Festlegung Schreibgerät und Vorgabe Tintenfarbe

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maggutefueller
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Festlegung Schreibgerät und Vorgabe Tintenfarbe

Beitrag von maggutefueller »

aus interner Arbeitsanweisung zum "Umgang mit per Hand erzeugtem Schriftgut (z. B. Gesprächsnotiz, Fernsprechnotiz etc)":

"Schreibgerät.
Kugelschreiber oder Bleistift oder farbige Tinte stoßen ab bzw. sind verboten. Allein richtig ist ein guter Füllfederhalter mit königsblauer Tinte. Ein Füllfederhalter schont das Handgelenk und ergibt das beste Schriftbild."



=> Mich würde mal Eure Meinung interessieren. Ist eine Tauchfeder manchmal doch angebrachter? Königsblau ist doch auch eine Farbe?
Weiß nicht so recht weiter.
moniaqua

Re: Festlegung Schreibgerät und Vorgabe Tintenfarbe

Beitrag von moniaqua »

Jui. Ich meine, wenn ich das in meinen Anfangszeiten beherzigt hätte, hätte es Rüge gegeben. Ich durfte nur mit Schwarz; Blau war drei Trepperln höher. Ob Füllhalter oder Kugelschreiber war hingegen egal. Kugelschreiber wurden gestellt, in der richtigen Farbe ;)
Freizeitsportler

Re: Festlegung Schreibgerät und Vorgabe Tintenfarbe

Beitrag von Freizeitsportler »

Wo gab es denn so eine Arbeitsanweisung?

Ich finde ja, dass Königsblau keine eindeutig definierte Farbe ist. Selbst bei der Pelikan 4001 Königsblau gab es über die Zeit Schwankungen, mal mit mehr oder weniger Violett-Anteilen. Musste es eine löschbare Tinte sein oder ging es nur um die Farbe?

Genauso könnten Tinten eigentlich auch als “Minister-Grün” oder “Staatssekretär-Lila” usw. bezeichnet werden :)
moniaqua

Re: Festlegung Schreibgerät und Vorgabe Tintenfarbe

Beitrag von moniaqua »

Freizeitsportler hat geschrieben:
27.08.2024 17:54
Ich finde ja, dass Königsblau keine eindeutig definierte Farbe ist.
Es ist vielleicht keine eindeutig definierte Farbe, aber eindeutig ist es eine Farbe, das schreibst Du ja selbst ;)
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Pen-Tagon
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Re: Festlegung Schreibgerät und Vorgabe Tintenfarbe

Beitrag von Pen-Tagon »

Kuriose Arbeitsanweisung.

Bei uns in der Bank schrieb/unterschrieb einzig der Vorstand mit Grün, alle anderen meist mit Blau, schwarz ging auch. Kugelschreiber war quasi einziges Schreibgerät, da dokumentenecht. Zur Beförderung zum Prokuristen gab's einen Kugelschreiber mit Initialen von FC, zum Direktor bekam ich ein MB Meisterstück mit Namensgravur. Das ist heute noch so.

Das Königsblau von Pelikan unterscheidet sich z.B. deutlich vom KB von Rohrer und Klingner. Dieses ist sichtbar gesättigter und gefällt mir deutlich besser.
Gruß
Knut
meinauda
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Re: Festlegung Schreibgerät und Vorgabe Tintenfarbe

Beitrag von meinauda »

Ich kenne Zeiten, da wäre grüne Tinte dienstlich für mich nicht gestattet gewesen. Meine Tinten in Türkis wurden nicht beanstandet, blau war in dem Bereich der Standard. Erlaubt waren Kugelschreiber mit blauen und schwarzen Minen, Füllhalter aber eher als Unterschriften Schreiberlinge genutzt.
Grün, Braun und Rot war den höheren Etagen vorbehalten.
Das ist aber viele, viele Jahre her !!!!
Tinten in Türkis sind aber weiterhin meine Favoriten!
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Grimbart
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Re: Festlegung Schreibgerät und Vorgabe Tintenfarbe

Beitrag von Grimbart »

In den Berliner Bezirksverwaltungen gilt Grün als Farbe für den Stadtrat der jeweiligen Abteilung. Für andere Positionen, z.B. beim Rechnungshof oder den Revisoren gibt es wohl auch besondere Farben, die vom "Fußvolk" nicht genutzt werden dürfen. Dieses darf blau und schwarz schreiben.

