Pelikan Edelsteintinten - ein Überblick

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Freizeitsportler
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Re: Pelikan Edelsteintinten - ein Überblick

Beitrag von Freizeitsportler »

maggutefueller hat geschrieben:
02.03.2025 16:05
Mb toffee is besser
Wie meinst DU das jetzt genau, in welcher Hinsicht? Trocknungszeit, Fließverhalten, Zerlaufen, Durchschlagen, Farbe, Wasserresistenz, Preis? In welcher dieser Kategorien würdest Du eher zur Toffee neigen?
maggutefueller
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Re: Pelikan Edelsteintinten - ein Überblick

Beitrag von maggutefueller »

Farbe. ich kann ja mal zeitgleich mbt und mvbs in füller nehmen. Dann kann ich gern nochma mehr sagen.
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vanni52
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Re: Pelikan Edelsteintinten - ein Überblick

Beitrag von vanni52 »

Mir gefällt die Montblanc Toffee Brown auch sehr gut. Mal zwei Eindrücke:

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Aus einer M-Feder mit mittlerem Fluss zeigt die Tinte ein schönes Shading, mir gefällt der dunklere und sattere Farbton aus dem Montblanc 221 aber etwas besser.
LG
Heinrich
maggutefueller
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Re: Pelikan Edelsteintinten - ein Überblick

Beitrag von maggutefueller »

Nach 3 tagen im halter sieht sie am besten aus
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vanni52
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Re: Pelikan Edelsteintinten - ein Überblick

Beitrag von vanni52 »

Einige Eindrücke der Pelikan Edelstein Apricot Achat (Ink of the Year 2025). Eine recht helle Tinte, und daher mal ein Vergleich aus unterschiedlichen Federn, einer 1.3 Stub mit mittlerem Fluss und dem Pelikan M 1000 B. Und ein Vergleich auf unterschiedlichen Papieren, Tomoe River 52 versus No-Name-Kopierpaper. Insbesondere auf dem letztgenannten zeigen sich deutliche Unterschiede.

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Der Eindruck aus der nasseren M 1000 B Feder gefällt mit besser, mit einem deutlicheren Orangestich und mehr Leuchtkraft.

Dann zum Tomoe River, auf dem sich die Apricot Achat mit einem ausgeprägteren Shading präsentiert.

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Auch auf dem Tomoe River der Vergleich der Federn, zuerst die M 1000 B Feder:

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Neben dem Farbunterschied kann man anhand der Rücklaufstrecken das Fließverhalten einschätzen, das Ergebnis wie zu erwarten.
Aus beiden Federn zeigt die Tinte scharfe Linienränder, in den Pools mit Halo-Effekt.
Der Wassertest ergibt eine für eine Lesbarkeit nicht mehr ausreichende Wasserresistenz, das stehengebliebene Gitter in einem Pinkton.
Die Erklärung hierzu liefert das Chromatogramm, in dem sich neben dem pinken noch ein orangener Farbstoff zeigt.

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Ein Sheeneffekt ist im Schriftbild nicht zu erkennen, bei stärkerem Auftrag zumindest im Ansatz.

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LG
Heinrich
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vanni52
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Re: Pelikan Edelsteintinten - ein Überblick

Beitrag von vanni52 »

Dann stellt sich die Frage nach Vergleichstinten. Bei den Edelsteinen gibt es zwei Kandidaten, die Amber und die Mandarin.

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Die Amber mit Anklängen von Ocker und die Mandarin mit einem Rotstich. Die Apricot Achat füllt damit eine Lücke. Und ist definitiv eine schöne Tinte. Unter dem Strich gefallen mir allerdings die beiden Vergleichstinten besser.
LG
Heinrich
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vanni52
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Re: Pelikan Edelsteintinten - ein Überblick

Beitrag von vanni52 »

vanni52 hat geschrieben:
18.03.2025 12:33

Der Eindruck aus der nasseren M 1000 B Feder gefällt mit besser, mit einem deutlicheren Orangestich und mehr Leuchtkraft.
Bei diesem recht deutlichen Farbunterschied stellt sich die Frage, wie Pelikan selber den Farbton der Apricot Achat sieht, also mal ein Blick auf die Pelikanseite.

