Gab es in den 50ern Italic-Federn für Meisterstücke?

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Querkopf
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Gab es in den 50ern Italic-Federn für Meisterstücke?

Beitrag von Querkopf »

Liebe MB-Kenner,

vor ein paar Jahren kam via Forum ein betagtes, aber exzellent funktionierendes (und auch äußerlich hervorragend erhaltenes) 142er Meisterstück zu mir. Der zierliche Füller liegt mir perfekt in der Hand. Und die Feder ist grandios: weich, flexibel, mit wunderschöner Linienvarianz.
Aber: Es ist eine OBB - und ich bin keine Oblique-Schreiberin; ihr Potenzial auszuschöpfen, ist für mich daher - äähhm - mühsam.

So rumort derzeit eine Idee in meinem Hirn: Gäbe es Italic-Federn fürs alte Zelluloid-Füllerchen, mit ähnlichen Eigenschaften, wie ich sie bei meiner Originalfeder kennengelernt habe, würde ich meine OBB gern gegen eine IB (oder auch IBB) tauschen. Ohne Eile, irgendwann mal. (Und nur die Feder! - den Füller geb' ich nicht her :).)

Ich hab' freilich keine Ahnung, ob das sich verwirklichen ließe. Hat MB in den 50er Jahren überhaupt Italic-Federn hergestellt, und falls ja, auch für "kleine" Meisterstücke?

Sofern es so etwas gar nicht gibt, mühe ich mich halt weiter um die passende Schreibhaltung für die OBB :) ...
Schöne Grüße
Doris
Micha71
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Re: Gab es in den 50ern Italic-Federn für Meisterstücke?

Beitrag von Micha71 »

Hi Doris,

Es gab div. Federn damals, heute eine passende zu finden ist allerdings mühsam und teuer. Philipp Landsiedel schleift Dir die vorhandene Feder auf Deine Handhaltung und auf italic. Frag mal.

https://www.l-fw.com/

Herzliche Grüße,

Michael
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Querkopf
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Re: Gab es in den 50ern Italic-Federn für Meisterstücke?

Beitrag von Querkopf »

Hallo, Michael,

danke für die Antwort. Grundsätzlich wäre es also möglich, eine Italic-Feder für den betagten Kleinen zu finden? Hergestellt wurde sowas?

Phillip Landsiedel ist mir natürlich ein Begriff (und auf einer hoffentlich demnächst bevorstehenden Tour gen Norden will ich ihn eh konsultieren wegen eines Feder-Umschliffs). Aber irgendwie widerstrebt es mir, an diese OBB-Feder Hand anzulegen (bzw. legen zu lassen). Bei 0815-Federn jederzeit. Doch das hier ist eben kein 0815-Ding. Die Feder hat Charakter. Sie ist perfekt, wie sie ist, und ich finde, das gehört respektiert...

Sollte dir mal eine Italic-Feder für einen 142er über den Weg laufen, würde ich mich über eine Nachricht freuen!
Schöne Grüße
Doris
JohannesG

Re: Gab es in den 50ern Italic-Federn für Meisterstücke?

Beitrag von JohannesG »

Hallo Doris,
schon die normale B - Feder des MB 142 aus jener Zeit - guten Erhaltungszustand vorausgesetzt - schreibt mit ordentlicher Linienbreiten-Variation. Meine z.B. macht das so:
MB142_Schrift.jpg
Ohne jede Nacharbeit der Spitze. Wäre das eine moderne Feder, würde ein unabhängiger Betrachter das Ding vermutlich als eine semiflexible, eher schmal ausfallende M - Stub einstufen.
(Im übrigen: Oh nein, den Füller gebe ich nicht her!)

LG, JohannesG
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Re: Gab es in den 50ern Italic-Federn für Meisterstücke?

Beitrag von fountainpen.de »

+1

Also ... offiziell gab es Italic-Federn meines Wissens nicht, das war aber auch nicht nötig, weil die Federn ja damals oft recht scharf geschliffen waren. Besonders merkt man das bei den Federn aus den 30ern.
Oder anders formuliert: damals gab es Kugelfedern, die eher den heutigen Federn ähneln. Das heutige kugelförmige Korn gab es ja so ab den 50er Jahren und mit dem Aufkommen von Kugelschreibern hat sich später generell die Form des Korns noch verändert.
Astoria, Nakaya, Pelikan und Montblanc Sammler
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Querkopf
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Re: Gab es in den 50ern Italic-Federn für Meisterstücke?

Beitrag von Querkopf »

Danke auch euch beiden.
@Johannes: Diese Feder würde ich sofort nehmen. Mit Kusshand :).
(Aber :twisted: :lol:...)

Bei meiner OBB-Feder sieht das Schriftbild so aus:
2024-10-22_MB-142_Schrift-klein.jpg
2024-10-22_MB-142_Schrift-klein.jpg (107.81 KiB) 1999 mal betrachtet
Man sieht, was die Feder Wundersames kann. Vom herrlich weichen Schreibgefühl mal ganz abgesehen.
Man sieht freilich auch, dass mir manchmal für Sekundenbruchteile ein ganz leichtes Füller-Drehen unterläuft - unbewusst, merke ich nicht -, so dass die Feder den einen oder anderen senkrechten Strich zu fein werden lässt (z. B. beim "f" von "fox"). Anfangs, bevor ich mit der Feder zu üben begann, gab's da sogar Verweigerungen.

