Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Mich dünkt erwähnt zu haben, dass Weinsäure auch die Oberflächenspannung senkt. Aber diese ganze schreckliche Hektik, das 21. Jh. wird sich noch selbst verzehren. Die schnelle EG-Bildung wird vom Papier beschleunigt und selbst dann dauert sie mit Gallussäure noch ca. 2 Stunden, also ein bisschen mehr Geduld bitteschön. Wenn man den HF begrenzt, kann man den vollständig fixieren, aber bei einer Menge wie in der Rotfließenden geht das natürlich nicht.
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Jetzt biste glaub ich ein bisschen pingelig. Ich müsste nochmal durch meine Kärtchen gehen, aber das schaffen soweit ich erinnere selbst nicht alle dokumentenechten, dass man wirklich absolut gar nichts sieht, schon gar, wenn man verreibt. Man kann das gut lesen, langt doch.
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Klar, die Frage ist eher, ob es nach ausreichender Oxidation noch besser wird.moniaqua hat geschrieben: ↑09.12.2024 21:16Jetzt biste glaub ich ein bisschen pingelig. Ich müsste nochmal durch meine Kärtchen gehen, aber das schaffen soweit ich erinnere selbst nicht alle dokumentenechten, dass man wirklich absolut gar nichts sieht, schon gar, wenn man verreibt. Man kann das gut lesen, langt doch.
Im Vergleich zur Version ohne die Weinsäure liegen hier aber wirklich Welten dazwischen.
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Ja, das hast Du erwähnt und ich habe es nicht vergessenGast1 hat geschrieben: ↑09.12.2024 21:12Mich dünkt erwähnt zu haben, dass Weinsäure auch die Oberflächenspannung senkt. Aber diese ganze schreckliche Hektik, das 21. Jh. wird sich noch selbst verzehren. Die schnelle EG-Bildung wird vom Papier beschleunigt und selbst dann dauert sie mit Gallussäure noch ca. 2 Stunden, also ein bisschen mehr Geduld bitteschön. Wenn man den HF begrenzt, kann man den vollständig fixieren, aber bei einer Menge wie in der Rotfließenden geht das natürlich nicht.

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Im öffentlichen Raume ist Weinsäure besser. Man muss halt die Menge möglichst gering halten, wie das aussieht, hält sie einen Teil des Eisens noch komplexiert.Downfall hat geschrieben: ↑09.12.2024 21:25Klar, die Frage ist eher, ob es nach ausreichender Oxidation noch besser wird.moniaqua hat geschrieben: ↑09.12.2024 21:16Jetzt biste glaub ich ein bisschen pingelig. Ich müsste nochmal durch meine Kärtchen gehen, aber das schaffen soweit ich erinnere selbst nicht alle dokumentenechten, dass man wirklich absolut gar nichts sieht, schon gar, wenn man verreibt. Man kann das gut lesen, langt doch.
Im Vergleich zur Version ohne die Weinsäure liegen hier aber wirklich Welten dazwischen.
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Ich muss da auch noch herumexperimentieren. Ich glaube sogar, ich kann mich der Säure noch minimal runter. Aber mal sehen. Das Nachdunkeln steht der anderen Version aber in nichts nach.
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Und hier nochmal die reguläre Tinte auf Clairefontaine C Briefpapier.
Zur Klarstellung, diese Tinte enthält keine Weinsäure. Das ist noch ein zukünftiges Projekt
Zur Klarstellung, diese Tinte enthält keine Weinsäure. Das ist noch ein zukünftiges Projekt

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Es ist eine Möglichkeit so eine EG-Tinte füllertauglich zu machen ohne Mineralsäuren. Die Tinte ist dann auch nicht so sauer, weil zur Stabilisierung ein anderer Mechanismus verwendet wird. Und es ist eigentlich auch keine neue Methode, im Grunde ist sie uralt. Speziell bei Eisengallustinten für Pergament war Wein nicht unüblich, auch wenn das Wirkprinzip vielleicht nicht bekannt war.
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Jetzt verwirrst Du mich. Wollte man nicht das Eisen im Komplex halten, zumindest, bis es auf dem Papier ist? Ich mein, ich hätte da etwas gelesen in die Richtung?
"Es" = Weinsäure? Oder Ascorbinsäure? Oder beides?
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Das kommt auf den Komplex an. Der Eisen-Tartrat-Komplex ist wasserlöslich und unterbindet die Bildung des nicht-wasserlöslichen Eisen-Tannat-Komplexes (korrigiert mich wenn ich mich irre).
"Es" bedeutet Weinsäure. Ascorbinsäure verwende ich nicht, nur zur Reinigung der Füller.
"Es" bedeutet Weinsäure. Ascorbinsäure verwende ich nicht, nur zur Reinigung der Füller.
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Weinsäure. Das ist ein Thema, das auch die Restauration betrifft. Im Falle der Fabrikation braucht man einen Komplexbildner, der stark genug ist, um die Tinte in flüssiger Form stabil zu halten (zweiwertiges Eisen), aber nicht so stark ist, dass der Eisentannat-Komplex in den Schriftzügen blockiert wird (dreiwertiges Eisen). Weinsäure ist da gar nicht so schlecht. In den Schriftzügen laufen da 3 Vorgänge ab, eine pH-Verschiebung, eine Oxidation und ein Ligandenaustausch.
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Wieso funktionieren die Tinten eigentlich so gut auf allen Papieren?
Das Kopierpapier meines Arbeitgebers ist so dermaßen ungeeignet für Füller, da versagt auch die Salix. Bisher gingen da nur die Tinten von Thomas und jetzt meine eigenen. Aber wieso ist das so, liegt das am Bindemittel oder vielleicht am Eisengehalt?
Das Kopierpapier meines Arbeitgebers ist so dermaßen ungeeignet für Füller, da versagt auch die Salix. Bisher gingen da nur die Tinten von Thomas und jetzt meine eigenen. Aber wieso ist das so, liegt das am Bindemittel oder vielleicht am Eisengehalt?