Womit schreibt ihr aktuell?

[toni]

Bei mir darf ab Morgen wieder der M205 mit F-Feder und MB RoyalBlue seinen Dienst verrichten. Er ist mittlerweile mein liebstes Arbeitspferd

[Cosmic]

Ich vermute, es ist schon mal aufgefallen, dass ich die wenigen geschäftlich akteptierten Schmuckstücke des Mannes (bisher waren es nur die Uhr und an 5 von 10 Tagen die Manschettenknöpfe, nun ist der Füllhalter als weiteres Schmuckstück hinzugekommen) gern aufeinander abgestimmt kombiniere...

Marksman_Seamaster PreBond.jpg (201.79 KiB) 6960 mal betrachtet

Werbefüllhalter mit Geschichte und jetzt ohne Werbung, Hersteller/Label angeblich Marksman, Anfang/Mitte der 90er Jahre; Omega Seamaster Professional 200 Pre Bond* aus 1988/89.

Der Füllhalter tut sich, wenn er ein paar Tage gelegen hat, etwas schwer, was das Anschreiben betrifft. Ist er erst mal in Fahrt, gibt es dagegen an den Schreibeigenschaften nichts auszusetzen. An der Optik und der Haptik wie ich finde ebensowenig.

*Die Nachfolgerin der Seamaster Professional 200 war die 1993 erschienene Seamaster Professional 300m, die 1995 als erste Uhr aus dem Hause Omega - dank sicher sehr großzügigem Sponsoring - das Handgelenk von James Bond erobern konnte. Die Vorgängerin ist deshalb unter Uhrenliebhabern als "Seamaster pre Bond" bekannt. Die Seamaster auf dem Foto ist eine Automatik mit Cal. Omega 1111 (ETA 2892-2). Von dieser Uhr wurden mit Automatikwerk weniger als 27.000 Stück produziert, denn die Zeichen standen damals auf Quartz. Insofern ist sie für eine recht seltene Uhr, von der ich mich - auch wenn die Preise aus den genannten Gründen bereits anziehen - nur in allergrößter Not trennen würde.

[Cosmic]

Heute mit einem wiederbelebten Sheaffer Cadet 23.

Sheaffer Cadet 23_2.jpg

Er kam in einem kleinen, ziemlich preiswerten "Konvolut" zu mir, beschrieben als "working", was er dann aber wegen eines "zu verdrilltem Beton" verhärtetem Tintensacks nicht tat. Einst ausgelaufene Tinte hatte auch dem den Sack umschließenden Schutzröhrchen ziemlich zugesetzt, was sich aber beheben ließ.

Am Samstag kam ein neuer "pen sac" per Post von der Insel (zwei Stück und Dichtungen für gerade mal 4 Euro inkl. Versand) und gestern konnte ich ihn - nachdem der Stift schon vorher gereinigt worden war - einbauen.

Wieviel Tinte die Füllung per Touchdown fasst, vermag ich nicht zu sagen. Aber das ist auch nicht so wichtig, denn der sehr zierliche und überaus seltene Sheaffer Cadet 23 (die nur 1961 und 1962 angebotene Luxusversion - 14 k Goldfeder und vergoldete Beschläge - des normalen Cadet) wird im Gegensatz zu seinem in der Dimension ähnlichen, insgesamt aber vergleichsweise aufwändiger gestalteten Zeitgenossen Montblanc Meisterstück Nr. 12...

Sheaffer Cadet 23_Montblanc 12.jpg

... nur selten das Haus bzw. das Büro verlassen.

[Cosmic]

... und weil ich gestern abend dann doch nicht ohne Sheaffer aus dem Haus gehen wollte, griff ich zur ganz aktuellen Neuerwerbung:

Sheaffer Imperial_Breitling Chronomat.jpg (184.9 KiB) 6656 mal betrachtet

Sheaffer Imperial an Breitling Chronomat; wie immer, farblich aufeinander abgestimmt.

Der erst am Wochenende eingetroffene Sheaffer Imperial aus der Generation zwischen 1970 und 1975 (mein zweiter Sheaffer nach dem Cadet 23 im Post darüber) sieht nicht nur hinreißend aus und passt nicht nur farblich perfekt zur Uhr. Nein, mehr noch: Er hat sich nach gründlicher Reinigung am Wochenende (kein Touchdown, sondern Konverter) und der Erstbefüllung gestern Mittag mit dem ersten Schreibtest paukenschlagartig zum Lieblingsfüllhalter (es sind mittlerweile schon mehr als 10 Stück in wenigen Wochen) erklärt.

Ich weiß aus meiner Uhrenleidenschaft, dass es die Exituhr nicht gibt. Deshalb denke ich, dass es auch den Exit-Füllhalter nicht gibt. Aber wenn, dann muss er so schreiben wie der Imperial (was mich in Richtung PFM I oder II schielen lässt).

[Ex Libris]

Hallo Dirk,

könntest Du einem von Wissen unbeleckten Mitforisten darüber aufklären, was eine Exit-Uhr bzw. Exit-Füllfederhalter ist. Ich kann mir zwar interpretierend etwas zusammenreimen, das bliebe dennoch bloße Spekulation, daher wäre ich Dir sehr verbunden, wenn Du mich aufklären könntest.

Viele Grüße,
Florian

[Cosmic]

Hallo Florian,

"Exituhr" war/ist (zumindest bei uhrforum.de) die Bezeichnung für die Uhr, mit der alle Suche nach der ganz persönlich "perfekten Uhr" und die teilweise überbordende Sammelleidenschaft endet.

