Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
So, jetzt especially for Downfall über den Typus:
"Er soll nicht etwa das Ideal einer Eisengallustinte darstellen, sondern im Gegentheil quasi die unterste zulässige Grenze für die Güte einer Tinte der Klasse 1 bezeichnen. Dass man bei Anwendung anderer Präparate unter Umständen ebenso werthvolle, in gewisser Hinsicht sogar noch bessere Tinten bereiten kann, ist uns wohl bekannt, eine Mittheilung derartiger Recepte kann aber hier nicht unsere Aufgabe sein. Und ein Fabrikant, der seine Tinten in genau derselben Zusammensetzung wie dieser Typus auf den Markt bringt, würde damit nur beweisen, dass er nicht im Stande ist, Besseres an die Stelle dessen zu setzen, was die Bezeichnung 'gut' eben verdient."
(Schluttig und Neumann)
"Er soll nicht etwa das Ideal einer Eisengallustinte darstellen, sondern im Gegentheil quasi die unterste zulässige Grenze für die Güte einer Tinte der Klasse 1 bezeichnen. Dass man bei Anwendung anderer Präparate unter Umständen ebenso werthvolle, in gewisser Hinsicht sogar noch bessere Tinten bereiten kann, ist uns wohl bekannt, eine Mittheilung derartiger Recepte kann aber hier nicht unsere Aufgabe sein. Und ein Fabrikant, der seine Tinten in genau derselben Zusammensetzung wie dieser Typus auf den Markt bringt, würde damit nur beweisen, dass er nicht im Stande ist, Besseres an die Stelle dessen zu setzen, was die Bezeichnung 'gut' eben verdient."
(Schluttig und Neumann)
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Ach, der ist schon froh, wenn er eine Tinte herstellen kann, die die Bezeichnung gut verdient 
Besser kann gerne irgendwann folgen. Aber wenn die ersten Versuche überhaupt zum Schreiben geeignet sind, bin ich schon zufrieden.
Ich besorge mir auf jeden Fall noch günstige Füller zum testen, idealerweise mit schlecht dichtender Kappe...am besten simuliert man gleich die Extremfälle.

Besser kann gerne irgendwann folgen. Aber wenn die ersten Versuche überhaupt zum Schreiben geeignet sind, bin ich schon zufrieden.
Ich besorge mir auf jeden Fall noch günstige Füller zum testen, idealerweise mit schlecht dichtender Kappe...am besten simuliert man gleich die Extremfälle.
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Soweit würde ich nicht gehen, man haut sich ja auch nicht testweise einen 80er Nagel in's Knie (obwohl man das machen könnte).
Aber bei dieser Vergleichstinte, die ja andauernd wieder als Rezept auftaucht, sollte man verstehen, die haben da versucht eine Art Standardisierung bei den Urkundentinten reinzukriegen. Man hätte diese Labortinte 1890 sicher auch mit pharmazeutischem Tannin und Gallussäure-Monohydrat machen können. Aber für die Produktion wäre das im 19.Jh. viel zu teuer gewesen. Praktischerweise hat man zunächst mal einen Galläpfelauszug angefertigt und dann den Gerbsäuregehalt gemessen und auf den gewünschten Wert eingestellt und dann damit weiter gearbeitet. Das war aber auch keine 100%ige Sicherheit gegen Eisenüberschuss, wenn man theoretisch von einem falschen Verhältnis ausging, hat man das auch eingestellt.
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Vorsichtshalber werde ich trotzdem mit günstigen Füllern beginnen.
Empfiehlt es sich, den pH-Wert zu messen und einzustellen? Ich habe keine Ahnung, wo ich da nur mit Tannin lande oder ob ich noch Salzsäure oder Ascorbinsäure mit reintun sollte. Ascorbinsäure deshalb, weil es eine leicht konservierende Wirkung hat. Ob es EG-technisch Sinn macht, das muss ich noch probieren
Aktuell habe ich nichts zum Messen da und vermutlich muss ich wenn dann zu Beginn mit Teststreifen messen, sofern das geht. Ansonsten muss ich mir irgendwas mit einem Sensor zurechtdengeln, aber keine Ahnung wie genau das am Ende wirklich wird.
