Lamy Studio - der perfekte Einstiegsfüller?

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MichaT2a
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Re: Lamy Studio - der perfekte Einstiegsfüller?

Beitrag von MichaT2a »

...was mir inzwischen positiv aufgefallen ist: Man sieht auf der Edelstahloberfläche keine Fingerabdrücke, das erstaunt mich. Wenn ich da an meinen Kühlschrank denk...

Ist das verchromte Griffstück eigentlich aus Metall oder ist das verchromter Kunststoff? Wenn Metall: Ist dann auch das Gewinde aus Metall?

Gruß,

Micha
Ubunux
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Re: Lamy Studio - der perfekte Einstiegsfüller?

Beitrag von Ubunux »

Hallo,

das Griffstück ist aus Metall, das Gewinde aber aus Kunststoff wie beim Studio 065 in Edelstahl.

viele Grüße

Jörg
Cosmic
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Re: Lamy Studio - der perfekte Einstiegsfüller?

Beitrag von Cosmic »

MichaT2a hat geschrieben:Hallo,

ich habe mir inzwischen auch einen Lamy Studio zugelegt - Edelstahl gebürstet, da dieser ein gummiertes Griffstück hat. Da das Griffstück sich vorne verjüngt, stelle ich mir ein verchromtes Griffstück ziemlich rutschig vor...

Micha
Ich habe, wie Toni, einen Lamy Studio mit dem verchromten Griffstück (Lamy Studio 67). Und ich finde, dass genau dieses verchromte, sich zunehmend verjüngende Griffstück der Nutzung als Alltagsfüller - und das soll ein Füller in dieser Preislage wohl auch sein - massiv entgegen steht. Ich finde einfach keinen stabilen, wiederholbaren Griff. Die Finger verlieren beim Schreiben nach und nach den Halt, der Füller gleitet mir förmlich aus der Hand und/oder beginnt, sich leicht zu verdrehen. Ich muss also ständig nachfassen, den Griff korrigieren. Das ist bei mir vielleicht wegen besonders trockener Hände recht ausgeprägt, aber auch Menschen mit eher schwitzigeren Fingern dürften ihre liebe Mühe haben.

Eigentlich bekommt man mit dem Lamy Studio für sein Geld - von der bei mir noch leicht kratzenden und bockharten Feder mal abgesehen, denn zumindest Ersteres sollte sich mit Blick auf die Erfahrungen von Thomas geben - recht viel Füllfederhalter, wenn man massive, eher schwere Halter bevorzugt. Der Tintenfluss war bisher ohne Makel, die Gesamtverarbeitung ist manierlich, der Füllhalter ansprechend gestaltet. Die Verschraubung von Griffteil und Schaft ist zwar aus Kunststoff, wirkt aber vertrauenserweckend. Was mich erstaunt und positiv überrascht: Man sieht kaum Fingerabdrücke auf dem mattschwarzen Korpus (Hinterteil, Kappe).

Schade, dass mit dem wenig geeigneten Griffstück die Nutzbarkeit doch sehr eingeschränkt ist. Spätestens nach einer eher großzügig und nicht gerade eng beschriebenen Seite stellt sich bei mir der dringende Wunsch ein, den Lamy zur Seite zu legen und zum Diplomat Optimist zu greifen. Der ist zwar ein wenig teurer (im Fachhandel ca 50 Euro vs. 70 Euro), liegt aber ausgewogener in der Hand. Die ziemlich detailverliebte Verarbeitung des Diplomaten rechtfertigt den Aufpreis sowieso. Mit dem einfachsten Lamy ohne verchromtes Griffstück erwirbt man aber meines Erachtens nach einen ordentlichen, erwachsen daherkommenden Füllhalter, der tut, was er soll: Gut schreiben.
Grüße aus Greifswald
Dirk
Cosmic
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Re: Lamy Studio - der perfekte Einstiegsfüller?

