Pelikan Federn

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Andi36
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Pelikan Federn

Beitrag von Andi36 »

Hallo Zusammen,

wer kann mir helfen die folgenden Pelikan Federn zeitlich einzusortieren:
Pelikan Federn.jpg
Pelikan Federn.jpg (196.55 KiB) 9513 mal betrachtet
1: ? Modell 100N
2: ca.38 - 42, Stahlfedern zur Kriegszeit, Modell 100 und 100N
3: xx - 54, Modell 100N und 400
4: 54 - 65 und 82 -97, Modell 400 und M400
5: 97 - heute, alle M3xx - M10xx

Stimmt das soweit? Wer kann ergänzen?

Gruß,
Andreas
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Tenryu
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Re: Pelikan Federn

Beitrag von Tenryu »

Ich besitze einen 400er (schildpatt) aus den 1950er Jahren, welcher die Feder N° 1 besitzt.
Kann es sein, daß diese Feder dann auch noch verbaut wurde, oder handelt es sich da ggf. um ein Ersatzteil? Ich habe meinen Füller vor ca. 10 Jahren gebraucht erworben, und kenne daher die Vorgeschichte nicht.

Ansonsten sieht deine Liste für mich absolut überzeugend und nachvollziehbar aus.
Jonny
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Re: Pelikan Federn

Beitrag von Jonny »

Falls das nicht sowieso selbstverständlich ist: Die Feder No. 4 wurde nach dem Wechsel des Federdesigns natürlich auch in den 'kleineren' Pelikan wie dem 140er verbaut.
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Zollinger
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Re: Pelikan Federn

Beitrag von Zollinger »

Hallo Andi

Hier mein Bescheidenes Wissen:

1: ? Modell 100N -> findet man auch in 400'ern vor 1954
2: ca.38 - 42, Stahlfedern zur Kriegszeit, Modell 100 und 100N -> hier gab's zwei Grössen. Diese Federn kamen aber noch lange nach dem Krieg zum Einsatz. Ich würde sagen bis in die frühen 50'er.
3: xx - 54, Modell 100N und 400 -> Diese Federprägung habe ich erst in 100N und 100 gesehen, nicht aber in 400'ern.
4: 54 - 65 und 82 -97, Modell 400 und M400 ->Die Alten lassen sich von den neuen unterscheiden: Alt-> die "Pfeilspitzen" gehen bis zum Schlitz, Neu: die "Pfeilspitzen" enden vor dem Schlitz. Dieser Wechsel der Federplägung hat aber bereits in den frühen 60'ern stattgefunden. Ein weiteres Erkennungsmerkmal dieser späten 400NN aber auch 140 sind die Federhülsen aus durchsichtigem Plastik.
5: 97 - heute, alle M3xx - M10xx

Ich hoffe das hilft ein wenig weiter. Gerade in Bezug auf die verschiedenen Federprägungen und deren zeitliche Zuordnung git's aber ach für mich noch viele unbeantwortete Fragen.
Zuletzt geändert von Zollinger am 29.08.2012 8:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Tombstone
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Re: Pelikan Federn

Beitrag von Tombstone »

Zollinger hat geschrieben: 4: 54 - 65 und 82 -97, Modell 400 und M400 ->Die Alten lassen sich von den neuen unterscheiden: Alt-> die "Pfeilspitzen" gehen bis zum Schlitz, Neu: die "Pfeilspitzen" enden vor dem Schlitz. Dieser Wechsel der Federplägung hat aber bereits in den frühen 60'ern stattgefunden.
Ich bestätige speziell den letzten Satz - ich habe hier einen 400NN aus eben jener Zeit, der bereits das neuere Design besitzt. Außerdem hat er nur eine Bohrung (ok, das dürfte klar sein).

Zusätzlich sei dem unbedarften Laien natürlich auch gesagt, dass es sich bei 5. nur um einen Bezug zur Prägung handelt. Natürlich bekommt man eine 1000er Feder nicht in einen 300er ;)
Ciao - Peter

Handle stets so, dass die anderen sich wundern, warum sie Dir noch keine reingehauen haben...
Fiamma
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Re: Pelikan Federn

Beitrag von Fiamma »

Tombstone hat geschrieben: Zusätzlich sei dem unbedarften Laien natürlich auch gesagt, dass es sich bei 5. nur um einen Bezug zur Prägung handelt. Natürlich bekommt man eine 1000er Feder nicht in einen 300er ;)
Wollte grad fragen :lol:

Wenn ich das richtig erkenne, hat sich im Logo auch die Anzahl der Jungen verringert. Was hat es insgesamt eigentlich damit auf sich, dass am Logo von relativ vielen Küken in der Anfangszeit nur mehr eines übriggeblieben ist? War das lediglich der Trend zur stilisierten Darstellung oder gibts noch eine andere Geschichte dazu?
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Andi36
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Re: Pelikan Federn

Beitrag von Andi36 »

hallo zusammen,

danke schon mal für Eure Antworten, ich werde das alles heute Abend zusammenfassen und noch Bilder ergänzen, vielleicht gelingt es mir ja auch noch die Federn einigermassen ohne Lichtreflexe abzubilden.

