Rotring Freeway, ein Durchzügler
Ich bin studienhalber quasi mit Rotring großgeworden. Rapidographen waren damals täglich Brot, vor allem deren Reinigung, der nullsiebener Tikky der ersten Generation war und ist mein Favorit beim Bleistiftzeichnen, vorausgesetzt, er ist mit 2B-Minen gefüllt.
Der "Freeway" war jüngst ein Beifang auf dem Flohmarkt. Ich habe mich einen Abend mit seiner Komplettreinigung beschäftigt und dabei festgestellt, dass die irgendwie gestrahlte und recht dünn galvanisierte Oberfläche nicht mein Ding ist. Erzeugt Zahnschmerzreflex, wenn man im falschen Winkel mit dem Fingernagel drüber streift, und zieht Makel geradezu an. Fürchterlichste Vorstellung: Diesen Füller in einem als Stiftebehälter umfunktionierten Steinguttopf aufzubewahren, an dessen unglasiertem Rand er entlangschabt. Nichts für Synesthetiker.
Dennoch: Ein für seinen Preis geradezu eindrucksvoller Füller mit einer sehr sauber schreibenden Edelstahlfeder. So, wie man es von Rotring damals gewohnt war. Außerdem ein gewichtiger Vertreter mit 34 g (unbetankt), 125 mm Länge (bekappt) bzw. 155 mm Länge (mit aufgesteckter Kappe, dann schon etwas hecklastig, außerdem scheuert die Kappe am Korpus - nicht zu empfehlen).
Schlussendlich überwog aber meine o.g. Aversion, und der Füller hat schon einen Tag später, nach einem knappen Fototermin, seine Reise zu jemandem aufgenommen, der ihn mehr wertschätzt als ich. Zu einem bekömmlichen Preis.

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