Was verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff "Oblique"?

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Orakel
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Was verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff "Oblique"?

Beitrag von Orakel »

Ja. Ich bin zwar hin und wieder hier im Forum über diesen Begriff gestolpert und habe in soweit begriffen, dass es sich dabei wohl über Federstärken handeln soll.

Aber wirklich herausgefunden, was sich dahinter verbirgt habe ich auch nicht. (Und wenn man ziellos und ohne wirklich Ahnung danach googled stolpert man auch nur über die erwähnung der Bezeichnung. Nicht aber über eine definition.)

Kann mir vielleicht jemand weiterhelfen und die Frage beantworten?
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Tenryu
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Re: Was verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff "Oblique"?

Beitrag von Tenryu »

Oblique ist Französisch und bedeutet schief oder geneigt.
Gemeint ist, daß die Federspitze einer Stub- oder Italic-Feder nicht gerade, sondern schräg (meist nach links) angeschliffen ist. :idea:

Der Sinn der Sache ist, daß die Feder je nach Schreibrichtung einen schmaleren oder breiteren Strich erzeugt, was ein lebendigeres Schriftbild ergibt, bzw. für kalligraphische Zwecke benötigt wird.

Durch den schrägen Winkel der Federspitze ist sie leichter zu Handhaben, als bei einer geraden.
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Cepasaccus
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Re: Was verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff "Oblique"?

Beitrag von Cepasaccus »

Wobei "links" bedeutet, dass es so abgeschraegt ist wie der linke Fuss.

Ich bin mir nicht sicher, dass mit einer Oblique leichter (oder schwerer) zu schreiben ist als mit einer Stub. Ich habe einen Fueller, bei dem ich am Anfang nicht gemerkt habe, dass es ein Oblique (M oder so) ist. Das hat gekratzt.

Cepasaccus
Orakel
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Re: Was verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff "Oblique"?

Beitrag von Orakel »

Okay. Danke. Das klingt zeitgleich so, als würde es für einen Linkshänder mit einer solche Feder eventuell zu einem noch größeren Problem kommen, als wenn ich mit den "normalen" Federstärken rumhantiere, anstelle von speziellen LH-Federn.

Aber immerhin schon mal gut zu wissen.
Barbara HH
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Re: Was verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff "Oblique"?

Beitrag von Barbara HH »

Moin Orakel,

es gibt auch rechts-oblique Federn.

Grüße,

Barbara
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Linceo
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Re: Was verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff "Oblique"?

Beitrag von Linceo »

Barbara HH hat geschrieben:Moin Orakel,

es gibt auch rechts-oblique Federn.

Grüße,

Barbara
Aber sind die nicht sehr sehr selten? Ich hab schon oft gedacht, dass Linkshänder unter den Füllhalterliebhabern echt benachteiligt sind, da ich selbst so gern mit Oblique-Federn schreibe.

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Barbara HH
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Re: Was verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff "Oblique"?

Beitrag von Barbara HH »

Ja, die sind schon recht selten, da hast Du Recht. Noch seltener sind speziell abgebogene Linkshänder Federn - ich glaube, die gibt's wenn überhaupt noch, dann aber nur als Bandzugfedern für den Federhalter, aber nicht bei Füllfederhaltern.

Ach, das ist ja ulkig, jetzt wollte ich gerade nach diesen Dingern im Internet suchen, da sehe ich, dass auf der Seite kallipos.de gerade die linksschrägen Federn als linkshänder-Federn aufgelistet werden:

http://www.kallipos.de/linkshaenderfedern.html

Naja, keine Ahnung, ich bin Rechtshänderin....

Aber auf der Homepage von Pelikan steht dann wiederum
Da diese Federn bei Pelikan von links angeschrägt werden, sind sie für Linkshänder nicht geeignet.
http://www.pelikan.com/pulse/Pulsar/de_ ... er-waehlen

Verstehe das, wer will...
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Barbara HH
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Re: Was verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff "Oblique"?

