Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

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maggutefueller
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von maggutefueller »

Cochenille, rotholz, russtinte...probierenswert im hinblick auf haarlinien und farbe und sättigung?
Thom

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Thom »

maggutefueller hat geschrieben:
23.04.2023 12:02
Cochenille, rotholz, russtinte...probierenswert im hinblick auf haarlinien und farbe und sättigung?
Cochenille und Kohlenstoff habe ich als Eisengallus probiert, Rotholz nicht, aber Blauholz. Das Problem ist, als Eisengallustinten machen die alle zuviel Ausfällungen für Füller. Für Tauchfeder gelten andere Regeln, da geht das alles. Rotholz kam auch schon vor "Amerika" aus Asien. Wenn Du solche Tinten auch ohne Eisengallus bekommst, kannst Du die auf alle Fälle mal probieren.

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Thomas
ai19
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von ai19 »

vanni52 hat geschrieben:
20.04.2023 17:17
Downfall hat geschrieben:
19.04.2023 16:39
Heinrich, danke für diese Infos.
Ich gebe dir auch darin Recht, dass die Platinum deutlich schwächer als die Nachtblau ist. Man sieht das ja schon, weil im Prinzip kein wirkliches Nachdunkeln stattfindet. Nach 24 Stunden würde ich sagen, dass die Schrift minimal mehr ins Graue geht, aber definitiv nicht tendenziell schwarz wird. Ich vermute, dass die Platinum eher in die Richtung Pelikan Blauschwarz geht. Wo sich die Salix da vielleicht einreiht, weiß ich nicht, aber ich finde die Salix auch sehr ähnlich, was Nachdunkeln und Wasserfestigkeit angeht. In der Disziplin schlagen die sich aber schon sehr gut, finde ich.
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Hierzu Bilder, wobei gesagt werden muss, dass die Schreibproben der Pelikan Blauschwarz und der Salix deutlich älter sind, im Vergleich zu den 24 Stdn. bei der Platinum.
Es kommt schon ziemlich auf den Tintenfluss an. Ich habe einen M805 zum Feuerwehrschlauch umgefrickelt, und da wird die Platinum Blue Black auch wirklich blauschwarz.

Sie braucht auch ein wenig länger zum Oxidieren. Während man bei der ESSRI zuschauen kann, wie sie dunkelt, braucht die Platinum da schon etwas länger. Anfangs sieht sie, je nach Tintenfluss, eher königsblau aus, wenn sie ausoxidiert ist, wird sie blaugrau, was sehr deutlich von der Farbe frischer Platinum Blue Black-Schrift zu unterscheiden ist.

Im übrigen halte ich die Platinum Blue Black für eine überragend gute Alltagstinte, die mir in keinem einzigen Füller je irgendwelchen Kummer bereitet hat. Sie drückt nur auf ganz miesen Papieren (z.B. Moleskine) ein wenig durch und federt ganz schwach.

Erfahrungen habe ich noch nicht sehr lange mit der Tinte, erst seit 2018, aber sie sind durchweg nur positiv.
ai19
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von ai19 »

Hat zufällig jemand Erfahrung mit einem Pilot 823 und der Nachtblau?

Immerhin steckt da der nackte Metallstab der Vakuummechanik dauerhaft in der Tinte. Dass die Goldfeder nicht korrodieren wird, sollte ich hoffentlich nicht extra erwähnen müssen.

Mit der ESSRI kann man sich nämlich durchaus den einen oder anderen Füller kaputt ätzen.

Aber das ist Äpfel mit Birnen vergleichen; bei der ESSRI würde ich nämlich gar nicht auf den Gedanken kommen, sie in meinen 823 zu packen. :)
Thom

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Thom »

ai19 hat geschrieben:
09.05.2023 19:12
... Immerhin steckt da der nackte Metallstab der Vakuummechanik dauerhaft in der Tinte. ...
Da weiß jetzt wieder keiner, was das für ein Material ist. :) Bei dauerhaft in der Tinte, würde ich mindestens einen Chrom-Nickel-Molybdän-Stahl nehmen, ich denke nicht, dass sie den angreift. Aber falls doch, dann geht das langsam, also beobachte die Materialoberfläche.

