Pelikan Calligraphy Ink Rehbraun

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Mitte der 80iger Jahre hat Pelikan Calligraphy Inks herausgebracht, zusammen mit dem Calligraphy Pen MC 110, einem Kolbenfüller. Neben der Rehbraun gab es noch drei weitere Tinten, Indigoblau, Farngrün und Korallenrot.
Dabei stellt sich u.a. die Frage, ob es Unterschiede zu den hier bereits vorgestellten 4001 Tinten gibt.
Für dieses Projekt zur Verfügung gestellt werden diese Calligraphy Inks wie auch schon der Großteil der alten 4001 Tinten von Norbert („Azubi“), lieben Dank dafür.
Zunächst zum Farbton:

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Die Beschreibung des Farbtones immer unter dem Vorbehalt, dass sich die Eigenschaften der Tinte in diesem Zeitraum von ca. 40 Jahren verändert haben könnten.
Also, der erste Farbeindruck ist für mich ein schmutziges Grauoliv, vielleicht Khaki, jedenfalls weit entfernt von dem Farbton, den ich mit Rehbraun verbinde. Da fehlt mir etwa ein Orangestich, den man z.B. von der Brillant-Braun kennt. Bei einem großzügigeren Tintenauftrag vielleicht doch mit einem gewissen Braunstich, z.B. im mittleren Bereich des Ausstriches.

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Die Tinte mit einem mittleren Shading, einer überdurchschnittlichen Randschärfe, ein Sheeneffekt ist, wenn überhaupt, nur im Ansatz sichtbar.

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Das Fließverhalten etwas unter dem Durchschnitt, wie auch die Sättigung. Keine Wasserresistenz, nur ein kaum sichtbares graugrünes Gitter.
Zur Untersuchung der Rezeptur zunächst ein Chromatogramm mit einer eher niedrigen Tintenkonzentration, das Laufmittel ist demineralisiertes Wasser:

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Auf jeden Fall enthält die Tinte mehrere Einzelfarbstoffe, die man auf dem Filterpapier etwas besser erkennt als auf dem Display, jedenfalls sehr schwer zu beschreiben. Anklänge von Graugrün, dann ein Hauch von Rosa, ganz außen ein sehr helles Gelb. Ein zweites Chromatogramm mit einer deutlich höheren Tintenkonzentration und einem anderen Laufmittel, einem Wasser-Ethanol-Essigsäure-Gemisch:

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Direkt neben dem schon beim Wassertest zu sehenden Graubraun am Auftragspunkt in der Mitte des Filterpapiers ein blauer Farbstoff, nach außen schieben sich die anderen Farbstoffe zu einer dunklen Tintenfront zusammen.
Als Fazit zu den Einzelfarbstoffen sehe ich ein Blau, ein Rosa (bei einer höheren Konzentration dann wohl Rot), und ein Gelb. Dieses mit einem matten Eindruck, jedenfalls weit entfernt von den leuchtenden gelben Farbstoff wie z.B. Fluorescein.
Der grünliche Eindruck ist wohl auf die Mischfarbe aus Blau und Gelb zurückzuführen.