Gruß,
Andreas
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Andi36
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Re: Pelikan Federn

Beitrag von Andi36 »

So - dann will ich mal die Erkenntnisse und Meinungen zusammenfassen, ausserdem habe ich zu Details noch ein wenig geschmökert.

Ich habe neue Bilder hinzugenommen, und die Reihenfolge geändert, da der dünne Pelikanschriftzug schon im Modell 100 zu finden ist, der mit den Kreisen aber noch im 400er, also früher anzusiedeln ist.
Pelikan Federn.jpg
Pelikan Federn.jpg (193.64 KiB) 8307 mal betrachtet
Prägung Typ 1:
  • von: 19xx - Ende 193x/Anfang 194x
  • Modelle: 100 und 101N
  • Die Produktion von Goldfedern wurde Februar 1939 untersagt, im Handel waren sie aber wohl noch bis Anfang der 40er erhältlich ( *1) S.38 f. )
Prägung Typ 2:
  • von 1939 - 1944, 1947 - Anfang 195x
  • Modellle: 100 und 100N
  • Chrom - Nickelstahlfeder, Einführung aufgrund Verbots der Produktion von Palladium-Federn Oktober 1939, die zunächst als Ersatz von Goldfedern Produziert wurden (Stempelung "PD"). Mit Wiederaufnahme der Produktion 1947 wurde nur noch das Modell 100N hergestellt, für das Modell 100 wurden nur noch Ersatzteile produziert. ( *1) S.40)
Prägung Typ 3:
  • 1948 - 1954
  • Modelle: 101N und 400
  • ab Oktober 1948 konnte Pelikan wieder Goldfedern für Auslandsproduktion ausgeliefern, ab Juli 1949 auch für das Inland. (*1) S.41 )
Prägung Typ 4:
  • von: 1954 - Anfang 196x
  • Modellle: 400, 400N, 400NN, 300
  • Einführung der Bildmarke auf der Feder, die Pfeilspitzen führen bis zum Federschlitz
Prägung Typ 5:
  • von: Anfang 196x - 1965 und 1982 - 1997
  • Modellle: 400NN und M400
  • Die Pfeilenspitzen enden vor dem Federschlitz
Prägung Typ 6:
  • von: 1997 - heute
  • Modellle: 3xx, 4xx, 6xx, 8xx, 10xx
  • Die Prägung der Federn ist gleich, die Größe der Feder variiert unter den Modellen
Ich will diese Übersicht gerne weiterführen, baue auch gerne Fotos von Federn ein die ich selbst nicht habe, falls Ihr sie mir zur Verfügung stellt.


Die Feder mit den 2 Löchern ist übrigens eine Durchschreibfeder. Sie ist aus dickerem Goldblech gestanzt und der Federschlitz wurde gekürzt um die Steifigkeit der Federschenkel zu erhöhen. Da man den Tintenleiter nicht ändern wollte hat man das Lüftungsloch an der alten Stelle belassen und der Federschlitz bekam das 2te, abschließende Loch. Dieses hat eine rein Mechanische Funktion.
Durchschreibefeder.jpg
Durchschreibefeder.jpg (198.63 KiB) 8269 mal betrachtet
Andreas

Quellenverzeichnis:
*1) Jürgen Dittmer+Martin Lehman, Pelikan Schreibgeräte, Baumhaus Verlag, 1ste Auflage
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Andi36
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Re: Pelikan Federn

Beitrag von Andi36 »

Hi,
Jonny hat geschrieben:Falls das nicht sowieso selbstverständlich ist: Die Feder No. 4 wurde nach dem Wechsel des Federdesigns natürlich auch in den 'kleineren' Pelikan wie dem 140er verbaut.
Ich denke das im 140er zwar eine Feder mit Bildmarke, aber ohne die Pfeile verbaut wurde.

Andreas
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Andi36
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Re: Pelikan Federn

Beitrag von Andi36 »

Hi,
Fiamma hat geschrieben:
Tombstone hat geschrieben: Zusätzlich sei dem unbedarften Laien natürlich auch gesagt, dass es sich bei 5. nur um einen Bezug zur Prägung handelt. Natürlich bekommt man eine 1000er Feder nicht in einen 300er ;)
Wollte grad fragen :lol:

Wenn ich das richtig erkenne, hat sich im Logo auch die Anzahl der Jungen verringert. Was hat es insgesamt eigentlich damit auf sich, dass am Logo von relativ vielen Küken in der Anfangszeit nur mehr eines übriggeblieben ist? War das lediglich der Trend zur stilisierten Darstellung oder gibts noch eine andere Geschichte dazu?
Ich denke, das hat vorrangig stilistische Gründe - unser Bundesadler musste über die letzen Jahrzehnte auch Federn lassen ;-). Auf der anderen Seite sind Werkzeuge für einfachere Konturen leichter und kostengünstiger herzustellen, als Filigrane.

