Alte 4001 Pelikantinten
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Re: Alte 4001 Pelikantinten
Beim Vergleich der alten mit der neuen Version der Brillant-Rot vergrößerte Aufnahmen:
Beim stehengebliebenen Gitter zeigt sich die neue Tinte (unten) mit einer anderen Farbe, jetzt mit einem Pink. Aufgrund dieses Unterschiedes ein Vergleich der entsprechenden Chromatogramme:
Das schaut definitiv nach anderen Einzelfarbstoffen aus, im Zentrum Pink statt Rosa und außen ein leuchtendes Gelb statt eines matten dunkleren Gelbtons. Interessant, dass trotzdem unter dem Strich der gleiche oder zumindest ein sehr ähnlicher Farbton herauskommt.
Die beiden Kleckse sind mit einer vergleichbaren Tintenmenge angefertigt:
Auch hier ein deutlicher Unterschied.
Als Fazit hat sich mMn bei der Brillant-Rot über die Jahre die Rezeptur geändert.
Beim stehengebliebenen Gitter zeigt sich die neue Tinte (unten) mit einer anderen Farbe, jetzt mit einem Pink. Aufgrund dieses Unterschiedes ein Vergleich der entsprechenden Chromatogramme:
Das schaut definitiv nach anderen Einzelfarbstoffen aus, im Zentrum Pink statt Rosa und außen ein leuchtendes Gelb statt eines matten dunkleren Gelbtons. Interessant, dass trotzdem unter dem Strich der gleiche oder zumindest ein sehr ähnlicher Farbton herauskommt.
Die beiden Kleckse sind mit einer vergleichbaren Tintenmenge angefertigt:
Auch hier ein deutlicher Unterschied.
Als Fazit hat sich mMn bei der Brillant-Rot über die Jahre die Rezeptur geändert.
LG
Heinrich
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- Black Betty
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Re: Alte 4001 Pelikantinten
Moin Heinrich,
Vielen Dank für die wirklich spannenden und informativen Vergleiche und Tintenvorstellungen!
Ich finde es bei den von Dir gezeigtem Chromatogrammen der Brillantrot auffällig, dass beide aus zwei Einzelfarbstoffen zusammengesetzt sind, die aus denselben Farbfamilien kommen. Vielleicht hat sich die Rezeptur doch nicht geändert, sondern es sind nur beide Farbstoffe gealtert, ohne dass das sich auf das Endergebnis der gesamt-Tintenfarbe nennenswert ausgewirkt hat?
Viele Grüße,
Betty
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Re: Alte 4001 Pelikantinten
Danke Dir, liebe Betty.Black Betty hat geschrieben: ↑05.04.2023 13:19Moin Heinrich,
Vielen Dank für die wirklich spannenden und informativen Vergleiche und Tintenvorstellungen!
Ich finde es bei den von Dir gezeigtem Chromatogrammen der Brillantrot auffällig, dass beide aus zwei Einzelfarbstoffen zusammengesetzt sind, die aus denselben Farbfamilien kommen. Vielleicht hat sich die Rezeptur doch nicht geändert, sondern es sind nur beide Farbstoffe gealtert, ohne dass das sich auf das Endergebnis der gesamt-Tintenfarbe nennenswert ausgewirkt hat?
Als Erklärung für eine Farbänderung eines Farbstoffes kommt auch für mich i.d.R. ein Alterungsprozess infrage. Also im Prinzip eine Oxidation. Bei der Brillant-Rot spricht mMn die Chemie dagegen:
Der rote Farbstoff in roten Pelikantinten ist Eosin, dessen planere Molekülstruktur sich bei einer möglichen Oxidation so verändern würde, dass damit eine Entfärbung verbunden wäre. Nun könnte man annehmen, dass mit einer sukzessiven Oxidation eine schleichende Entfärbung einhergeht, allerdings zeigt das Chromatogramm der alten Brillant-Rot keinen helleren pinkroten Farbton, sondern dieses Lachsrosa.
