Fehlkauf

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Atramentum

Fehlkauf

Beitrag von Atramentum »

Leider fand ich keinen einzigen Thread zum Thema Fehlkauf, aber vermutlich gibt's das und ich sehs nicht. Falls das hier am falschen Ort ist, dann entschuldigt mich bitte.
Fehlkauf Conklin all American, Federstärke F:
  • Tinte stockt nach jedem Aufsetzen der Feder auf dem Papier. Das macht mich halb wahnsinnig.
  • Schreiben am nächsten Tag ist mit mind. 20min. Feder beschwören verbunden, bis sie schreibt. Bis auf die richtige Reparatur sind mir alle gängigen Methoden bekannt um eine Feder zum Schreiben zu bringen. Diese Feder ist resistent
  • Griffstück so dick, dass selbst der Twsbi diamond schlank dagegen ist. Bekomme sofort Krampf in der Hand. Welche Pranken sind so gross, dass sie diesen Füller gut händeln können...?
  • Feder knackt oft. Macht mich wahnsinnig. Da sie eh schon so breit schreibt wie eine BOLD-FEDER, mag ich die Federflügel nicht richten, ausserdem ist das nicht mein Fachgebiet...
  • Für eine F-Feder erwarte ich nicht, dass sie wie eine BOLD schreibt. Siehe Screen...ich kann meine Schrift so kaum lesen.
  • Für 75.- ehem.99.- chf. erwarte ich zumindest, dass sie schreibt.
Ich musste über eine Woche auf den Stift warten, der von Amerika hierher geschippert wurde. Das zum Thema ökologischer Fussabdruck. Mache ich gar nicht gerne, deshalb auch äusserst selten. Aber das hier bereue ich wirklich sehr. Ich werde sicher nicht wieder zur Post laufen, dort mit viel Geld und Aufwand die Porto zahlen und das kaputte Ding nach Amerika wieder zurücksenden. Und die E-mails und Korrespondenz generell wegen Schadenersatz und und und. Ich verbuche das unter Lehrgeld. Nie wieder Conklin per online. Hätt ich die Gelegenheit gehabt, in Zürich einen Conklin anzutesten, hätt ich das gemacht. Leider gibt es keine einzige Papeterie oder Füllfederhalter-Geschäft, welche Conklins anbieten. Für mich war's das. Bin schwer enttäuscht. Hätt ich auf all die negativ Rezensionen hören sollen, die man so auf Reddit liest?.... :x
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von Oben nach Unten:
grün: TWSBI mit F-Feder
pink: Classic Sterling Silber CvF-C mit F-Feder
Bordeaux: Conklin All American mit F-Feder
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Edelweissine
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Re: Fehlkauf

Beitrag von Edelweissine »

Moin Atramentum,

Deine Wut bezüglich des Conklin kann ich bestens nachvollziehen!
Meine Voraussage: Das wird nix mehr...
Ich bestelle äußerst ungern und tue dies nur im Ausnahmefall, lieber zahle ich den höheren Preis, kann aber vorher ausgiebig testen. Allerdings habe ich hier im Forum schon einige Gebrauchtkäufe getätigt und bin da noch nie enttäuscht worden.
Gibt es in Zürich mal einen Hub oder Stammtisch? Viele Bastler kennen sich oftmals besser aus als die Verkäufer der Schreibwarenläden. Dort könntest Du Dein "Problemkind" vorzeigen, wahrscheinlich wird man Dir helfen können.
Andererseits solltest Du überlegen, wenn Du noch Garantie hast, den Füller doch zurückzuschicken. Schließlich erfüllt er die Mindestanforderung nicht: Er muss problemlos schreiben!
Gruß,
Heike
meinauda
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Re: Fehlkauf

Beitrag von meinauda »

Schick ihn zurück, ich denk, Du hast einen Montagsstift.
Meiner schreibt gut!
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Crovax
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Re: Fehlkauf

Beitrag von Crovax »

Das klingt nicht sehr toll.
Ich habe mir 2018 online einen AllAmerican Sunburst gekauft (also noch keine JoWo-Feder). Das Teil schreibt problemlos, die F-Feder hat etwas Feedback (wie ich es mag und auch bei F-Federn häufiger vorhanden ist). Sobald ich aber stärker drücke, kommt reichlich Tinte nach. Das ist kein Flex, denn wenn ich den Druck wegnehme, dauert es etwas bis der Tintenfluss wieder normal wird.
Wenn ich normal schreibe, ist die Feder ordentlich, wenn auch nicht stellar. Sie tut halt, was sie soll.
Mein Conklin Durograph hat die gleiche Feder und macht auch keine Probleme.
2019 hat Conklin dann auf JoWo-Federn umgestellt. Die sollen besser sein, da habe ich aber keine bisher ausprobiert.

