moniaqua hat geschrieben: ↑06.10.2024 10:44
Das verwundert weiter nicht, da es einfach in der Natur der Sache liegt. Eine M-, B- oder gar BB-Feder hat halt nun mal wesentlich mehr Auflagefläche, da verteilt sich die Kraft besser.
Dem stimme ich auch insofern zu.
Das eine "EF" Feder ein ganz anderes Feedback hat wie eine "M" Feder ist an sich auch völlig normal.
Doch wenn eine Feder dann so schlecht gerichtet ist, daß sie schon Fasern aus dem Papier zieht, dann ist das eine ganz andere Sache.
Mit einem "unangenehmen" (subjektiv) Feedback könnte man ja noch leben.
Wenn ich mir einen schon einen etwas teureren Marken-Füller gönne, dann möchte ich aber keine Feder, die eher an ein Schabe-Werkzeug erinnert als denn an ein Schreibgerät.
Und wenn man dann diese Erfahrung auch noch mehrfach bei einer bestimmten Marke macht (ganz egal welcher), dann ist das für mich ein K.O.-Kriterium und führt zur Disqualifikation.
Nun das große ABER:
Warum schafft es dann z.B. HongDian "EF" Federn zu produzieren, die sich auf dem Papier fast schon so anfühlen wie eine gute "M" Feder? So z.B. mein
HongDian 1837 "Magpie", dessen "EF" Feder mich förmlich vom Hocker gehauen hat - und ich bin wahrlich kein "EF" Fan, was ich ja schon mehrfach angemerkt habe.
Und ja, auch die Preise bei z.B. HongDian haben deutlich angezogen. Das aber hat 2 Gründe:
- Die Qualität hat deutlich zugenommen und damit sind gewisse Unkosten verbunden wie Personalkosten für die Qualitätskontrolle etc…
- Der weit größere Faktor ist jedoch die deutlich gestiegene Nachfrage. Und wir wissen ja, in der Regel bestimmt der Markt über die Nachfrage den Preis.
Punkt 2 trifft aber auch auf viele andere Marken zu.
Schaut man sich z.B. Jinhao an:
Die alten X450 oder X750 waren/sind noch für um die 5,- bis 6,- € zu bekommen und die waren qualitativ auch schon nicht schlecht (wenn auch nicht das Gelbe vom Ei).
Die neueren "Spitzen-Modelle" wie der Jinaho Dragon Spirit oder der Jinhao WuDao liegen schon bei um die 20,- €.
Ja, die Qualität hat sich sichtlich verbessert, aber deswegen auch eine gesteigerte Nachfrage und damit ein höherer Preis.
Vollkommen nachvollziehbar, denn auch der Chinese an sich will gerne Profit machen.
Aber zurück zur Kernfrage:
Warum schaffen es fernöstliche und weniger namhafte Hersteller "EF" Federn zu produzieren, die einen quasi schon träumen lassen und warum schafft es der eine oder andere westliche Hersteller nicht bzw. nicht in regelmäßiger Gleichmäßigkeit?
Hat man im Westen zu der Einstellung gefunden zu sagen: "Wir haben uns mit unserer Marke so gut etabliert, daß wir einen sehr treuen Kundenstamm haben der eh alles kauft, was wir auf den Markt werfen, da ist es jetzt auch schon egal ob wir noch ein besonderes Augenmerk auf bestimmte Details legen…"
Genau diesen Verdacht hege ich nämlich, wenn ich mir ansehe wie bei vielen Herstellern (nicht nur bei Schreibgeräten, sondern eher allgemein) Qualität und auch Service nachgelassen haben.