LG
Heinrich
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- Black Betty
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Re: Alte 4001 Pelikantinten
Das klingt einleuchtend - vielen Dank für Deine Erläuterungen und Teilen Deiner Gedanken!vanni52 hat geschrieben: ↑05.04.2023 18:00Als Erklärung für eine Farbänderung eines Farbstoffes kommt auch für mich i.d.R. ein Alterungsprozess infrage. Also im Prinzip eine Oxidation. Bei der Brillant-Rot spricht mMn die Chemie dagegen:
Der rote Farbstoff in roten Pelikantinten ist Eosin, dessen planere Molekülstruktur sich bei einer möglichen Oxidation so verändern würde, dass damit eine Entfärbung verbunden wäre. Nun könnte man annehmen, dass mit einer sukzessiven Oxidation eine schleichende Entfärbung einhergeht, allerdings zeigt das Chromatogramm der alten Brillant-Rot keinen helleren pinkroten Farbton, sondern dieses Lachsrosa.
Viele Grüße,
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Re: Alte 4001 Pelikantinten
Eigentlich wollte ich als Vergleichstinte zur Brillant-Rot die Edelstein Ruby zeigen, und nach meiner Buchführung müsste hier irgendwo ein Glas rumstehen. Bis ich dieses gefunden habe, zumindest das Chromatogramm:
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Alte 4001 Pelikantinten
An dieser Stelle sollte eigentlich die Pelikan Brillant-Blau gezeigt werden. Hierzu hatte ein netter Mitforist aus einem Glas quasi den letzten Rest entnommen. Es stellt sich allerdings heraus, dass der Farbton dieser Probe nicht dem der Tinte aus den 50iger Jahren entspricht. Zum Vergleich kann man den Farbton der Brillant-Blau aus der Vorstellung von Christof heranziehen (bei den Tintenbetrachtungen).
Hier jetzt die Dokumentation des Tintenrestes:
In der Schreibprobe zeigt sich der Tintenrest mit einem blaugrünen Farbton. Deutlich entfernt vom Mittelblau der Schreibprobe von Christof. Auf der linken Seite noch einige Resultate unterschiedlicher Verdünnungen.
Um dem Alterungsprozess auf die Spur zu kommen, bietet sich ein Vergleich der entsprechenden Chromatogramme an.
Ein Chromatogramm der noch intakten Tinte hat Alessa vor einiger Zeit im „Tintenchromatogramme“-Faden gepostet, und sie ist damit einverstanden, dass ihr Foto hierhin kopiert wird:
Das Chromatogramm zeigt eine Trennung in zwei Einzelfarbstoffe, der im Zentrum mit einem Mittelblau und der äußere türkisfarben.
Dann das Chromatogramm des Tintenrestes:
Hier findet sich nur der türkise Farbstoff. Von einem mittelblauen Farbstoff keine Spur. Offensichtlich hat sich dieser mittelblaue Farbstoff verabschiedet. Wohin auch immer, verantwortlich dafür wohl eine chemische Reaktion. Wahrscheinlich ist nicht nur Wasser verdunstet, auch die Zusätze zur Farbstoffstabilisierung sind vielleicht vom Alterungsprozess betroffen.
Und damit auch nichts übersehen wird, noch ein Chromatogramm mit einer deutlich höheren Tintenkonzentration:
Und abschließend bin ich der Meinung,dass auch Reste alter Tinten mit einem weniger guten Erhaltungszustand in diesem Faden dokumentiert werden sollten. Und erst recht bei einer Tinte, die am 1.1.1951 als Brillant-Blau eingeführt wurde und schon Anfang der 60iger Jahre nicht mehr in den Katalogen gelistet ist. Also mit einem Alter von 60 bis 70 Jahren.
Hier jetzt die Dokumentation des Tintenrestes:
In der Schreibprobe zeigt sich der Tintenrest mit einem blaugrünen Farbton. Deutlich entfernt vom Mittelblau der Schreibprobe von Christof. Auf der linken Seite noch einige Resultate unterschiedlicher Verdünnungen.
Um dem Alterungsprozess auf die Spur zu kommen, bietet sich ein Vergleich der entsprechenden Chromatogramme an.
Ein Chromatogramm der noch intakten Tinte hat Alessa vor einiger Zeit im „Tintenchromatogramme“-Faden gepostet, und sie ist damit einverstanden, dass ihr Foto hierhin kopiert wird:
Das Chromatogramm zeigt eine Trennung in zwei Einzelfarbstoffe, der im Zentrum mit einem Mittelblau und der äußere türkisfarben.
