Spitzmaschinen

Etuis, Mäppchen, Sammelvitrinen, Tintengläschen, Füllerständer

Moderatoren: MarkIV, Zollinger, desas, Linceo, Lamynator

Antworten
Benutzeravatar
pradella2
Beiträge: 120
Registriert: 10.03.2025 18:13
Wohnort: Berlin

Re: Spitzmaschinen

Beitrag von pradella2 »

Zu gerne wüsste ich, was die rückwärtig angebrachten Zahlenmarken (2 bei dem hellgrünen, 11 bei dem dunkelgrünen, wahrscheinlich neueren) für eine Bedeutung haben.
IMG_7706.jpeg
IMG_7706.jpeg (176.33 KiB) 1201 mal betrachtet
IMG_7707.jpeg
IMG_7707.jpeg (174.59 KiB) 1201 mal betrachtet
IMG_7710.jpeg
IMG_7710.jpeg (173 KiB) 1201 mal betrachtet
Benutzeravatar
Entschleuniger
Beiträge: 739
Registriert: 11.03.2021 18:34
Wohnort: Forenmisanthrop

Re: Spitzmaschinen

Beitrag von Entschleuniger »

Ich habe hier noch zwei mal 7,einmal davon made in China.
Dateianhänge
IMG_5041.jpg
IMG_5041.jpg (577.9 KiB) 1187 mal betrachtet
Benutzeravatar
Entschleuniger
Beiträge: 739
Registriert: 11.03.2021 18:34
Wohnort: Forenmisanthrop

Re: Spitzmaschinen

Beitrag von Entschleuniger »

18 und 19. Von Staedtler? gab es den auch noch in Rot...
Dateianhänge
IMG_5042.jpg
IMG_5042.jpg (495.15 KiB) 1178 mal betrachtet
Benutzeravatar
pradella2
Beiträge: 120
Registriert: 10.03.2025 18:13
Wohnort: Berlin

Re: Spitzmaschinen

Beitrag von pradella2 »

Sinnvolle Zusammenhänge mit den Schräubchen (Messing oder vernickelt / Geradschlitz oder Kreuzschlitz) lassen sich wahrscheinlich nicht herstellen, oder?
Benutzeravatar
Entschleuniger
Beiträge: 739
Registriert: 11.03.2021 18:34
Wohnort: Forenmisanthrop

Re: Spitzmaschinen

Beitrag von Entschleuniger »

Zumindest nicht von meiner Seite…
;)
Mr. No
Beiträge: 105
Registriert: 29.12.2017 14:02

Re: Spitzmaschinen

Beitrag von Mr. No »

Hallo zusammen.

Das Plastikteil wird vermutlich im Spritzguss-Verfahren hergestellt. Bei so kleinen Teilen nutzt man dazu Mehrfachwerkzeuge. D.h. pro Füllung mit dem flüssigen Kunststoff werden gleich mehrere Plastikteile hergestellt. Die einzelnen "Nester" im Werkzeug bekommen Nummern, sodass man bei Problemen das einzelne Nest bzw. den Ort im Spritzgusswerkzeug ggf. besser lokalisieren kann.

Solche Nummern kann man manchmal z.B. auch bei Schraubkappen auf Getränkeflaschen finden.

Gruß
Mr. No
Benutzeravatar
pradella2
Beiträge: 120
Registriert: 10.03.2025 18:13
Wohnort: Berlin

Re: Spitzmaschinen

Beitrag von pradella2 »

Das ergibt Sinn. Danke für die Erhellung!
Afiçionados nutzen die Nummern dann zu kabbalistischen Exegesen.
Benutzeravatar
pradella2
Beiträge: 120
Registriert: 10.03.2025 18:13
Wohnort: Berlin

Re: Spitzmaschinen

Beitrag von pradella2 »

S(ch)wan Othello Duo Bakelit

Kürzlich stolperte ich auf einem der Berliner Flohmärkte, deren Nischen immer noch für die eine oder andere Überraschung gut sind, über einen merkwürdig aussehenden Doppelspitzer. Ein Banause oder wahrscheinlich eher eine Banausin hatte ihn über Jahre hinweg zum Spitzen von Kajalstiften benutzt. Das Relief sah aus wie mit Snus ausgelegt, der Name Othello also irgendwie begründet, wenn auch nur vorübergehend. „Gib dem Ding ne Chance!“ dachte ich mir, auch wenn der Verkäufer nur gegen intensivierten Münzeinwurf zur Abgabe zu bewegen war. Schließlich hat mittlerweile auch der letzte Ignorant mitbekommen, dass Bakelit ein Zauberwort ist, das sich trefflich in Bargeld verwandeln lässt.

Die Reinigung ließ sich mit Zahnstochern und -Bürste hinlänglich bewerkstelligen. Die Messer aber waren durch jahrelangen Abusus derart stumpf, dass ich sie auf dem Schleifstein abziehen musste. Ein Austausch war aufgrund der Sonderform nicht möglich. Aber durch die Demontage der Schneiden kam das eigentliche Wunder dieses Spitzers zutage: Der Bakelitkorpus ist offensichtlich aus einem Stück. Damit dürfte das fertigungstechnisch Machbare wirklich ausgeschöpft worden sein, denn Bakelit wird ja gepresst, und nicht z.B. spritzgegossen.