Empfiehlt es sich, den pH-Wert zu messen und einzustellen? Ich habe keine Ahnung, wo ich da nur mit Tannin lande oder ob ich noch Salzsäure oder Ascorbinsäure mit reintun sollte. Ascorbinsäure deshalb, weil es eine leicht konservierende Wirkung hat. Ob es EG-technisch Sinn macht, das muss ich noch probieren

Aktuell habe ich nichts zum Messen da und vermutlich muss ich wenn dann zu Beginn mit Teststreifen messen, sofern das geht. Ansonsten muss ich mir irgendwas mit einem Sensor zurechtdengeln, aber keine Ahnung wie genau das am Ende wirklich wird.
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Hallo,
verwende doch für die ersten Testserien einen Einfach-Billigfüller vom örtlichen Restediscounter. Die gibt es da oft so ab € 2,--. Und eine Tintenpatrone kann man ja auch mit der Spritze füllen. Und da dies Plastikbomber sind geht auch nicht viel kaputt.
Den PH-Wert habe ich bei meiner Tinte lediglich mit Testpapier bestimmt. Liegt so zwischen 5 und 6 auf der Scala. Für mich reicht das! Es gibt allerdings auch elektrische PH-Wert-Meßgeräte. Ob Du die wirklich auslasten kannst .......? Ist halt ne Preisfrage!
Mit Tannin habe ich bisher im Tintenbereich noch nie gearbeitet. Allerdings habe ich in jungen Jahren noch Most und Wein angesetzt. Und da haben wir Tannin in die Maische gegeben. Förderte die Gärung. Diese Tannine enthalte ja auch Gerbsäure und Gärhefezusätze. Ich könnte mir vorstellen, daß sich da Gärhefe und auch Schimmel bilden kann. Daher habe ich von Versuchen abgesehen.
Allerdings bekommt man auch Gallussäure im Chemiefachhandel, sogar auf E-Bay wird das Zeug verklopft. Bei den Kleinmengen welche Du herstellst rentiert der Kauf fast nicht - bestenfalls hast Du höhere Versandkosten.
Preislich liegt die Menge auf gleicher Höhe wie gemahlene Galläpfel. Und die sind leichter aufzubewahren.
Es gibt Rezepte in welchen Schwefelsäure aber auch Salzsäure zugegeben wurden. Ich habe dies zur Kenntnis genommen bin allerdings den Weg auch nicht versuchsweise gegangen. Meine Tinte funktioniert in meinen Füllfederhaltern. Also hat sich weiteres Expertimentieren für mich bisher erübrigt!
Ascorbinsäure dient lediglich als Verhütungsmittel gegen Schimmelbefall. Ebenso kannst Du auch Speisesalz beimischen. Das wurde früher schon so gemacht.
Wenn Du die Tinte schön fließfähig halten willst kannst Du auch Alaun zugeben. Es reinigt zusätzlich das Gebinde!
Prinzipiell kannst Du fast alle Rohstoffe verwenden, welche Gerbsäure enthalten, z.B. auch Eichenrinde oder schwarzen Tee, grünen Tee, Hopfen, aber auch vergammeltes Bier, sauren Wein. Und es gab sogar Rezepte, da wurde Urin beigemischt.
Ob das heute noch hoffähig ist ........!? Das muss jeder selbst entscheiden! Aber möglicherweise als Spezialtinte für Kündigungen ......
(hoffe ich habe jetzt nicht eine Marktlücke gefunden)
Viele Grüße
Helmut
verwende doch für die ersten Testserien einen Einfach-Billigfüller vom örtlichen Restediscounter. Die gibt es da oft so ab € 2,--. Und eine Tintenpatrone kann man ja auch mit der Spritze füllen. Und da dies Plastikbomber sind geht auch nicht viel kaputt.
Den PH-Wert habe ich bei meiner Tinte lediglich mit Testpapier bestimmt. Liegt so zwischen 5 und 6 auf der Scala. Für mich reicht das! Es gibt allerdings auch elektrische PH-Wert-Meßgeräte. Ob Du die wirklich auslasten kannst .......? Ist halt ne Preisfrage!