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Im Hintergrund wird der namensgebende Aprikosenachat gezeigt, und Pelikan beschreibt einen "sanften Orangeton … kombiniert mit der Wärme von Aprikot mit zarten goldenen Untertönen“. Die Farbe der Tinte im Glas zeigt dann ein knalliges Orange, und dies alles passt dann zu der Beobachtung auf dem Papier, dass bei einer höheren Konzentration der Orangestich umso ausgeprägter ist.

Ich habe noch ein anderes Papier ausprobiert, vielleicht trifft ja dieser Eindruck den Farbton, den sich der Hersteller vorstellt.

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Und zum Thema Tintenspielerei noch ein Küchenrollenkleckschromatogramm:

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LG
Heinrich
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Re: Pelikan Edelsteintinten - ein Überblick

Beitrag von krokusknospe »

Hallo Heinrich,

vielen Dank für Deine Zeit und Deine Mühe, uns die Edelsteintinten sicht- und einschätzbar zu machen.
Gruß, Bettina
+++ Als aktive Bogenschützin weiß ich, dass das Ziel überlegt und mit ruhiger Hand zu erreichen ist. +++
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vanni52
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Re: Pelikan Edelsteintinten - ein Überblick

Beitrag von vanni52 »

Sehr gerne.

Und dann ist da noch die Pelikan Apricot, aber halt Obst statt Edelstein. Dennoch ein kurzer Blick:

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Re: Pelikan Edelsteintinten - ein Überblick

Beitrag von Freizeitsportler »

Manchmal frage ich mich, ob es bei der Herstellung mancher Sondereditionen so zugeht, wie beim Resteessen. Da wird geschaut, was von den Resten der Woche (oder von den Festen) noch verwertet werden kann und daraus wird dann nochmal etwas Leckeres gezaubert. Auch manche Vorräte sind ggf. zu viel beschafft worden und müssen ja irgendwann schließlich verbraucht werden. Ist es möglicherweise genauso in der Tintenküche von Pelikan? Oder orientiert sich die Komposition einer Jahrestinte hauptsächlich an den Kundenwünschen? Oder woran?
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vanni52
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Re: Pelikan Edelsteintinten - ein Überblick

Beitrag von vanni52 »

Freizeitsportler hat geschrieben:
19.03.2025 17:56
Oder orientiert sich die Komposition einer Jahrestinte hauptsächlich an den Kundenwünschen? Oder woran?
Zumindest für die Olivine wissen wir es ganz genau, deren Farbrezeptur hat nämlich unser Mitforist Johannes (patta) komponiert.
LG
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agathon
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Re: Pelikan Edelsteintinten - ein Überblick

Beitrag von agathon »

Freizeitsportler hat geschrieben:
19.03.2025 17:56
Resteessen
Ich glaube nicht, dass das so wie bei Konfitüre ist, Stichwort: Vielfruchtmarmelade.
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vanni52
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Re: Pelikan Edelsteintinten - ein Überblick

Beitrag von vanni52 »

Die Pelikan Edelstein Apricot Achat auf dem Apica Silky 865 Premium.

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LG
Heinrich
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vanni52
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Re: Pelikan Edelsteintinten - ein Überblick

Beitrag von vanni52 »

Immer noch auf der Suche nach einem passenden Papier zur Apricot Achat, jetzt mal auf dem Papier eines Semikolon Notizbuches.
Die Schriftproben auf den beiden japanischen Papieren (Tomoe River und Apica) haben mich nicht überzeugt, auch nicht die auf dem Leuchtturm 1917. Bisher am besten hat das No-Name-Kopierpapier abgeschnitten, hier wird aufgrund der höheren Absorption im Vergleich mehr Tinte aus dem Füller gezogen. Auch das Semikolonpapier ist etwas angeraut, und auch hier wird offensichtlich ein größeres Tintenvolumen aufgetragen.

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LG
Heinrich
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