Visconti's Dreamtouch Nib

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Barbara HH
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Visconti's Dreamtouch Nib

Beitrag von Barbara HH »

Moin moin,

wie ich vorhin hier berichtet hatte, hat mich neulich auf der Hamburger Penport unser lieber Papillon mit seinem Visconti Homo Sapiens mit 1.3mm Stub Dreamtouch Nib angefixt.

Diese Feder gleitet mit einer Leichtigkeit über das Papier, dass ich den Namen "Dreamtouch Nib" nicht übertrieben finde.

Ich selbst weiß über die Dreamtouch Nib eigentlich nicht sehr viel, außer dass sie aus 23karätigem Palladium besteht und traumhaft schreibt. Aber was ist eigentlich Palladium? Und warum schreiben diese Federn so gut? Liegt das nur am Material oder sind sie auch besonders geschliffen?

Würde mich über Erfahrungen und Hintergrundberichte freuen!

LG,

Barbara
„Ich denke tatsächlich mit der Feder, denn mein Kopf weiß oft nichts von dem, was meine Hand schreibt.“ Wittgenstein, Vermischte Bemerkungen
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Cepasaccus
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Re: Visconti's Dreamtouch Nib

Beitrag von Cepasaccus »

Palladium ist aehnlich wie Platin, kostet aber "nur" etwa die Haelfte. Es wird z.B. als Legierungsbestandteil fuer Nickel-freies Weissgold verwendet. Welche tollen Eigenschaften es fuer Federn hat weiss ich nicht.

Cepasaccus
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Holunderbeere
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Re: Visconti's Dreamtouch Nib

Beitrag von Holunderbeere »

Hallo Namensbase :),

Gratulation zu Deinem tollen neuen Homo Sapiens. Über Palladium-Federn weiß ich auch nichts, dass das Material selbst für das gute Schreibverhalten verantwortlich ist, denke ich aber nicht, es gibt nämlich von den dreamtouch Federn und ganz speziell den stubs sehr viele Exemplare, die "out of the box" unglaublich nervig sind und erstmal justiert werden müssen. Habe bereits 3 Stück von der Sorte kennengelernt.

Sorry für den bzgl. Deiner Frage unhilfreichen Beitrag und frohes Schreiben,
Barbara
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Porte-plume
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Re: Visconti's Dreamtouch Nib

Beitrag von Porte-plume »

Barbara HH hat geschrieben:Würde mich über Erfahrungen und Hintergrundberichte freuen!
Moin, Moin!

Schau doch mal hier rein.

Beste Grüsse
Enzo
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Cepasaccus
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Re: Visconti's Dreamtouch Nib

Beitrag von Cepasaccus »

So wirklich informativ ist das auch nicht. Es wird gross breitgetreten, dass das besonders rein ist und deshalb auch noch korrosionsbestaendiger ist. Ich hatte bisher nicht den Eindruck, dass Korrosion ein Problem fuer die Schreibeigenschaft und Haltbarkeit von 14ct-Gold ist. (Ok, laeuft an, aber ist doch auch ganz huebsch.) Der einzige Satz zu positiven Schreibeigenschaften ist: "Flexibility and Memory: best possible for any type of writing, enhanced of 30% compared to the same nib in 18 ct gold." Ich verstehe nicht, was damit gemeint ist. Und was immer da 30% besser ist muss nicht auch noch 30% besser sein, wenn man statt einer gleichen Feder eine dem 18ct Gold angepassten Feder macht. Weil trotz Marketinggeblubber so wenig zu den Schreibeigenschaften des Palladium geschrieben wird (der Dreamtouch-Absatz ist komplett Palladium-frei) vermute ich, dass Dreamtouch an der vielleicht besonders praezisen Verarbeitung der Spitze liegt und das Palladium wegen seiner Reinheit ein warmes Gefuehl im Bauch erzeugt und eine gleichbleibende Optik garantiert. Da laeuft nichts an und da nutzt sich keine Beschichtung ab, wenn man es nicht gerad, wie auf dem Bild zu sehen, wieder vergoldet.

Cepasaccus
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Andi36
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Re: Visconti's Dreamtouch Nib

Beitrag von Andi36 »

Hallo Barbara,

dass Palladium gerne als Legierungselement zur Herstellung von Weißgold verwendet wird, wurde ja schon gesagt.

Die Dreamtouch Feder ist aber (fast) ganz aus Palladium hergestellt, das findet man heute selten, ist aber nicht ganz neu. Mein Sheaffer PFM I hat zum Beispiel ebenfalls eine Palladium-Silber Feder. Pelikan hat in Folge der Rohstoffbeschränkungen in der Vorkriegszeit zunächst Palladiumfedern eingeführt, bevor man auf Stahlferdern ausweichen musste.

