Qualität und Preis von Füllfederhaltern

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Querkopf
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Re: Qualität und Preis von Füllfederhaltern

Beitrag von Querkopf »

moniaqua hat geschrieben:
04.01.2025 16:14
Querkopf hat geschrieben:
04.01.2025 15:22
Spaten von Fiskars (funktional top, nüchtern, relativ preiswert)? Oder Spaten von Sneeboer (funktional ebenfalls top, doch mit Extras, die ein handgemachtes Werkzeug nun mal hat, leider gut doppelt so teuer)?
Der, der schon in der Schupfen stand. Bestimmt auch handgemacht und hat gar nichts gekostet ;) Funktional natürlich top. ...
Vintage-Glücksfall :) . Bei Spaten keineswegs selbstverständlich - das ist ebenso wie bei Füllern :lol: .
(Unser "Vorgefundener" war ein schwerer, stumpfer Klotz, zu nichts zu gebrauchen. Die Vorgänger haben ihn wohl auch kaum je genutzt :twisted: ...)
Schöne Grüße
Doris
SteamDevil

Re: Qualität und Preis von Füllfederhaltern

Beitrag von SteamDevil »

Querkopf hat geschrieben:
04.01.2025 16:48
moniaqua hat geschrieben:
04.01.2025 16:14
Querkopf hat geschrieben:
04.01.2025 15:22
Spaten von Fiskars (funktional top, nüchtern, relativ preiswert)? Oder Spaten von Sneeboer (funktional ebenfalls top, doch mit Extras, die ein handgemachtes Werkzeug nun mal hat, leider gut doppelt so teuer)?
Der, der schon in der Schupfen stand. Bestimmt auch handgemacht und hat gar nichts gekostet ;) Funktional natürlich top. ...
Vintage-Glücksfall :) . Bei Spaten keineswegs selbstverständlich - das ist ebenso wie bei Füllern :lol: .
(Unser "Vorgefundener" war ein schwerer, stumpfer Klotz, zu nichts zu gebrauchen. Die Vorgänger haben ihn wohl auch kaum je genutzt :twisted: ...)
Lass Dir raten: Trinke Spaten! Spatenbräu… 8-)
Gast1
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Re: Qualität und Preis von Füllfederhaltern

Beitrag von Gast1 »

Freizeitsportler hat geschrieben:
04.01.2025 6:37
... An einer Verfügbarkeit von Innovation und Qualität mangelt es derzeit bei Weitem nicht.
Welche Innovation denn, die Verpackung? Auch der Montblanc mit der Flexfeder wird ja locker von einem viel günstigeren Waterman's 52 mindestens erreicht. Und Pineider hatte für die Grande Bellezza unter anderem auch eine weichere, flexiblere Feder entwickelt und sie anschließend wieder rigider gemacht, weil man dachte, die könne man den heutigen Klienten nicht mehr zumuten
(der Kappenverschluss ist aber magnetisch :) ).
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alt_genug
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Re: Qualität und Preis von Füllfederhaltern

Beitrag von alt_genug »

Subjektivität ist auch bei der Bewertung von Qualität entscheidender, als man vielleicht denkt. Ich fand die Aussage südamerikanischer Kaffeeproduzenten spannend, dass die aus Ihrer Sicht schlechteste Qualität von den Deutschen geordert wird. Und die wollen auch partout keine anderen (besseren) Bohnen haben…

Aber hier:
SteamDevil hat geschrieben:
04.01.2025 16:23
[…]
Ich selbst zum Beispiel kann mit modernen Goldfedern recht wenig anfangen.
Da man letztendlich ja auch nur mit einem Iridium Korn schreibt, sind mir die Unterschiede dann doch zu gering, als das es sich für mich lohnen würde. Auch wenn ich eine weiche Feder (also mit "bounce") durchaus zu schätzen weiß.
Aber spätestens mit den beiden neuen HongDian WA35 und CA35 hat sich das auch geändert.
Mit ihrem neuen Konzept der "Federdämpfung" - was immer die da auch gemacht haben wollen - sind die Federn in diesen Füllern schon geradezu bösartig nahe am Verhalten einer Goldfeder.
[…]
scheint mir doch ein Widerspruch zu stecken. Goldfedern sind unspannend, aber Stahlfedern mit den gleichen Eigenschaften sind toll?

