Schleifgeräte für Federn

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agnoeo
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Schleifgeräte für Federn

Beitrag von agnoeo »

Ich möchte eine Feder schleifen und erhoffe mir von euch Empfehlungen für Schleifgeräte (Nagelfeilen, Schleifstein, Kiesel, etc.). Welche Produkte sind brauchbar, welche sind nicht so toll. Wenn ihr bei der Vorstellung ein Foto beifügt, versuche ich das anschließend in einen Wikiartikel zusammenzufassen. Danke.
- David
newlife
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Re: Schleifgeräte für Federn

Beitrag von newlife »

Hallo David!

Persönlich bevorzuge ich Micro Mesh Pads, die gibt es in einigen Abstufungen/Körnungen, z.B. hier:

http://www.mehr-als-werkzeug.de/product ... t-1500.htm

Für eine Feder, die keine großen Riefen hat, fange ich etwa bei Körnung/Grit 4000 an, mit dem 12000er Pad erreicht man dann schon Hochglanz. Mit gröberem Korn kann man durchaus Federn wie die heutigen mit dicker runder Spitze auf ein flaches Format bringen, was sich positiv im Schriftbild auswirkt.

Vorbedingung für den Schliff ist allerdings, dass beide Federschenkel auf gleicher Höhe liegen, das solltest du mit einer kräftigen Lupe checken, am besten mit dem Blick von vorn auf die Federspitze oder von der Seite.

P.S. Pads dieser Art immer mit Wasser anwenden!
Grüße von Klaus!
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Cepasaccus
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Re: Schleifgeräte für Federn

Beitrag von Cepasaccus »

Ich bin inzwischen nicht mehr der Meinung, dass Micromesh das allein glueckseelig machende ist, weil der Materialabtrag schon recht gering ist, man also fuer einen Babypopo ganz schon rumrubbeln muss, und weil das Mesh etwas weich ist, also nicht wirklich einen praezisen Schliff ermoeglicht. Fuer meine letzte Poentfernung an einer Stub/Italic habe ich einen Arkansas-Schleifstein verwendet. Ein nachtraegliches Polieren mit Micromesh war nicht noetig.
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thott
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Re: Schleifgeräte für Federn

Beitrag von thott »

Hallo David,

Inzwischen habe ich einige Federn geschliffen.
Die Ergebnisse haben mich immer wieder überrascht und ich bin sehr
Zufrieden damit. Einige Ergebnisse kannst Du im Forum finden.


Mein Werkzeug:
image.jpg
Mein wichtigstes Werkzeug ist der Dremel mit dem entsprechenden Schleif- und Polierzubehör,
sowie MicroMesh Pads.

Und.....natürlich die Lupe. Ohne die geht gar nichts :-)

Besonders zu erwähnen ist das Polierset von Dremel mit Polierstiften und Polierpaste.
Die Polierpaste ist der letzte Gang nach dem MicroMesh bis 12000.
Die Polierpaste wir mit Öl versetzt, heiß gemacht, damit sie flüssig wird und dann kommt
sie auf einen Polierstift.
Damit wird dann die Federspitze poliert.

Ein Ergebnis z.B.:

Vorher:
image.jpg
Nachher:
image.jpg
image.jpg
Der erste Schliff der Feder erfolgt mit der flachen Seite der Dremel-Trennscheibe.
Ist das Ziel erreicht geht es mit weniger "scharfen" Sachen weiter bis zum abschließenden
Polieren der Federspitze und dem Entgraten des Federschlitzes.

Man liest immer wieder von dem Arkansas-Schleifstein mit sehr guten Erfolgen.
Ich habe damit bisher keine Erfahrungen gemacht.

Gruß
Thomas
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agnoeo
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Re: Schleifgeräte für Federn

Beitrag von agnoeo »

Danke schon mal für die ersten Rückmeldungen. Wo bekommt man so einen Arkansas-Stein?

Wenn ich das richtig sehe, lässt sich ohne Lupe da nicht viel ausrichten, also auch da wären Empfehlungen und Abratungen hilfreich. Danke.
- David
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Cepasaccus
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Re: Schleifgeräte für Federn

Beitrag von Cepasaccus »

Ich finde den Arkansas-Stein in der Anwendung angenehm, weil er eine feste, gerade Oberflaeche hat, ueber den ich den Fueller auch in normaler Schreibhaltung ziehen kann und das so schnell oder langsam und vorsichtig wie ich mag.

Hast Du mal ausprobiert, ob die Hochglanzpolitur die Schreibeigenschaften wirklich verbessert? Zu glattes kann schlechter gleiten als etwas, das ein wenig rau ist.

agnoeo, ich habe meinen Arkansasstein bei goldschmiedebedarf.de gekauft. Man braucht noch Oel dazu. Das hatte ich hier im Keller. Vielleicht reicht aber auch normales Fahrradkettenoel. Guenstige Lupen sind die 10-fachen, schwarzen Uhrmacherlupen. Fuer kleinere Vergroesserungen sind auch die 3-Dioptrin-Lesebrillen aus dem Supermarkt ganz gut.
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thott
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Re: Schleifgeräte für Federn

Beitrag von thott »

Lupe:
Mindestens 6x
Besser 10x

Arkansas Stein:
Einfach mal googlen.
Z.B.: http://www.amazon.de/Herbertz-20cm-Echt ... nsas-stein

Gruß
Thomas
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thott
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Re: Schleifgeräte für Federn

Beitrag von thott »

Cepasaccus hat geschrieben: [.....]