Knacken tut bei mir keine der Federn. Bei anderen Federn, wo ich so etwas hatte, waren die beiden Federschenkel nicht ordentlich ausgerichtet, so dass die beim Schreiben durch den Druck in die richtige Position sprangen (mit eben dem Knacken).
Nach Justierung war das Problem weg.

Das Griffstück ist mit 11-12 mm jetzt auch nicht so dramatisch dick. Ich habe eher kleine Hände und keine Probleme, mit dem (ansonsten sehr grossen) Füller zu schreiben.

Falls es nur die Feder ist: Appelboom, Fountainfeder u.a. in der EU bieten Ersatzfedern an. Ich würde aber trotzdem den Händler kontaktieren und das Problem beschreiben. Seriöse Händler finden oft einen Lösungsweg.
gruß
stephan

Let grammar, punctuation, and spelling into your life! Even the most energetic and wonderful mess has to be turned into sentences.” ― Terry Pratchett
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Pen-Tagon
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Re: Fehlkauf

Beitrag von Pen-Tagon »

Und wenn mit PayPal bezahlt, hilft das ungemein.
Gruß
Knut
Atramentum

Re: Fehlkauf

Beitrag von Atramentum »

Ich danke Euch allen sehr für eure Inputs; herzlichen Dank für die vielen guten Anregungen und Ansichten.
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TomSch
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Re: Fehlkauf

Beitrag von TomSch »

Tach auch!

Ich würde den "All American" nicht so kategorisch verdammen.

1. Federn - alle in F - eines Herstellers fallen oft schon unterschiedlich aus, da es immer eine gewisse Streubreite gibt, was nie gänzlich zu vermeiden ist. Montagsmodelle, die zicken, sind möglich, wenn auch nicht gern gesehen.
2. Hinzu kommt, dass du F-Federn unterschiedlicher Hersteller miteinander vergleichst, was eine wesentlich größere Streubreite bedeutet. Viele meiner Pelikan-F schreiben schmaler als welche von LAMY, beide sind mit einer asiatischen F - die viel schmaler ist - nicht zu vergleichen.
3. Du hast selbst schon einige Tinten betrachtet und bewertet. Dabei fiel dir auf, dass sie unterschiedliche Konsistenzen aufweisen, was sich besonders auf Trockenheit oder Fließfreundigkeit der Essenz auswirkt. Die eine knallt schon bei einer "echten" F durch, eine andere rinnt spärlich aus einer B-Feder. Hier benutzt du unterschiedliche Tinten in verschiedenen Füllern und Federn. ---

Mein All American Golden Walnut hat eine B-Feder, und die schreibt genau so: breit. Bei Pelikan wäre das schon eher eine OB/BB.

Wie schon einige meiner Vorschreiber bemerkten, ist auch das Verhältnis Papier/Tinte zu beachten.
Das Knacken rührt auch m.E. von einer nicht exakt ausgerichteten Feder her. Ein Babybottom kann Schuld sein an den Anschreibproblemen. Einverstanden, das sollte nicht vorkommen, tut es aber. Versuche eine paar Achten auf 12000er Micromesh oder vorsichtiger auf einem flachen und glatten Kiesel, das behebt diese Probleme oft.

Tschö, Thomas
Sei nicht so; sei anders.
Atramentum

Re: Fehlkauf

Beitrag von Atramentum »

TomSch hat geschrieben:
27.07.2024 14:26
Tach auch!

Ich würde den "All American" nicht so kategorisch verdammen.