Davon abgesehen, dass es so unterschiedliche Goldfedern gibt, dass eine solche Verallgemeinerung eigenartig erscheint: Das Hartmetallkorn kann zwangsläufig nur einen Teil des Schreibgefühls ausmachen, weil das Metall dahinter (gemäß der Bezeichnung „Feder“) für die Schwingungsübertragung bzw. -dämpfung verantwortlich ist. Aber auch hier hängt es von Vorlieben ab; ein glatt poliertes, rundes Federkorn erzeugt natürlich weniger Vibrationen als ein eckiger oder rauerer Schliff.

Wenn man eine Schwäche für bestimmte Eigenschaften älterer Federn hat und dort schon aus Gründen des Korrosionsschutzes eher Gold verwendet wurde (bzw. mehrheitlich solche Federn die Zeit überlebt haben), kommt man an Goldfedern schlecht vorbei und selbst die für jemand anderen „besten“ aktuellen Stahlfedern können einem nur ein Schulterzucken abringen…

Im Endeffekt ist es daher für mich immer problematisch, wenn Füller wertend miteinander verglichen werden. Selten ist einer objektiv besser als der andere. Für jeden gibt es verschiedene „lokale Optima“, oder neudeutsch ‚sweet spots‘. Des einen Birnen können eben nicht leckerer sein als des anderen Äpfel.

Viele Grüße
Sebastian
Gast1
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Re: Qualität und Preis von Füllfederhaltern

Beitrag von Gast1 »

Da muss ich Thom zitieren, wie er Martin zitiert :)
Thom hat geschrieben:
06.06.2023 12:54
... Da kann ich nur immer wieder Martin zitieren: "Ich glaube, man könnte sogar mit einem Baum schreiben,
wenn man nur stark genug wäre." :) ...
Der Punkt ist einfach, ich kann mit einem meiner Beispiele alles machen, was SteamDevil mit allen seinen Füllern machen kann.
Aber das, was ich dann noch damit machen kann, geht mit seinen nichtmal ansatzweise.
moniaqua

Re: Qualität und Preis von Füllfederhaltern

Beitrag von moniaqua »

Irgendwie scheint mir der halbe Thread abzugehen.
Gast1 hat geschrieben:
04.01.2025 20:47
Welche Innovation denn, die Verpackung?
Das würde mich auch interessieren. Die xdrillionste Farbe des selben Modells jedenfalls finde ich nicht unbedingt innovativ. Die magnetischen Kappenverschlüsse schon eher, solange sie nicht rosten.
alt_genug hat geschrieben:
04.01.2025 22:32
scheint mir doch ein Widerspruch zu stecken. Goldfedern sind unspannend, aber Stahlfedern mit den gleichen Eigenschaften sind toll?
Eventuell löst sich der Widerspruch auf, wenn das verloren gegangene "moderne" wieder gefunden wird? Ich würde dann interpretieren, dass diese neuen Stahlfedern den alten Goldfedern recht nahe kommen.
alt_genug hat geschrieben:
04.01.2025 22:32
Im Endeffekt ist es daher für mich immer problematisch, wenn Füller wertend miteinander verglichen werden. Selten ist einer objektiv besser als der andere.
Gibt es dafür den überhaupt Standards? Standardisierte Testbedingungen? Was bedeutet, ein Füller ist "gut"?

@Gast1 nuja, die Frage ist nur, wie... Was kannst Du denn mit Deinem Beispiel, was ist das überhaupt für ein Füller(?), machen, was mit all den anderen Füllern nicht geht?
SteamDevil

Re: Qualität und Preis von Füllfederhaltern

Beitrag von SteamDevil »

