Als Vergleichstinte eine weitere rote Eisengallustinte, die KWZ IG Red #3.
Zunächst eine Aufnahme direkt nach der Anfertigung der Schreibprobe:
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In der Zeit von der ersten bis zur letzten Zeile (ca. 20 sec) mit einer kaum wahrnehmbaren Verdunklung, nicht annähernd so ausgeprägt wie bei der Nachtrot. Dies lässt auf einen vergleichsweise geringen EG-Anteil bei der KWZ schließen. Auch ca. eine Stunde später ist im Prinzip keine zunehmende Verdunklung zu sehen:
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Beim Wassertest bleiben zwar graue Linien stehen, diese offenbaren aber eine nur unzureichende Lesbarkeit der Tinte, nicht vergleichbar mit der Wasserfestigkeit der Nachtrot.
Was mir gefällt, sind Farbton, Shading und Randschärfe. Der Farbton im Vergleich zur Nachtrot mit einem etwas ausgeprägteren Rot, einem Bordeauxrot, welches allerdings etwa als Korrekturtinte für mich nicht infrage kommt.
Zur Einschätzung des EG-Anteils ist mMn ein Vergleich zwischen Chromatogrammen aussagekräftiger, eines direkt nach dem Auftrag der Tintenprobe auf das Filterpapier chromatographiert, das zweite nach einer zehnminütigen Trocknungszeit:
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Eine Oxidation hin zu einem wasserunlöslichen Eisenkomplex hat stattgefunden, zu sehen an dem runden grauen Bereich in der Mitte des Chromatogrammes rechts. Im Vergleich zu anderen EG-Tinten deutlich weniger ausgeprägt, bei der Nachtrot zeigen sich an dieser Stelle feste grauschwarze Ausfällungen.
Der Vergleich der Chromatogramme bestätigt den schwachen Verdunklungseffekt, die KWZ IG Red #3 ordne ich in die Gruppe der schwachen Eisengallustinten ein.
Auf den ersten Blick schaut es für mich nach nur einem Hilfsfarbstoff aus, hierzu noch eine Chromatographie mit einer geringeren Tintenkonzentration:
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Bei einer deutlich höheren Tintenkonzentration zeigt sich noch ein gelber Einzelfarbstoff, dieser allerdings im Vergleich zum bordeauxroten Farbstoff mit einem extrem geringen Anteil.
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Unter dem Strich ist die KWZ IG Red #3 beim Thema Eisengallus nicht vergleichbar mit der Nachtrot, insbesondere aufgrund der unzureichenden Wasserresistenz. Fairerweise noch der Hinweis, dass die Tinte als Probe zu mir gekommen ist, bei der ein Sauerstoffkontakt i.d.R. größer ist im Vergleich zur Fassversion.