Dann das Chromatogramm des Tintenrestes:
Hier findet sich nur der türkise Farbstoff. Von einem mittelblauen Farbstoff keine Spur. Offensichtlich hat sich dieser mittelblaue Farbstoff verabschiedet. Wohin auch immer, verantwortlich dafür wohl eine chemische Reaktion. Wahrscheinlich ist nicht nur Wasser verdunstet, auch die Zusätze zur Farbstoffstabilisierung sind vielleicht vom Alterungsprozess betroffen.
Und damit auch nichts übersehen wird, noch ein Chromatogramm mit einer deutlich höheren Tintenkonzentration:
Und abschließend bin ich der Meinung,dass auch Reste alter Tinten mit einem weniger guten Erhaltungszustand in diesem Faden dokumentiert werden sollten. Und erst recht bei einer Tinte, die am 1.1.1951 als Brillant-Blau eingeführt wurde und schon Anfang der 60iger Jahre nicht mehr in den Katalogen gelistet ist. Also mit einem Alter von 60 bis 70 Jahren.
LG
Heinrich
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Re: Alte 4001 Pelikantinten
Hier das Chromatogramm mit einer höheren Tintenkonzentration. Auch keine Spur des mittelblauen Farbstoffes:
LG
Heinrich
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Re: Alte 4001 Pelikantinten
Gefunden:
Beim Farbton ein deutlicher Unterschied. Zumindest beim Vergleich der entsprechenden Chromatogramme kann man die gemeinsame DNA nachvollziehen (s.o.). Wie auch beim Vergleich der Sheeneffekte, hier der der Ruby:
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Alte 4001 Pelikantinten
Pelikan 4001 Brillant-Blau (ca. 1951 - 1963)
Die Tinte bekam 1951 die Bezeichnung Brillant-Blau, es gab sie schon vorher bei Pelikan. Im Katalog von 1964 wird sie dann nicht mehr gelistet.
Nach der weiter oben gezeigten Probe, bei der die Tinte einen deutlichen Grünstich zeigte, jetzt eine zweite Probe, die von einer netten Mitforistin zur Verfügung gestellt wurde. Lieben Dank, Dagmar.
Und hier zeigt die Tinte den Farbton, der dem aus der Tintenvorstellung von Christof entspricht. Auch das Chromatogramm zeigt das gleiche Ergebnis wie das weiter oben gezeigte von Alessa.
Ein sehr schöner Farbton, mit einer mittleren Sättigung und gutem Fluss. Wie bei den anderen 4001 Tinten mit einer klasse Randschärfe. Auch das Shading gefällt. Die Überprüfung der Löschbarkeit lässt den türkisen Einzelfarbstoff stehen, beim gelöschten mittelblauen Einzelfarbstoff läuft es wohl auf Methylblau oder Methylenblau hinaus.
Unter dem Strich eine tolle Tinte, bei der ich mich frage, warum sie aus dem Programm genommen wurde.
Zeitgleich mit der Änderung der Bezeichnung in „Brillant-Blau“ ist 1951 die 4001 Königsblau eingeführt worden, die sich als Vergleichstinte anbietet.
Die Tinte bekam 1951 die Bezeichnung Brillant-Blau, es gab sie schon vorher bei Pelikan. Im Katalog von 1964 wird sie dann nicht mehr gelistet.
Nach der weiter oben gezeigten Probe, bei der die Tinte einen deutlichen Grünstich zeigte, jetzt eine zweite Probe, die von einer netten Mitforistin zur Verfügung gestellt wurde. Lieben Dank, Dagmar.
Und hier zeigt die Tinte den Farbton, der dem aus der Tintenvorstellung von Christof entspricht. Auch das Chromatogramm zeigt das gleiche Ergebnis wie das weiter oben gezeigte von Alessa.
