stefan und Gerhard hatten bei ihren Rechercheergebnissen wohl etwas weniger monetäre Interessen als jener, der 1905 diese Annonce aufgab.
Herzliche Grüße aus der Pfalz
Gerd
Blauer Hautausschlag, erhöhte Temperatur, Bewusstseinstrübungen - oh Gott, das muss Flexfieber sein!
- Knorzenbach
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Re: Werbung
Hallo Ihr Lieben,
mit dem folgenden Inserat aus dem Jahr 1924 mache ich mal eine Punktlandung:
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Viel Freude beim Betrachten,
Tomm
mit dem folgenden Inserat aus dem Jahr 1924 mache ich mal eine Punktlandung:
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Viel Freude beim Betrachten,
Tomm
Re: Werbung
Hallo allerseits,
dies ist ein wunderbarer Thread, den ich nach längerer Forumsabstinenz gerade erst entdeckt habe. Und die vollmundige Aussage des ersten Posts ("ohne Füllhalter ist man nur ein halber Mensch") erinnerte mich an eine thematisch sehr passende Werbeaussage von MATADOR, die ich hiermit gerne teile:
Ein MATADOR erhöht den Wert der Persönlichkeit - das ist doch auch nicht schlecht - oder? Erst mittels Soennecken zum ganzen Menschen werden und dann mit Matador den Wert der Persönlichkeit erhöhen! - Das waren noch Füllfederhalter mit Mehrwert. So etwas können heutige Schreiber nicht von sich behaupten
dies ist ein wunderbarer Thread, den ich nach längerer Forumsabstinenz gerade erst entdeckt habe. Und die vollmundige Aussage des ersten Posts ("ohne Füllhalter ist man nur ein halber Mensch") erinnerte mich an eine thematisch sehr passende Werbeaussage von MATADOR, die ich hiermit gerne teile:
Ein MATADOR erhöht den Wert der Persönlichkeit - das ist doch auch nicht schlecht - oder? Erst mittels Soennecken zum ganzen Menschen werden und dann mit Matador den Wert der Persönlichkeit erhöhen! - Das waren noch Füllfederhalter mit Mehrwert. So etwas können heutige Schreiber nicht von sich behaupten
Rainer
it`s never too late to do nothing at all (Allen Ginsberg)
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- Knorzenbach
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Re: Werbung
Vielen Dank, Rainer, für die schöne Matador-Werbung! Da geht es doch glatt an die Ehre...
Heute möchte ich die Werbung für einen Berliner Hersteller einstellen, den es dank des Nationalsozialismus schon lange nicht mehr gibt. Vielen wird die Marke auch gar nichts sagen, und mir - ehrlich gesagt - bis vor Kurzem auch nicht. Die Werbung, mit Marken beklebt, dürfte aus der Zeit zwischen 1910 und 1920 stammen:
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Wer Näheres über diese Firma erfahren möchte, lernt mehr über den Link von Iris:
viewtopic.php?f=20&t=14375&p=133359&hil ... er#p133359
Gruß,
Tomm
Heute möchte ich die Werbung für einen Berliner Hersteller einstellen, den es dank des Nationalsozialismus schon lange nicht mehr gibt. Vielen wird die Marke auch gar nichts sagen, und mir - ehrlich gesagt - bis vor Kurzem auch nicht. Die Werbung, mit Marken beklebt, dürfte aus der Zeit zwischen 1910 und 1920 stammen:
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Wer Näheres über diese Firma erfahren möchte, lernt mehr über den Link von Iris:
viewtopic.php?f=20&t=14375&p=133359&hil ... er#p133359
Gruß,
Tomm
- Knorzenbach
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Re: Werbung
Liebe Freunde alles Schönen und Guten,
als ich dieses Werbeblatt von 1925 sah, wurde ich sogleich an das altbekannte Motiv des Drachentöters erinnert:
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Das Pferd erinnert nun nicht gerade an einen Lipizzaner, sondern eher an ein Schwarzwälder Kaltblut, aber sei´s drum, Motiv ist Motiv. Fragt sich bei der Vorlage, wer oder was der Drache ist: Kann eigentlich nur das widerborstige Papier sein, oder?
