Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

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Downfall

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Downfall »

Ich benutze seit Jahren alle möglichen EG Tinten in allen möglichen Füllern. Ich hab aber nur beschichtete Goldfedern. Zumindest bei denen ist mir nie irgendwas aufgefallen. Die Federn sind alle komplett oder teilweise Rhodiumbeschichtet. Wo ich wenig Erfahrungswerte habe, ist eine Goldfeder mit Rutheniumbeschichtung, der Halter hatte einfach keine Lust auf EG. Weder die von Thomas noch die KWZ haben darin funktioniert.

Sicherlich kommt es aber auf die Qualität der Galvanik an. Ich könnte mir vorstellen, dass die Rhodiumbeschichtung einer 18k-Bicolor-Feder qualitativ nochmal wo anders steht als die Vergoldung einer chinesischen Stahlfeder.
Gast1
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Gast1 »

Downfall hat geschrieben:
16.09.2024 5:46
... Ich könnte mir vorstellen, dass die Rhodiumbeschichtung einer 18k-Bicolor-Feder qualitativ nochmal wo anders steht als die Vergoldung einer chinesischen Stahlfeder.
Bei dem verlinkten Test mit der Organics Studio kommt ja alles zusammen, auch der galvanisierte Teil am Mundstück. Da könnte man einen transparenten Lack auftragen, das funktioniert. Bei den beschichteten Goldfedern kommt auf alle Fälle nichts durch Feder. Auch die abgelöste Goldbeschichtung bei den Edelstahl ist bis dahin erstmal kein funktionelles Problem, aber möglicherweise legen ja manche auf die Goldbeschichtung allergrößten Wert. :)
moniaqua

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von moniaqua »

Downfall hat geschrieben:
16.09.2024 5:46
Sicherlich kommt es aber auf die Qualität der Galvanik an. Ich könnte mir vorstellen, dass die Rhodiumbeschichtung einer 18k-Bicolor-Feder qualitativ nochmal wo anders steht als die Vergoldung einer chinesischen Stahlfeder.
Äh, jein. Natürlich wird es Qualitätsunterschiede in verschiedenen Preisklassen von Füllern geben (Nationalitäten lass ma mal lieber aussen vor), aber: sobald Du ein klitzekleines Löchlein bei einer Stahl-Verbindung hast, egal ob schon ab Werk oder durch Gebrauch, kann es losgehen. Lack hilft, solange er lochfrei aufgebracht ist. Dann, wenn ein Löchlein drin ist, leider nicht mehr. Man sieht nur nichts, sollte der Lack farbig sein, bei transparentem Lack hat man noch eher eine Chance.

Entscheidend ist übrigens eher das Gefälle Edelmetall - Nichtedelmetall. Edelstahl heißt zwar edel, ist aber nicht so, sprich, er ist einfach kein Edelmetall. Klar, dass eine Stahl - Gold - Verbindung eher korrodiert als eine Edelmetall - Edelmetall - Verbindung.
Gast1
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Gast1 »

moniaqua hat geschrieben:
16.09.2024 11:25
... Lack hilft, solange er lochfrei aufgebracht ist. Dann, wenn ein Löchlein drin ist, leider nicht mehr. Man sieht nur nichts, sollte der Lack farbig sein, bei transparentem Lack hat man noch eher eine Chance. ...
Na, nicht an der Feder, da vorne dran. https://i0.wp.com/kencrooker.com/wp-con ... C601&ssl=1
Im Griffbereich wird's vermutlich auch nicht halten, meinen Swan hatte ich ja lackiert, damit er nicht mehr anläuft, aber das ist größtenteils wieder ab.
moniaqua

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von moniaqua »

Naja, kann ja auch ein hübsches galvanisches Element bilden :). Irgendwie, je länger ich mir das überlege, umso mehr verstehe ich die Firmen, die ihre Eisengallus-Säuren, äh, pardon, Tinten aus dem Programm nehmen. Ist schon a weng kitzlig, die Sache; schließlich weiß man ja nie, was die Leuts so für Füller haben.
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vanni52
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von vanni52 »

Was den sauren Charakter der EG-Tinten betrifft, gibt es ja zahlreiche Tinten mit niedrigeren pH-Werten.
Ebenfalls kein Argument für mich sind die Fehler, die man machen kann, etwa die Verwendung ungeeigneter Stifte.
Eisengallustinten sind und bleiben für mich das Maß aller Tinten.
Und für jeden Hersteller, der aussteigt, gibt es hier kompetente Foristi, die die Lücken schließen.
LG
Heinrich
Gast1
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Gast1 »

moniaqua hat geschrieben:
16.09.2024 13:24
... schließlich weiß man ja nie, was die Leuts so für Füller haben.
Ich halte es für praktisch unmöglich, für alle möglichen Materialkombinationen in allen möglichen Altersklassen eine 100%ige Garantie auf Materialverträglichkeit zu geben, aber man muss es ja nicht absichtlich vergeigen. :)
moniaqua

