Wohlfühl-Faktoren

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georg52
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Wohlfühl-Faktoren

Beitrag von georg52 »

Guten Morgen,

ich lese hier schon eine ganze Weile mit. Das "Füller-Fieber" erfasst mich in gewissen Abständen immer wieder neu, zur Zeit habe ich gerade einen recht heftigen "Anfall" :D :roll:

Im Augenblick beschäftigt mit die Frage, warum ich den einen Schreiber lieber benutze als einen anderen: welche Faktoren in welchem Umfang zum "Wohlfühlen" mit einem Füller beitragen, z.B. Gewicht, Länge, Dicke, Feder, Tinte u.a.m. Deshalb schreibe ich hier mal meinen ersten Beitrag bzw. meine erste Frage:

Ich habe seit einiger Zeit u.a. einen Lamy accent mit einer schönen OM Goldfeder, die sich ganz angenehm schreibt, trotzdem verwende ich den Lamy eher selten - jetzt ist mir klar geworden, dass mir das Handling durch das relativ dicke Griff-Stück unangenehm wird.

Welche Erfahrungen habt ihr? welche Faktoren ausser den o.g. spielen noch eine Rolle?

Bin gespannt auf Eure Antworten.

Jürgen
Ingo Steube
Beiträge: 80
Registriert: 28.07.2012 21:38

Re: Wohlfühl-Faktoren

Beitrag von Ingo Steube »

Guten Morgen Jürgen,

lieber eine heftige Füller-Attacke als ein "grippales Konfekt".
Attacken sollte man kontern, zu jeder Zeit, an jedem Ort.

Mein erster Füllfederhalter war ein Pelikan Majesty 7005, dazu
wurde als Kraftstoff Aurora blau getankt; als Briefpapier diente Crown Mills Cotton.

Mein Ziel war es, eine perfekte Dreierbeziehung Füller-Tinte-Papier aufzubauen;
um es kurz zu machen, ich suche noch immer, Zielerreichung Fehlanzeige... .
Bin noch auf der Suche nach dem perfekten Papier.
Werde demnächst noch einmal bei der Manufaktur Gmund bestellen.

Je mehr Zeilen/ Seiten schriftlich fixiert werden müssen, umso größer müssen die Schreibgeräte und die Federstärken sein (Cleo Ebonite, Lamy 2000 Edelstahl, Pelikan Majesty, Pelikan M 805, Waldmann Cassini, Waterman Carene).
Ermüdung der eher mittelgroßen Hand somit ausgeschlossen.

Problemlose Tinten sind nach meinen persönlichen Erfahrungswerten dabei Aurora blau und Rohrer und Klingner Sepia.

Feine Aufzeichnungen in Terminplaner oder das Beschriften von Kuverts erledige ich mit filigranen Füllern (Kaweco AL Sport, Kaweco Dia II).
Ich hatte bei meinen Kaweco-Füllern noch nie Anschreibprobleme o.ä.
Sie sind sehr treue Weggefährten, absolut zuverlässig.

Ich hoffe, weitergeholfen zu haben.

Gruß I. Steube
Juli407
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Re: Wohlfühl-Faktoren

Beitrag von Juli407 »

Ich stelle immer wieder fest, dass ich am liebsten zu Füllern greife, die einen satten (bis üppigen) Tintenfluss haben, ziemlich groß sind und mindestens eine B-Feder (die auch wie eine B schreibt) haben.
Also das hat sich so über die Zeit heraus"kristallisiert", dass diese Füller am häufigsten genommen werden (wenn ich die Wahl habe).

Wenn ich relativ klein schreiben muss, dann werden es Füller mit M-Feder.
Viele Grüße,
Julia

http://penandpaperpassion.de
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Tenryu
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Re: Wohlfühl-Faktoren

Beitrag von Tenryu »

Ich habe die Erfahrung gemacht, daß oft nur winzige Unterschiede ausreichen, um einen Füller zu einem perfekten Schreibgerät für mich zu machen - oder eben nicht.

Der M600 ist eigentlich nur 3 mm länger und nur ein bißchen dicker als der M400 und trotzdem fühle ich mich beim Schreiben damit viel wohler, vor allem, wenn ich viele Seiten am Stück schreibe. Und der M800 ist nicht viel dicker, aber doch schon wieder zu schwer und hecklastig für mich, als daß ich gerne mehr als 1-2 Seiten damit schreibe.

Der Epoch hat eigentlich nicht die pasende Maße für mich, und dennoch kann ich mit ihm stundenlang schreiben, und selbst wenn ich nicht damit schreibe, mag ich ihn in der Hand halten und damit herumspielen.

Ich denke, es ist eine undefinierbare Mischung aus Form, Gewicht, Gewichtsverteilung und Oberflächenbeschaffenheit.

Und natürlich muß die Feder einfach leicht und weich über das Papier gleiten, darf nicht zu naß und auf keinen Fall zu trocken schreiben.
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Faith
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Re: Wohlfühl-Faktoren

Beitrag von Faith »

Tenryu hat geschrieben:Ich denke, es ist eine undefinierbare Mischung aus Form, Gewicht, Gewichtsverteilung und Oberflächenbeschaffenheit.
Ich finde, damit hast du den Nagel auf dem Kopf getroffen.
Ich weiß nicht, ob es irgendwo da draußen Füller gibt, die mir besser in der Hand liegen, kann gut sein. Im Moment ist der Ductus das Maß aller Dinge, der liegt einfach. Ich schreibe mit vielen Füllern gerne, bei den meisten gibt es eine Begrenzung wie lange es gut geht.

Ich habe den Ductus bisher nicht im Dauertest gehabt, aber ich mochte kaum aufhören damit zu schreiben und suche immer nach Ideen, was ich noch alles schreiben könnte. ;) Im März darf er den Dauertest antreten.

Warum er so gut liegt, kann ich nicht genau sagen. Es ist einfach die Kombination aus Allem.
Viele Grüße
Faith

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Ex Libris
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Re: Wohlfühl-Faktoren

Beitrag von Ex Libris »

Hallo,

ich finde auch, dass es Tenryu ziemlich gut getroffen hat, wobei ich vielleicht doch noch so etwas wie Tintenfluss und Schreibeigenschaften mit einbeziehen würde: Ein Füller, der von seiner Form, seinem Gewicht und seiner Materialität her perfekt ist, führt bei mir nicht zu einem Wohlfühlen, wenn der Tintenfluss zu sparsam ist (ich mag - wie Julia - eher den satten und kräftigen Tintenfluss).

Aber ich glaube auch, dass es neben den technischen Dingen eine weitere Komponente gibt: das ist die emotionale Seite, die man schon mitbringt. Bei mir ist es so, dass ich bis heute den ersten 'guten' Füller mit Goldfeder, den ich mir als 15jähriger 1994 kaufte (ein damaliges M600-Modell, dh. die 400er-Größe mit 18K-Feder und ein paar Goldringen menr), am liebsten habe. Hier spielt also ein gewisses sentimentalisches Gefühl mit hinein, dass ich mich mit diesem Füller schlichtweg immer wohlfühle.

Viele Grüße,
Florian
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Faith
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Re: Wohlfühl-Faktoren

Beitrag von Faith »

Ex Libris hat geschrieben:wie Tintenfluss und Schreibeigenschaften mit einbeziehen
Das auf jeden Fall. Wenn ein Füller zwar liegt, aber nicht schreibt, dann ist der Spaß vorbei.
Ich schließe mich der Fraktion "satter Tintenfluss" an, das ist einfach angenehmer.
Viele Grüße
Faith

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