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Thomas
ai19
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von ai19 »

Thom hat geschrieben:
10.05.2023 0:05
ai19 hat geschrieben:
09.05.2023 19:12
... Immerhin steckt da der nackte Metallstab der Vakuummechanik dauerhaft in der Tinte. ...
Da weiß jetzt wieder keiner, was das für ein Material ist. :)
Leider habe ich gerade kein APXS-Spektroskop zur Hand, sonst könnte man das über die induzierte K-alpha-Strahlung der Atome ganz gut bestimmen, auch quantitativ. Hab ich mal mit Euromünzen gemacht; die bestehen (oder bestanden) hauptsächlich aus Kupfer. (Passt auch zum messing-artigen Erscheinungsbild).

Allerdings braucht man dafür Alphastrahler, die die Röntgenfluoreszenz induzieren, und die kriegt man meistens nicht beim dm oder Rossmann um die Ecke. :)

Soll angeblich auch nicht so gesund sein, wenn man die zu sich nimmt; ich habe damals auch darauf verzichtet, es auszuprobieren. :) Ich war ja schon froh, dass ich keine Neutronenstreuung untersuchen musste; vor Neutronenstrahlung hatte ich durchaus Schiss, die ist echt relativ ungesund :)

Ich habe jetzt mal die Reste der Nachtblau vom letzten Jahr in einen China-Klon gepackt und schaue mal, was mit dem Vakuumstengel passiert.

Als Erfahrungswert kann ich schonmal mitgeben, dass weder Platinum Blue Black noch 4001 Blau-Schwarz das Metall im 823 angegriffen haben.

Die Blue Permanent ist in dem Füller richtig hart ausgeflockt; ich habe da Silikonöle mit stark polaren Molekülen im Verdacht. Auch Pilot rät eindringlich dazu, ihre eigenen Nanopigmenttinten nur in Füllern mit Konvertern zu benutzen, da die 823 und Kolbenfüller ab Werk offenbar geschmiert werden, damit die Stopfen besser im Gehäuse gleiten, aber genau diese Schmierung vermutlich die Nanopigmentsuspension tötet. Aber das gehört hier nicht her; darüber habe ich bekanntlich viel gerätselt (und tue es noch), fiel mir aufgrund des spezifischen Füllers ein. Seiboku und Kiwaguro scheinen da nicht so empfindlich zu sein, die Souboku wiederum schon. Da ist mir ein älteres Fass umgekippt und war auf einmal nur noch eine bröckelige Suppe. So haben wir zumindest den Bogen zurück zu blauschwarzen Tinten zurück bekommen :)
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vanni52
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von vanni52 »

ai19 hat geschrieben:
10.05.2023 23:02


Die Blue Permanent ist in dem Füller richtig hart ausgeflockt; ich habe da Silikonöle mit stark polaren Molekülen im Verdacht. Auch Pilot rät eindringlich dazu, ihre eigenen Nanopigmenttinten nur in Füllern mit Konvertern zu benutzen, da die 823 und Kolbenfüller ab Werk offenbar geschmiert werden, damit die Stopfen besser im Gehäuse gleiten, aber genau diese Schmierung vermutlich die Nanopigmentsuspension tötet.
Den Einfluss von Silikonölen auf Tinten zu betrachten, finde ich spannend, man könnte ergänzend den Spieß umdrehen und über den Einfluss von Tinten auf die chemische Stabilität der Silikonöle nachdenken, und hier insbesondere Tinten mit extrem niedrigen pH-Werten.
LG
Heinrich
Thom

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Thom »