1. Federn - alle in F - eines Herstellers fallen oft schon unterschiedlich aus, da es immer eine gewisse Streubreite gibt, was nie gänzlich zu vermeiden ist. Montagsmodelle, die zicken, sind möglich, wenn auch nicht gern gesehen.
2. Hinzu kommt, dass du F-Federn unterschiedlicher Hersteller miteinander vergleichst, was eine wesentlich größere Streubreite bedeutet. Viele meiner Pelikan-F schreiben schmaler als welche von LAMY, beide sind mit einer asiatischen F - die viel schmaler ist - nicht zu vergleichen.
3. Du hast selbst schon einige Tinten betrachtet und bewertet. Dabei fiel dir auf, dass sie unterschiedliche Konsistenzen aufweisen, was sich besonders auf Trockenheit oder Fließfreundigkeit der Essenz auswirkt. Die eine knallt schon bei einer "echten" F durch, eine andere rinnt spärlich aus einer B-Feder. Hier benutzt du unterschiedliche Tinten in verschiedenen Füllern und Federn. ---

Mein All American Golden Walnut hat eine B-Feder, und die schreibt genau so: breit. Bei Pelikan wäre das schon eher eine OB/BB.

Wie schon einige meiner Vorschreiber bemerkten, ist auch das Verhältnis Papier/Tinte zu beachten.
Das Knacken rührt auch m.E. von einer nicht exakt ausgerichteten Feder her. Ein Babybottom kann Schuld sein an den Anschreibproblemen. Einverstanden, das sollte nicht vorkommen, tut es aber. Versuche eine paar Achten auf 12000er Micromesh oder vorsichtiger auf einem flachen und glatten Kiesel, das behebt diese Probleme oft.

Tschö, Thomas
Du hast recht, ich habe verschiedene Tinten mit versch. Füllern auf einer Seite. Das ist kein "fairer" Vergleich. Dennoch stimmt es nicht, zu behaupten, ich würde eine Sorte des Conklins kategorisch verdammen. Ich schildere hier meine persönlichen Erfahrungen mit einem einzigen Füller der genannten Marke, ich denke das sollte klar sein. Ich habe nun mal diese Erfahrungen gemacht und bin enttäuscht. Dem ist auch meine "Unerfahrenheit" geschuldet. Ich bin ein "Anfänger" bei Füller. Aber ich habe bewusst im Vorfeld, vor dem Kauf; viele sehr negative Rezensionen über den Conklin ignoriert, weil ich eben nicht "kategorisch alles in einen Topf" werfe, sondern mir sagte, mach deine eigenen Erfahrungen, und so kaufte ich ihn mir. Und dies war ein Fehlkauf. Für diesen einen Füller.
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TomSch
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Re: Fehlkauf

Beitrag von TomSch »

Hi,

du hast insofern Recht als du schreibst, du verdammtest nicht alle Conklins einer Sorte. Da habe ich wohl deine Anmerkung:
Für mich war's das. Bin schwer enttäuscht. Hätt ich auf all die negativ Rezensionen hören sollen, die man so auf Reddit liest?....
fehlinterpretiert. Es machte auf mich einen entsprechend kategorischen Eindruck.

Es gibt im Netz viele abwertende Rezensionen zu dem gleichen Produkt, daneben jedoch auch oft ausgeglichene oder positive. Es hängt davon ab, inwiefern und inwieweit man sich von entsprechenden persönlichen Eindrücken Anderer lenken oder nur inspirieren lässt. Gerade beim Thema Füller hängt es fast ausschließlich von persönlichem Empfinden ab, das hast du ja schon erkannt, und eben kaum von bloßen Aufmaßen oder Dimensionen.
Da Testen oft nicht in einem Fachgeschäft möglich ist (sic!), kann ich den Tipp bzgl. Füllerfreundetreffen nur unterstützen.