Oft ist es doch so, dass eine neue (u.U. auch gebraucht erworbene) Uhr (ersetze "Uhr" in diesem Beitrag wahlweise durch "Füllhalter", "Feuerzeug", "Kamera", usw.) schnell große Begeisterung weckt und die Erfüllung des Vorsatzes "Keine neuen Uhren mehr!" in greifbare Nähe zu rücken scheint. Das Leben lehrt uns jedoch in den meisten Fällen eines Besseren - und eine neue "Jagd" beginnt.

Die weiter oben gezeigte Omega Seamaster "Pre Bond" kommt meiner ganz eigenen Vorstellung einer Exituhr übrigens sehr nahe - was mich aber auch in Zukunft sicherlich nicht vor beinahe zwanghafter Betätigung von "Sofort kaufen"- oder "Jetzt bieten"-Bottons und der fast schon unvernünftig zu nennenden Nutzung von Kreditkarten schützen wird.

[Petrus]

Hallo Florian,

"Exituhr" war/ist (zumindest bei uhrforum.de) die Bezeichnung für die Uhr, mit der alle Suche nach der ganz persönlich "perfekten Uhr" und die teilweise überbordende Sammelleidenschaft endet.

Hallo zusammen,

als ich diesen Satz las, fiel mir eine Rubrik aus der Zeitung ein mit dem Titel "Klarer Denken". Das möchte man hier auch sagen. Der Begriff ist undeutlich oder unsinnig. Ein Beispiel: Vor etwa zweieinhalb Jahren habe ich meinen letzten Füller gekauft und aufgehört, weiter zu stöbern. Es war ein Pelikan M 605, ein schöner Füller, den ich trotzdem eher selten verwende, weil ich lieber mit den alten 400ern aus den 50er Jahren schreibe. Ist der M605 jetzt mein "Exit"-Füller, obwohl er nicht perfekt für mich ist, aber er metaphorisch gesprochen der Ausgang meiner Sammlung war?
Die Suche nach Sammelgegenständen kann aus ganz verschiedenen Gründen aufgegeben werden, und immer ist dann ein Gegenstand eben der letzte, also "Exit".
Es kommt ja noch ein anderer Aspekt hinzu, den gerade Uhrensammler immer vor Augen haben: Die Zeit läuft. Es gibt mit Sicherheit eine "Exit-Uhr", nur wird man die dann nicht mitnehmen können. Exitus.

Viele Grüße

Peter

[toni]

Hallo zusammen,

ich möchte an dieser Stelle den Vorschlag unterbreiten für das Thema "Tinten und Uhren" einen eigenen Thread zu eröffnen und hier wieder zum Ursprungsthema zurückzukehren.

Habt Ihr Lust auf ein solches "Uhren und Füller"-Thema? Ich übernehme bei Bedarf auch gerne das Aufräumen in diesem Beitrag, sodass die uhrenspezifischen Beiträge im entsprechenenden Thread landen.

Wie sieht's aus? Seid Ihr dafür?

[stefan-w-]

hallo toni,

das ist ein guter vorschlag, ich bin sofort dafür *handhebe*

lg

[Thomas Baier]

Finde ich auch gut als Initiator des Fadens am 30.7.2004. VG Thomas

[Cosmic]

Gern. Aber ich fänd es schön, wenn auch in diesem Faden Bilder von Füllhaltern und nicht nur Kurztexte auftauchen...

[isegrimmgo]

Hallo,
vielen Dank lieber Dirk für die tollen Bilder!
Auch für mich sprechen Bilder mehr als tausend Worte!
Vielleicht können wir ja parallel hierzu einen Thread aufmachen, der nicht so eng gefasst ist wie z. B. Füller und Uhren sondern eher auf die Kombi von Fülleritis und einem weiteren Hobby eingeht.


Wolfgang

[dr.snooze]

Z.Z. genießt mein Lindauer Imperator mit 1.1er Italic Priorität. Von der Bock-Feder bin ich mehr als begeistert.

[Cosmic]

Lieber Wolfgang,

vielen Dank.

Das Thema nicht so eng auf Füller und Uhren begrenzt zu sehen, halte ich für einen sehr guten Vorschlag. Bei den chinesischen Füllhaltern hatte ich ja auch schon mal ein Foto mit "Brieföffner" gepostet.

Apropos chinesische Füllhalter.

Duke CC_Poljot 3133_2.jpg (205 KiB) 6396 mal betrachtet

Mächtiger Chinese trifft schmächtige Russin:
Duke-Füllhalter von aberwitzigem Gewicht; zierlicher Poljot Chronograph mit Kal. 3133 aus den frühen 90ern

Nachtrag:
Der Füllhalter wiegt 72 Gramm, die Kappe allein 37 Gramm. Zum Vergleich: Mein Sheaffer Imperial mit Metallkappe wiegt 21 Gramm. Ohne aufgesteckte Kappe liegt der Duke recht gut in der Hand. Was paradox für einen solch mächtigen Füllhalter ist: Er kommt mit einer sehr fein schreibenden Feder daher.

Nachtrag 2:
Ich habe mit dem Duke eben eine rund zweistündige Sitzung hinter mich gebracht und dabei ziemlich viel (mehr als 3 DIN A4-Seiten) mitgeschrieben. Ging ohne Probleme, das größte Risiko besteht vermutlich darin, dass einem in einem Moment der Unachtsamkeit die bleischwere Kappe auf den Fuß fällt . Für eine 5-stündige Klausur würde ich vermutlich aber doch zu einem leichteren Füllhalter greifen.

[Ex Libris]

Hallo Dirk,

vielen Dank für die Aufklärung. Genau das war es, was ich mir unter dem Begriff vorstellte, aber nicht sicher war.

(Dann kann auch der Thread gerne in zwei oder mehrere aufgeteilt werden.)

Viele Grüße,
Florian