Mit Tannin habe ich bisher im Tintenbereich noch nie gearbeitet. Allerdings habe ich in jungen Jahren noch Most und Wein angesetzt. Und da haben wir Tannin in die Maische gegeben. Förderte die Gärung. Diese Tannine enthalte ja auch Gerbsäure und Gärhefezusätze. Ich könnte mir vorstellen, daß sich da Gärhefe und auch Schimmel bilden kann. Daher habe ich von Versuchen abgesehen.
Allerdings bekommt man auch Gallussäure im Chemiefachhandel, sogar auf E-Bay wird das Zeug verklopft. Bei den Kleinmengen welche Du herstellst rentiert der Kauf fast nicht - bestenfalls hast Du höhere Versandkosten.
Preislich liegt die Menge auf gleicher Höhe wie gemahlene Galläpfel. Und die sind leichter aufzubewahren.
Es gibt Rezepte in welchen Schwefelsäure aber auch Salzsäure zugegeben wurden. Ich habe dies zur Kenntnis genommen bin allerdings den Weg auch nicht versuchsweise gegangen. Meine Tinte funktioniert in meinen Füllfederhaltern. Also hat sich weiteres Expertimentieren für mich bisher erübrigt!
Ascorbinsäure dient lediglich als Verhütungsmittel gegen Schimmelbefall. Ebenso kannst Du auch Speisesalz beimischen. Das wurde früher schon so gemacht.
Wenn Du die Tinte schön fließfähig halten willst kannst Du auch Alaun zugeben. Es reinigt zusätzlich das Gebinde!
Prinzipiell kannst Du fast alle Rohstoffe verwenden, welche Gerbsäure enthalten, z.B. auch Eichenrinde oder schwarzen Tee, grünen Tee, Hopfen, aber auch vergammeltes Bier, sauren Wein. Und es gab sogar Rezepte, da wurde Urin beigemischt.
Ob das heute noch hoffähig ist ........!? Das muss jeder selbst entscheiden! Aber möglicherweise als Spezialtinte für Kündigungen ......


Viele Grüße
Helmut
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Ich hatte zumindest mal vor, auf Salzsäure zu verzichten, sofern es möglich ist.
Momentan stelle ich mir das so vor:
Tannin
Eisensulfat
Gummi arabicum
Ascorbinsäure
Eventuell etwas Glycerin
Hier würde ich dann auf Gallussäure verzichten. Die Ascorbinsäure hatte ich mir als Konservierungsmittel vorgestellt, eventuell senke ich damit den pH-Wert ja noch etwas. Sicher bin ich mir da nicht, da noch zu wenig Ahnung von Chemie. Farbstoff würde ich entweder Indigoblau oder Methylblau versuchen. Indigoblau gibt es bei Kremer synthetisch und wasserlöslich. Ob sich das in der Mischung verträgt muss man wohl oder übel ausprobieren. Bei Methylblau bin ich, von dem was ich bisher gelesen habe, da eher zuversichtlich. Alternativ könnte man die Tinte dann wohl noch etwas mit Königsblau mischen, das würde ich auch mal testen, da ich noch ein Glas R&K Königsblau hier habe, das sonst keine Verwendung mehr findet. Langfristig fände ich aber natürlich angenehmer, einen Farbstoff beizufügen.
Die Füller die ich sonst verwende, sind diverse Viscontis und zwei Montblanc 146. Die Viscontis haben aber viel Metall und sind unter Umständen schwer zu reinigen, sodass ich mich auf die Montblancs für einen späteren Einsatz beschränken würde. Alle schreiben aber sehr nass, die Federn hatte ich selbst immer ein wenig angepasst (und im Fall der Montblancs auch ordentlich nachgeschliffen
).
Ob das nur mit Tannin funktioniert werde ich dann sehen. Ich werde auf jeden Fall das von Thomas vorgeschlagene 3:1 Verhältnis von Tannin zu Eisensulfat beachten. Mit den restlichen Stoffen werde ich zögerlich-experimentell vorgehen.