Ich habe kleine Hände, schmale Füller müssten mir entgegenkommen. Wenn es so wäre, müssten mir Unic und Co von Lamy liegen. Stattdessen schreibe ich lieber mit einem im Griffdurchmesser viel zu starken Pelikan M800, einem Ductus oder Aurora Optima. :o

Für deine weiteren Käufe wünsche ich dir ein wenig Geduld (Testen bei Schreibgeräteenthusiastentreffen) und viel Erfolg,
sonnige Nachmittagsgrüße, Thomas
Sei nicht so; sei anders.
Atramentum

Re: Fehlkauf

Beitrag von Atramentum »

ja nochmals danke für die vielen guten Inputs, daran merke ich was für ein Füller-Noob ich bin 8-) also in Zukunft keine Schnellschüsse, lieber mal öfters was nachfragen, und Geduld, ja, die könnt ich sowieso immer mehr gebrauchen:)
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sommer
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Re: Fehlkauf

Beitrag von sommer »

Crovax hat geschrieben:
27.07.2024 11:02
Ich würde aber trotzdem den Händler kontaktieren und das Problem beschreiben. Seriöse Händler finden oft einen Lösungsweg.
Amerikanische Händler tendieren nach meiner Erfahrung nach dazu, für den "After Sale Support" generell auf den Vertrieb zu verweisen, in diesem Falle wäre das YAFA: https://yafabrands.com/contact-us/

Dennoch kann es natürlich nicht schaden, trotzdem auch zusätzlich den Händler zu kontaktieren, man hat ja nichts zu verlieren.
Crovax hat geschrieben:
27.07.2024 11:02
Falls es nur die Feder ist: Appelboom, Fountainfeder u.a. in der EU bieten Ersatzfedern an.
Wenn weder der Händler noch der Vertrieb auf die Idee kommt, einfach eine Ersatzfedereinheit kostenfrei zu schicken, würde ich persönlich in den sauren Apfel beißen und eine Ersatzfedereinheit für 25 € kaufen, die man selber einfach wechseln kann. Falls man nicht mehr so viel Geld investieren möchte, tut es auch eine Bock #6, wo man allerdings Feder und Tintenleiter selber rausziehen und wechseln muß, denn die Federeinheit selber passt nicht. (Das geht vielleicht auch mit einer Jowo #6, oder man nimmt eine Jinhao Feder, aber hier fehlen mir die Erfahrungswerte.)
Axel
Gast1
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Re: Fehlkauf

Beitrag von Gast1 »

Atramentum hat geschrieben:
27.07.2024 16:35
... also in Zukunft keine Schnellschüsse, lieber mal öfters was nachfragen, und Geduld, ja, die könnt ich sowieso immer mehr gebrauchen:)
Na dann wechsle bloß nicht von Füllern zu Aktien, dann könnte sich das potenzieren. Die Federbacken springen aneinander vorbei, daher kommt das Knacken. Schaue Dir das mal mit einer Lupe an, dann siehst Du vielleicht schon, was los ist. Das andere kannst Du mit Micromesh machen. Und keine Schnellschüsse. :)
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Zollinger
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Re: Fehlkauf

Beitrag von Zollinger »

Ich könnte mir die Feder einmal anschauen wenn Du möchtest. Bitte melde Dich per PN bei Interesse.
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MichaelP
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Re: Fehlkauf

Beitrag von MichaelP »

Ich kann Deine Frustration nachvollziehen und kann Dir von meinen Erfahrungen berichten: Ich habe vier Conklins. Einer von denen schreibt. Bei den anderen kommt praktisch keine Tinte und ich habe wirklich alles versucht. Der Schreibende ist ein Herringbone in blau. Der schrieb von Anfang an und ganz phantastisch. Dann habe ich mir noch zwei Duragraph bestellt. Schöne Füller, aber beide schreiben überhaupt nicht. Ich habe die Dinger auseinandergenommen, geputzt, die Feder getauscht. Nichts. Als ich die Frustration überwunden hatte, bekam ich ein überragendes Angebot für einen Mark Twain. Da habe ich den auch bestellt. Und genau das gleiche Problem. Kein Tintenfluss. Ich habe sie jetzt seit Jahren in meiner Sammlung und dort werden sie auch bleiben. Als warnendes Beispiel. Aber ich freue mich auch immer, wenn ich wie hier im Forum, schreibende Conklins sehe. Ich hoffe Deiner lässt sich irgendwie reparieren. Viel Erfolg.
maggutefueller
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Re: Fehlkauf

Beitrag von maggutefueller »

da grün und bordeaux gut aussieht, bitte tinte verraten

on Oben nach Unten:
grün: TWSBI mit F-Feder
pink: Classic Sterling Silber CvF-C mit F-Feder
Bordeaux: Conklin All American mit F-Feder
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