Gruß,
Tomm
als ich dieses Werbeblatt von 1925 sah, wurde ich sogleich an das altbekannte Motiv des Drachentöters erinnert:
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Das Pferd erinnert nun nicht gerade an einen Lipizzaner, sondern eher an ein Schwarzwälder Kaltblut, aber sei´s drum, Motiv ist Motiv. Fragt sich bei der Vorlage, wer oder was der Drache ist: Kann eigentlich nur das widerborstige Papier sein, oder?
Gruß,
Tomm
Re: Werbung
...meiner Meinung nach wohl eher die lästige Arbeit.Knorzenbach hat geschrieben: ↑23.01.2022 20:27...Fragt sich bei der Vorlage, wer oder was der Drache ist: Kann eigentlich nur das widerborstige Papier sein, oder?
Danke für das zeigen dieser sehr schönen Grafik Tomm! Ich mache mal gleich weiter mit drei weiteren französischen Anzeigen aus den frühen 30'er Jahren. Die anzeigen stammen aus er Zeitschrift L'ILLUSTRATION:
Diese Anzeigen sind nicht nur schön, sie halfen mir dabei zwei meiner Waterman's zeitlich genauer einzuordnen, und von einem die genaue Bezeichnung zu ermitteln.
Auch wenn der Füller auf der Anzeige nicht vollständig abgebildet ist, lässt er sich eindeutig aufgrund des Musters einordnen. Die Bezeichnung 1152 VM lässt sich folgendemassen deuten:
11 steht für "Doublé Oe" also für das vergoldete Overlay
52 ist die Modellnummer
V steht für "Vest Pocket" also das kürzere Modell des 52
M steht für das griechisch anmutende Muster
Und dieses Pärchen konnte ich dank des dazugehörigen Bleistiftes von JIF zeitlich genauer einordnen. Die Anzeige trägt das Datum vom 23. Juli 1932.
Interessant sind die Parallelen zwischen den Anzeigen von 1931 und 1932. Bei genauerem Hinschauen bemerkt man, dass dieselben Zeichnungen für den Füller und den Bleistift verwendet wurden, unterschiedlich skaliert!
"Copy and Paste" gab es also schon zu analogen Zeiten...
Re: Werbung
Soo schön, vielen Dank, Christof!
Vielleicht weiß man alte Werbung ja auch deswegen so zu schätzen, weil sie nicht mehr eindringlich daherkommt: es ruft nicht mehr so laut nach "kauf mich!", weil es ja kein aktuelles Angebot mehr ist.
In alten Zeitschriften, so man sie in die Finger bekommt, liest man ja nicht nur die Anzeigen, die einem vom (ggf. immer noch produzierten) Produkt her ansprechen. Zumindest mache ich das gerne Aber ich stamme ja auch noch aus einer Generation, die morgens Milchtüten und Cornflakes-Kartons statt Twitter- und Whatsapp-Nachrichten "abgelesen" hat - Hauptsache visueller Input!
"to paste" kommt ja eigentlich vom englischen "(ein)kleben", und "to paste something" auch als einsetzen (mehrere ähnliche Begriffe möglich). Und das war in der Werbewelt nebst recyclen sicherlich schon lange vor "digital" bekannt ;D Und warum kommt mir nun der Film "Catch Me If You Can" in den Kopf?
Viele Grüße
Christoph
Vielleicht weiß man alte Werbung ja auch deswegen so zu schätzen, weil sie nicht mehr eindringlich daherkommt: es ruft nicht mehr so laut nach "kauf mich!", weil es ja kein aktuelles Angebot mehr ist.