Da ich aber bisher auch noch keine Ahnung hab, was ich hier eigentlich mache, rechne ich damit, dass die ersten Versuche nicht funktionieren werden. Aber man lernt. Die letzten Tage habe ich bereits gemerkt, dass ich zumindest einen groben Überblick erarbeitet hab
Urintinte für Kündigungen klingt aber auf jeden Fall sehr interessant...
Momentan stelle ich mir das so vor:
Tannin
Eisensulfat
Gummi arabicum
Ascorbinsäure
Eventuell etwas Glycerin
Hier würde ich dann auf Gallussäure verzichten. Die Ascorbinsäure hatte ich mir als Konservierungsmittel vorgestellt, eventuell senke ich damit den pH-Wert ja noch etwas. Sicher bin ich mir da nicht, da noch zu wenig Ahnung von Chemie. Farbstoff würde ich entweder Indigoblau oder Methylblau versuchen. Indigoblau gibt es bei Kremer synthetisch und wasserlöslich. Ob sich das in der Mischung verträgt muss man wohl oder übel ausprobieren. Bei Methylblau bin ich, von dem was ich bisher gelesen habe, da eher zuversichtlich. Alternativ könnte man die Tinte dann wohl noch etwas mit Königsblau mischen, das würde ich auch mal testen, da ich noch ein Glas R&K Königsblau hier habe, das sonst keine Verwendung mehr findet. Langfristig fände ich aber natürlich angenehmer, einen Farbstoff beizufügen.
Die Füller die ich sonst verwende, sind diverse Viscontis und zwei Montblanc 146. Die Viscontis haben aber viel Metall und sind unter Umständen schwer zu reinigen, sodass ich mich auf die Montblancs für einen späteren Einsatz beschränken würde. Alle schreiben aber sehr nass, die Federn hatte ich selbst immer ein wenig angepasst (und im Fall der Montblancs auch ordentlich nachgeschliffen

Ob das nur mit Tannin funktioniert werde ich dann sehen. Ich werde auf jeden Fall das von Thomas vorgeschlagene 3:1 Verhältnis von Tannin zu Eisensulfat beachten. Mit den restlichen Stoffen werde ich zögerlich-experimentell vorgehen.
Da ich aber bisher auch noch keine Ahnung hab, was ich hier eigentlich mache, rechne ich damit, dass die ersten Versuche nicht funktionieren werden. Aber man lernt. Die letzten Tage habe ich bereits gemerkt, dass ich zumindest einen groben Überblick erarbeitet hab

Urintinte für Kündigungen klingt aber auf jeden Fall sehr interessant...

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Wer in die Tinte pieselt, fliegt aus der EG-Gewerkschaft. Die Ascorbinsäure wirkt in der vollen Flasche als Reduktionsmittel und hält das EG eine zeitlang gelöst, das funktioniert aber nicht mehr, wenn halbvoll Luft ist. Die Prioritätenliste ist folgendermaßen, 1. der oder die Schreibende muss überleben, 2. der Stift muss überleben, sonst wird die Tinte mit der Zeit nicht mehr verwendet und 3. die Schriftzüge müssen überleben, ansonsten wäre das eine echte Blamage. Säure in der Öffentlichkeit ist eine schwierige Frage, überlege Dir jedenfalls, dass das hier alle möglichen Leute lesen können, da musste ich Freddy schonmal verwarnen, weil er öffentlich Batteriesäure kochte. 

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Ich wollte hier nur meine bisherigen Gedanken festhalten. Ob ich da auf dem richtigen Weg mit der Tinte bin...mal abwarten. Ich denke, da wird sehr viel Zeit und sehr viele Versuche ins Land gehen.
Ich werde ja auch nicht direkt wissen, ob die Schrift wirklich hält. Das weiß ich ja frühestens nach Monaten, eher Jahren. Daher versuche ich nur einen gesunden Austausch zu erreichen, um zu sehen, ob ich im Voraus schon völlig auf dem Holzweg bin.
Ich werde ja auch nicht direkt wissen, ob die Schrift wirklich hält. Das weiß ich ja frühestens nach Monaten, eher Jahren. Daher versuche ich nur einen gesunden Austausch zu erreichen, um zu sehen, ob ich im Voraus schon völlig auf dem Holzweg bin.