Zugegeben, das ist Meckern auf hohem bis höchstem Niveau :). Bloß: Wenn ein Stift derart perfekt ist, wird natürlich der Wunsch wach, er möge auch für mich perfekt sein...

Hm. Die Federtausch-Idee ist wohl doch eine Schnapsidee. Ich übe erstmal weiter.
Schöne Grüße
Doris
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Pennino
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Re: Gab es in den 50ern Italic-Federn für Meisterstücke?

Beitrag von Pennino »

Meine Meinung :
Auf keinen Fall tauschen.

Grüße
Pennino
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Pennino
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Re: Gab es in den 50ern Italic-Federn für Meisterstücke?

Beitrag von Pennino »

@ Doris
Nur unter Vorbehalt, weil ich mir nicht sicher bin bzw. es nicht mehr genau weiß :
Das Forumsmitglied "muc.pen" hat oder hatte mal eine Übersicht mit alten MB-Federn.
Du kann ihn ja mal anschreiben.
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Querkopf
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Re: Gab es in den 50ern Italic-Federn für Meisterstücke?

Beitrag von Querkopf »

Pennino hat geschrieben:
22.10.2024 16:14
Meine Meinung :
Auf keinen Fall tauschen. ...
:D
Ok, ich räume jetzt erstmal den Schreibtisch leer und übe dann noch ein Weilchen :lol:.
Schöne Grüße
Doris
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Querkopf
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Re: Gab es in den 50ern Italic-Federn für Meisterstücke?

Beitrag von Querkopf »

Danke, Pennino, für die eventuelle Auskunftsadresse - ich werde muc.pen auf jeden Fall fragen.
Schöne Grüße
Doris
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Pennino
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Re: Gab es in den 50ern Italic-Federn für Meisterstücke?

Beitrag von Pennino »

Ein absoluter Fachmann mit enormem Wissen über alte Montblanc ist unser Forumsmitglied "stift" !
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moniaqua

Re: Gab es in den 50ern Italic-Federn für Meisterstücke?

Beitrag von moniaqua »

Wenn Du die Feder als solche respektieren willst, verstehe ich schon, dass Du keine Hand anlegen willst. Andererseits liebst Du diese Feder, umschleifen kostet nicht die Welt im Vergleich zu einer Ersatzfeder, wenn das Orakel mir die richtige Auskunft gegeben hat.

Schreiben soll doch Spaß machen und mit der für Dich passenden Feder ist die Wahrscheinlichkeit doch viel größer dafür ;) Ich würde vielleicht einfach mal mit Phillip Landsiedel reden. Lt. Webpage hat er eh 10 Wochen Wartezeit, da hast Du viel Zeit, zu überlegen und zu üben. Ich glaube nicht, dass er bei 10 Wochen Wartezeit ein Problem hat, wenn Du dann beim Üben feststellst, dass die Oblique doch ganz toll ist.

Und Oblique finde ich toll. Ich bin hier grad im Federschleifwahn (nein, nicht den Pelikan, nur meine Chinesen und die Lamys), teils Stub oder Italic, wie immer man das nennen will, aber eben auch schräg. Die Federn machen so richtig Spaß, viel mehr als der F bis M Einheitsbrei, den ich hatte.
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Querkopf
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Re: Gab es in den 50ern Italic-Federn für Meisterstücke?

Beitrag von Querkopf »

@Pennino: Nochmals danke, an Harald/ stift hätte ich gleich denken sollen. Ihn frage ich auch.

@Monika:
moniaqua hat geschrieben:
22.10.2024 19:18
... umschleifen kostet nicht die Welt im Vergleich zu einer Ersatzfeder...
Ist für mich keine Frage der Kosten. Sondern einfach eine Frage des Respekts vor einem herausragend gemachten Ding - absolutes Kontrastprogramm zum "Einheitsbrei", dem du grad schleifend zuleibe rückst. Die originale OBB-Feder bleibt, wie sie ist, Punkt :).
Schöne Grüße
Doris
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vanni52
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Re: Gab es in den 50ern Italic-Federn für Meisterstücke?

Beitrag von vanni52 »

Liebe Doris,

zur Suche nach einer Feder abseits des "Einheitsbreis“ mit Blick auf Linienvarianz werfe ich mal die Flügelfeder in den Ring. Von der ich absolut begeistert bin.
Bei mir als OBB in einem Montblanc 254, weich und elastisch, durch die spezielle Physiognomie der Feder auch bei stärkerem Druck so gut wie keine Tendenz zu einem Spreizen der Federschenkel, möglicherweise weniger oblique als deine OBB, eine meiner Lieblingsfedern zum Schreiben und Spielen. Und nebenbei, der Tintenleiter des 254 natürlich aus Ebonit.

IMG_8227.jpeg
IMG_8227.jpeg (428.09 KiB) 1842 mal betrachtet
LG
Heinrich
JohannesG

Re: Gab es in den 50ern Italic-Federn für Meisterstücke?

Beitrag von JohannesG »

Die Flügelfedern von MB waren toll, keine Frage. Doch Feder/Tintenleiter vom 254 passen nicht in den 142.
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