Tintenchromatogramme
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Re: Tintenchromatogramme
Die Dawn ist definitiv etwas dunkler/blauer, vor allem bei der Schrift finde ich, ist der Unterschied gut zu sehen. Der Tintenstrich auf dem Filterpapier wurde jedesmal ungefähr mit gleicher Menge Tinte aufgetragen, daher zeigt auch das Chromatogramm die höhere Konzentration der Farbstoffe.
LG
Andrea
Andrea
Re: Tintenchromatogramme
De Atramentis Louise Aston
Als Vergleichstinte die De Atramentis Giacomo Puccini
Als Vergleichstinte die De Atramentis Giacomo Puccini
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Tintenchromatogramme
Ich hole den Punkt nochmal hoch.
Ich werde keine Chromatogramme machen, die Gründe sind Kenntnisse, Geduld und aktuell auch Zeit. Ich würde dies bei Interesse aber gerne mit Tinten und Proben unterstützen.
Wenn jemand das tun würde, einfach bei mir per PN melden.
(ich habe da noch ein spannendes Schwarz )
Viele Grüße
Re: Tintenchromatogramme
Ich habe gerade ein schönes Päckchen von 24x30 bekommen -- vielen Dank! Die Chromatogramme kommen in der nächsten Zeit. Hier ist erst einmal Pelikan Edelstein Garnet. Heinrich hat hier schon einige Chromatogramme von dieser Tinte gezeigt: viewtopic.php?f=8&t=31328&start=420#p359250
Das Chromatogramm ist auf Löschpapier mit Wasser.
Viele Grüße Daniel
Das Chromatogramm ist auf Löschpapier mit Wasser.
Viele Grüße Daniel
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Re: Tintenchromatogramme
Hier ist ein Chromatogramm von Rohrer und Klingner 40308 Morinda. Das Papier ist Löschpapier, das Laufmittel Wasser. Hans und Heinrich haben diese Tinte schon vorher chromatographiert: viewtopic.php?f=8&t=31328&p=358617&hili ... da#p358617 und viewtopic.php?f=8&t=31328&p=358566&hili ... da#p358566
Wie in den anderen Chromatogrammen gut zu sehen ist, ist Gelb ein wichtiger Bestandteil der Tinte. Hier kommt das Gelb gerade einmal an den oberen "Ohren" zum Vorschein.
Die Farben sind sehr lauffreudig, also gut wasserlöslich. Entsprechend stark verschwimmt die Schrift im Regen (Briefträgertest).
Viele Grüße Daniel
Wie in den anderen Chromatogrammen gut zu sehen ist, ist Gelb ein wichtiger Bestandteil der Tinte. Hier kommt das Gelb gerade einmal an den oberen "Ohren" zum Vorschein.
Die Farben sind sehr lauffreudig, also gut wasserlöslich. Entsprechend stark verschwimmt die Schrift im Regen (Briefträgertest).
Viele Grüße Daniel
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Re: Tintenchromatogramme
Lieber Daniel,
schön, dass der gelbe Farbstoff der Morinda bei Dir wie auch vorher schon bei Hans klar zu erkennen ist.
In meinem Chromatogramm muss man schon eine Lupe bemühen.
Zuletzt bin ich daher dazu übergegangen, Chromatogramme mit unterschiedlichen Tintenmengen anzufertigen, wie z.B. bei der Visconti van Gogh Vineyard with Peasant Woman:
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Tintenchromatogramme
Lieber Heinrich,
wie deutlich zu sehen ist, lohnt sich das auch! Die Chromatogramme sind unterschiedlich und zusammen genommen ergibt sich ein klares Bild.
Viele Grüße Daniel
wie deutlich zu sehen ist, lohnt sich das auch! Die Chromatogramme sind unterschiedlich und zusammen genommen ergibt sich ein klares Bild.
Viele Grüße Daniel
Re: Tintenchromatogramme
Von links nach rechts:
Montblanc Disney
Montblanc The Legend of Zodiacs The Pig
Montblanc The Legend of Zodiacs The Rat
Montblanc Golden Yellow
LG
Heinrich
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Re: Tintenchromatogramme
Visconti "Sunflowers"
Meine Fotos auf Flickr : Füller und Tinten | Natur und Landschaft
Papier ist geduldig, aber nicht die Tinte.
Papier ist geduldig, aber nicht die Tinte.
Re: Tintenchromatogramme
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob in diesem Faden schon einmal ein Chromatogramm einer Tintenmischung gezeigt wurde?
