Ein schöner alter Geha 790 liegt auf meinem Schreibtisch, einer von der Sorte mit dem kleinen emaillierten (?) roten Knöpfchen am Kappenring.
Nun ist es mein erster dieser Art, und trotz einiger Erfahrung bei Reparaturen frage ich lieber erst in die Runde, ob jemand schon einen 790 erfolgreich zerlegt hat. Eigentlich gibt es nicht viel zu tun, ich würde nur gern die Feder samt Leiter herausbekommen und reinigen, zudem gibt es hinter dem Kolben Tintenreste, die ich entfernen möchte, sprich, ich muss den Kolbenmechanismus vom Schaft lösen und rausdrehen.
Frage: Wie ist die Feder befestigt? Löse ich die per Herausdrehen, oder ist sie gesteckt? Letzteres würde bedeuten, dass ich den Kolben sowieso entfernen muss, um den Leiter herauszuschlagen, beim Herausdrehen kann es ja auch schon mal Bruch geben . . .

Was den Kolben angeht - ich meine im hinteren Teil des ansonsten glatten Schafts eine kaum erkennbare Naht zu sehen, die den Übergang des Kolbens darstellt. Ich vermute ein normales Rechtsgewinde, frage aber lieber mal, ein letztens zerlegter Pelikan IBIS z.B. hatte dort ein Linksgewinde. (Dank hier auch an Christof, der mir per Anfrage beim FPN weitergeholfen hat!)
Im übrigen hat der Füller eine herrlich flexible Feder wie ich sie mir erhofft hatte. Sie kratzt noch etwas, aber das ist leicht zu beheben. Weiß noch jemand etwas zu den Gravuren am Füllknopf? Dort finde ich die Type - 790 - , ein großes G - für Goldfeder? - und ein MS, das ich mir nicht erklären kann. Unter der Lupe sieht die Feder leicht angeschrägt aus, oblique also, was mir sehr entgegenkommt, sich aber nicht durch die Gravuren erklären lässt. Könnte auch von langem Gebrauch in Schräglage kommen, insgesamt macht die Feder eher einen feinen Eindruck, mit dem Obliquetouch eben.
Ich freue mich über jeden Tipp, auch über Dokumente oder Webseiten, die mehr Aufschluss über Geha-Füller bieten.
Ach ja, und was ich zu guter Letzt bemerkenswert an dem Füller finde: das Griffstück ist oberhalb des obligatorischen Reservetankknopfs für etwa 4mm transparent, sodass man den bekannten Mechanismus auch in Aktion sehen kann! Schon schön, mit welcher Liebe zum Detail viele unserer guten alten Füller damals gefertigt wurden, oder? Ich halte es schon für möglich, dass der 790 damals zur gehobeneren Klasse bei Geha zählte, aber ich weiß leider kaum was über Gehas Füllerpalette.
Ich bedanke mich schon jetzt für eure Ratschläge.
Seid alle herzlich gegrüßt von Klaus!