Haltbarkeit der Federspitze

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Werner Ohl

Haltbarkeit der Federspitze

Beitrag von Werner Ohl »

Eine Frage an die Experten:

Ist es denkbar, dass sich bei häufiger und
langjähriger Nutzung das Schreibkorn einer
hochwertigen Feder abnutzt - insbesondere,
wenn es sich um EF- oder F-Feder handelt
und das benutzte Papier recht grob ist?

Viele Grüße!

Kai
Werner Ohl

Schade!

Beitrag von Werner Ohl »

58 Aufrufe und keiner weiß
etwas dazu zu sagen?!? - Schade!
Dieter N
Beiträge: 757
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Beitrag von Dieter N »

Hallo, Kai,
vielleicht kam keine Antwort, weil die Frage schwer direkt zu beantworten ist.
Ich habe in den letzten Jahren nur noch gehört und gelesen, dass Federn sich nicht nennenswert verändern. Ein Einschreiben wird eher dem Schreiber als der Feder zugesprochen, indem er sich den Eigenheiten des Füllers anpasst. Einige Nutzer haben mit Schleifmitteln ihre Federn ihren Wünschen angepasst. Lediglich über Stub-Federn hörte ich, dass diese wohl manchmal direkt mit dem Gold das Papier berühren und dann auch abnutzen - im Gegensatz zu dem sonst harten Iridium-Korn an der Spitze.
Daraus und den fehlenden Antworten folgere ich, dass anscheinend kein Verschleiß festzustellen war, aber hierfür keiner fundierte Aussagen machen kann. Vielleicht sind hier auch eher die Leute vertreten, die mit vielen Füllern abwechselnd und auf meist leidlich brauchbarem Papier schreiben und daher eine entsprechende Antwort mangels diesbezüglicher Erfahrung nicht möglich ist.
Meine persönliche Erfahrung dazu: Mehrere Füller (eher B als F) und meist normale Papiere (vom College-Block bis zum Kopierpapier) und kein bemerkbarer Verschleiß - aber ich würde mich auch nicht als passende Referenz ansehen.
Viele Grüße
Dieter N.
Schuttwegraeumer
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Re: Haltbarkeit der Federspitze

Beitrag von Schuttwegraeumer »

Ist es denkbar, dass sich bei häufiger und
langjähriger Nutzung das Schreibkorn einer
hochwertigen Feder abnutzt - insbesondere,
wenn es sich um EF- oder F-Feder handelt
und das benutzte Papier recht grob ist?[/quote]

Ich habe hier einen Kaweco liegen.
Erst dachte ich dass der mit der Spitze wo hart aufgefallen sein, so flach war das Korn vorne.
Stift meinte dazu aber dass das eher nicht der Fall sein und die Feder nor extrem abgeshrieben ist.
Nur wenn man ihn auch nur ganz leicht variirt mit der Haltung schneidet die scharfe Kante der Spitze bereits das Papier, ich kann nicht verstehen wie man eine Spitze so abnutzen kann ohne dass das Schreiben eien Qual ist.

Schutti
phouk
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Beitrag von phouk »

ich kann nicht verstehen wie man eine Spitze so abnutzen kann ohne dass das Schreiben eien Qual ist.
Wahrscheinlich weil der Winkel, in dem die Spitze abgeschrieben ist, ganz genau dem Winkel entspricht, in dem der ursprüngliche Schreiberling schreibt...
Werner Ohl

Danke für Infos!

Beitrag von Werner Ohl »

Hallo und vielen
Dank für die Antworten.

Ich habe die Frage gestellt,
weil ich mir einfach nicht vorstellen
kann, dass selbst so ein hartes
Material wie Iridium bei täglicher
Benutzung über Jahre hinweg
keine Verschleißerscheinungen
aufweist - vor allem, wenn
- wie gesagt - das Schreibkorn
sehr klein ist. Doch offenbar
ist es tatsächlich so, was in der
Tat ein Grund dafür sein kann,
dass ich zunächst keine
Antworten erhalten habe.

Viele Grüße!

Kai
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Tenryu
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Beitrag von Tenryu »

Je feiner die Federspitze ist, desto kleiner ist auch das Schreibkorm, hinzu kommt, daß je nach Hersteller bzw. Modell das Schreibkorn entweder rundlich, dick oder eher flach ausfällt. Dadurch kann es leicht erscheinen, als wäre es abgenutzt.
Ich denke jedoch, daß bei modernen Federn mit Iridiumkorn eine merkliche Abnutzung fast nicht auftreten sollte. Aber natürlich ist nichts unter der Sonne von Dauer und so kann auch ein Hartmetall nach Jahrzehnten intensiven Gebrauchs Absnutzungserscheinungen aufweisen.

Ich habe jedenfalls bei meinem alten Schulfüller, den ich ca. fünf Jahre täglich gebraucht hatte, keine sichtbaren Spuren von Abnützung am Korn feststellen können. (Aber um das genau beurteilen zu können, braucht man schon ein sehr starkes Vergrößerungsglas (10-30-fach)).
G-H-L
Beiträge: 1374
Registriert: 10.03.2005 21:28
Wohnort: Erlangen

Haltbarkeit der Federspitze

Beitrag von G-H-L »

Also ich denke schon, daß sich die Federspitze eines Füllers im Laufe der Zeit abnützt. Allerdings wird man das selbst nicht bemerken, da dieser Vorgang sehr sehr langsam vonstatten geht.

Richtig bemerken wird man es erst, wenn man einen zweiten Füller mit der gleichen (aber kaum benutzten) Feder als Referenzfüller hat. Dann denke ich, daß man die Unterschiede durch den Gebrauch feststellen kann.

