Hallo zusammen,
seit ca. einem Jahr bin ich stiller Mitleser hier im Forum. Nun habe ich ein Problem bei dem ich auf eure Hilfe hoffe:
Ich habe vom Großvater meiner Frau den auf den Bildern gezeigten Füller geerbt: Auf der Steckkappe ist ganz schwach die Aufschrift "Lamy 68" zu erkennen. Im Internet finde ich nur recht wenig zu dieser Art Füller, aber es scheint auch einen Demonstrator gegeben zu haben.
Der Kolben funktioniert und ich habe auch schon kurz damit geschrieben. Allerdings hat das Griffstück einen Riss aus dem Tinte Austritt. Ich habe auch versucht den Riss zu fotografieren (Im Bild mittig direkt unter dem silbernen Ring). Gibt es die Möglichkeit das zu reparieren oder irgendwoher (Lamy selbst?) einen Ersatz zu bekommen?
Herzlichen Dank für eure Antworten!
Lamy 68? Riss im Griffstück
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Re: Lamy 68? Riss im Griffstück
Willkommen!
Sehr gute Frage, ich denke, dass die Antwort, um was für ein Modell es sich genau handelt, am raschesten von @Zollinger gegeben werden kann.
Mich würde in dem Zusammenhang interessieren, ob hier evtl. das Federmodul ident ist (zumindest kompatibel) mit dem von P25 oder P26, was ich in Bezug auf den LAMY 2000 irgendwo einmal gelesen habe.
Falls ja, hätte ich ein Ersatzteil
Sehr gute Frage, ich denke, dass die Antwort, um was für ein Modell es sich genau handelt, am raschesten von @Zollinger gegeben werden kann.
Mich würde in dem Zusammenhang interessieren, ob hier evtl. das Federmodul ident ist (zumindest kompatibel) mit dem von P25 oder P26, was ich in Bezug auf den LAMY 2000 irgendwo einmal gelesen habe.
Falls ja, hätte ich ein Ersatzteil

“Be seeing you!”
Sascha
Sascha
Re: Lamy 68? Riss im Griffstück
Ich würde da mal ganz platt Lamy kontaktieren. Die sollten das am besten wissen. Wenn bei denen nichts (mehr) vorrätig ist, kannst Du immer noch graben gehen.
Re: Lamy 68? Riss im Griffstück
Die Federn (teilweise auch die Tintenleiter) des 27 und des 99 sind kompatibel mit dem 2000.
Aber selbst wenn die Federeinheit vom 25P in den 68 passt (eher unwahrscheinlich bei Patronen-/Kolbenfüller), löst das ja leider nicht das Problem eines Risses im Griffstück.
Die Kunststoffe der 60er Jahre waren ziemlich anfällig für solche Risse. Lamy dürfte da auch eher keine Ersatzteile mehr auf Lager haben. Du kannst aber hier im Forum ein Gesuch aufgeben, viele hier sind Bastler und haben so einiges in der Kramkiste. Falls nicht, kannst du bei einem gewerblichen Reparateur (z.B. Füllhalter-Zentrale) anfragen. Oder du versuchst dich selbst mit einem Kleber wie Italeri Modellkleber oder Captain Tolley‘s Creeping Crack Cure an einer Reparatur.

Die Kunststoffe der 60er Jahre waren ziemlich anfällig für solche Risse. Lamy dürfte da auch eher keine Ersatzteile mehr auf Lager haben. Du kannst aber hier im Forum ein Gesuch aufgeben, viele hier sind Bastler und haben so einiges in der Kramkiste. Falls nicht, kannst du bei einem gewerblichen Reparateur (z.B. Füllhalter-Zentrale) anfragen. Oder du versuchst dich selbst mit einem Kleber wie Italeri Modellkleber oder Captain Tolley‘s Creeping Crack Cure an einer Reparatur.