Beitrag von Cosmic »

Meine Kritik am Lamy Studio 67 (überaus rutschiges, weil verchromtes und sich zunehmend verjüngendes - konvexes - Griffstück) steht ja direkt eins drüber. Heute war ich beim Schreibwarenhändler meines Vertrauens (dort hatte ich den Lamy auch gekauft), wo ich für 10 Euro ein neues, schwarz gummiertes Griffstück vom vorrätigen Lamy Studio 65 bekommen habe. Nun bin ich also Besitzer eines bis auf die Feder und den Clip komplett mattschwarzen und so im Handel nicht erhältlichen "Lamy Studio 65/67 Custom" und freue mich schon drauf, ihn jetzt öfter und mit Freude am Schreiben einsetzen zu können. :)
Lamy 65_67_custom.jpg
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Grüße aus Greifswald
Dirk
QuixNoux
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Re: Lamy Studio - der perfekte Einstiegsfüller?

Beitrag von QuixNoux »

Da der LAMY Studio EF tatsächlich mein Einstiegsfüller vor etwa einem Jahr war, möchte ich hier nun darüber schreiben.

Ich würde sagen, dass ich ca. ein halbes Jahr lang absolut zufrieden mit dem Füller war. Zwar war das auch mein einziger Füller, aber die Funktion war perfekt, daran gab es absolut nichts auszusetzen. Schreibt sofort nach dem Befüllen, Tintenfluss reisst nie ab, auch beim schnellen Schreiben keinerlei Aussetzer. Kann eine Woche herumliegen und ist trotzdem sofort am Start. Kommt mit allen von mir probierten Tinten gleichermaßen gut zurecht.

Später habe ich mir dann einen LAMY Al-Star EF als Zweitfüller zugelegt. Den fande ich erstmal wenig überzeugend, weil mein Füllergriff zu fest war. Das hat sich langsam gebessert und mir nach und nach die gravierenden Nachteile des Studios aufgezeigt: für längeres Schreiben ist mir der Füller zu rutschig (da verchromtes Griffstück) und, das ist fatal, zu schwer. Das passt einfach nicht zu einer lockeren und anstrengungsfreien Haltung, da man dem Füller zu viel Kraft entgegensetzen muss.

Auch wenn ich ihn optisch ansprechender als den Alu-Safari finde, bleibt er in 9 von 10 Fällen liegen und ich nehme lieber den Al-Star.
Cosmic
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Re: Lamy Studio - der perfekte Einstiegsfüller?

Beitrag von Cosmic »

Ich wage - nach dem heutigen Wechsel des Griffstückes und nachfolgender Nutzung über den Tag - die Behauptung, dass beide Probleme (zu fester Füllergriff und "zu schwer") auf das verchromte Griffstück zurückzuführen sind. Warum?

Das Problem des zu festen Griffes erklärt sich, glaube ich, von selbst. Die beiden Probleme des Griffstückes (Oberfläche zu glatt und zunehmende Verjüngung zur Feder hin) kann man nur durch einen wirklich außerordentlich (und das meine ich so) festen Griff kompensieren.

Durch dieses feste Zugreifen wiederum erscheint der Studio mit dem verchromten Griffstück unhandlich, und schwer(fällig), weil er einfach ohne diesen festen Griff nicht sicher in der Hand liegt. Durch das viel zu feste Zugreifen verkrampft die Hand, wird in sich schwer. Mit dem gummierten Griffstück fühlt sich der Studio viel leichter an.

Ich habe für das neue Griffstück 10 Euro bezahlt. Noch besser waren 10 Euro selten angelegt. :)
Grüße aus Greifswald
Dirk
QuixNoux
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Re: Lamy Studio - der perfekte Einstiegsfüller?

Beitrag von QuixNoux »

Hallo Dirk,

das hört sich schonmal gut an. Ich bin aber (noch) nicht davon überzeugt, dass sich das Gewicht quasi durch einen raueren Griff eliminieren oder kompensieren lässt. Der Stift ist mir -- aufgrund des Gewichtes -- einfach zu weit weg vom ersten Knöchel des Zeigefingers und liegt eher in Höhe des ersten Knöchels des Daumens. Jedoch bin ich lernwillig! Bei nächster Gelegenheit werde ich mal etwas Malerkrepp (andere Ideen?) um den Griff kleben und eine längere Textpassage schreiben. Ich berichte dann von den Resultaten.
Ubunux
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Re: Lamy Studio - der perfekte Einstiegsfüller?

Beitrag von Ubunux »

Im FPN Forum habe ich davon gelesen, dass manche Studio-Besitzer das zu glatte Griffstück vorsichtig angeschliffen haben: http://www.fountainpennetwork.com/forum ... _p__909342
Ich habe auch davon gelesen, dass jemand das glatte Griffstück mit farblosem Nagellack überzogen hat um den Grip zu verbessern.