alt_genug hat geschrieben:
04.01.2025 22:32
Aber hier:
SteamDevil hat geschrieben:
04.01.2025 16:23
[…]
Ich selbst zum Beispiel kann mit modernen Goldfedern recht wenig anfangen.
Da man letztendlich ja auch nur mit einem Iridium Korn schreibt, sind mir die Unterschiede dann doch zu gering, als das es sich für mich lohnen würde. Auch wenn ich eine weiche Feder (also mit "bounce") durchaus zu schätzen weiß.
Aber spätestens mit den beiden neuen HongDian WA35 und CA35 hat sich das auch geändert.
Mit ihrem neuen Konzept der "Federdämpfung" - was immer die da auch gemacht haben wollen - sind die Federn in diesen Füllern schon geradezu bösartig nahe am Verhalten einer Goldfeder.
[…]
scheint mir doch ein Widerspruch zu stecken. Goldfedern sind unspannend, aber Stahlfedern mit den gleichen Eigenschaften sind toll?
Nun, die Betonung sollte eigentlich auf dem Halbsatz "als das es sich für mich lohnen würde." liegen.
Im Kern sind in den meisten Fällen die Unterschiede so gering, so das ein Preisunterschied von 100,- € und mehr allein für die Feder unter Berücksichtigung der Materialkosten schlicht ungerechtfertigt scheint.
Da werden selbst bei WingSung für eine Goldfeder allein schon Preise von 170,- € und mehr aufgerufen. Und im Vergleich zur standard 9,- € Feder ist das Schreibgefühl zwar etwas angenehmer, weicher, aber mit Sicherheit keine 15 mal besser - abzüglich der 30,- € Material.
Den 18-fachen Preis für eine Feder zu zahlen, die sich vielleicht 30% besser anfühlt wie die vergleichbare Stahlfeder, ist mir dann doch die Sache nicht wert.

Und wie gesagt: spätestens mit den beiden neuen HongDian WA35 und CA35 hat sich das auch geändert bzw. hat sich das Thema Goldfedern für mich erledigt. Zumal ich darauf hoffe, daß HongDian dieses Konzept in seinen kommenden Modellen weiter führen wird und das es eventuell auch bei anderen Herstellern Schule macht.

Und dann ist da noch die Sache mit den immer mehr aufkommenden Größe #8 Federn aus China.
Diese sind oft dermaßen "soft", so das sie durchaus mit dem Gefühl einer durchschnittlichen Größe #6 Goldfeder konkurrieren können.
Das haben zumindest Majohn mit dem P139 und WingSung mit dem 630 bewiesen.

Ich muß aber auch sagen, meine Ansprüche sind da nicht all zu hoch.
Eine Feder - ob nun Stahl oder Gold - muß für mich nicht flexen können oder viel Linienvarianz haben. Ich schreibe eh nicht in einem Stil, der das nötig hätte oder zum Ausdruck bringen würde.
Eher im Gegenteil.
Flext eine Feder zu sehr bei meiner ab un an etwas schweren Hand, ist das für mich eher störend.
Wie gesagt, ein leichtes Mitschwingen, etwas "bounce" ist ok und auch recht angenehm - soweit es die Strichstärke nicht zu sehr beeinflußt. Mehr sollte es aber für mich nicht sein.
In meinen Bewertungen von Federn lasse ich das aber gerne mit einfließen, da es für andere durchaus ein interessantes Kriterium sein könnte.

Daher sehe ich in meiner Ausführung an sich auch keinen Widerspruch.
Lediglich sehe ich, ich habe mich da nicht präzise genug ausgedrückt und relevante Aussagen schlicht unterschlagen.
SteamDevil

Re: Qualität und Preis von Füllfederhaltern

Beitrag von SteamDevil »

moniaqua hat geschrieben:
04.01.2025 22:48
alt_genug hat geschrieben:
04.01.2025 22:32
scheint mir doch ein Widerspruch zu stecken. Goldfedern sind unspannend, aber Stahlfedern mit den gleichen Eigenschaften sind toll?
Eventuell löst sich der Widerspruch auf, wenn das verloren gegangene "moderne" wieder gefunden wird? Ich würde dann interpretieren, dass diese neuen Stahlfedern den alten Goldfedern recht nahe kommen.
Ähm… Ja…
Das ist auch so ein Punkt dem ich wenig Beachtung schenke.
Ich sollte mir echt angewöhnen von modernen Goldfedern zu sprechen.

Und ich bin mir auch darüber im klaren, daß selbst die weniger guten* Vintage Goldfedern oftmals besser waren als die heutigen besten Stahlfedern.

* "weinger guten" in Hinsicht auf die Materialeigenschaften, nicht auf die Schreibleistung.
Gast1
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Re: Qualität und Preis von Füllfederhaltern

Beitrag von Gast1 »

moniaqua hat geschrieben:
04.01.2025 22:48
... @Gast1 nuja, die Frage ist nur, wie... Was kannst Du denn mit Deinem Beispiel, was ist das überhaupt für ein Füller(?), machen, was mit all den anderen Füllern nicht geht?
Ein bisschen aufpassen musst Du schon, wo kommen wir da denn sonst hin? :) viewtopic.php?p=450293#p450293
SteamDevil

Re: Qualität und Preis von Füllfederhaltern

Beitrag von SteamDevil »

Gast1 hat geschrieben:
03.01.2025 23:13
Jetzt mache ich auch mal eine Empfehlung. Machen wir gleichmal die Ausstiegsdroge vor'm Einstieg, denn 10x100 ist ja auch 1000.

