Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

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maggutefueller
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von maggutefueller »

[/quote]
Na ja, vor allem braucht er eine Tauchfeder. :)
[/quote]

Um was beurteilen zu können, muss 5was zusamnenkommen= geeignetes papier, spitzfeder, vergleichstinte, etwas schreibfähigkeit

und ein ziel, da manchmal eine eigenschaft eine andere beeinflusst, da müssen entscheidungen getroffen werden.
maggutefueller
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von maggutefueller »

Un am besten nicht irgendeine spitzfeder, sondern eine , die spinnwebfeine linien erzeugen kann und mit der richtigen! Tinte auch tut. hunt 100 und gillott 291 nehm ich dafür. Zebra un 303 liefern linien, die im feinsten fall ca 3x so dick sind wie 100 291
Gast1
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Gast1 »

maggutefueller hat geschrieben:
18.01.2025 10:21
... Um was beurteilen zu können, muss 5was zusamnenkommen= geeignetes papier, spitzfeder, vergleichstinte, etwas schreibfähigkeit

und ein ziel, da manchmal eine eigenschaft eine andere beeinflusst, da müssen entscheidungen getroffen werden.
In der Tat.
Thom hat geschrieben:
29.04.2018 22:52
Es sind immer ein Großmeister(in) und drei Seneschalle. Feder, Papier und Tinte.
Ich würde frechy aber nicht so ein heißes Eisen wie die 303 empfehlen, sondern eher eine G-Feder. Und bei den historischen die Sommerville "Alfred" oder die "Chicago". Der Landsmann Schenk hat, wie's scheint, noch welche.
https://www.kalligraphie.com/store/prod ... qnijn6cjm2
frechy
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von frechy »

Echt jetzt? Tauchfedern machen genauso Spass wie Füllfedern?

Dann müsste ich aber wirklich mal wissen, mit welchen Federn man da beginnen soll. Bisher liegen bei mir ein paar Steno-, Rosen-, Zeichen- und Schreibfedern (Cito fein) herum. Und eine Schachtel Oblique-Federn, die furchtbar kratzen. Bisher begeistert mich das Thema nicht so, aber wer weiss…?
maggutefueller
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von maggutefueller »

das spitzfederhaarlinienergebnis tröstet ü jedes kratzen hinweg. Die G halt für den anfang.

wie man halter halten muss, hab ich hier irgendwo ma verlinkt, is ein yt video
moniaqua

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von moniaqua »

frechy hat geschrieben:
18.01.2025 22:22
Echt jetzt? Tauchfedern machen genauso Spass wie Füllfedern?
Doch, ja, klar, wenn man feinen Linien und Flex will. Für nur Flex tut es auch ein Füller mit Flexfeder :) Oder wenn man Bandzug will, da kommt ein Füller nicht wirklich mit bei größeren Breiten. Also, eigentlich, so gesehen machen die nicht genauso Spaß, sondern mehr ;)
agathon
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von agathon »

Man könnte auch sagen: Verglichen mit der Tauchfeder ist der Füller so etwas wie ein Kugelschreiber.
Gast1
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Gast1 »

moniaqua hat geschrieben:
18.01.2025 22:44
... Also, eigentlich, so gesehen machen die nicht genauso Spaß, sondern mehr ;)
So ist es nämlich. :)
pejole
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von pejole »

Schneller, höher, weiter, und jetzt auch noch dünner und feiner - aber irgendwo hörts auf, nämlich beim Lesen, wenn die superfeinen Striche fast nur noch mit Lupe zu entziffern sind. Schrift muss man lesen können, und diese sehr dünnen Striche strengen beim Lesen an, mich zumindest.

Ich habe mal 3 Tinten, die Salix, 4001 blau-schwarz und eine EG von Thom mit der Sommerville Typ Alfred EF Feder und dem Noodlers Creaper auf Lana Dessin 220g Papier geschrieben, es ist zu sehen dass die EG Mittelinks mit den dünnen Strichen schon fast mit Anstrengung zu lesen ist, die Salix oben rechts geht ebenso wie die 4001, vor dem Aufstrich vom kleinen n bei feine liegt eine kleine dünne Augenbraue um zu besser kenntlich zu machen wie dünn und fein die Striche sind. Selbst der Noodlers links unten produziert mit der 4001 ganz annehmbare feine Striche. Es ist allerdings schon eine schöne Herausforderung für das Handgelenk und Konzentration so dünne Striche zu produzieren, und großen Spaß macht mir diese Art Schreiberei auch nicht, es geht nichts über ein vernünftiges Mittelmaß, sprich normale feine Striche.
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Zu den Spitzfedern, in der letzten Ausgabe des Magazins " Handschrift " hat sich Matthias Gröschke ( Kallipos.de ) nicht gerade wohlwollend zu den heutzutage produzierten Spitzfedern geäußert, im Gegensatz zu den alten Federn von vor 60, 80 und 100 Jahren schneiden diese von der Bearbeitung und dem Material her erheblich schlechter ab weil wohl die ursprünglichen Arbeitsschritte aus Kostengründen rationalisiert,
vereinfacht oder ganz ausgespart wurden. Ein weiterer Grund für die Veränderung der Qualität sei, dass die Metalle,die speziell für Spitzfedern hergestellt wurden nicht mehr zur Verfügung stehen. Entweder seien die damaligen Legierungen der Metalle in Vergessenheit geraten oder sind nicht mehr rentabel herzustellen. Also ein Hoch auf kallipos.de und kalligraphie.com wo die alten Federn noch vorhanden sind.