Hast Du mal ausprobiert, ob die Hochglanzpolitur die Schreibeigenschaften wirklich verbessert? Zu glattes kann schlechter gleiten als etwas, das ein wenig rau ist.

[.....]
Ich glaube das ist schwierig festzustellen ob es zwischen 12000 MicroMesh und meiner
abschließenden Politur einen Unterschied im Schreibverhalten gibt.

Ehrlich gesagt kann ich keinen bemerkenswerten Unterschied feststellen.
Ich glaube zu fühlen, dass es nach der Politur einen Hauch besser gleitet.
Aber wahrscheinlich ist das nur Einbildung.

Gruß
Thomas
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agnoeo
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Re: Schleifgeräte für Federn

Beitrag von agnoeo »

Wie sieht's mit diesen Diamant-Nagelfeilen aus? Taugen die was?
- David
pejole
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Re: Schleifgeräte für Federn

Beitrag von pejole »

Hallo,

anbei mal ein Foto von meinem Arkansas Stein und dem zugehörigen Öl, mit Wasser sollte der Stein nicht befeuchtet werden da er sonst verhärten könnte. Allerdings habe ich einige kratzige Federn auch ohne Öl über den Stein gezogen, wie man an den Tintenspuren noch sehen kann. Der Stein hat eine Größe von 12 x 4,5 cm, eine richtig schöne große Fläche für die Feder um Buchstaben auf dem Stein nachzuschreiben, so mache ich das immer falls eine kratzen sollte, ohne Druck einfach die Feder über den Stein laufen lassen. Die Körnung soll wohl 8000 sein.

pejole
meinauda
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Re: Schleifgeräte für Federn

Beitrag von meinauda »

Nicht zu unterschätzen sind die Polierfeilen Nr.1 von Rossmann und Co.
Barbara HH
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Re: Schleifgeräte für Federn

Beitrag von Barbara HH »

Moin moin,

ich hab mich neulich auch getraut, das erste mal Hand anzulegen.

Um einen ordentlichen Materialabtrag zu bekommen, habe ich als erstes zur Diamantseite des Fällkniven DC3 gegriffen, die macht ordentlich was weg:

http://ph-import.com/eshop/product_info ... b13d70673f

Danach habe ich dann noch eine Weile lang auf der Keramikseite geschliffen. Überraschenderweise schreibt der Füller noch, und sogar besser als vorher, hätte ich mir nicht zugetraut :lol:

[Klugsch**ß]Der Fällkniven DC3 und sein etwas größerer Bruder, der DC4, sind absolut geniale Schleifsteine für zuhause und unterwegs, mit denen man auch sehr harte Hochleistungsstähle bearbeiten kann. Wenn man ein Taschenmesser besitzt und das z.B. auch im Urlaub mal schleifen will, ist dieser Stein sowieso ein Muss.[/Klugsch**ß]

Für Hinterher war eigentlich noch ein Feinschliff mit MicroMesh geplant, ich hatte mir mal für die Nachbearbeitung eines Messers dieses Set hier gekauft:

http://www.mehr-als-werkzeug.de/product ... 751F90087C

Für die kleine Feder des Füllfederhalters sollte die kleine Fläche von 5*5 cm völlig ausreichen. Da der Füller aber schon nach der Behandlung mit der Keramikseite vom DC3 gut genug schreibt und ich ihn in kleinen Schritten noch weiter in die Mangel nehmen will, war ich dazu bisher zu faul. Die Feinbearbeitung spar ich mir auf bis zum Schuß.

Viele Grüße,

Barbara
„Ich denke tatsächlich mit der Feder, denn mein Kopf weiß oft nichts von dem, was meine Hand schreibt.“ Wittgenstein, Vermischte Bemerkungen
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thott
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Re: Schleifgeräte für Federn

Beitrag von thott »

pejole hat geschrieben:Hallo,

anbei mal ein Foto von meinem Arkansas Stein und dem zugehörigen Öl,
[.....]
pejole
Wo bekommt man denn das spezielle Öl her?

Kennst Du die Vorteile gegenüber z.B. normalem Speiseöl?


Gruß
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Re: Schleifgeräte für Federn

Beitrag von agnoeo »

Fällt "viele Jahre mit dem Füller auf Papier schreiben" auch unter Schleifen einer Feder? Ich meine auch wenn der Abrieb minimal ist, sollte sich das mit der Zeit doch positiv auswirken.
- David
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Cepasaccus
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Re: Schleifgeräte für Federn

Beitrag von Cepasaccus »

Ich denke es wirkt sich nur bei optimaler Schreibhaltung positiv aus. Wenn es verdreht wird entsteht eher der Babypopo mit seinen Anschreibproblemen. Ich kann dies bei vielen alten Fuellern beobachten.
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