Viele Grüße

Jörg
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Faith
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Re: Lamy Studio - der perfekte Einstiegsfüller?

Beitrag von Faith »

Universalmittel Nagellack. Das könnte in der Tat helfen, die Oberfläche hat einen ganz minimalen Klebeeffekt.
Viele Grüße
Faith

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Ubunux
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Re: Lamy Studio - der perfekte Einstiegsfüller?

Beitrag von Ubunux »

Werde das mit dem Nagellack wohl bei meinem Studio 068 auch versuchen, mal rumhorchen, welche meiner Bekannten sowas hat, weil ich dann ja die Farbe des Nagellacks auf die verwendete Tintenfarbe abstimmen möchte. 8) :mrgreen:
QuixNoux
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Re: Lamy Studio - der perfekte Einstiegsfüller?

Beitrag von QuixNoux »

Hallo zusammen,

bevor ich permanente oder semi-permanente Modifikationen vornehme, probiere ich dann doch erstmal das Malerkrepp :-). Dazu müsste ich den Studio aber erst einmal wieder befüllen, momentan liegt er brach...

Was ich ganz vergessen hatte: Die Frage im Titel würde ich mit einem klaren "Nein" beantworten. An einem Einstiegsfüller sollte schlichtweg kein Rumgebastel notwendig sein, bevor man längere Texte mit ihm verfassen kann. Es heisst ja Einstiegsfüller und nicht Ausstiegsfüller. Ein perfekter Einstiegsfüller ist da schon eher der klassische Schulfüller, woran man auch gleich lernt, den Füller korrekt zu halten. Ich behaupte einfach mal ganz frech: Wenn einem als Rechtshänder der Safari nicht passt, dann hat man eine suboptimale Haltung...
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Faith
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Re: Lamy Studio - der perfekte Einstiegsfüller?

Beitrag von Faith »

QuixNoux hat geschrieben:Wenn einem als Rechtshänder der Safari nicht passt, dann hat man eine suboptimale Haltung...
Das kann schon sein. ;)
Und was, wenn der safari zu leicht ist? ;) Der Al-star ist ja nicht viel schwerer.

Den Studio fand ich aber auch nicht besonders angenehm, ich habe einfach ein großes Problem mit Griffstücken, die sich nach vorne verjüngen. Deshalb wird auch der Lamy 2000 für mich nie infrage kommen.
Viele Grüße
Faith

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Tenryu
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Re: Lamy Studio - der perfekte Einstiegsfüller?

Beitrag von Tenryu »

@ Quix Noux: Dem möchte ich entschieden widersprechen. Ich kann den Safari halten wie ich will (so viele Möglichkeiten gibt es da ja konstruktionsbedingt nicht), die angeschrägten Griffstücke sind zu dünn und die Kanten zu scharf.
Der Lamy Nexx hat wenigstens ein weiches Griffstück. Da gibt es keine scharfen Kanten. Aber allgemein halte ich auch bei Schulfüllern nicht viel von solchen Zwangseinrichtungen. Jeder Mensch hat nun einmal andere Hände und Finger. Kinder lernen in der Regel mit dem Bleistift schreiben, und der hat auch keine besondere Griffzone.

Was rutschige Griffstücke anbelangt, so scheint mir dies eher ein Problem zu sein, wenn man den Füller zu steil hält und beim Schreiben zu stark drückt.
Aber letztlich ist auch dies ein Ausdruck der persönlichen Eigenart beim Schreiben, und es gibt ja auch genügend unterschiedlich geformte Schreibgeräte, so daß für jeden etwas passendes auf dem Markt ist.

@ Faith: Schau dir mal den Pelikan Epoch an, falls du ihn noch nicht kennst. Bei ihm wird das Griffstück zur Feder hin wieder etwas dicker, so daß man nicht nach unten abrutschen kann. Und es gibt kein störendes Gewinde oder Stufen zwischen Griffstück udn Schaft (was mich bei den meisten Füllern sehr stört.)

Nach meiner Enttäuschung mit dem Safari werde ich mir nun doch eher den Studio und allenfalls auch noch den 2000 näher anschauen.
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Faith
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Re: Lamy Studio - der perfekte Einstiegsfüller?

