Reparatur eines Vollgold Füllers bei Pelikan

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paulchen1967
Beiträge: 1
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Reparatur eines Vollgold Füllers bei Pelikan

Beitrag von paulchen1967 »

Hallo, ich habe da mal eine Frage.
Mein alter 585 Pelikan 100 war kaputt gegangen und ich habe ihn per versichertem Versand zu Pelikan geschickt.
Dort kam zur Antwort, er wäre nicht reparierbar.
Sie würden mir ein Rückkaufangebot machen. Den goldenen Füller in Zahlung geben und für nur 140€ einen M400 Füller als Ersatz.
Ich habe abgelehnt. Mittlerweile habe ich jemanden gefunden, der ihn mir repariert hat.

Was haltet ihr davon?

Ach so, ich muss noch erwähnen dass ich mit Herrn Schoewe von Pelikan deshalb telefoniert habe. Er sagte, die Mitarbeiter haben den Füller nicht als Vollgoldfüller erkannt. Ich habe das Formular als Vollgoldfüller ausgefüllt, 3 Punzierungen sind auf dem Füller und in dem Anschreiben mit dem Angebot war auch voneinem Goldfüller die Rede.

Mich würde Interessieren, ob das die gängige Praxis von Pelikan ist?
Ich habe das Umtauschangebot noch elektronisch da...

Gruss
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stefan-w-
Beiträge: 2931
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Re: Reparatur eines Vollgold Füllers bei Pelikan

Beitrag von stefan-w- »

hallo paulchen,

das ist ja interessant. davon hab ich noch nie etwas gehört, wenn es um den pelikan kundendienst ging.

vor allem wirft das die frage auf, warum wollen sie ihn dir abkaufen, wenn er irreparabel ist?
können sie die teile doch noch verwenden oder ist das schöne stück so selten...

hier im forum kann sicher jemand licht in dein dunkel bringen, ich bin gespannt...

liebe grüsse
st.wa.
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Re: Reparatur eines Vollgold Füllers bei Pelikan

Beitrag von st.wa. »

So was hab ich vor über 20 Jahren mal bei Montblanc erlebt. Da wollte man ein 139 Meisterstück einbehalten und mir dafür einen 149 zum Händlerpreis überlassen, d.h. zu dem Preis, den die Firma vom Händler bekommt. Im Endeffekt also einen 139 für die Firma zum Nulltarif. Ich weiss nicht, wer sich damals bereichern wollte (die Firma wohl nicht unbedingt), aber es ist wohl immer noch üblich, alte Modelle einzubehalten gegen Preisnachlass auf neue Modelle. Find ich als Angebot auch ok, wenn die Relationen stimmen. Wenn aber ein massivgoldener Füller (heute im Laden wohl kaum unter 2000,- € zu bekommen) für ca. 100,- € angerechnet wird, scheint mir das bedenklich. :cry:
Ebenfalls finde ich es seltsam, dass ein erfahrener Reparateur einen mehrfach als Gold gestempelten Füllhalter nicht als Gold erkannt haben will, allein schon vom Gewicht her, und trotzdem im Ankaufsangebot "Gold" einträgt. :?
Haben noch andere solche Erfahrungen gemacht?
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Tombstone
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Re: Reparatur eines Vollgold Füllers bei Pelikan

Beitrag von Tombstone »

st.wa. hat geschrieben: Ebenfalls finde ich es seltsam, dass ein erfahrener Reparateur einen mehrfach als Gold gestempelten Füllhalter nicht als Gold erkannt haben will, allein schon vom Gewicht her, und trotzdem im Ankaufsangebot "Gold" einträgt.
Da ich in diesem Falle das "erfahrener Reparateur" in erster Näherung in Frage stelle, halte ich als Folge davon die Geschichte mit dem Angebot nicht für bösen Willen.

Der Monteur wird den alten Füller schlicht nicht als derartig wertvoll erkannt haben, da er sowas wahrscheinlich noch nie gesehen (ich für meinen Teil auch nicht). Das Wort "Gold" im Ankaufsangebot wird sich wohl einfach auf die Farbe beziehen.

Wo Menschen arbeiten, passieren Fehler.
Ciao - Peter

Handle stets so, dass die anderen sich wundern, warum sie Dir noch keine reingehauen haben...
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Cepasaccus
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Re: Reparatur eines Vollgold Füllers bei Pelikan

Beitrag von Cepasaccus »

Eine alte Lebensweisheit:

Don't assume malice for what stupidity can explain.

Gehe nicht von Bosheit aus, wenn man es auch mit Dummheit erklaeren kann.

Damit lebt es sich viel entspannter.

Cepasaccus
Füllerschreiber
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Re: Reparatur eines Vollgold Füllers bei Pelikan

Beitrag von Füllerschreiber »

Für diesen Vorgang fallen mir viele Erklärungen ein. Aber sie wären das Ergebnis lupenreiner Spekulation. Ich war nicht dabei, als der Reparateur den Füller in Händen hielt, und seine Gedanken - oder eher: Nicht-Gedanken - in diesem Augenblick konnte ich auch nicht lesen.

Eine unlautere Bereicherungsabsicht schließe ich aus. Die Reparaturvorgänge werden dokumentiert. Der Kunde hat deutlich erkennen lassen, dass ihm die Wertigkeit des Füllers bekannt ist. Der Veranlasser eines unlauteren Vorgangs müsste damit rechnen, dass sein Vorhaben überprüft wird, auffliegt und in die Öffentlichkeit gerät. Dass also so etwas passiert, wie es jetzt - durch diesen Thread - geschieht.

Mehrfach ist angeklungen, dass Pelikan hier mitliest. Ich habe erlebt, wie Fehler und Ungeschicklichkeiten der Betriebe, für die ich gearbeitet habe, öffentlich diskutiert wurden (auch in einem Internetforum). Angesichts dieser Erinnerungen möchte ich am Montag kein Angehöriger der Reparaturabteilung bei Pelikan sein.
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