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Eine einfache Tinte kriegst Du relativ schnell. Aber sowas wie Nachtblau oder die Rotfließende ... ich habe kürzlich zu einem alten Drogisten hier im Ort mal gesagt, wenn ich anfangs gewusst hätte, wie aufwendig das wird, hätte ich nicht damit angefangen. Und der antwortete, das hätte ich dir sagen können.
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
@Gast1
Reinpinkeln ist ja etwas aus der Mode! Heute nimmt man doch lieber Harnsäure.
Aber keine Angst - wäre zwar ein Spässchen - aber ich werde eine solche Tinte nicht herstellen. Das gibt sonst Haue von Frauchen!
Ja ja, Säuren, Laugen und die Öffentlichkeit! Und die Meisten haben im Chemieunterricht durchgeschlafen.
Was erwartest du da außer Hysterie!? Säuren und Laugen sind Bestandteil des täglichen Lebens! Es ist lediglich, wie immer, eine Frage der Dosierung. Aber mein Beruf hat mich gelehrt, daß viele Mitmenschen ihr Hirn lieber Gassi tragen als es zu benutzen.
Und gefährlich sind Sachen und Stoffe nur dann, wenn Du nicht weisst wie man sie richtig und gefahrlos einsetzt. Aber bring mal das an unsere Schreihälse in der Gesellschaft rüber. Ich sag dazu nur noch "schreiende (In)Kompetenz".
In diesem Sinne
Helmut
Reinpinkeln ist ja etwas aus der Mode! Heute nimmt man doch lieber Harnsäure.
Aber keine Angst - wäre zwar ein Spässchen - aber ich werde eine solche Tinte nicht herstellen. Das gibt sonst Haue von Frauchen!
Ja ja, Säuren, Laugen und die Öffentlichkeit! Und die Meisten haben im Chemieunterricht durchgeschlafen.
Was erwartest du da außer Hysterie!? Säuren und Laugen sind Bestandteil des täglichen Lebens! Es ist lediglich, wie immer, eine Frage der Dosierung. Aber mein Beruf hat mich gelehrt, daß viele Mitmenschen ihr Hirn lieber Gassi tragen als es zu benutzen.
Und gefährlich sind Sachen und Stoffe nur dann, wenn Du nicht weisst wie man sie richtig und gefahrlos einsetzt. Aber bring mal das an unsere Schreihälse in der Gesellschaft rüber. Ich sag dazu nur noch "schreiende (In)Kompetenz".
In diesem Sinne
Helmut
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Das schwierige ist für mich, erst noch herauszufinden, was genau die einzelnen Komponenten der Tinte machen. Selbst beim grundlegenden Rezept. Da mangelt es mir eben noch am chemischen Verständnis. Aber ich hoffe, dass ich da nach und nach dahintersteige. Das fängt beim Eisensulfat an und hört bei Isoprop bei weitem nicht auf (falls man das auch reinkippen kann und soll
)
Eine vernünftige Tinte habe ich ja erstmal noch, da ich noch ein neues Glas Nachtblau hier stehen habe. Sobald das aufgebraucht ist, hätte ich gerne einen vernünftigen selbstgebrauten Ersatz. Das wäre mein Ziel. Das wird keine Nachtblau werden, soviel ist klar, da ich bis dahin viel zu wenig "Entwicklungszeit" habe und auch zu wenig Zeit um mehr zu lernen. Aber eine einfache Tinte, die auf dem Papier sehr haltbar ist und sich erstmal angenehm schreiben lässt, das wäre schon toll. Zumindest die Haltbarkeit betreffend sollte ich mit der Anlehnung an die Preußische Norm recht gut bedient sein.

Eine vernünftige Tinte habe ich ja erstmal noch, da ich noch ein neues Glas Nachtblau hier stehen habe. Sobald das aufgebraucht ist, hätte ich gerne einen vernünftigen selbstgebrauten Ersatz. Das wäre mein Ziel. Das wird keine Nachtblau werden, soviel ist klar, da ich bis dahin viel zu wenig "Entwicklungszeit" habe und auch zu wenig Zeit um mehr zu lernen. Aber eine einfache Tinte, die auf dem Papier sehr haltbar ist und sich erstmal angenehm schreiben lässt, das wäre schon toll. Zumindest die Haltbarkeit betreffend sollte ich mit der Anlehnung an die Preußische Norm recht gut bedient sein.