Waterman 7 Pink Nib
Und da sind wir wieder…
Tja, ich muß gestehen, ich hatte auch 2 Vintage Füller mit Goldfedern, von denen eine zweifelsohne nahezu identisch im Verhalten war, wie die in dem Video gezeigt.
Was habe ich mit den Füllern gemacht?
Beide habe ich verschenkt an mir sehr wichtige Personen.
Den ersten, mit einer eher für damalige Zeit durchschnittlichen Feder, habe Roman geschenkt, der ja nun seit einiger Zeit nicht mehr im Forum aktiv ist.
Den zweiten, der mit solch einer superflexiblen Feder, habe ich George alias Big G. geschenkt.

Es ist also nicht so als wären mir derartige Vintage Federn völlig unbekannt.
Aber wie ich schon in einem vorherigen Post sagte: Ich kann auf Grund meines Schreibstils absolut nicht mit denen anfangen.
Und einfach nur hier in der Schatulle herum liegen, möchte ich sie auch nicht lassen.
So ist es mir lieber, sie befinden sich in guten Händen, die damit umgehen und etwas anfangen können.

Man könnte also meinen, moderne Goldfedern sollten mir dann doch eher liegen.
Die ein oder andere vielleicht. Insgesamt aber finde ich den Unterschied im Schreibkomfort nicht so drastisch, als das ich bereit wäre teilweise hunderte von € für eine solche Feder hinzublättern.
Da ist mir dann eine N° #8 Stahlfeder wie im Jinhao TianDao 1935 allemal lieber. Mit dieser Feder hat Jinhao endlich mal bewiesen, daß sie es können - wenn sie denn nur wollen. Wobei WingSung da immer noch die Nase weit vorne hat.

Mißversteht mich bitte richtig:
Ich will damit keinesfalls die Behauptung aufstellen moderne Goldfedern seine schlecht oder unzureichend.
Es ist halt nur so, daß sie irgendwie nicht zu mir passen letztendlich.

Bei Sebastian sieht es da schon ganz anders aus. Er hat aus meiner Sicht das entsprechende taktile Gefühl dafür um die Vorzüge moderner Goldfedern zu schätzen - und damit den Stahlfedern vorzuziehen.
Ich, eher ein Grobmotoriker am Griffel, spüre, fühle da einfach zu wenig als das mir eine Goldfeder etwas bringen würde - und schon gar nicht zu 15-fachen Preisen.

Aber so ist das nun mal in der Füller-Welt.
Was dem einem lieb und teuer, ist dem anderen bäh und pfui.
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Re: Qualität und Preis von Füllfederhaltern

Beitrag von Freizeitsportler »

Qualität und Preis sind selbstverständlich von der Art des Füllers und seiner Gebrauchsbestimmung (Zielgruppe) abhängig. Wer einen Job im Bereich Kalligrafie hat, braucht da etwas ganz anderes, als Leute, die einfach nur zum Vergnügen schreiben. Wer seine Brötchen mit Steno verdient, braucht ebenfalls eine besondere Feder, weil hierbei schon die durch Druck variierte Strichbreite eines Zeichens unterschiedliche Bedeutung hat. Bei normaler Schrift ziert bestenfalls eine gewisse Linienvarianz das Schriftbild. Geht es aber weniger um Zierschrift, sondern mehr um den Gedankenfluss an sich, der einem Freude bereitet, bedarf es dazu sicherlich keiner Profi-Flexfedern. Auch Schulfüller sind in Qualität und Preis optimiert und für Hobby-Anwender wie mich wirklich interessant.
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Entschleuniger
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Re: Qualität und Preis von Füllfederhaltern

Beitrag von Entschleuniger »

Wertigkeit bedeutet für mich aber das eine oder andere technische Detail.
Zum Beispiel wenn die Kolbenmechanik nur eingeclipst ist und vom selben Hersteller eine Nummer größer die Mechanik schraubbar ist.
Oder einschraubbare Konverter…