In alten Zeitschriften, so man sie in die Finger bekommt, liest man ja nicht nur die Anzeigen, die einem vom (ggf. immer noch produzierten) Produkt her ansprechen. Zumindest mache ich das gerne Aber ich stamme ja auch noch aus einer Generation, die morgens Milchtüten und Cornflakes-Kartons statt Twitter- und Whatsapp-Nachrichten "abgelesen" hat - Hauptsache visueller Input!
"to paste" kommt ja eigentlich vom englischen "(ein)kleben", und "to paste something" auch als einsetzen (mehrere ähnliche Begriffe möglich). Und das war in der Werbewelt nebst recyclen sicherlich schon lange vor "digital" bekannt ;D Und warum kommt mir nun der Film "Catch Me If You Can" in den Kopf?
Viele Grüße
Christoph
- Knorzenbach
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Re: Werbung
Hallo Christof,
sehr schön, Deine JiF Waterman-Werbeblätter! Da kann man sich ja nicht sattsehen. Und umso schöner, wenn solche alte Anzeigen dabei helfen, die eigenen Schätzchen besser zeitlich einordnen zu können. Der 1152 VM sieht ja imposant aus! Das "griechisch" anmutende Motiv gemahnt in der Tat auf den ersten Blick an das Mäanderornament. Ich würde es jedoch eher im ausgehenden art déco verorten wollen.
Im Kielwasser der oben vorgestellten Drachentöter-Werbung zeige ich heute eine belgische Anzeige aus dem Jahr 1937 von derselben Firma, dieses Mal etwas galanter mit einem hingehauchten Strich von Triumph:
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Gruß,
Tomm
sehr schön, Deine JiF Waterman-Werbeblätter! Da kann man sich ja nicht sattsehen. Und umso schöner, wenn solche alte Anzeigen dabei helfen, die eigenen Schätzchen besser zeitlich einordnen zu können. Der 1152 VM sieht ja imposant aus! Das "griechisch" anmutende Motiv gemahnt in der Tat auf den ersten Blick an das Mäanderornament. Ich würde es jedoch eher im ausgehenden art déco verorten wollen.
Im Kielwasser der oben vorgestellten Drachentöter-Werbung zeige ich heute eine belgische Anzeige aus dem Jahr 1937 von derselben Firma, dieses Mal etwas galanter mit einem hingehauchten Strich von Triumph:
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Gruß,
Tomm
- Haptograpsus
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Re: Werbung
Etwas von Matador aus Wuppertal Elberfeld
1941 war wohl das Material knapp
Gruß Helmut
1941 war wohl das Material knapp
Gruß Helmut
- Haptograpsus
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Re: Werbung
Und noch was von Osmia
Gruß Helmut
Gruß Helmut
Re: Werbung
Lieber HelmutHaptograpsus hat geschrieben: ↑10.02.2022 23:44Etwas von Matador aus Wuppertal Elberfeld
Gruß Helmut
Dass das Internet ein Selbstbedienungsladen ist, war mir bewusst, aber das Mitglieder dieses Forums die Fotos von anderen Mitgliedern ohne Hinweis auf den Urheber zitieren, geht mir zu weit. In diesem Falle das Matadorhäschen, welches ich auch bereits schon im Forum gezeigt hatte:
viewtopic.php?f=11&t=16294&p=291413&hil ... rn#p291413
ausserdem liegt das Bild seit 2016 auf meinem Flickr-Account https://flic.kr/p/DPd1Nf
Ich weiss, war bestimmt nicht böse gemeint, trotzdem wollte ich das mal klarstellen.
- Haptograpsus
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Re: Werbung
Tut mir leid Zollinger, ich habe seit Jahren Unmengen Kataloge, Werbung und ähnliches gesammelt und kann leider nicht mehr sagen wo die einst her stammen. Die Urheberrechte liegen ja auch nicht bei dem, der die Werbung eingescannt hat, sondern bei Matador.
Das Posting soll ja auch nur dem Forum dienen.
Gruß Helmut
Das Posting soll ja auch nur dem Forum dienen.
Gruß Helmut