Beitrag von Barbara HH »

P.S. übrigens weiß ich gar nicht, ob die rechts-obliquen Federn für Linkshänder besser geeignet sind, ich wollte nur darauf hinweisen, dass es die auch gibt. Vielleicht sind sie für Linkshänder ok, vielleicht auch nicht...
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Wuschelbart
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Re: Was verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff "Oblique"?

Beitrag von Wuschelbart »

[quote="Barbara HH"]Ja, die sind schon recht selten, da hast Du Recht. Noch seltener sind speziell abgebogene Linkshänder Federn - ich glaube, die gibt's wenn überhaupt noch, dann aber nur als Bandzugfedern für den Federhalter, aber nicht bei Füllfederhaltern.

Hallo Barbara,
ich bin schon eine Zeit im Forum und im Netz am suchem. Du hast etwas über abgebogene Federn erwähnt. Ich habe so einen Füller erworben, dessen Feder abgebogen ist wie ein Vogelschnabel. Da es nicht das erste Mal ist, dass ich so eine Feder in Hand halte, wollte ich mehr darüber wissen. Ich habe bislang leider nichts gefunden. Möglicherweise weiß Du oder jemand aus dem Forum mehr darüber.
Liebe Grüße Andreas
Barbara HH
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Re: Was verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff "Oblique"?

Beitrag von Barbara HH »

Hallo Andreas,

könnte das eine Ellenbogenfeder sein?

Davon sind einige bei kallipos.de unter den Sondermodellen abgebildet:

http://www.kallipos.de/sondermodelle.html

Die abgebogenen, die ich meinte, sehen anders aus, aber blöderdings kann ich die im Netz nicht mehr finden. (Und wenn ich nach rechtsoblique suche, bekomme ich Tonnen von Links zu Mammographie angezeigt...)

LG,

Barbara
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Wuschelbart
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Re: Was verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff "Oblique"?

Beitrag von Wuschelbart »

Danke für die schnelle Antwort. Doch ein Bild sagt (zeigt) mehr als 1000 Worte.
Es sieht einfach professionell aus und da sind mir die ähnlichen Teile eingefallen.
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stift
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Re: Was verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff "Oblique"?

Beitrag von stift »

Hallo
Hier eine Montblanc Feder 1920 bis 1928 2B
Habe mich auch erst daran gewöhnen müssen da ich eher mit F oder EF schreibe.
mfG
Harald
IMG_0019.JPG
#Non, je ne regrette rien#
Barbara HH
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Re: Was verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff "Oblique"?

Beitrag von Barbara HH »

Moin Andreas,

das ist ja ein ulkiges Teil, habe ich noch nie gesehen. Bin mal gespannt, was unsere Experten dazu sagen.

Ähhhmmmm, Du bist sicher, dass die so gehört? :wink:

LG,

Barbara
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Barbara HH
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Re: Was verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff "Oblique"?

Beitrag von Barbara HH »

Jetzt ist mir auch nachträglich wieder eingefallen, wo ich die "abgebogenen" Linkshänder-Federn gesehen hatte: die sind eine Zeit lang von der Firma Osmiroid hergestellt worden. Ob die wirklich geeignet sind, Linkshändern das Leben einfacher zu machen, weiß ich nicht.

Hier erstmal ein Link auf eine Auktion mit Fotos:

http://www.ebay.co.uk/itm/LEFT-HAND-Osm ... rid=229508

Richard Binder vertritt offenbar die Meinung, dass es so etwas wie Linkshänder-Federn nicht gibt:

http://www.richardspens.com/?page=ref/ttp/left.htm
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Wuschelbart
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Re: Was verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff "Oblique"?

Beitrag von Wuschelbart »

Moin Barbara,
ich weiß nicht ob die Federso gehört. Wie Du siehst schreibt der füller soweit gut und die Feder sieht auch nicht aus als wenn sich jemand daran zu schaffen gemacht hatte.
Ich habe mir Deinen Link angeschaut, die Feder ist zwar mehr, aber doch auf die gleiche Art gebogen. Möglich das im Forum noch auf ähnliche Stücke gestoßen ist.
Ich denke mir es wäre doch schön zu wissen was sich dahinter verbirgt.
Grüsse aus dem bislang sonnigen Braunschweig
Andreas
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