LG Martin
1607_martin bei Instagram.
agathon
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Re: Qualität und Preis von Füllfederhaltern

Beitrag von agathon »

Nach so vielen - und vor allem konstruktiven (!) - Beiträgen hier ein bescheidener Versuch der Zusammenfassung zur Ergründung dessen, was die Qualität eines Füllfederhalters ausmacht, und zwar in Form einer Liste. Vermutlich ist diese unvollständig und vielleicht kann und muss man vielleicht auch über das ein oder andere streiten. Da gilt aber die Devise: Nur zu! Denn: Diskussion ist erkenntnisförderlich. Hier also ein paar Qualitätskriterien:

1. Güte der verwendeten Materialien
2. Güte der Verarbeitung dieser Materialien
3. Leistungsfähigkeit des Zusammenspiels von Tintenleitsystem und Feder

Mehr ist es aus meiner Sicht erst einmal nicht. Aus den ersten beiden Kriterien lassen sich dann ja unschwer Aspekte wie Langlebigkeit und Haptik ableiten, wenn man so will, könnte man das ja auch Gebrauchsqualität nennen. Aus dem 3. Kriterium ergäbe sich dann die Schreibqualität und aus dem 1. so etwas wie Materialqualität. So wird und muss ein silberbeschlagener Füller mit Goldfeder eurer sein als ein einfaches Acrylteil mit Blechfeder, der aber seinerseits, zumindest theoretisch, vielleicht höhere Schreibqualität aufweist. Für die Bestimmung der Schreibqualität heißt das, dass es erst einmal nicht drauf ankommt, ob die Feder aus Gold oder Blech oder sonstwas und auch nicht darauf, wie flexibel oder starr sie ist, sondern darauf, dass etwa eine sehr feine starre Buchhalterfeder im richtigen Maße Tinte aufs Papier bringt wie eine ultraflexible. Es kommt also darauf an, in welchem Maße sie den ihr zugedachten Gebrauchszweck erfüllt.

Meiner Meinung nach setzt sich die Angemessenheit des Praxis - bezogen auf die Produktqualitäten - in weiten Teilen auf das Zusammenspiel von Gebrauchs-, Material- und Schreibqualitäten zusammen.

Ich bin gespannt auf eure Verfeinerungen und Anmerkungen zu diesem Ansatz.
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alt_genug
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Re: Qualität und Preis von Füllfederhaltern

Beitrag von alt_genug »

Eine übliche Sichtweise ist die Betrachtung der Qualität in drei Kategorien, etwa: Nutzbarkeit, Haltbarkeit, Gestaltung.

Übersetzt auf Schreibgeräte fiele dann die „Schreibqualität“ unter die Nutzbarkeit, die Material- und Verarbeitungsqualität unter die Haltbarkeit, wobei die Verarbeitung natürlich auch Auswirkungen auf Nutzbarkeit und Aussehen hat.

Aber die gestalterische Qualität sollte nicht unterschlagen werden, auch wenn die Bewertung hierzu sicher noch subjektiver ausfallen müssen als bei den anderen beiden Kategorien.

Ideal ist natürlich immer eine Höchstwertung in allen Kategorien. Aber das klappt nur für eng umrissene Anwendungsfälle. Weswegen Generalisierungen immer problematisch sind.*

Viele Grüße
Sebastian

*) Auch hier gilt wie überall mein Lieblings-Oxymoron: Verallgemeinerungen sind immer falsch.
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Lacky
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Re: Qualität und Preis von Füllfederhaltern

Beitrag von Lacky »

Mir gefällt der Ansatz. Vor allem weil du von Güte schreibst und nicht „Wert“ der Materialien bezogen auf die Diskussion Gold oder Stahl.
So wird und muss ein silberbeschlagener Füller mit Goldfeder eurer sein als ein einfaches Acrylteil mit Blechfeder, der aber seinerseits, zumindest theoretisch, vielleicht höhere Schreibqualität aufweist. Für die Bestimmung der Schreibqualität heißt das…
Schreibqualität wäre von meinem Gefühl her von Seiten aus zu betrachten:
- dem Zusammenspiel der Punkte 1-3 = was das Material „leisten“ kann
- was die Hand am anderen Ende daraus machen kann/möchte. Das zeigen mir als Anfänger die teilweise unterschiedlichen Berichte über Füller gleichen Typs/gleicher Feder.
Gruß Iris
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