Über diesen Füller finde ich hier im Forum nahezu keine Einträge, daher möchte ich ihn vorstellen.
Für mich ist es mein erster Füller von Pilot, sodass ich keine Vergleiche mit anderen Modellen anstellen kann.
Der Custom NS ist seit Ende 2019 auf dem Markt und standardmäßig in schwarz, rot, dunkelblau, weiss oder hellblau erhältlich. Trim ist immer silberfarben und die Feder ist einfarbig aus Edelstahl.
Quelle: pilot-custom.jp
Diese Standardfarben sind in Japan für rund 8000JPY (zurzeit ca. 50€) im Handel erhältlich, in Deutschland gibt es den Füller nicht. Mit diesem Preis ist der NS der unterste Einstieg den man in die Welt von Pilot Custom haben kann.
Die Standardvariante wird mit einem Con40 Konverter von Pilot ausgeliefert, bei meinem war eine Patrone Pilot Black dabei.
Die Variante die ich habe ist "Clear Green", die es Anfang 2023 exklusiv als Shareholder Benefit für Pilot Aktionäre gab und hat als Privatkauf in Japan 10800JPY gekostet, mit allen Gebühren, Versandkosten und Abgaben waren das 106€.
Zu "Shareholder Benefit" starte ich noch ein separates Thema.
Der Füller kommt in einer einfachen blauen Pappschachtel mit einem kleinen Kärtchen das die Namensgebung erklärt.
Die Farbe "Clear Green" sah auf den Bildern die ich im Internet gefunden habe eher wie ein Petrol aus. In echt ist der Füller deutlich grün, mit einem Einschlag von Petrol. Das Bild von mir gibt auf meinem eigenen Bildschirm die Farbe recht gut wieder.
Wenn ich die Farbe anhand einer Tinte benennen müsste, würde ich es als stark eingedicktes Pelikan Edelstein Jade bezeichnen.
Das konisch zulaufende Griffstück ist an der Feder in etwa so dick wie das eines Pelikan M605 (oben), am Gewinde ist es so dick wie beim M805 (unten) und ist deutlich länger als bei den Pelikanen. Die Feder ist etwas kürzer als beim M605 und wirkt (insbesondere im direkten Vergleich) etwas deplatziert.
Insgesamt liegt mir der Füller erstaunlich gut in der Hand, obwohl M1000 meine ganz klar bevorzugte Größe ist.
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Es war das erste mal für mich dass ich eine Patrone von Pilot tatsächlich als solche verwendet habe, und nicht als zweckentfremdete Tintenprobe. Ich hatte mich daher für Pilot Light Blue entschieden, die Farbe die ich in meinem M1005 EF sehr zu schätzen gelernt habe. Bis die Tinte aus der eingesetzten Patrone vorne an der Feder ankam, hat es eine Weile gedauert. Ich war ungeduldig und habe den Prozess mit "Patrone abziehen und Feder reinhalten" beschleunigt. Das Ergebnis war dann erstmal nicht so überzeugend.
Durch meine vorherige Nutzung der Tinte im M1005 hatte ich eine Erwartung, die der Pilot NS dann nicht erfüllen konnte, die Farbe war zu blass und nicht sonderlich komfortabel zu lesen. Sobald ich darüber hinweg war, hat aber die Feder ganz klar überzeugt. Eine F-Feder die (japantypisch) auch wirklich fein schreibt, dabei aber absolut geschmeidig ist und selbst mit geriffeltem G.Lalo Vergé de France klarkommt.
Ansich würde ich den Tintenfluss als "absolut ausreichend" im positiven Sinne beschreiben - nur es muss eine dunklere Tinte sein.
Also musste ich eine andere Farbe probieren, und die Tinte aus der fast vollen Patrone Light Blue wanderte in meinen M1005 EF, das bot sich ja perfekt an.
Im Vergleich sieht man nicht nur den deutlich höheren Fluss des M1005, sondern auch den Unterschied zwischen der vorgeblichen EF-Feder im Pelikan und der tatsächlichen F im Pilot.
Darunter habe ich dann noch die Probe mit Pilot Blue Black ergänzt. Diese (nicht blauschwarze sondern dunkelblaue) Tinte schreibt und liest sich hervorragend und sieht gut aus.
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Der M1005 bringt so viel Tinte aufs Papier, dass ich schon während des Schreibens das Gefühl habe gerade das Papier aufzulösen. Die Tinte federt aus und ist in der Linie fleckig - durchgefallen.
Und der Pilot NS? Schreibt so, als wäre nichts, und bringt sauber die Linien aufs Papier.
Hier spielt der Pilot NS seine Stärken aus. Das was bei schönem Papier und geduldigem Briefeschreiben am Schreibtisch etwas langweilig ist, ist im Alltag ein klarer Vorteil.
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Fazit:
In älteren Reviews wird der Füller oft mit einem Custom 74 verglichen, der "für nur 20$ mehr dann eine Goldfeder hat". Aus diesem Grund ist/war der Custom NS wohl nicht sonderlich erfolgreich und der Preis wurde gesenkt, mittlerweile ist der Abstand deutlich größer. Vergleicht man mit deutschen Füllern, so liegt der Custom NS trotz Einzelimport in etwa mit einem Pelikan M200 gleichauf, und hat dafür dann eine solide Größe.
Mich überzeugt der Custom NS von Pilot mit seiner tollen Stahlfeder und den Alltagsqualitäten, für meine Sammlung ist er eine tolle Ergänzung. Ich freue mich auch sehr darauf, die Standardtinten nochmal alle durchzuprobieren.