In den Schreibeigenschaften kann ich den PFM I mit dem PFM V, der eine Goldfeder hat, vergleichen. Da wäre mir aber nix aufgefallen, allerdings sind die Inlay Federn der PFM bauartbedingt besonders rigide, was die Beurteilung schwierig machen dürfte, da weder vom Einen noch vom Anderen das Flex-Potential ausgeschöpft wird. Für das sanfte gleiten der Feder ist wiederum das Iridumkorn verantwortlich, nicht das Feder-Basismaterial.

Gruß,
Andreas
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Barbara HH
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Re: Visconti's Dreamtouch Nib

Beitrag von Barbara HH »

Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank für Eure Antworten, leider gings mir gestern nicht so gut, deshalb erst heute meine Antwort.
Holunderbeere hat geschrieben:Hallo Namensbase :),

Gratulation zu Deinem tollen neuen Homo Sapiens. Über Palladium-Federn weiß ich auch nichts, dass das Material selbst für das gute Schreibverhalten verantwortlich ist, denke ich aber nicht, es gibt nämlich von den dreamtouch Federn und ganz speziell den stubs sehr viele Exemplare, die "out of the box" unglaublich nervig sind und erstmal justiert werden müssen. Habe bereits 3 Stück von der Sorte kennengelernt.
Soweit ist es noch nicht. Angefixt bin ich erst in dem Sinne, dass der Füller jetzt auf meiner unsichtbaren Wunschliste für Füllfederhalter auf Platz 1 steht, aber gekauft habe ich ihn noch nicht. Erstmal sind noch ein paar andere "Kleinigkeiten" an der Reihe, wie eine mehrmonatige Indienreise, eine neue Wohnung, ein paar neue Möbel und und und... Irgendwann im Laufe des nächsten Jahres schlage ich dann zu, wenn nicht bis dahin ein anderer Füller auf Platz 1 steht oder sich der Wunsch sonstwie verflüchtigt hat.

Dank Deiner Warnung weiß ich ja jetzt auch, dass man offenbar auch der Visconti Dreamtouch Nib nicht blind vertrauen kann, vielleicht warte ich dann einfach bis zum 3. Oktober 2013 und kaufe das gute Stück auf der nächsten Penport, wenn ich sie vorher ausgiebig probeschreiben kann. Ich hab einfach keine Lust mehr, teures Geld für Füllfederhalter auszugeben, die dann doch nicht besser schreiben als diejenigen, welche ich schon habe. Also nochmal danke für die Warnung!
Porte-plume hat geschrieben:Schau doch mal hier rein.
Vielen Dank für den Link, allerdings geht es mir ähnlich wie Cepasaccus, so wahnsinnig viel schlauer fühle ich mich jetzt nicht.

Man kann es Visconti auch nicht übelnehmen, wenn sie eine Feder mit besonderen Schreibeigenschaften entwickeln, dass sie dann das Geheimnis ihrer Entwicklung nicht gerade im Internet herausposaunen ;)

Dass die Feder einen leichten Flex hat, hängt sicherlich mit der Läge der Federschenkel und den Eigenschaften des 95%igen Palladiums zusammen. Das sanftere Gleiten über das Papier hängt sicherlich auch mit dem leichten Flex zusammen, ansonsten ist eventuell das Iridiumkorn sorgfältiger geschliffen. :?:

Wahrscheinlich ist es unter dem Strich eine Mischung aus der Größe, Material, Form und besonders sorgfältigem Schliff der Feder (oder auch nicht, wie Barbaras Erfahrungen zeigen). Sind wir jetzt schlauer? Nö, nicht viel, aber ich fand die Feder trotzdem beeinduckend!

Viele Grüße,

Barbara
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Papillon
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Re: Visconti's Dreamtouch Nib

Beitrag von Papillon »

Leider komme ich in letzter Zeit nicht so zum Forum wie ich es gerne möchte. Das Wort Freizeit gibt es gerade in meinem Wortschatz nicht.