So sieht's aus, Geld aus Kupfer und Tinten die nicht mehr gehen und das nennen die Fortschritt. Wir setzen hier auf Eisengallus,
das hat schon die vergangenen 1000 Jahre funktioniert. :)

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ai19
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von ai19 »

Ich finde auch, dass sie bei MB das Eisengallus ruhig in der Midnight Blue hätten lassen können; ist eigentlich eine schöne Tinte, sogar in ihrer reinen Farbstoffvariante.
Thom

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Thom »

ai19 hat geschrieben:
11.05.2023 6:56
Ich finde auch, dass sie bei MB das Eisengallus ruhig in der Midnight Blue hätten lassen können ...
Ja, die war elegant. Es kann aber schon passieren, dass der Kolben bei Kolbenfüllern etwas schwergängiger wird. Das musst Du schon selbst wissen, in welchem Füller die Tinte verwendet wird.

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ai19
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von ai19 »

Thom hat geschrieben:
11.05.2023 0:21
Wir setzen hier auf Eisengallus, das hat schon die vergangenen 1000 Jahre funktioniert. :)
Wobei ich hier heimlich zugeben muss, dass ich auch dem Kohlenstoff nicht abgeneigt bin - sowohl als Rußpartikel als auch in der Modifikation als Graphit. :)
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von ai19 »

Thom hat geschrieben:
11.05.2023 15:55
Es kann aber schon passieren, dass der Kolben bei Kolbenfüllern etwas schwergängiger wird.
Zum Glück trainiere ich manchmal mit der Langhantel und mache Klimmzüge, sodass ich die Kolben weiterhin betätigen kann. :)
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von ai19 »

Thom hat geschrieben:
11.05.2023 0:21
... Tinten die nicht mehr gehen und das nennen die Fortschritt.
Genannte Tinte (Blue Permanent) geht schon sehr gut, man muss nur den richtigen Füller haben. Im Pilot 912 geht sie prima, und zu meiner großen Überraschung auch in einem Faber-Castell Gripsi Schulfüller, da geht sie sogar ganz hervorragend.

Ich bin mir aber nicht sicher, ob es einer war, dessen Tintenleiter ich herausgezogen und im Ultraschallreiniger gesäubert hatte, und in diesem Zuge eben auch mit Tensiden entfettet.

Das würde wiederum für die Silikonöl-Hypothese sprechen. Mit dem ABS-Plastik der Jowo-Tintenleiter kommt sie sehr gut zurecht. Und wenn sie läuft, dann ist sie super, schönes Kobaltblau, suppt und federt nicht.

Wermutstropfen: In den allermeisten Füllern geht sie halt nicht. Aber auch EG-Tinten werden nicht von jedem Füller verkraftet.

Und: Seiboku und Kiwaguro gingen ebenfalls problemlos im besagten 823, ohne zu verklumpen. Die dunkelblaue Dokumentus auch. Das ist also ein Problem, das nicht alle Nanopigmenttinten haben.

Versuch macht kluch, irgendwann findet man halt heraus, welche Tinte mit welchem Füller geht.

Tipp: Ein M205 eignet sich hervorragend für die Nachtblau. :)
Thom

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Thom »

ai19 hat geschrieben:
11.05.2023 17:22
... Aber auch EG-Tinten werden nicht von jedem Füller verkraftet. ...
Weil die Füller nicht mehr für die Tinten gemacht sind. Hier haben die Jungs mal einige mit der Nachtblau verwendete aufgelistet.
viewtopic.php?f=48&t=35653&start=45#p411060 Im J.Herbin-Füller mit Konverter made in Taiwan hatte ich die über 1 Jahr im Dauertest. Das war zwar nicht SWAN-mäßig, aber der Tinte wurscht. :)

V.G.
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von ai19 »

Ahja, da steht's doch: Pilot C823

Wird wohl der Custom 823 sein.

Im 3776 von Platinum hatte ich sie auch. Da lief sie recht spärlich und war dadurch deutlicher blau als schwärzlich.
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