Habe gestern ein paar Bilder von einem relativ exotischen Zeitgenossen geknipst, einem Danitrio Genkai, und wollte euch das gute Stück mal vorstellen. Die Firma selbst sitzt in Kalifornien, die japanischen Lackarbeiten werden allerdings in Japan selbst hergestellt, von den "einfacheren" unifarbenen Modellen (die aufgrund des damit verbundenen Arbeitsaufwandes auch schon das anderthalbfache eines neuen Montblanc 149ers kosten können) bis zu den ganz aufwendigen maki-e-Lackarbeiten, wo dann ein Künstler wochenlang an einem Füller pinselt. Da gibt es dann preislich kein Limit nach oben. In Europa sind die Geräte leider nicht zu haben, es gibt aber einen sehr zuverlässigen kalifornischen Vertragshändler, quasi der Rolf Thiel der Danitrios.


Damit die Lackarbeiten auch zur Geltung kommen, bietet die Firma auch sehr große Füller an und die haben mich auch immer am meisten angesprochen - bin irgendwie maximalistisch in bezug auf Füller, die kleinen dünnen Parker "Vector" mochte ich schon zu Schulzeiten nicht leiden. Der "Genkai" ist das größte Modell. Unter dem Lack ist Ebonit, gefüllt wird er als eyedropper ohne Metall-Eingeweide, daher ist er bei aller Größe nicht besonders schwer. Ein Größenvergleich mit MB 149 und Pelikan M1000 lässt erstmal die Kinnlade runterfallen:

Trotzdem schreibt er sich für mein Empfinden trotz der Größe gut und auch lange Briefe lassen die Hand nicht ermüden. Darüber hinaus halte ich den "Brocken" einfach gerne in der Hand und betrachte die Lichtreflexe auf dem Lack.

Die Feder ist wieder weniger exotisch, kommt von Bock und ist wie der Halter ein Jumbo-Teil. Aufgrund der Größe eine sehr weiche Feder, noch mehr als die 1000er Pelikan-Federn. Die Auswahl reicht on EF über B bis stub, meine ist eine stubfeder, die von der Strichstärke zwischen M und B liegt, mit einem schönen satten Tintenfluss. Für die kleineren Modelle bietet Danitrio feste und flexible Federn an, wobei die flexiblen - jedenfalls die eine, die ich habe - zwar tatsächlich sehr flexibel ist, ich das aber kaum nutze, weil der Tintenleiter dann mit der Tinte nicht hinterherkommt. Das ist noch nicht ganz ausgereift.
Bei meiner Feder, die ja nicht ganz so flexibel ist, lässt sich problemlos eine gewisse Strichvariation erzeugen.

Viel Spaß beim Gucken,
Barbara
P.S.: Falls mal einer sehen möchte, wie solch eine Lackoberfläche gemacht wird: http://www.youtube.com/watch?v=K9d3cnKM0zc