Ein sehr schöner Farbton, mit einer mittleren Sättigung und gutem Fluss. Wie bei den anderen 4001 Tinten mit einer klasse Randschärfe. Auch das Shading gefällt. Die Überprüfung der Löschbarkeit lässt den türkisen Einzelfarbstoff stehen, beim gelöschten mittelblauen Einzelfarbstoff läuft es wohl auf Methylblau oder Methylenblau hinaus.
Unter dem Strich eine tolle Tinte, bei der ich mich frage, warum sie aus dem Programm genommen wurde.
Zeitgleich mit der Änderung der Bezeichnung in „Brillant-Blau“ ist 1951 die 4001 Königsblau eingeführt worden, die sich als Vergleichstinte anbietet.
LG
Heinrich
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Re: Alte 4001 Pelikantinten
Beide Tinten im mittelblauen Spektrum, die Brillant-Blau mit einem Türkisstich, die Königsblau violettstichig.
LG
Heinrich
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Re: Alte 4001 Pelikantinten
Pelikan 4001 Blau-Schwarz (alt)
Zur 4001 Blau-Schwarz ist eine Probe aus einer alten Flasche (1 Liter) zur Verfügung gestellt worden, lieben Dank an Else Marie.
Bei der 4001 Blau-Schwarz handelt es sich grundsätzlich um eine EG-Tinte, mit einem eher geringen Eisengallusanteil.
Hierzu stellt sich die Frage, ob es beim Eisengallusanteil Unterschiedliche zwischen der alten Tinte und der aktuellen Version gibt.
Zur Einordnung des Farbtones ein Vergleich mit einer Probe der aktuellen 4001 Blau-Schwarz:
Der Farbton der alten Blau-Schwarz deutlich im blauen Spektrum, die aktuelle Version mit Grauanteilen.
Dieser Unterschied könnte auf eine Änderung der Rezeptur zurückzuführen sein oder aber einen Alterungsprozess, bei dem der durch eine Oxidation gebildete wasserunlösliche Gallatkomplex ausgefallen ist.
Der Wassertest zeigt ein gerade noch sichtbares graues Gitter, also keine wirkliche Wasserfestigkeit:
Beim Test zur Überprüfung der Löschbarkeit bleibt ein grauer Anteil stehen, und beim gelöschten blauen Farbstoff läuft es auf Methylblau bzw. Methylenblau hinaus, bekannt aus der 4001 Königsblau.
Vielleicht bringen entsprechende Chromatogramme weitere Erkenntnisse.
Zur 4001 Blau-Schwarz ist eine Probe aus einer alten Flasche (1 Liter) zur Verfügung gestellt worden, lieben Dank an Else Marie.
Bei der 4001 Blau-Schwarz handelt es sich grundsätzlich um eine EG-Tinte, mit einem eher geringen Eisengallusanteil.
Hierzu stellt sich die Frage, ob es beim Eisengallusanteil Unterschiedliche zwischen der alten Tinte und der aktuellen Version gibt.
Zur Einordnung des Farbtones ein Vergleich mit einer Probe der aktuellen 4001 Blau-Schwarz:
Der Farbton der alten Blau-Schwarz deutlich im blauen Spektrum, die aktuelle Version mit Grauanteilen.
Dieser Unterschied könnte auf eine Änderung der Rezeptur zurückzuführen sein oder aber einen Alterungsprozess, bei dem der durch eine Oxidation gebildete wasserunlösliche Gallatkomplex ausgefallen ist.
Der Wassertest zeigt ein gerade noch sichtbares graues Gitter, also keine wirkliche Wasserfestigkeit:
Beim Test zur Überprüfung der Löschbarkeit bleibt ein grauer Anteil stehen, und beim gelöschten blauen Farbstoff läuft es auf Methylblau bzw. Methylenblau hinaus, bekannt aus der 4001 Königsblau.
Vielleicht bringen entsprechende Chromatogramme weitere Erkenntnisse.
LG
Heinrich
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Re: Alte 4001 Pelikantinten
Vergleich der Chromatogramme (die alte Version auf der linken Seite):
Beide Proben wurden 10 Minuten nach dem Auftrag auf das Filterpapier chromatographiert.
Bei der alten Blau-Schwarz keine Spur von Grau, bei der aktuellen Version sowohl beim Auftragspunkt in der Mitte als auch am Rand Hinweise auf den grau(schwarzen) Gallatkomplex.