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Da will ich Dir mal noch eine Starthilfe mehr geben. Das Masseverhältnis zwischen dem EisenIIsulfat-Heptahydrat und Eisen ist etwa 5:1, also ca. 20% ist der Eisenanteil. Und was die allgemeine Prominenz betrifft, muss ich wiedermal Thom zitieren.

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Okay, das erklärt nochmal einiges.
Mittlerweile habe ich auch noch gelernt, dass ich auch nur Gallussäure nutzen könnte. Angeblich ist die Tinte haltbarer und neigt weniger zu Ausflockungen, wenn kein Tannin verwendet wird. Vermutlich kann man die Tinte ab einem gewissen Eisengehalt aber nicht mehr davon abhalten. Müsste ich mal testen.
Ich halte mich dann an maximal 6g Eisen pro Liter und erhöhe die Menge an Tannin bzw. Gallussäure im Vergleich zur Norm etwas. Macht es Sinn, den pH-Wert dieser Lösung dann zunächst zu messen? Die handelsüblichen EG-Tinten liegen soweit ich weiß oft im Bereich um 2,0. Ich denke, das würde dann über die Zugabe diverser bereits erwähnter Substanzen in verdünnter Form (7%) funktionieren?
Und basierend auf dieser Lösung würde ich dann weiter "experimentieren" mit Zusätzen wie Gummi Arabicum, eventuell auch einem Schuss Isopropanol, was ich auch im FPN schon mehrfach las.
Ich halte nur mal meine Gedanken grob fest.
Mittlerweile habe ich auch noch gelernt, dass ich auch nur Gallussäure nutzen könnte. Angeblich ist die Tinte haltbarer und neigt weniger zu Ausflockungen, wenn kein Tannin verwendet wird. Vermutlich kann man die Tinte ab einem gewissen Eisengehalt aber nicht mehr davon abhalten. Müsste ich mal testen.
Ich halte mich dann an maximal 6g Eisen pro Liter und erhöhe die Menge an Tannin bzw. Gallussäure im Vergleich zur Norm etwas. Macht es Sinn, den pH-Wert dieser Lösung dann zunächst zu messen? Die handelsüblichen EG-Tinten liegen soweit ich weiß oft im Bereich um 2,0. Ich denke, das würde dann über die Zugabe diverser bereits erwähnter Substanzen in verdünnter Form (7%) funktionieren?
Und basierend auf dieser Lösung würde ich dann weiter "experimentieren" mit Zusätzen wie Gummi Arabicum, eventuell auch einem Schuss Isopropanol, was ich auch im FPN schon mehrfach las.
Ich halte nur mal meine Gedanken grob fest.
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Noch ein Gedanke:
Woher weiß ich, ob das Verhältnis von Eisensulfat zum Tannin ausgewogen ist? Bekomme ich das über die molare Masse raus? Dann wäre es ja eine simple Rechnung.
Ich habe gelesen, dass das Eisensulfat eine 1:1-Verbindung mit der Gallussäure eingeht und man die Stoffmengen entsprechend anpassen kann, aber ich weiß noch nicht, ob das beim Tannin auch so ist.
Woher weiß ich, ob das Verhältnis von Eisensulfat zum Tannin ausgewogen ist? Bekomme ich das über die molare Masse raus? Dann wäre es ja eine simple Rechnung.
Ich habe gelesen, dass das Eisensulfat eine 1:1-Verbindung mit der Gallussäure eingeht und man die Stoffmengen entsprechend anpassen kann, aber ich weiß noch nicht, ob das beim Tannin auch so ist.
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Schluttig und Neumann.
Die sind bei der Gallussäure von etwa 15-16°C ausgegangen, bis auf 20°C könnte man noch hoch, aber damit kriegst Du nicht die Normuntergrenze, d.h. Du brauchst auf traditionelle Weise noch das Tannin. Oder ein anderes Colösungsmittel, das Gallussäure besser löst als Wasser, das wäre dann aber nicht mehr die traditionelle Weise.
