Hallo Michael,
fountainpen.de hat geschrieben:Es ist enttäuschend, dass gerade die Nutzer, die in der Vergangenheit mit extrem viel Engagement mitgemacht haben, nun dem Forum den Rücken kehren.
ich finde es auch schade, wenn hier qualifizierte und langjährige Mitglieder abziehen, nur andererseits kommt hier leider auch immer wieder durch, dass einige Leute glauben, dass die Tatsache, dass sie schon länger dabei sind als andere, ihnen das Recht gibt, sich hier zu benehmen, wie sie wollen. Äußerungen der Art "X ist hier schon ewig dabei und Du bist hier ein unbeschriebenes Blatt", wie sie oben gefallen sind, verbunden mit dem Hinweis, dass der Betreffende sich seine Äußerungen sparen soll, finde ich schlichtweg inakzeptabel. Und wenn derjenige, der selbst Kritik sehr häufig mit dem Holzhammer austeilt, dann beleidigt Leine zieht, weil er wegen seiner groben Umgangsformen kritisiert wird, dann ist es eben so.
In einem Forum ist grundsätzlich nicht nur Fachkompetenz ein hohes Gut, sondern auch soziale Kompetenz. Und ein Forum wie dieses ist in meinen Augen auch ein Ort, an dem Interessierte Wissen erwerben und vertiefen. Wenn Interessierte vergrault werden, weil sie sehen, wie hier einige Leute hier immer wieder mit dem Holzhammer argumentieren, dann gibt es hier auch keinen Nachwuchs mehr, der selber über die Jahre zum Experten werden könnte. So gesehen denke ich, dass langfristig gesehen ein friedlicher Umgang miteinander die unverzichtbare Grundlage dafür ist, dass hier Kompetenz und Qualifikation ausgetauscht und erworben werden kann.
fountainpen.de hat geschrieben:
Insbesondere ist es aus meiner Sicht fatal, wenn sich jemand wirklich mal "daneben benimmt", dass diese Person dann ja einfach auf Punkt 5 verweisen kann... er hat ja nichts falsch gemacht.
Deine Kritik an Punkt 5 verstehe ich nicht. Du hattest weiter oben schon geschrieben:
fountainpen.de hat geschrieben:Die Netiquette-Regeln sagen ja folgendes aus:
1. + 2. + 3. + 4. = verhaltet Euch vernünftig
5. alles, was oben steht ist egal, denn "Jeder Anwender ist für den Inhalt aber auch den Ton seiner Beiträge verantwortlich."... insofern sind die Punkte 1-4 ganz offiziell nur "Lippenbekenntnisse". Leider.
Ich verstehe Punkt 5 nicht als Universalausrede. Ich hatte diesen Punkt eher so verstanden, dass damit im Gegenteil die Strategie unterminiert werden soll, die Aggressionen indirekt und zwischen den Zeilen bzw. im Tonfall rauszulassen. Wenn man das direkte Ausleben von Aggressionen durch Regeln zu unterbinden versucht, gibt es leider immer wieder auch Leute, die es schon regelrecht zur Kunstform erheben, die Aggressionen verdeckt auszuleben, bis hin zum Stil, der in Amerika als
passively-aggressive bezeichnet wird. Mein Eindruck von den Geschehnissen hier im Forum in der letzten Zeit war der, dass einige Leute hier leider recht gut darin waren, solche Strategien anzuwenden. Einer der härtesten Konflikte, die wir hier hatten, war meiner Meinung nach dadurch entstanden, dass eine Teilnehmerin hier unterschwellig sehr aggressiv agiert hat, während sie sich gleichzeitig aber immer als Opfer dargestellte, bis sie schließlich das halbe Forum aufgemischt hat. Die Art, in der sie ihre Aggressionen maskiert hat, war so erfolgreich, dass bis heute einige Mitglieder die Meinung verteten, sie wäre hier herausgemobbt worden.
Um nun auf Punkt 5 zurückzukommen, ich verstehe diesen Punkt so, dass damit darauf hingewiesen wird, dass man hier nicht nur für explizite Aggressionen verantwortlich ist (= zur Rechenschaft gezogen werden kann!), sondern auch für sonstiges aggressives Verhalten, das nicht explizit zum Ausdruck kommt, sondern zwischen den Zeilen oder eben "im Tonfall" transportiert wird. Deshalb war ich eigentlich ganz erleichtert, als ich diesen Punkt gelesen hatte. Dass Du diesen Punkt dagegen als Universalausrede interpretierst, die alle anderen Punkte wieder nichtig macht, wundert mich total.
fountainpen.de hat geschrieben:Und falls ich etwas Neues anregen darf:
Schließlich würde ich anregen, dass die Modis eine Art "Qualitätssicherungskontrolle" einführen. Vielleicht wäre es ja möglich, die Mitglieder, die offensichtliche Fehler im Forum schreiben, per PN zu kontaktieren und diese um eine Korrektur zu bitten. Mir ginge es dabei nicht um die Zensur unterschiedlicher "Meinungen", sondern darum, dass eben nicht grobe, offensichtliche und objektive Fehler im Forum sind.
Das finde ich ehrlich gesagt nicht so schön. Ich denke, dass es die Rolle der Moderatoren ganz erheblich verändern würde. Bisher bedeutet moderieren ja nicht, dass die Moderatoren die kompetentesten sind (hoffentlich ist jetzt keiner beleidigt!), sondern dass die Moderatoren auf die Einhaltung der Regeln achten. Ich denke, dass ein gewisses Maß an Fehlinformationen in einem Forum unvermeidbar ist,
und dass es die Aufgabe aller Teilnehmer im Forum ist, in der Diskussion auf Fehler hinzuweisen. Der Fehler bleibt dann einerseits zwar stehen, aber jeder, der hier nach Informationen sucht, ist selbst dafür verantwortlich, den Faden bis nach unten durchzulesen.
Eine Qualitätskontrolle, wie Du sie vorschlägst, fände ich hauptsächlich aus zwei Gründen nicht gut: zum Einen, weil es einen fließenden Übergang gibt zwischen objektiven Fehlern und subjektiven Meinungsunterschieden. An den Rändern kann es dann zu Streitigkeiten kommen. Selbst wenn es sich um einen objektiven Fehler handelt, kann es sein, dass der Urheber es nicht einsehen will und sich gemaßregelt oder gegängelt fühlt. Und zum anderen, weil die neue Rollendefinition der Moderatoren auch zu Eifersucht führen kann. Es ist schwierig genug, als Moderator in einem Forum Akzeptanz zu finden, und wenn die Moderatoren nun auch noch gleichzeitig Qualitätskontrolle durchführen sollen oder neue Moderatoren zu diesem Zweck ernannt werden, dann kann dies zu jeder Menge Unfrieden führen, wenn sich Leute übergangen fühlen, die glauben, für diese Aufgabe kompetenter zu sein. Ich habe den Eindruck, wir haben hier auch so schon genug Probleme.
Viele Grüße,
Barbara