Aber da ich ja nun derjenige bin der BarbaraHH ein wenig auf diesen Füller brachte dann noch mal ein Bild meiner Handschrift in der man, wie ich finde, die vollen Fähigkeiten des Füllers und der Feder leider nicht sieht. Sorry.
Der krakelige Strich zeigt die Linienvarianz der Feder ohne Flex auszunutzen.
Der krakelige Strich zeigt die Linienvarianz der Feder ohne Flex auszunutzen.
Visconti1.jpg (76.99 KiB) 9262 mal betrachtet
Der krakelige Strich soll ein wenig die Linienvarianz der Feder zeigen. Ich habe hierbei den Füller gedreht damit man den vollen Umfang erkennen kann ohne das ich Druck ausgeübt habe.
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Visconti2.jpg
Visconti2.jpg (104.15 KiB) 9252 mal betrachtet
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Pennino
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Re: Visconti's Dreamtouch Nib

Beitrag von Pennino »

Ciao Papillon,

was ist das denn für eine Tinte, die Du verwendet hast?
Sieht bei mir schwarz-rot aus.

Viele Grüße,
Pennino
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Papillon
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Re: Visconti's Dreamtouch Nib

Beitrag von Papillon »

Sehr gut erkannt.

De Atramentis Schwarzrot aus der Deepwater obsession-Reihe.

Finde ich einfach passend für einen Füller aus LAVA-Gestein. ;)
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Pennino
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Re: Visconti's Dreamtouch Nib

Beitrag von Pennino »

Danke Papillon !

Ich konnte allerdings diese Tinte auf der "DE Atramentis"- Seite nicht finden, d.h. speziell die Deepwater Obsession-Reihe. Vielleicht habe ich auch etwas übersehen.

Toll, ein FH aus Lava-Gestein - faszinierend!!!
( Da wandern meine Gedanken sehnsüchtig nach Sizilien. )

Wenn Du ihn mit einer orangen Tinte betankst, hast Du auch noch die glühende Lava drin . :wink:

Viele Grüße,
Pennino
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Papillon
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Re: Visconti's Dreamtouch Nib

Beitrag von Papillon »

Pennino hat geschrieben: Ich konnte allerdings diese Tinte auf der "DE Atramentis"- Seite nicht finden, d.h. speziell die Deepwater Obsession-Reihe. Vielleicht habe ich auch etwas übersehen.
Auf der Webseite nennt es sich Black Edition. Die Etiketten sprechen von Deepwater Obsession. Mein Fehler.
Pennino hat geschrieben: Wenn Du ihn mit einer orangen Tinte betankst, hast Du auch noch die glühende Lava drin . :wink:
Das schwarzrot der schon etwas erkalteten Lava die aus einem schwarzen Lava-Füller fließt reicht mir. ;)
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Pennino
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Re: Visconti's Dreamtouch Nib

Beitrag von Pennino »

Ciao Papillon,

danke, jetzt hab ich die Tinte gefunden.

Viele Grüße,
Pennino
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Juli407
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Re: Visconti's Dreamtouch Nib

Beitrag von Juli407 »

Ich hab sie auch gleich gesucht und auf meine "Wunschliste" geschrieben.
Der Füller steht schon länger drauf :wink:
Viele Grüße,
Julia

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Holunderbeere
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Re: Visconti's Dreamtouch Nib

Beitrag von Holunderbeere »

Guten Morgen zusammen,

Hab' auch ein, sogar ganz aktuelles, Schreibbeispiel.

Bild

Die obere Probe ist von der 1.3 mm Stub-Feder, derselben, die Papillon auch hat. Tinte ist J. Herbin "Rouge Hématite". Es gibt diese Füller ja mittlerweile in 2 Metallfarben, Bronze und Stahl - das macht die Entscheidung nicht leichter -, und gerade dem Steel Age steht rote Tinte besonders gut. Bei dem großzügigen Tintenfluss kommen auch die grünlichen Schimmerteilchen in der Rouge Hématite besonders gut zur Geltung.

Die unter Probe ist von einer B-Feder, die ich mir habe umschleifen lassen. Tinte ist Diamine Steel Blue. (Wer denkt sich das denn aus? Hat jemand solchen Stahl zuhause? Ts. :lol:)

Die Füller sind übrigens nicht aus Lava pur, sondern es ist eine Mixtur aus Lava und Plastik oder, romantischer ausgedrückt, Edelharz. Auch so haben sie noch ein schönes Gewicht und sind recht robust. Auch die wasseraufnehmenden Eigenschaften der Lava bleiben erhalten, was sich sowohl in einem angenehm trockenen Handgefühl als auch in hartnäckigen Tintenflecken äußern kann. :lol: In den Bronze, der ein anderes Füllsystem hat als der Steel Age, passt auch echt viel Tinte.

Viele Grüße,
Barbara
Füllerliebhaberin, Vollblutbibliophile & halbseidene Buchbinderin. Internetpräsenz inner Mache. :)
Der Füllerblog der Holunderbeere: http://thesebeautifulpens.blogspot.com
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