Damit nichts übersehen wird, eine Vergrößerung bei der alten Blau-Schwarz:
Vielleicht schaut es nach einem Hauch von Grau in diesem mittelblauen Bereich aus.
Bei der alten Blau-Schwarz sieht es darüberhinaus nach weiteren Farbstoffen aus, also noch ein Durchgang mit einer höheren Tintenkonzentration:
An den mittelblauen Farbstoff schließt sich bei der alten Version ein Blau mit deutlichem Violettstich an, außen dann ein türkiser Farbstoff. Von den beiden letztgenannten in der aktuellen Version nichts zu sehen.
Also, m.E. treffen beide Hypothesen zu, eine Rezepturänderung und ein ausgefallener EG-Anteill, jetzt wohl in einem Bodensatz.
Und als Fazit zur alten 4001 Blau-Schwarz: Eine blaufließende Tinte, ohne anschließende Verdunklung bzw. Grau/Schwarzfärbung. Zwar sehr trocken im Vergleich zur aktuellen Version, aber mit noch akzeptablem Fluss. Was will man mehr von einer Tinte, die möglicherweise 70 Jahre alt ist.
Noch ein Nachtrag: Blaufließende Eisengallustinten gibt es schon länger bei Pelikan, die Bezeichnung 4001 Blau-Schwarz wurde 1951 eingeführt. Und nach meinem Kenntnisstand gab es diese Einliterflaschen in den 50iger Jahren, wird z.B. im Katalog von 1953 erwähnt bzw. gezeigt.
Beide Proben wurden 10 Minuten nach dem Auftrag auf das Filterpapier chromatographiert.
Bei der alten Blau-Schwarz keine Spur von Grau, bei der aktuellen Version sowohl beim Auftragspunkt in der Mitte als auch am Rand Hinweise auf den grau(schwarzen) Gallatkomplex.
Damit nichts übersehen wird, eine Vergrößerung bei der alten Blau-Schwarz:
Vielleicht schaut es nach einem Hauch von Grau in diesem mittelblauen Bereich aus.
Bei der alten Blau-Schwarz sieht es darüberhinaus nach weiteren Farbstoffen aus, also noch ein Durchgang mit einer höheren Tintenkonzentration:
An den mittelblauen Farbstoff schließt sich bei der alten Version ein Blau mit deutlichem Violettstich an, außen dann ein türkiser Farbstoff. Von den beiden letztgenannten in der aktuellen Version nichts zu sehen.
Also, m.E. treffen beide Hypothesen zu, eine Rezepturänderung und ein ausgefallener EG-Anteill, jetzt wohl in einem Bodensatz.
Und als Fazit zur alten 4001 Blau-Schwarz: Eine blaufließende Tinte, ohne anschließende Verdunklung bzw. Grau/Schwarzfärbung. Zwar sehr trocken im Vergleich zur aktuellen Version, aber mit noch akzeptablem Fluss. Was will man mehr von einer Tinte, die möglicherweise 70 Jahre alt ist.
Noch ein Nachtrag: Blaufließende Eisengallustinten gibt es schon länger bei Pelikan, die Bezeichnung 4001 Blau-Schwarz wurde 1951 eingeführt. Und nach meinem Kenntnisstand gab es diese Einliterflaschen in den 50iger Jahren, wird z.B. im Katalog von 1953 erwähnt bzw. gezeigt.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Alte 4001 Pelikantinten
Die Probe der oben vorgestellten Pelikan Blau-Schwarz stammt aus einer Literflasche, zu der Else Marie auch einige Fotos zur Verfügung gestellt hat. Vielleicht kann jemand etwas zum Alter dieser Flasche beitragen:
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Alte 4001 Pelikantinten
Methylblau ist pH-abhängig, schon eine Veränderung im saueren Bereich ändert den Farbton, weil eine unterschiedliche Protonierung der funktionellen Gruppen die Elektronendichte im freien Elektronensystem verändert und dadurch die absorbierten Wellenlängen.
V.G.
Thomas
Re: Alte 4001 Pelikantinten
Und wenn ich's mir recht überlege, ist der Farbstoff da auch schon ziemlich lange drinnen.