Ich schrieb immer mit Edelstein Tanzanite (passend zum M 805 Stresemann); eine Kollegin, die einen Capless ihr Eigen nannte, war ganz begeistert von Edelstein Topaz, nachdem ich es ihr bekanntgemacht hatte. Beides wurde nie beanstandet.
Und unser damaliger Stadtrat mischte sich sein Grün selbst, wie er mir mal verriet. Ich weiß aber nicht, aus welchen Komponenten es bestand. Bzw. besteht, denn zu bestimmten Anlässen (Geburtstag, Weihnachten) schreibt er mir immer noch einen kurzen Brief - weiterhin mit Grün, obwohl er längst - wie auch ich - im Ruhestand ist.
Gruß von Gernot

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maggutefueller
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Re: Festlegung Schreibgerät und Vorgabe Tintenfarbe

Beitrag von maggutefueller »

muß nochmal fragen, ob ich mit der nicht dokumentenechten rk königsblau (auch kleine flaschen billig und mit 4001 königsblau sieht man einfach zu oft) und nur füller nun auf dem richtigen weg bin. muß es dann unbedingt eine italicfeder sein, um was zu betonen? irgendwie ist die anweisung schon etwas einengend, aber auch sehr klar?
meinauda
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Re: Festlegung Schreibgerät und Vorgabe Tintenfarbe

Beitrag von meinauda »

Ist eine Italicfeder Vorschrift?

Und wird Dein so schwer lesbares Kleinschreiben nicht beanstandet?
moniaqua

Re: Festlegung Schreibgerät und Vorgabe Tintenfarbe

Beitrag von moniaqua »

Ach Gott, das ist kein Artefakt aus vergangenen Jahrtausenden?!
maggutefueller hat geschrieben:
28.08.2024 9:46
muß nochmal fragen, ob ich mit der nicht dokumentenechten rk königsblau (auch kleine flaschen billig und mit 4001 königsblau sieht man einfach zu oft) und nur füller nun auf dem richtigen weg bin
Eventuell auch die Rohrer&Klingner dokumentenecht dunkelblau; ich zweifele daran, dass der Schreiber so farbsensitiv ist, zumal "Königsblau" eh eigentlich gar nicht näher definiert ist. Außer natürlich, er will unbedingt eine nicht dokumentenechte Tinte, hat ja auch manchmal Vorteile...
maggutefueller hat geschrieben:
28.08.2024 9:46
muß es dann unbedingt eine italicfeder sein, um was zu betonen?
Früher hat man mal unterstrichen ;)
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Querkopf
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Re: Festlegung Schreibgerät und Vorgabe Tintenfarbe

Beitrag von Querkopf »

Schräg, diese Arbeitsanweisung, finde ich.

Eine Farbe vorzuschreiben, hat allenfalls dann Sinn, wenn in der betreffenden Institution allgemeine Farb-Festlegungen gelten. Zum Beispiel Rot für Anmerkungen, Grün für die Chefetage, sowas gibt's ja in manchen Behörden oder auch Unternehmen. Aber "Blau" müsste als Vorgabe nun wirklich reichen; "Königsblau" vorzugeben, kommt mir fast schon übergriffig vor.

Füller und Tinte vorzuschreiben, das spricht dafür, dass die "Angewiesenen" ihre Notizen ausschließlich indoor am Schreibtisch verfertigen (sollen). Gesprächsnotizen draußen bei Minusgraden, Nieselregen oder Nebel mit königsblauer Füllertinte fabrizieren?? - gute Nacht, Marie; da geht nur der gute alte Bleistift oder ein Spacepen. Und für Notizen bei schlechtem Licht bringt Königsblau viel zu wenig Kontrast aufs Papier, da braucht man Dunkleres, am besten Schwarz.

Wer seine Telefon- oder Gesprächsnotizen stenografiert, dürfte mit der Anweisung ebenfalls nicht froh werden, denn steno-taugliche Füllerfedern muss man mühsam suchen.

Außerdem: Stellt der/ die Anweisende denn füllertaugliches Papier zur Verfügung? Mit Füller auf Kopierpapier oder auf Recycling-Notizblöcken zu kritzeln, ist nicht lustig.

Ich werde ja regelmäßig erstaunt angeguckt, wenn ich für so gut wie alles den Füller zur Hand nehme, meist als einzige unter lauter Kugelschreiberschreibern. Aber gegen diese Anweisung würde ich mich wehren, auch und gerade als Füllerfex.
Schöne Grüße
Doris
Xyliver
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Re: Festlegung Schreibgerät und Vorgabe Tintenfarbe

Beitrag von Xyliver »

Für einen sinnvollen Rat müsste man den Kontext und die Adressaten kennen.

In der aktuellen Formulierung ist die Vorgabe widersprüchlich (königsblau ist eine Farbe) und unscharf („guter“ Füller).
maggutefueller
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Re: Festlegung Schreibgerät und Vorgabe Tintenfarbe

Beitrag von maggutefueller »

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meinauda hat geschrieben:
28.08.2024 10:00
Ist eine Italicfeder Vorschrift?

Und wird Dein so schwer lesbares Kleinschreiben nicht beanstandet?
Gast1
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Re: Festlegung Schreibgerät und Vorgabe Tintenfarbe

Beitrag von Gast1 »

maggutefueller hat geschrieben:
28.08.2024 9:46
muß nochmal fragen, ob ich mit der nicht dokumentenechten rk königsblau (auch kleine flaschen billig und mit 4001 königsblau sieht man einfach zu oft) und nur füller nun auf dem richtigen weg bin. ...
Na ja, für Gesprächsnotizen, die haben halt eine kurze Halbwertzeit. Ansonsten liest sich das, wie aus der Bedienungsanleitung für den Kindergarten. :)
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