Wie auch immer, hier stehen die Chromatogramme der Montblanc Disney und der Montblanc The Legend of Zodiacs Red Chine The Dog dem Chromatogramm einer Mischung beider Tinten (Verhältnis 1:1) gegenüber.
Jede der beiden Ausgangstinten enthält nur einen Farbstoff, die Disney ein leuchtendes Neongelb und die Red Chine ein mittleres Rot mit einem leichten Hauch nach Violett.
Keine der beiden Farben findet sich im Chromatogramm der Mischung. Ich sehe in der Mitte ein eher milderes Gelb, ohne diesen grellen Neonton, und außen eine rosarote Farbe, vielleicht himbeerfarben (am auschromatographierten Rand, also auf der rechten sowie linken Seite).
Da ich für diese Veränderungen bei den Farben bzw. Farbstoffen keine Erklärung liefern kann, zumindest der Versuch, über die eine oder andere Hypothese nachzudenken.
Möglicherweise sind die Farbveränderungen auf Mischfarben zurückzuführen. Allerdings sind auch chemische Reaktionen nicht auszuschließen, zwischen den Ausgangsfarbstoffen und/oder anderen Stoffen, die möglicherweise in den Tinten enthalten sind. Auch könnte eine Änderung des pH Wertes zu einer Farbveränderung führen, u.s.w..
Abschließend noch ein Blick auf kurze Schreibproben:
LG
Heinrich
Heinrich
- mondindianer
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Re: Tintenchromatogramme
Ich würde eher auf eine Mischung der beiden Farben tippen, denn die beiden Komponenten haben sich im Chromatogramm nicht getrennt. Wie bei den Einzelchromatogrammen sind alle Farbstoffe bis zum Rand gelaufen und überlagern sich dort.
Eine chemische Reaktion der Farbstoffe würde ich eher ausschließen. Möglich sind Farbtonänderungen durch die Änderung des sauren Charakters der Lösung (der berühmte pH-Wert), Das kennt man vllt noch von Indikatoren aus der Schule, etwa Lackmus-Lösung. Ob das so ist, lässt sich leicht überprüfen: reine Tinte in 2 Gläschen mit etwas Wasser verdünnen, in eines Haushaltsessig zugeben, in das andere etwas Backpulver oder Geschirrspülmittel für Spülmaschinen (wenig!). Wenn man 3 Gläschen nimmt und eins unverändert lässt, kann man sogar den vorher-nachher-Vergleich noch einfacher führen.
Viele Grüße
Fritz
Eine chemische Reaktion der Farbstoffe würde ich eher ausschließen. Möglich sind Farbtonänderungen durch die Änderung des sauren Charakters der Lösung (der berühmte pH-Wert), Das kennt man vllt noch von Indikatoren aus der Schule, etwa Lackmus-Lösung. Ob das so ist, lässt sich leicht überprüfen: reine Tinte in 2 Gläschen mit etwas Wasser verdünnen, in eines Haushaltsessig zugeben, in das andere etwas Backpulver oder Geschirrspülmittel für Spülmaschinen (wenig!). Wenn man 3 Gläschen nimmt und eins unverändert lässt, kann man sogar den vorher-nachher-Vergleich noch einfacher führen.
Viele Grüße
Fritz
Viele Grüße
Fritz
Fritz
Re: Tintenchromatogramme
Die Vorgehensweise ist plausibel, ich werde aber zunächst überprüfen, ob der Abstand der pH-Werte der beiden Tinten groß genug ist.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Tintenchromatogramme
Moin Fritz,mondindianer hat geschrieben: ↑24.09.2022 11:19Ich würde eher auf eine Mischung der beiden Farben tippen, denn die beiden Komponenten haben sich im Chromatogramm nicht getrennt. Wie bei den Einzelchromatogrammen sind alle Farbstoffe bis zum Rand gelaufen und überlagern sich dort.
Eine chemische Reaktion der Farbstoffe würde ich eher ausschließen. Möglich sind Farbtonänderungen durch die Änderung des sauren Charakters der Lösung (der berühmte pH-Wert), Das kennt man vllt noch von Indikatoren aus der Schule, etwa Lackmus-Lösung. Ob das so ist, lässt sich leicht überprüfen: reine Tinte in 2 Gläschen mit etwas Wasser verdünnen, in eines Haushaltsessig zugeben, in das andere etwas Backpulver oder Geschirrspülmittel für Spülmaschinen (wenig!). Wenn man 3 Gläschen nimmt und eins unverändert lässt, kann man sogar den vorher-nachher-Vergleich noch einfacher führen.
ich habe jetzt die pH-Werte der beiden Tinten bestimmt (mit einem pH-Meter):
pH-Wert der MB Disney: 6,1
pH-Wert der MB Dog: 5,0
Der Abstand der beiden Werte erscheint vielleicht eher gering, aber bei diesen Werten ist die MB Dog um mehr als das Zehnfache saurer als die MB Disney.
