Seit einigen Jahren schlummern in meinem Devotionalienschrein einige recht alte Füller, die ich bislang nicht in Gebrauch genommen habe. Unter anderem der Pelikan auf den angehängten Bildern. Zu dem habe ich ein paar Fragen.
Welcher Typ ist das und aus welcher Herstellungsperiode stammt er? Meine Mutmaßung ist 100N, sicher bin ich aber nicht. Die Federbeschriftung lautet "Pelikan - 585 14 Karat - DF", Kappenbeschriftung "Pelikan Patent".
Der Füller hat keinen Clip. Wurde das mal so gefertigt oder ist der schlicht und einfach verloren gegangen?
Womit kann ich den Füller äußerlich etwas aufpolieren? Ich weiß ja, dass die alten Materialien nicht jegliches Polierzeugs klaglos hinnehmen.
Die hintere Kappe (Drehknopf für Tintenkolben) hat einen Mikroriss, ca. 10 mm lang. Stört nicht besonders. Hat jemand sowas schon mal repariert? Meine Idee ist, den Riss behutsam etwas zu weiten und Kleber (welchen?) in den Riss einzuarbeiten. Lasse mich aber auch gern davon abhalten, wenn das Unsinn ist.
Empfiehlt sich bei so einem Methusalem ein weiteres Zerlegen, z. B. Demontage der Feder und des Tintenleiters (falls überhaupt möglich) für eine Reinigung auch an diesen Stellen?
Bei diesem Füller und bei einigen weiteren ist der durchsichtige Teil des Tintentanks nahezu undurchsichtig geworden, teils mit einem weißen Schleier innen. Ist das reversibel, wenn ja, mit welcher Vorgehensweise?
Freue mich über jede Antwort.
Bernd
Alter Pelikan - Fragen zur Identifikation und Aufarbeitung
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Alter Pelikan - Fragen zur Identifikation und Aufarbeitung
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Re: Alter Pelikan - Fragen zur Identifikation und Aufarbeitung
Hallo Bernd,
das ist ein 100N (hier findest du eine tolle Übersicht: https://www.pelikan-collectibles.de/de/ ... index.html).
An die Kappe gehört auf jeden Fall ein Clip. Nach einem Einweichen der Kappe in Leitungswasser kann man den Kappenkopf von dem Kappenkorpus durch Abschrauben lösen.
Das Kappenband scheint lose zu sein. Es liegt an dem langsamen Schrumpfen des Plastiks, während das Metallband im Durchmesser stabil bleibt. Man könnte das Kappenband unterfüttern und Kleben oder die Kappe vorsichtig mit Wärme wieder zu weiten versuchen. Beides ist jedoch ein Fall für Profis, wenn du keinen Totalschaden fabrizieren willst.
Die Goldfeder (DF) ist eine Durchschreibfeder, wie sie früher zur Buchhaltung genutzt wurde (Durchschläge). Solange die Scharte am linken Federschenkel nicht wächst (kommt vom jahrelangen Linealgebrauch), ist das nur eine optisch-äthetische Einschränkung.
Mit der Feder nach unten in einem Wasserglas wässern (am besten eine Nacht). Das gesamte Federelement (Feder plus Tintenleiter plus Federring) kann man vorsichtig herausschrauben. Ist aber ein Risiko.
Hinten bei der Kolbenschraube siehst du einen breiten Plastikring. Daran hängt die Kolbenmachanik. Den Plastikring könntest du vorsichtig zu drehen versuchen. Wenn du von oben auf den Füller schaust, RECHTS herum versuchen. Nach erfolgreicher Entfernung siehst du auch, ob noch ein Kork als Dichtung verbaut ist (nichts dran machen!) oder schon ein Plastikkolben (den du vorsichtig reinigen könntest).
Für eine Reinigung durch einen Anfänger in diesen Dingen bietet sich zunächst einmal nur Wasser (maximal lauwarm) und vielleicht ein wenig Spüli an.
Da hast du ein schönes Projekt vor dir.
Vormittagsgrüße, Thomas
das ist ein 100N (hier findest du eine tolle Übersicht: https://www.pelikan-collectibles.de/de/ ... index.html).