Ähnlich wie die Aschemassen in Pompeji hatten die fetten Kajalschichten die Oberfläche und das Relief gut konserviert, sodass man jetzt wieder sagen kann: Mein lieber Schwan!
IMG_7527.JPG
IMG_7527.JPG (467.39 KiB) 1066 mal betrachtet
IMG_7528.JPG
IMG_7528.JPG (476.14 KiB) 1066 mal betrachtet
IMG_7529.JPG
IMG_7529.JPG (199.23 KiB) 1066 mal betrachtet
IMG_7531.JPG
IMG_7531.JPG (230.1 KiB) 1066 mal betrachtet
Benutzeravatar
pradella2
Beiträge: 120
Registriert: 10.03.2025 18:13
Wohnort: Berlin

Re: Spitzmaschinen

Beitrag von pradella2 »

IMG_7532.JPG
IMG_7532.JPG (361.93 KiB) 1065 mal betrachtet
IMG_7533.JPG
IMG_7533.JPG (484.63 KiB) 1065 mal betrachtet
IMG_7534.JPG
IMG_7534.JPG (352.2 KiB) 1065 mal betrachtet
IMG_7535.JPG
IMG_7535.JPG (351.46 KiB) 1065 mal betrachtet
Benutzeravatar
Andreas_Beutlin
Beiträge: 329
Registriert: 05.05.2020 12:32
Wohnort: Wien

Re: Spitzmaschinen

Beitrag von Andreas_Beutlin »

Das ist wahrlich ein schönes Stück und das hier
pradella2 hat geschrieben:
08.07.2025 13:37
[…] Der Bakelitkorpus ist offensichtlich aus einem Stück. Damit dürfte das fertigungstechnisch Machbare wirklich ausgeschöpft worden sein, denn Bakelit wird ja gepresst, und nicht z.B. spritzgegossen.
Ist wahnsinnig beeindruckend. Man stelle sich so eine Fertigung für einen Spitzer heutzutage vor.

Liebe Grüße,

Andreas
„Lernen ist nicht gleichbedeutend mit Wissen. Es gibt Wissende und Weise. Das Gedächtnis macht die einen, die Philosophie macht die anderen.”
- Abbé Faria in Der Graf von Monte Christo
Benutzeravatar
Edelweissine
Beiträge: 2727
Registriert: 08.01.2016 18:32

Re: Spitzmaschinen

Beitrag von Edelweissine »

Das ist eine Augenweide! Danke fürs Aufarbeiten und Zeigen!
Da könnte man sich glatt nach Kajalstiften und Zubehör umschauen... Und auch Männer nutzen solche dekorative Kosmetik, auch schon vor fast vierzig Jahren!
Gruß,
Heike
Benutzeravatar
BC666
Beiträge: 495
Registriert: 15.03.2021 11:36
Wohnort: bei Hamburg

Re: Spitzmaschinen

Beitrag von BC666 »

Edelweissine hat geschrieben:
08.07.2025 15:03
Das ist eine Augenweide! Danke fürs Aufarbeiten und Zeigen!
Da könnte man sich glatt nach Kajalstiften und Zubehör umschauen... Und auch Männer nutzen solche dekorative Kosmetik, auch schon vor fast vierzig Jahren!
GERADE vor fast (und mehr als) 40 Jahren. Man denke an die ganzen Glam-Rock-Bands... Ist tatsächlich schon so lange her.

Aber so schön gereinigt gefällt mir der Anspitzer sicher besser als vollgeschmiert mit Kajal, egal ob männlich oder weiblich. Hut ab, dass Du ihn überhaupt als solchen erkannt hast :D Vielen Dank für's Reinigen und Zeigen.
LG, Claudia
Salvador
Beiträge: 9
Registriert: 07.05.2025 10:58

Re: Spitzmaschinen

Beitrag von Salvador »

Ich selbst nutze seit Jahren eine alte Staedtler-Spitzmaschine aus Metall, die hält ewig und spitzt präzise. Interessant finde ich auch die verschiedenen Mechaniken und Designs im Vergleich zu den modernen elektrischen Geräten. Gerade das Geräusch und das Handling machen das Spitzenerlebnis besonders.
Benutzeravatar
pradella2
Beiträge: 120
Registriert: 10.03.2025 18:13
Wohnort: Berlin

DUX Ersatzmesser

Beitrag von pradella2 »

Anbei zwei rührende Päckchen aus der Zeit, als Reparieren vor Konsumieren ging. DUX hatte hübsch (und vor allem sorgfältig) verpackte Briefchen mit Ersatzmessern für unterschiedliche Anspitzer im Angebot. Ein Umschlag aus Halbkarton mit Stecklasche legte nach Öffnen drei Faltumschläge aus dünnem Papier frei, die wiederum in Ölpapier eingeschlagene Ersatzmesser enthielten. Alle Umschlaglaschen sind mit sachdienlichen Hinweisen versehen, die Lagerung, Handhabung und Montage der Messer betreffend. So ausgestattet, lässt sich auch die altgediente Bakelit-Spitzdose bzw. der dort integrierte Magnesiumspitzer wieder auf Vordermann bringen. Nämlich mit dem Messer Typ N.
1.jpg
1.jpg (307.81 KiB) 182 mal betrachtet
2.jpg
2.jpg (390.47 KiB) 182 mal betrachtet
Benutzeravatar
Edelweissine
Beiträge: 2727
Registriert: 08.01.2016 18:32

Re: Spitzmaschinen

Beitrag von Edelweissine »

Worin unterscheiden sich bitte die Klingen Typ N vom Typ B? Gab es damals schon dicke und dünne Blei- oder Buntstifte?
Gruß,
Heike
Antworten

Zurück zu „Accessoires“