ich bin neu hier im Forum, d.h. eigentlich nicht, da ich schon einige Zeit mitlese. Ich bin aus der norddeutschen Großstadt an der Elbe und mit 48 Lenzen nicht mehr so ganz taufrisch.
Ich schreibe recht viel mit Füller und nutze ihn als echtes Arbeitsgerät, ohne mich um Marken oder Fetische zu kümmern. Ich bin eher ein Prakmatiker.
Ich habe neben einem alten Pelikano Schulfüller von 1973 (der jetzt leider unrettbar kaputt ging) einen Lamy Al-Star in Gebrauch. Beiden Schreibgeräten spreche ich gute Alltagsnoten aus. Da der Pelikan nun tot ist und der Lamy als "Schreibhure" nicht geeignet schien, um vor Kunden zu präsentieren entschloss ich mich eine handvoll Geld in einen neuen Füller zu investieren. Angefangen hatte es u.a. mit einem geschenkten Meisterstück 146, der aber erst einmal repariert werden müßte (rd. 300 EUR), aber dafür bin ich irgendwie zu geizig...
Nun denn, ich bin also nach langwieriger I-Net-suche doch in einen echten Schreibwarenladen gegangen ud habe mir dort einige Füller angesehen. Das Mädel, welches mich alten Sack bediente, hat hervorragende Nerven bewiesen und mich doch recht gezielt zu meiner späteren Wahl "dirigiert".
Eigentlich wollte ich einen Pelikan M200 kaufen, von der Haptik dieses zierlichen Füllers war ich aber stark enttäuscht. OK, er schrieb toll, aber ich dachte immer... "gleich zerbricht er".
Dann war da noch ein Kaweco (?) mhh. auch so ein Plasteteil und definitiv keine 80 Ocken wert. Die großen Pelikane ab M800 waren schon besser, aber preislich nicht meine Liga.
Bis sie dann mit diesem Intensity von Sheaffer kam. Mhhh. Sheaffer ? kenn ich nicht, noch nie gehört.... was solls - gib ma rüber....
Erster Eindruck: schwer und zierlich - die Kappe allein ist schwerer als ein gefüllter M200
zweiter Eindruck: schwer, sieht schmuck aus (verchromte Kappe, carbonumhüllte Hülse)
dritter Eindruck: ist ja alles aus Metall, die Schraubgewinde ebenso, und trotz der mordernen eleganz, wirkt er schlicht und nicht protzig - ja, das gefällt mir schon recht gut.
Erst dachte ja, das er viel zu zierlich sei (habe Handschuhgröße 10), aber das satte Gewicht wiegt das auf.
Das erste Schreiben:
Er setzt sofort an und macht bei Feder M einen recht zierlichen Strich, dünner als die M-Feder des Pelikan. auch ist die Tinte weniger kräftig (beide Füller wurden aus dem gleichen Tintenfass befüllt). Beim Schreiben gleitet die Feder kratzfrei über das Papier, läuft aber nicht so weich wie der Pelikan. Aber genau das gefiel mir. Man spürt, dass man schreibt, der Pelikan erschien mir etwas Aalglatt.
Die Tinte ist beim intensity sofort trocken, beim Pelikan, aufgrund des satteren Strichs, dauerte das Trocknen schon spürbar länger.
Der Intensity kommt serienmäßig mit Konverter. Er ist eigentlich ein Patronenfüller. Es passen aber nur spezielle Sheafferpatronen (kein Pelikanderivat). Der Konverter funktioniert, ist naturbedingt etwas wackeliger als ein echter Kolbenfüller zu betanken.
Das Betanken erfolgt völlig sicher und klecksfrei.
Im Alltagsbetrieb bewährt sich der Intensity bisher sehr gut. Ob schnelle Notizen oder schwungvolle Unterschriften, er macht genau das, ohne wenn und aber, was er soll.
gerade die etwas zierlichere Linie überzeugt beim Ausfüllen von Formularen. Man kann sehr genau klein schreiben. leider wirkt die Handschrift auch schnell krakeliger als beim alten Pelikano oder Lamy, die beide einen breitere Striche erzeugen.
Mir fiel auf, das der Füller einige Tage zum Einschreiben benötigte. Er läuft nun geschmeidiger und die Tinte zeigt sich jetzt in voller Farbe. Anfangs war das schwarz eher ein dunkles dunkelgrau und der Strich schien an den Rändern nicht ganz scharf abgegrenzt. Das ist nun vorbei. Der Strich ist tiefschwarz und scharf abgegrenzt.
Wie toll der Füller schreibt, merke ich immer dann, wenn ich mal wieder den alten Lamy nehme (der hat blaue Tinte). Anfangs dachte ich ja"..... mh shit, der Lamy schreibt genausogut- viel Geld für nix ausgegeben..." DAS hat sich geändert. Der Intensity steht deutlich einige Klassen über dem Lamy

Ein besonderes Schmankerl ist immer wieder die Griffigkeit. Das Zierliche gepaart mit dem schweren Metall und den passenden Gewinden sind einfach das böse eil-Wort mit G am Anfang.
Dieser Schreiber ist wertig und seine unter 100 EUR Wert. Ich bin bisher begeistert. Wenn er ersteinmal 5 Jahre gerissen hat sehen wir uns wieder.
Gruß aus HH
Hammadi