Gruß
Gerhard
Dieter N
Beiträge: 757
Registriert: 06.12.2004 22:29
Wohnort: bei Kiel

Beitrag von Dieter N »

Ich bin seit wenigen Tagen stolzer Besitzer eines neuen Pilot Capless. Bei dem Füller scheint es so, als ob die Feder die Klappe "aufschubst", die den inneren Bereich abdichtet.

Auch wenn ich mir die Mechanik noch nicht mit Lupe und Lampe angesehen habe, so würde ich sagen, dass das Iridium-Korn direkt über die Metall-Innenfläche der Klappe läuft. Da die Konstruktion schon mehrere Jahrzehnte alt ist und ich nichts darüber fand, dass die Federn dieser Füller Verschleißartikel seien, so scheint eine Federspitze doch recht viel ertragen zu können - zumindest ist man sonst in technischen Bereichen bemüht, schleifende Metall-Auf-Metall-Kontakte durch Öle und Fette zu vermeiden.
Kambpel
Beiträge: 32
Registriert: 05.07.2004 13:17

Beitrag von Kambpel »

Hallo !

Meine unbedeutende Meinung ist es, dass das Thema "Verschleiß des Korns" kein solches ist. Mir ist bei sicherlich weit über 1000 Füllern, die ich bisher intensiver in der Hand hatte noch nie einer begegnet, der ein Problem mit dem Korn hatte, dass sich nicht auf eine wie auch immer geartete Misshandlung zurückführen ließ.

Ich habe Halter in der hand gehabt, die sicherlich 20-30 Jahre intensiv benutzt worden sind, ohne dass das Korn verändert erschien. Auch die Sache mit dem Vergleichsfüller (siehe eine früheres Posting) scheint nicht stichhaltig, da in anderen Postings die extreme Bandbreite der Körner beschrieben wird - wie soll dabei ein ""identisches" Korn definert werden ?

Gruß

Martin Lehmann
lw7275
Beiträge: 183
Registriert: 16.01.2006 12:27

Beitrag von lw7275 »

Ich habe auch eine Frage zu Füllhaltern mit Breitfeder.

Die einfachen Breitfedern aus Stahl, die in Federhalter eingesetzt werden, müssen bekanntlich nach langer Benutzung auf einem feinen Stein nachgeschliffen werden - falls man sie nicht einfach durch neue ersetzt.

Nun schreibe ich sehr selten mit Federhaltern, weil mir das zu umständlich ist, verwende statt dessen seit Jahren gerne einen Rotring ArtPen mit 0,6 mm Federbreite.
Gestern habe ich aber zum Spaß mal wieder den Federhalter hervorgekramt und mit einer 3/4 mm Breitfeder geschrieben. Ich war überrascht, wie sehr das Schriftbild des ArtPens von dem des Federhalters abweicht: Die Variationen in der Strichbreite sind beim ArtPen lange nicht so ausgeprägt wie bei der Feder!!

Kann es sein, dass auch die Feder des ArtPen nachgeschliffen muss? Hat die Feder kein Korn aus Iridium? Erkennen kann ich nichts!

Viele Grüße

Lars
Kambpel
Beiträge: 32
Registriert: 05.07.2004 13:17

Korn

Beitrag von Kambpel »

Hallo Lars !

So wie Du es schilderst, würde ich nicht davon ausgehen, dass die Ferde des ArtPens nachgeschliffen werden muß, da sich die VARIATION der Strichbreite wohl eher aus den Korn + Flexibilität der Feder ergibt. Soweit ich mich erinnern kann, haben normale Kaligraphie-Federn kein Korn -aber da kann ich mich irren.

Gruß

Martin
lw7275
Beiträge: 183
Registriert: 16.01.2006 12:27

Beitrag von lw7275 »

Hallo Martin!
Die einfachen Federn für Federhalter haben kein Federkorn, deshalb muss/kann man sie nachschleifen.
Ich wüsste gerne, ob die Breitfeder meines ArtPens ein Federkorn hat, dann wäre Nachschleifen nicht sinnvoll, oder ob sie eben kein Korn hat. Dann hätte sie sich inzwischen abgenutzt.

Viele Grüße

Lars
Kambpel
Beiträge: 32
Registriert: 05.07.2004 13:17

Feder

Beitrag von Kambpel »

Hallo Lars !

Ich kenne keine Stahlfeder eines Füllhalters, die kein Korn hat - und nachschleifen kannst Du JEDE Feder, wenn sie nicht mehr zusagt - oder umschleifen auf eine andere Federbreite. Du darfst nur nicht so weit gehen, dass nach dem Schleifen kein Korn mehr da ist.
Da Kaligraphiefedern eher in Richtung einer Bandzugfeder gehen (wie die Scriptol-Federn), haben diese oft kein Korn.
Ich hätte keine Hemmungen eine beliebige Feder nachzuschleifen, wenn sie mich stört - es ist nur eine Frage der Technik und des richtigen Schleifpapiers. Auch können kratzige Federn perfekt mit 1500er naßschleifpapier entgratet werden.
Abgesehen davon solltest Du Dir einfach mal die Federspitze mit der Lupe ansehen - ein Korn erkennt man eigentlich recht leicht, weil es eine andere Farbe/ Glanz hat und etwas dicker als der Rest der Feder ist.


Gruß

Martin
MZ
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Beitrag von MZ »

Hallo,

die RR-ArtPen-Federn haben definitiv kein Iridium-Korn. Den Sets liegt zum Einschleifen der Feder ein sehr feiner Arkansas-Stein bei. Den habe ich auch schon genutzt - hervorragend.
Die Federn sind etwas dicker als Halter-Bandzugfedern, daher wohl das oben genannte Phänomen.

Gruß

Mathias
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