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von moniaqua »

vanni52 hat geschrieben:
16.09.2024 13:57
Was den sauren Charakter der EG-Tinten betrifft, gibt es ja zahlreiche Tinten mit niedrigeren pH-Werten.
Die weitaus meisten Tinten scheinen eher sauer zu sein, zumindest die Tinten, die Ines Fritz getestet hat. Teilweise mit Werten, wo ich mich frage, warum die Finger eigentlich noch heile bleiben (aber ich mag es, dass die heil bleiben ;) ). Da sind nur ganz wenige basische Tinten dabei und wenn, dann nicht sehr stark.
vanni52 hat geschrieben:
16.09.2024 13:57
Ebenfalls kein Argument für mich sind die Fehler, die man machen kann, etwa die Verwendung ungeeigneter Stifte.
Naja, da sehe ich eben ein Problem - wer geht schon bei einem hochwertigen, teuren Füller mit Bicolor-Feder davon aus, dass die zerfressen werden könnte, wenn er sich mit Chemie nicht näher befasst hat?
vanni52 hat geschrieben:
16.09.2024 13:57
Und für jeden Hersteller, der aussteigt, gibt es hier kompetente Foristi, die die Lücken schließen.
Umso besser ;) Ich mag Thoms rotfließende auch sehr, mein Lamy weniger. Mal sehen, wenn ich das Titanding kriege, was der dazu sagt.
Gast1 hat geschrieben:
16.09.2024 14:18
Ich halte es für praktisch unmöglich, für alle möglichen Materialkombinationen in allen möglichen Altersklassen eine 100%ige Garantie auf Materialverträglichkeit zu geben, aber man muss es ja nicht absichtlich vergeigen.
Da stimme ich vollinhaltlich zu. Umso mehr meine Bewunderung für die Chemiker, die sich die Entwicklung von Füllhaltertinten antun.
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vanni52
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von vanni52 »

moniaqua hat geschrieben:
16.09.2024 14:46
Die weitaus meisten Tinten scheinen eher sauer zu sein, zumindest die Tinten, die Ines Fritz getestet hat.
Das betrifft wirklich nur die Tinten, die Ines getestet hat.
Allerdings hat sie gerade mal eine Handvoll japanischer Tinten miteinbezogen, die fast ausschließlich alkalisch sind.
LG
Heinrich
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Freizeitsportler »

vanni52 hat geschrieben:
16.09.2024 16:11
moniaqua hat geschrieben:
16.09.2024 14:46
Die weitaus meisten Tinten scheinen eher sauer zu sein, zumindest die Tinten, die Ines Fritz getestet hat.
Das betrifft wirklich nur die Tinten, die Ines getestet hat.
Allerdings hat sie gerade mal eine Handvoll japanischer Tinten miteinbezogen, die fast ausschließlich alkalisch sind.
Bei Rohrer & Klingner sind die pH-Werte der verschiedenen Tinten im Spektrum verteilt. Da ist beispielsweise die saure Alt-Bordeaux und auf der anderen Seite die alkalische Cassia ... Mich wundert deshalb, dass die R&K alle (bis auf Sepia, EG) mischbar sind. So las ich es zumindest oft.

Besonders würde mich der pH-Wert von der R&K Permanent Blau interessieren, weil deren Lichtbeständigkeit eine super Ergänzung für eine EG-Mischung sein würde. Also, meinetwegen Salix und Permanent Blau ...
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Gast1 »

moniaqua hat geschrieben:
16.09.2024 14:46
... Ich mag Thoms rotfließende auch sehr, mein Lamy weniger. ...
Was hat er denn für Probleme?Bild
moniaqua

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von moniaqua »

Er setzt immer wieder mal aus und hat manchmal Anschreibprobleme. Die Lamys zicken da aber durchaus auch mit der Neon von Octopus rum. Ich beobachte es einfach weiter; solange ich die Kappe nach unten zeigend habe beim Lagern, ist alles fein. Wenn ich das bei den Online mache, schwimmen die....

Seit ich die Lamys mit den Documentus grundgereinigt habe, sind die fein, der mit der roten Dokumententinte von Octopus sogar fast zu nass für meinen Geschmack. Leider konnte ich den Lamy mit der Eisengallus nicht zerlegen, der Tintenleiter ging um nichts in der Welt raus (und den hatte ich nicht montiert!). Aber, wenn er schreibt, schreibt er fein und die Tinte bleibt sogar bräunlich, weil er eben sehr trocken schreibt. An der Tinte liegts nicht, mit der Stenofeder ist die instant schwarz :)
Gast1
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Gast1 »

moniaqua hat geschrieben:
16.09.2024 20:35
... Er setzt immer wieder mal aus und hat manchmal Anschreibprobleme. ...
Wenn das nach so 2 Minuten Denkpause mit offener Füllerkappe passiert, dann liegt es an der kurzen offenen Zeit der Tinte. Ich sage immer, denken hat zwei Nachteile, erstens strengt's an und zweitens stimmt's meisten nicht, das geht auch in 2 Minuten. :)
Mein Swan hat da natürlich die Flexfeder, da braucht man nur mal kurz anzutippen und schon geht das wieder.
moniaqua

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von moniaqua »

Wie, Du meinst ich muss schneller denken?! :o



;)
Gast1
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Gast1 »

moniaqua hat geschrieben:
16.09.2024 21:25
Wie, Du meinst ich muss schneller denken?! :o ...
Pauschal kann man das auch nicht sagen. Wie ich auch immer sage, es nützt nix, dass man der Schnellste ist,
wenn man in die falsche Richtung rennt. :)
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