Und da die pH-Werte nicht übereinstimmen, bedeutet das Mischen der beiden Tinten für die jeweiligen Farbstoffe eine Veränderung des pH-Wertes. Der gelbe Farbstoff der MB Disney wird also in Richtung „sauer“ verschoben, der rote der MB Dog entsprechend in Richtung „alkalisch“.
Da bei einigen Farbstoffen (Säure-Base-Indikatoren wie z.B. Lackmus) eine Änderung des pH-Wertes mit einer Farbänderung verbunden ist, könnte dies theoretisch auch für die oben beobachteten Farbänderungen zutreffen.
Also habe ich Deinen Vorschlag umgesetzt und für jede der beiden Tinten den pH-Wert verändert.
Mit dem Ergebnis, dass in keinem der vier Fälle eine Farbänderung zu sehen war.
Man muss allerdings erwähnen, dass sich der Farbumschlag bei Indikatoren über einen großen Bereich erstrecken kann, etwa beim Lackmus von Blau nach Rot (oder umgekehrt) über einen Bereich mehrerer pH-Werte: Zwischen einem pH-Wert von ca. 4 (Rot) bis ca. 8 (Blau) schaut es violett aus. Womit diese Hypothese nicht widerlegt ist.
Die Änderung des pH-Wertes ist nur eine von zahlreichen möglichen chemischen Reaktionen. auch weil in beiden Tinten neben den Farbstoffen weitere Stoffe enthalten sind.
Abschließend liegt meiner Meinung nach hier eine chemische Reaktion vor, bei einer Mischung hätten sich die Ausgangsfarbstoffe bei der Chromatographie nach der Trennung wieder zeigen müssen.
LG
Heinrich
Heinrich
- mondindianer
- Beiträge: 381
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Re: Tintenchromatogramme
Wir müssen den chemischen Aspekt hier nicht vertiefen - dafür ist das das falsche Forum. Aber der pH-Wert der Mischung liegt immer noch im sauren Bereich, und die Hersteller werden ihre Tinten sicher nicht so dicht an einem möglichen Umschlagpunkt einstellen. Der Verlust von Lösemittel (Wasser) würde dann in kurzer Zeit die Farbe der Tinte ändern.
In der Papierchromatographie wird zum Vergleich von Proben (und zum Identifizieren verschiedener Stoffe wie Eiweiße oder Zucker) der Abstand der jeweiligen Substanz vom Ausgangspunkt in Relation zum Abstand der mobilen Phase vom Ausgangspunkt verwendet. Das geht hier nicht, weil die Farbstoffe nicht von der Lösemittelfront überholt werden. Aber: die Laufstrecken der einzelnen Tinten sind identisch, sodass sich die Farben in der Mischung eben nicht trennen lassen und zur Mischfarbe orange überlagern. Ein geeignetes Laufmittel müßte den gelben und den roten Farbstoff trennen können.
Ein Beispiel kann das illustrieren: Pilot Iroshizuku Take-Sumi mit drei verschiedenen Laufmitteln unter ansonsten identischen Bedingungen. Pink und Hellblau wechseln sich im linken und im rechten Bild in der Reihenfolge ab, je nach Chemie des Lösemittels wird mal der eine, mal der andere weiter getragen. Im mittleren Chromatogramm sind sie wegen des dafür ungeeigneten Mittels nicht getrennt, überlagern sich und erscheinen lila. Das ist, was mMn im Chromatogramm deiner Tintenmischung zu sehen ist - gelbe und rote Farbstoffe überlagern sich zu einem orange-farbenen Eindruck.
Viele Grüße
Fritz
Viele Grüße
Fritz
Fritz
Re: Tintenchromatogramme
Danke Dir für den Hinweis zu anderen Laufmitteln, für die nächsten Versuche stehen hier schon Ethanol, Ethansäure und Isopropanol bereit.mondindianer hat geschrieben: ↑27.09.2022 15:01Das ist, was mMn im Chromatogramm deiner Tintenmischung zu sehen ist - gelbe und rote Farbstoffe überlagern sich zu einem orange-farbenen Eindruck.
LG
Heinrich
Heinrich