Viele Grüße
Bianka
"Blessed are the cheesemakers!" Monty Python
Bianka
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Re: Lamy 68? Riss im Griffstück
Danke, Bianka,
(Mangels 2000 habe ich allerdings nicht ausprobiert, ob die Griffstücke wirklich untereinander austauschbar sind, das muss ich einräumen.)
Ich hatte mit "Federmodul" (woher ich diese Vokabel habe, erinnere ich mich nicht) tatsächlich das ganze Griffstück gemeint; das scheint mir bei meinem P26 wie gesagt von seinem Aufbau her tatsächlich ein Modul zu sein, denn es kann der Teil für die Aufnahme der Tintenpatrone herausgeschraubt werden, und dann sieht es (für mich) aus, wie wenn es ident wäre mit dem Griffstück vom 2000 u.a.Nitschewo hat geschrieben: ↑07.10.2024 11:37Die Federn (teilweise auch die Tintenleiter) des 27 und des 99 sind kompatibel mit dem 2000.Aber selbst wenn die Federeinheit vom 25P in den 68 passt (eher unwahrscheinlich bei Patronen-/Kolbenfüller), löst das ja leider nicht das Problem eines Risses im Griffstück.
(Mangels 2000 habe ich allerdings nicht ausprobiert, ob die Griffstücke wirklich untereinander austauschbar sind, das muss ich einräumen.)
“Be seeing you!”
Sascha
Sascha
Re: Lamy 68? Riss im Griffstück
Captain Tolley hilft nur, wenn der Riss vorher stabilisiert wurde. Das ist kein Kleber sondern ein Dichtmittel. Damit das funktioniert, darf sich der Riss bei mechanischer Beanspruchung nicht mehr verändern. Also muss der Riss zuerst mit einem Klebstoff fixiert werden und danach kann abgedichtet werden. Vorher sollte man aber den Tintenleiter mit Feder ausbauen, sonst wird der eventuell mit abgedichtet, was sich sehr negativ auf die Schreibeigenschaften auswirkt.
Ich habe das in ein paar Fällen machen müssen. Nach dem Zerlegen habe ich vorsichtig mit einem Zahnstocher winzige Mengen Sekundenkleber punktweise in den Riss gebracht. Nach dem Aushärten habe ich den Überschuss weggeschliffen/poliert und dann etwas Captain Tolley aufgetragen und einziehen lassen. Wieder einen Tag abgewartet und alles wieder vorsichtig zusammengesetzt. Danach habe ich eine Testbefüllung mit einer gut sichtbaren Tinte vorgenommen und geschaut, ob noch irgendwo etwas austritt (Schreibtest und später mehrfach nachschauen und mit Zellstoff abtupfen).
Bei einem Pelikan Go! hat das alles nichts geholfen. Das Plastik ist einfach spröde geworden und der Kolben hatte Dutzende von Rissen. Mit Tinte gefüllt konnte man in einem Glas Wasser sehen, wo überall die Tinte ausströmte.
Um Mr. Burrows aus "Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht" zu zitieren:
“Some things can’t be fixed.
Some things lost are lost forever.
No matter how hard we fight… how much it hurts…
Or how much our hearts yearn… to put them back together…
‘Cause this world’s so much bigger than any of us.
And sometimes the winds blowin’ against us are just too strong.
At those times, we’ve just got to accept it.
What’s broke is broke and won’t fix.
And all anybody can do is try and build something new.”
Ich habe das in ein paar Fällen machen müssen. Nach dem Zerlegen habe ich vorsichtig mit einem Zahnstocher winzige Mengen Sekundenkleber punktweise in den Riss gebracht. Nach dem Aushärten habe ich den Überschuss weggeschliffen/poliert und dann etwas Captain Tolley aufgetragen und einziehen lassen. Wieder einen Tag abgewartet und alles wieder vorsichtig zusammengesetzt. Danach habe ich eine Testbefüllung mit einer gut sichtbaren Tinte vorgenommen und geschaut, ob noch irgendwo etwas austritt (Schreibtest und später mehrfach nachschauen und mit Zellstoff abtupfen).