Beitrag von Faith »

Tenryu hat geschrieben:@ Faith: Schau dir mal den Pelikan Epoch an, falls du ihn noch nicht kennst. Bei ihm wird das Griffstück zur Feder hin wieder etwas dicker, so daß man nicht nach unten abrutschen kann. Und es gibt kein störendes Gewinde oder Stufen zwischen Griffstück udn Schaft (was mich bei den meisten Füllern sehr stört.)
Jahaa, die kenne ich. ;) Hatte insgesamt vier Stück, es ist aber nur noch einer da. Die beiden P360 waren mir zu leicht und zu rutschig, hatte einfach das Gefühl, sie fallen mir aus der Hand. Der Onyx P262 war besser, aber irgendwie sagte mir die Oberfläche trotzdem nicht zu. Der P264 Nutwood gefällt mir, er ist mit seinem Holzschaft schön griffig und auch angenehm schwer.
Viele Grüße
Faith

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QuixNoux
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Re: Lamy Studio - der perfekte Einstiegsfüller?

Beitrag von QuixNoux »

Faith hat geschrieben: Und was, wenn der safari zu leicht ist? ;) Der Al-star ist ja nicht viel schwerer.

Den Studio fand ich aber auch nicht besonders angenehm, ich habe einfach ein großes Problem mit Griffstücken, die sich nach vorne verjüngen. Deshalb wird auch der Lamy 2000 für mich nie infrage kommen.
Okay, dass einem der Stift zu leicht sein könnte, daran habe ich noch nicht gedacht ;-). Vielleicht bringt LAMY ja irgendwann eine Edelstahl-Version mit schönem Oberflächen-Finish. Das mit den sich verjüngenden Griffstücken kann ich ebenfalls absolut nachvollziehen, wenigstens gerade oder am besten konkav sollte es schon sein. Zum Glück ist das aber bei vielen Haltern der Fall...
Der 2000 interessiert mich technisch und des Designs wegen auch, aber ich probiere ihn aus eben diesen Gründen erst gar nicht aus.
Tenryu hat geschrieben:@ Quix Noux: Dem möchte ich entschieden widersprechen. Ich kann den Safari halten wie ich will (so viele Möglichkeiten gibt es da ja konstruktionsbedingt nicht), die angeschrägten Griffstücke sind zu dünn und die Kanten zu scharf.
Der Lamy Nexx hat wenigstens ein weiches Griffstück. Da gibt es keine scharfen Kanten. Aber allgemein halte ich auch bei Schulfüllern nicht viel von solchen Zwangseinrichtungen. Jeder Mensch hat nun einmal andere Hände und Finger. Kinder lernen in der Regel mit dem Bleistift schreiben, und der hat auch keine besondere Griffzone.
Dass die Kanten stören können kannte ich von meiner früheren Füllerhaltung. Das ergab sich aus einem zu festen Griff, einem ungünstigen Haltewinkel und notorischem Fingerschreiben (statt aus dem Arm heraus) sodass meine Finger nicht plan auf den Griffflächen lagen, sondern direkt auf der Kante. Ich habe mich oft gefragt, wie man nur etwas so Unbequemes konstruieren kann und das nichtmal merkt!
Seitdem ich gelernt habe, wie man nicht mit den Fingern schreibt und den Stift locker hält, empfinde ich den Safari unglaublich komfortabel. Kann mir gut vorstellen, dass es vielen so gehen würde... sooo riesig sind Handunterschiede und die relative Lage der Finger zueinander nun auch wieder nicht.

PS: Ein klassischer Bleistift hat ebenfalls "Auflagekanten". Ein Faber-Castell Grip geht sogar noch weiter und erlaubt einen safari-ähnlichen Griff.
Tenryu hat geschrieben:Was rutschige Griffstücke anbelangt, so scheint mir dies eher ein Problem zu sein, wenn man den Füller zu steil hält und beim Schreiben zu stark drückt.
Bei mir ist es eher die Feuchtigkeit. Wenn der Stift kalt ist und die Hände warm, dann kondensiert am Griff logischerweise warme Luft. Das ist zwar nur ein Problem, wenn man anfängt zu schreiben und der Griff kalt ist, aber da ich sowieso oft feuchte Hände habe, stört es mich auch sonst. Ansonsten ist es besonders im Winter in Verbindung mit Handcreme auch sehr rutschig...
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