Andreas.
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Re: Pelikan Federn

Beitrag von Jonny »

Hallo,

meine beiden 140er haben jeweils Federn mit Pfeilen. Ich habe allerdings leider keine genauen Jahreszahlen, wann sie hergestellt wurden.
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Zollinger
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Re: Pelikan Federn

Beitrag von Zollinger »

Vielen Dank für Deine Arbeit und Deine Bemühungen um das Sammeln und Festhalten der Informationen. Das alles kann man gar nicht im Gedächtnis behalten (zumindest ich nicht...) und es ist sehr hilfreich wenn man das immer bei Bedarf mal wieder nachschlagen kann.

Hier noch drei (eher spitzfindige) Bemerkungen von mir, was mir leider gestern nicht eingefallen ist. Tut mir leid, wie schon gesagt, mein Siebhirn...

Zu Typ 3: Diese Feder kommt natürlich im 300 (1953-1957) auch vor. An den hatte ich gar nicht gedacht...

Zu Typ 5: Mir ist wieder eingefallen wie sich die spätsechziger von den achtziger Federn unterscheiden lassen: Bei ersteren ist die Federstärke mit einem geraden Buchstaben geprägt "M" und bei den neueren mit einem kursiven "M". Auch das war mir gestern entfallen, sorry.

Und jetzt noch der dritte Punkt als Ergänzung: Es gibt eben auch schon sehr frühe pelikan 100 Federn, die diesen gepunkteten Schriftzug aufweisen, wie z.B. diese sehr schöne Feder von ca. 1931 (zumindest steckt sie in einem Füller aus dieser Zeit)
Bild
...einfach draufklicken auf's Bild, dann wird's rieeesig.

Edit: Habe soeben noch eine andere Prägung an einer sehr frühen Pelikan 100 Feder entdeckt; schraffiert!
Bild
Auch hier: Draufklicken!

Die Federn wurden zu dieser Zeit noch nicht von Pelikan selber hergestellt soviel ich weiss. Man sieht das am Federschliff an der Spitze. Der ist alten Waterman's Federn sehr ähnlich. Ich weiss aber nicht, wer die Federn damals für Pelikan gefertigt hat. Waterman's war's wohl nicht.
Bild
...dito

Diese Federn sind übrigens allesamt Extraklasse zum schreiben!
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Fiamma
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Re: Pelikan Federn

Beitrag von Fiamma »

Andi36 hat geschrieben:Hi,
Fiamma hat geschrieben:
Tombstone hat geschrieben: Zusätzlich sei dem unbedarften Laien natürlich auch gesagt, dass es sich bei 5. nur um einen Bezug zur Prägung handelt. Natürlich bekommt man eine 1000er Feder nicht in einen 300er ;)
Wollte grad fragen :lol:

Wenn ich das richtig erkenne, hat sich im Logo auch die Anzahl der Jungen verringert. Was hat es insgesamt eigentlich damit auf sich, dass am Logo von relativ vielen Küken in der Anfangszeit nur mehr eines übriggeblieben ist? War das lediglich der Trend zur stilisierten Darstellung oder gibts noch eine andere Geschichte dazu?
Ich denke, das hat vorrangig stilistische Gründe - unser Bundesadler musste über die letzen Jahrzehnte auch Federn lassen ;-). Auf der anderen Seite sind Werkzeuge für einfachere Konturen leichter und kostengünstiger herzustellen, als Filigrane.

Andreas.
denk ich auch... Im Gegensatz dazu schleppt "unser" Bundesadler immer noch Hammer und Sichel mit sich herum
bin unterdessen fündig geworden:Thread zum Logo
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Re: Pelikan Federn

Beitrag von Juli407 »

Hallo Kenner alter Pelikane :wink:

Ich hab da eine Feder, bei der ich mir nicht sicher bin, ob sie kaputt oder ganz ist.
Es sollte eine so aus den 50ern sein.
Die "Lamellen" sind ja da noch vertikal. Doch sind die seitlichen Lamellen durchgängig oder nicht?
Ich habe es mal versucht zu fotografieren.
Viele Grüße,
Julia

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Re: Pelikan Federn

Beitrag von Juli407 »

IMGP2817.jpg
IMGP2817.jpg (67.09 KiB) 7513 mal betrachtet
Und noch mehr Fotos
IMGP2816.jpg
IMGP2816.jpg (65.87 KiB) 7512 mal betrachtet
IMGP2815.jpg
IMGP2815.jpg (64.77 KiB) 7508 mal betrachtet
Viele Grüße,
Julia

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