Bei einem Pelikan Go! hat das alles nichts geholfen. Das Plastik ist einfach spröde geworden und der Kolben hatte Dutzende von Rissen. Mit Tinte gefüllt konnte man in einem Glas Wasser sehen, wo überall die Tinte ausströmte.
Um Mr. Burrows aus "Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht" zu zitieren:
“Some things can’t be fixed.
Some things lost are lost forever.
No matter how hard we fight… how much it hurts…
Or how much our hearts yearn… to put them back together…
‘Cause this world’s so much bigger than any of us.
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At those times, we’ve just got to accept it.
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gruß
stephan
“Let grammar, punctuation, and spelling into your life! Even the most energetic and wonderful mess has to be turned into sentences.” ― Terry Pratchett
stephan
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Re: Lamy 68? Riss im Griffstück
Vielen Dank für die Antworten und die Tipps.
Ich habe mal Lamy angeschrieben und bin gespannt ob die helfen können, wobei meine Erwartungen nicht allzu groß sind wenn man das Alter des Füllers berücksichtigt.
In der Zwischenzeit werde ich auch mal versuchen den Riss mit Kleber zu stabilisieren. Kaputt ist er ja schon, schlimmer wird es also nicht mehr
.
Für mich wäre aber noch interessant, ob jemand genau sagen kann, welche Griffstücke von anderen Füllern ggf. zum 68er passen würden, damit ich weiß welche Modelle als Ersatzteilspender in Frage kommen. Oder ob vielleicht sogar das Griffstück von @:::Doppelpunkt::: passen würde.
Viele Grüße,
Thomas
Ich habe mal Lamy angeschrieben und bin gespannt ob die helfen können, wobei meine Erwartungen nicht allzu groß sind wenn man das Alter des Füllers berücksichtigt.
In der Zwischenzeit werde ich auch mal versuchen den Riss mit Kleber zu stabilisieren. Kaputt ist er ja schon, schlimmer wird es also nicht mehr

Für mich wäre aber noch interessant, ob jemand genau sagen kann, welche Griffstücke von anderen Füllern ggf. zum 68er passen würden, damit ich weiß welche Modelle als Ersatzteilspender in Frage kommen. Oder ob vielleicht sogar das Griffstück von @:::Doppelpunkt::: passen würde.
Viele Grüße,
Thomas
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Re: Lamy 68? Riss im Griffstück
Wie das Ende der 1960er und in den 1970ern bei LAMY punkto "Rationalisierung" bei der Fertigung ausgesehen hat, weiß ich nicht. Aber ich gehe jedenfalls davon aus, dass LAMY bei seinen Patronenfüllern 25P und 26P (so korrekt, ob hatte ich mich verschrieben) nicht das Rad neu erfunden haben wird, und damit meine ich: es dürften wohl so viele Teile als möglich die gleichen sein, wie bei den Kolbenfüllern.Penfan89 hat geschrieben: ↑07.10.2024 22:07Für mich wäre aber noch interessant, ob jemand genau sagen kann, welche Griffstücke von anderen Füllern ggf. zum 68er passen würden, damit ich weiß welche Modelle als Ersatzteilspender in Frage kommen. Oder ob vielleicht sogar das Griffstück von @:::Doppelpunkt::: passen würde.
Von daher denke ich, dass es sich durchaus so verhalten könnte, dass nicht nur die Federn und Tintenleiter, sondern evtl. die ganzen Griffstücke (weitestgehend) ident sind; wie ich oben beschrieben habe, ist beim Griffstück meines 26P eine Art "Adapter" für die Aufnahme der Tintenpatrone herausschraubbar: genau das sieht für mich durchaus aus, wie wenn die Aufnahme der Tintenpatrone quasi ein "afterthought" ist, und das Griffstück an sich ursprünglich das eines Kolbenfüllers ist. . .
Thomas, hattest Du schon Gelegenheit, den Füller auseinanderzunehmen?