An die Kappe gehört auf jeden Fall ein Clip. Nach einem Einweichen der Kappe in Leitungswasser kann man den Kappenkopf von dem Kappenkorpus durch Abschrauben lösen.
Das Kappenband scheint lose zu sein. Es liegt an dem langsamen Schrumpfen des Plastiks, während das Metallband im Durchmesser stabil bleibt. Man könnte das Kappenband unterfüttern und Kleben oder die Kappe vorsichtig mit Wärme wieder zu weiten versuchen. Beides ist jedoch ein Fall für Profis, wenn du keinen Totalschaden fabrizieren willst.
Die Goldfeder (DF) ist eine Durchschreibfeder, wie sie früher zur Buchhaltung genutzt wurde (Durchschläge). Solange die Scharte am linken Federschenkel nicht wächst (kommt vom jahrelangen Linealgebrauch), ist das nur eine optisch-äthetische Einschränkung.
Mit der Feder nach unten in einem Wasserglas wässern (am besten eine Nacht). Das gesamte Federelement (Feder plus Tintenleiter plus Federring) kann man vorsichtig herausschrauben. Ist aber ein Risiko.
Hinten bei der Kolbenschraube siehst du einen breiten Plastikring. Daran hängt die Kolbenmachanik. Den Plastikring könntest du vorsichtig zu drehen versuchen. Wenn du von oben auf den Füller schaust, RECHTS herum versuchen. Nach erfolgreicher Entfernung siehst du auch, ob noch ein Kork als Dichtung verbaut ist (nichts dran machen!) oder schon ein Plastikkolben (den du vorsichtig reinigen könntest).
Für eine Reinigung durch einen Anfänger in diesen Dingen bietet sich zunächst einmal nur Wasser (maximal lauwarm) und vielleicht ein wenig Spüli an.
Da hast du ein schönes Projekt vor dir.
Vormittagsgrüße, Thomas
Sei nicht so; sei anders.
Re: Alter Pelikan - Fragen zur Identifikation und Aufarbeitung
Hallo Thomas,
Danke für die Hinweise. Zum Hinweis "RECHTS" für das Demontieren der Kolbenmechanik: Ist dort ein Linksgewinde? Ich frage auch deshalb, weil ich hier noch einen weiteren Pelikan habe (wahrscheinlich ein 100 ohne N), bei dem es genau an der Stelle leichte Spuren im Kunststoff (evtl. vom Ansetzen einer Zange?) gibt. Ich war in der Zeit, seitdem er bei mir ist, da nicht dran, es gibt auch derzeit keine Notwendigkeit.
Bernd
Danke für die Hinweise. Zum Hinweis "RECHTS" für das Demontieren der Kolbenmechanik: Ist dort ein Linksgewinde? Ich frage auch deshalb, weil ich hier noch einen weiteren Pelikan habe (wahrscheinlich ein 100 ohne N), bei dem es genau an der Stelle leichte Spuren im Kunststoff (evtl. vom Ansetzen einer Zange?) gibt. Ich war in der Zeit, seitdem er bei mir ist, da nicht dran, es gibt auch derzeit keine Notwendigkeit.
Bernd
Re: Alter Pelikan - Fragen zur Identifikation und Aufarbeitung
Hallo Bernd,
ja, das ist so. Während man die Kolbenschraube zum Füllen zunächst nach links dreht und das Federelement zu dessen Entnahme ebenfalls, ist die Kolbenmechanik (wie beim 100) mit einem gegenläufigen Gewinde ausgestattet.
Abendgrüße, Thomas
ja, das ist so. Während man die Kolbenschraube zum Füllen zunächst nach links dreht und das Federelement zu dessen Entnahme ebenfalls, ist die Kolbenmechanik (wie beim 100) mit einem gegenläufigen Gewinde ausgestattet.
Abendgrüße, Thomas
Sei nicht so; sei anders.
Re: Alter Pelikan - Fragen zur Identifikation und Aufarbeitung
Polieren kann man gut mit Pfeifenwachs und Olivenöl.