@frenchy

Wenn du mit Spitzfederschrift anfangen willst und keinerlei Erfahrung mit diesen Federn hast rate ich dir zu der Nikko G oder der Brause 361, auch Stenofeder genannt. s.Foto unten. Die von dir erwähnten Zeichenfedern und die Rosenfeder, da lass besser die Finger von, die sind nicht ohne. Die Hiro kenne ich nicht. Auch wenn jetzt wohl wieder Ratschläge für irgendwelche anderen Federn kommen, ignorieren, auch keine Zebra G oder 404 oder Leonardt, kannst du dir für später ggf. merken. Und wenn du anfangs Probleme mit Feststecken der Feder im Papier hast, dann schreibe auf Pergamentpapier, da laufen die Federn fast von selber.Und besorg dir einen Oblique Federhalter wie im Foto, für die Einhaltung der Schräge auf 54° bei Copperplate sind die besser geeignet als gerade Federhalter. Federn vor Gebrauch von Öl und Fett befreien mit Spüli o.ä., oder wie ich es mache für eine Sekunde in einer Flamme die Spitze der Feder hin und her schwenken. Ist mir noch nie eine Feder bei beschädigt worden. Danach die Federspitze nicht mehr mit den Fingern berühren, sonst kannst du die Prozedur wiederholen.Besorg dir erstmal gescheite Federn und glattes Papier und dann sehen wir weiter.
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Gruß, Martin
moniaqua

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von moniaqua »

Das Leben besteht nicht nur aus Copperplate. Es gibt auch noch Unziale, Minuskeln, ... ;)

Ok, ernsthaft: Du schreibst ja selber, dass die gerade Haltung nicht ganz so optimal für's Handgelenk ist. Da hilft der schräge Federhalter. Mir geht es gar nicht so sehr um feiner - am feinsten, zumindest nicht beim normalen Schreiben (und zeichnen bin ich noch nicht so weit und ob ich in der Kalligrafie je soweit komme...), aber Tauchfedern sind weitaus flexibler im Einsatz als Füller. Damit meine ich jetzt nicht die Strichstärke :) Ich liebe meinen Flexfüller, ich liebe auch meine Federn, ich liebe auch meine "normalen" Füller. Jedes zu seinem Einsatzzweck.

Die Rosenfeder gefällt mir persönlich tatsächlich besser als die Steno, sie reagiert m.E. feinfühliger. Ich bin aber vielleicht auch, was das angeht, mit etwas Talent gesegnet - zumindest ist die einzige Feder, die ich bisher geliefert habe, bei einem Absturz gebrochen. Ich bekomme damit aber nicht unbedingt feinere Linien hin als mit der Steno, sagen meine Tinten-Karteikarten. Ich müsste das vielleicht nochmal explizit ausprobieren, da lag mein Fokus einfach nicht drauf.

Die alten Federn sind toll, ohne Zweifel, nur leider dürfte der Vorrat endlich sein. Insofern lohnt es sich meines Erachtens, sich eine Feder heutiger Produktion auszugucken und da bin ich mit der Zebra G bisher ganz glücklich.
Freizeitsportler
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Freizeitsportler »

Also, mir macht das mit den Tauchfedern echt keinen Spaß! Ungern habe ich ein ständig offenes Tintenglas auf meinem Schreibtisch. Und immer dieses Eintauchen der Feder nach ein paar Worten / Zeilen, dazu ungleichmäßiger Auftrag im Schriftbild ... Nein, da malst Du ja mehr rum, als vernünftig zu schreiben! Außerdem empfinde ich höchst akkurate Normschriften viel zu unpersönlich.
Sicher kann in der Kalligrafie auch Eisengallus-Tinte genutzt werden, aber es gibt darüber hinaus spezielle Kalligrafie-Tinte und-Tusche. Füller-EG-Tinte mag ich sehr gerne.
agathon
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von agathon »

Hier ein paar Eindrücke von der aprilis argente und der azur noire, nachdem die Tinten Zeit hatten auszuoxydieren.
Dateianhänge
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moniaqua

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von moniaqua »

Freizeitsportler hat geschrieben:
19.01.2025 13:09
Außerdem empfinde ich höchst akkurate Normschriften viel zu unpersönlich.
Pst, ich verrate Dir jetzt was, nicht weitersagen: persönlich gestaltete Handschriften geht mit Tauchfedern auch! ;)
Freizeitsportler hat geschrieben:
19.01.2025 13:09
Sicher kann in der Kalligrafie auch Eisengallus-Tinte genutzt werden, aber es gibt darüber hinaus spezielle Kalligrafie-Tinte und-Tusche.
... die im Füller alle problematisch sein können.

Muss aber keiner alles mögen. Wer mit Füllern glücklich ist, fein.

Und um den Bogen zur Eisengallus zurück zu kriegen: da sind mit Tauchfedern Mixturen möglich, die kein Füller mag. Ich glaube, die aprilis argente und die azure noire gehörten dazu, iirc.
agathon
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von agathon »

moniaqua hat geschrieben:
19.01.2025 13:20
Und um den Bogen zur Eisengallus zurück zu kriegen: da sind mit Tauchfedern Mixturen möglich, die kein Füller mag. Ich glaube, die aprilis argente und die azure noire gehörten dazu, iirc.
Einspruch: Das sind Füllertinten, die in den Schriftbeispielen auch mit Füller geschrieben wurden.
moniaqua

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von moniaqua »

Ah, dann wurde in ihrem Zusammenhang über Tauchfedern gesprochen; das war der Punkt, wo ich nicht mehr sicher war.
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