Da würde mich interessieren: Wird ein männliches Gewinde des Schafts in ein weibliches Gewinde des Griffstücks eingeschraubt, oder ist es genau umgekehrt?
Welchen Durchmesser haben die Gewinde?
edit: typo
“Be seeing you!”
Sascha
Sascha
Re: Lamy 68? Riss im Griffstück
Kannst du mal ein Foto des Griffstücks und des Adapters zeigen?Von daher denke ich, dass es sich durchaus so verhalten könnte, dass nicht nur die Federn und Tintenleiter, sondern evtl. die ganzen Griffstücke (weitestgehend) ident sind; wie ich oben beschrieben habe, ist beim Griffstück meines 26P eine Art "Adapter" für die Aufnahme der Tintenpatrone herausschraubbar: genau das sieht für mich durchaus aus, wie wenn die Aufnahme der Tintenpatrone quasi ein "afterthought" ist, und das Griffstück an sich ursprünglich das eines Kolbenfüllers ist. . .
Hier ein Foto des Feeds: Schaft und Griffstück: Die Länge des Gewindes am Schaft sind 5 mm (inkl. der kleinen gewindelosen Lippe vorne). Der Durchmesser ist 8 mm.
Beim Griffstück sind es am oberen Ende 10 mm Außendurchmesser und 30 mm Gesamtlänge.
Der Feed ist 36 mm lang.
Netterweise hat mir @Felix ein Griffstück von einem Lamy 27 angeboten, welches ziemlich sicher passen wird.
Von Lamy habe ich bisher auch noch nichts zurück gehört.
Viele Grüße
Re: Lamy 68? Riss im Griffstück
Hier nochmal ein Update:
Leider hat das Griffstück, welches Felix mir geschickt hat den Transport nicht überlebt. Vermutlich ist bei der Post jemand auf den Umschlag getreten. Da hilft dann auch keine Polsterfolie mehr. Das obere Ende des Griffstücks war in mehrere Teile zerbrochen. Ich habe aber zu Testzwecken den Feen inklusive Feder mal hineingesteckt und musste feststellen, dass das auch nicht so recht gepasst hätte. Scheinbar ist dieses Griffstück am vorderen Ende zu eng, jedenfalls wollte die Feder vorne nicht weit genug rauskommen und am hinteren Ende hatte der Tintenleiter noch zu viel Überstand.
Daher habe ich mir heute Revell Modellbaukleber besorgt und konnte das ursprüngliche Griffstück stabilisieren und abdichten. Das sieht zwar nicht so schön aus aber ist für mich erstmal in Ordnung. Wie langlebig das Ganze ist wird sich zeigen. Außer Haus werde ich ihn wohl nicht mitnehmen und ihn auch so selten wie möglich aufschrauben.
Liebe Grüße,
Thomas
Leider hat das Griffstück, welches Felix mir geschickt hat den Transport nicht überlebt. Vermutlich ist bei der Post jemand auf den Umschlag getreten. Da hilft dann auch keine Polsterfolie mehr. Das obere Ende des Griffstücks war in mehrere Teile zerbrochen. Ich habe aber zu Testzwecken den Feen inklusive Feder mal hineingesteckt und musste feststellen, dass das auch nicht so recht gepasst hätte. Scheinbar ist dieses Griffstück am vorderen Ende zu eng, jedenfalls wollte die Feder vorne nicht weit genug rauskommen und am hinteren Ende hatte der Tintenleiter noch zu viel Überstand.
Daher habe ich mir heute Revell Modellbaukleber besorgt und konnte das ursprüngliche Griffstück stabilisieren und abdichten. Das sieht zwar nicht so schön aus aber ist für mich erstmal in Ordnung. Wie langlebig das Ganze ist wird sich zeigen. Außer Haus werde ich ihn wohl nicht mitnehmen und ihn auch so selten wie möglich aufschrauben.
Liebe Grüße,
Thomas