Hand angelegt

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omega
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Hand angelegt

Beitrag von omega »

Hallo Forengemeinde

inspiriert durch Richard Binder und dessen Federnmodifikation habe ich nun selbst mal Hand angelegt.
Die vorhandene OM-Feder meines Pelikan M200 kratzte und "gab" so gar nichts her. Eine Linienvarianz war kaum feststellbar. Hinzu kam, die Feder war doch recht hart. Also habe ich erst das Korn stumpf und dann oben wie unten erst einmal flach geschliffen. Anschließen die Flanken gerundet, die Kanten gebrochen und am Schluß alles poliert. Nun wollte ich der Feder etwas Flexibilität zukommen lassen. Im Gegensatz zu Richard Binder habe ich, beginnend direkt hinterm dem oberen Korn etwa 4mm in die Tiefe über die gesamte Federrbreite mit einer Echappement-Feile, Hieb 9 soviel Material abgetragen dass das Federblatt dort die gleich Dicke aufweist wie beim Rest der Feder. Anschließend habe ich die abgetragene Fläche poliert und am Schluß noch den Federschlitz mit einem frisch selbst zugeschnittenen 0,25mm starken Federblechstreifen durchgezogen und damit evtl. vorhandene Feilgrade entfernt. Das Ergebnis ist eine sehr samtig weich schreibende, semi-flexible Stub-Feder. Nachstehende Bilder zeigen (zumindest andeutungsweise) das Endergebnis.

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isegrimmgo

Re: Hand angelegt

Beitrag von isegrimmgo »

Hallo Omega,
danke für die Beschreibung und die Bilder. Du hörst dich nicht wie ein Laie auf dem Gebiet der Metallbearbeitung an?
Grüße
Wolfgang
omega
Beiträge: 4
Registriert: 09.04.2012 23:52
Wohnort: 82229 Seefeld

Re: Hand angelegt

Beitrag von omega »

isegrimmgo hat geschrieben:Hallo Omega,
danke für die Beschreibung und die Bilder. Du hörst dich nicht wie ein Laie auf dem Gebiet der Metallbearbeitung an?
Grüße
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

Nun ja, gänzlich unbeleckt bin ich zwar nicht, wobei ich keineswegs vom Fach bin.
Ich arbeite, nein taste mich vorsichtig ans Problem ran. Auf ähnlich Weise habe
ich schon einige meiner Füllhalter umgerarbeitet, bzw. meinen derzeitigen Bedürfnissen
angepasst. Mein erster Versuch dahingehend war ein Pelikan mit Steno-Feder. Ich konnte
quasi damit überhaupt nicht schreiben. Nun ist´s eine 0,6er Kalligraphiefeder welche butterweich und
geräuschlos übers Papier gleitet. Bei Gelegenheit werde ich die oben beschriebene Feder des M200 zum
Korn hin im Blatt noch dünner machen. In der Hoffnung noch mehr Flexibilität in die Feder
zu bekommen.

Gruß
Jo
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Andi36
Beiträge: 3095
Registriert: 29.10.2010 23:43

Re: Hand angelegt

Beitrag von Andi36 »

Hi Jo,

schöne Arbeit und danke für die Fotos.

Wie bist Du denn mit dem Tintenfluss zufrieden? Flex-Federn bedürfen ja auch eines angepassten Tintenflusses. Ich habe auch bei einer M200 Stahlfeder (EF-F) den Querschnitt geschwächt und damit einen netten Flex erreicht. Allerdings fliesst die Tinte viel zu unkontrolliert auf das Papier um damit ein präzises, variantes (dick/dünn) Schriftbild zu erzeugen :-(.
Einziger Vorteil des Resultats: die Feder fühlt sich etwas weicher an.

Gruß
Andreas
omega
Beiträge: 4
Registriert: 09.04.2012 23:52
Wohnort: 82229 Seefeld

Re: Hand angelegt

Beitrag von omega »

Andi36 hat geschrieben:Hi Jo,

schöne Arbeit und danke für die Fotos.

Wie bist Du denn mit dem Tintenfluss zufrieden? Flex-Federn bedürfen ja auch eines angepassten Tintenflusses. Ich habe auch bei einer M200 Stahlfeder (EF-F) den Querschnitt geschwächt und damit einen netten Flex erreicht. Allerdings fliesst die Tinte viel zu unkontrolliert auf das Papier um damit ein präzises, variantes (dick/dünn) Schriftbild zu erzeugen :-(.
Einziger Vorteil des Resultats: die Feder fühlt sich etwas weicher an.

Gruß
Andreas

Hallo Andreas,

ich gestehe, am Tintenfluss habe ich nichts geändert. Sprich, das Federaggregat bis dato nicht zerlegt um Änderungen vorzunehmen, bzw. vornehmen zu müssen.
Die Feder schreibt in allen Lagen sofort und problemlos an und der Tintenfluss bleibt auch bei sehr schneller Schreibweise absolut gleichmäßig und ist sehr zufriedenstellend. Wird lediglich durch mehr oder weniger Druck variiert. Was ich sicher noch mal angehe, ist die noch dünnere Ausarbeitung des vorderen Federblattes und auch das Korn werde ich noch dünner arbeiten um die Linienvarianz zu verstärken.

Gruß
Jo
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