Neuer TWSBI Diamond 580 Stub 1,5 Feder (Jowo-Berlin)

Pilot, Sailor, TWSBI, Jinhao, Platinum

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drwhox
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Neuer TWSBI Diamond 580 Stub 1,5 Feder (Jowo-Berlin)

Beitrag von drwhox »

Moin!

Ich habe nun seit einigen Tagen den neuen Diamond 580 (klar) mit Jowo Stub 1.5´er Feder - ist fast noch besser als die Stub 1.1!

Die Schreibeigenschaften:

Ich habe den Füller mit der Diamine Pumkin Tinte befüllt.
Sieht super aus und der Füller schrieb mit der Stub 1.5 sofort und ohne Probleme an!
Getestet wurde mit den Papieren vom 580ér, Stub 1.1 Test...

Der Federschliff ist - gegenüber der auch guten Stub 1.1 - hier noch besser gelungen!

Die Feder gleitet noch weicher und ohne Probleme über das Papier, der Tintenfluß war anfänglich sehr reichlich - pegelte sich dann aber sehr gut ein.
Auch hier gilt natürlich: Die Feder ist ohne "Flex"...
Wie bei der 1.1 Stub zeigt sich eine kleine Farbvariation der Tinte...

Eine gute 1.5´er "Stub "...
Ein sehr schöner Füllfederhalter!

Wie sind hier Eure Erfahrungen?


Bye,
Manuel
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Strombomboli
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Re: Neuer TWSBI Diamond 580 Stub 1,5 Feder (Jowo-Berlin)

Beitrag von Strombomboli »

Ich habe gestern genau den gleichen TWSBI bekommen und den ganzen Abend damit herumgekritzelt. Ich habe auch an der Feder ein bißchen herumgeschliffen, denn zu Anfang fand ich sie nicht soo weich. Das hat sich nun aber dank Nagelpolierfeile gegeben. Trotzdem habe ich schon überlegt, bei JoWo anzufragen, ob sie mir da nicht etwas anderes hineinbauen können, aber ich will's erst noch ein bißchen weiterprobieren.

Meine Vergleichsfeder ist meine 35 Jahre lang eingeschriebene OBB-Pelikan-Goldfeder. Diese Pelikanfeder schreibt ohne jede Mühe und ohne jeden Aussetzer, also so, daß ich nie über mein Schreibgerät nachdenken muß, aber wirklich nie. Vielleicht bin ich deshalb ungerecht anderen Füllern und Federn gegenüber; ich habe schon die perfekte Feder (und habe nur angefangen, mich überhaupt mit Füllern zu beschäftigen, weil der Füller, in dem diese Feder steckt, lädiert war).

Aber egal. Den TWSBI finde ich vom Aussehen her absolut großartig, auch die Haptik ist großartig, weil das Griffstück eben nicht rein rund ist, sondern so ganz leicht eckig (wie nennt man das?), und es gefällt mir auch sehr gut, daß er so schwer ist. Er ist groß, aber nicht übergroß, also wirklich ein wunderwunderbarer Füller. Und das zu dem Preis! Nur halt die Feder.

Warum stellt niemand ordentliche OBB-Federn her, also solche, die wirklich breit schreiben und nicht einfach bloß breiter als ein Kugelschreiber? Im letzten Jahr hatte ich mir einen neuen Pelikanfüller mit einer OBB-Goldfeder gekauft, aber schnell wieder zurückgebracht, denn die war läppisch im Vergleich zu meiner alten. Da bleibe ich dann doch lieber bei den Billigteilen. (Die allerweichste Feder an einem neuen Füller hat nämlich mein indischer Airmail Wality Eyedropper, der zugleich den sattest möglichen Tintenfluß hat und den ich für 16 US-Dollar bei Fountain Pen Revolution gekauft habe; leider ist das alles andere als eine OBB-Feder, vielmehr offiziell M, doch mit deutlicher Tendenz zu F.)

Viele Grüße von

Iris
Iris

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drwhox
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Re: Neuer TWSBI Diamond 580 Stub 1,5 Feder (Jowo-Berlin)

Beitrag von drwhox »

Hallo Iris!

Ich habe bei meinen Federn scheinbar etwas Glück gehabt...
Beide Federn (Stub 1,1 und Stub 1,5) haben einen sehr guten Schliff...

Aber ja, sind natürlich Stahlfedern ohne "Flex"...
Auch ich habe natürlich wunderbare alte Goldfedern - da kommen die Jowo natürlich im direkten Vergleich nicht mit (aber auch viele moderne Goldfedern nicht).

Hinsichtlich dessen, was ich aber in letzter Zeit bei modernen Pelikanfedern erlebt habe, waren die Jowo Federn - "out of the box" - schon wirklich recht gut.
Mir gefallen die TWSBI Demonstratoren auch sehr gut (sogar besser als viele andere Marken) - aber auch ich finde, man könnte hier noch andere schönere Federn verbauen...

Ich hatte bei JoWo nach weiteren (Gold-) Federn angefragt - leider habe ich aber nie eine Antwort von dort bekommen...

In meinem Fundus finden sich aber noch einige schöne alte Goldfedern (bei welchen der Halter leider nicht mehr zu retten war). Der Diamond 580 ist ja super zerlegbar. Wenn ich etwas Zeit finde, werde ich daher einmal versuchen, einige von diesen Federn in den TWSBI einzubauen...
Bin gespannt, was dabei herauskommt...

Noch einmal zu dem angesprochen Pelikan mit der super OBB Feder:
Wenn diese ca. 35 Jahre alt ist, dann läß sich die Feder doch sehr einfach in einen gleichartigen Pelikanfüller tauschen.

Einfach ein entspechenden Füller (zumeist findet man ja sehr gut erhaltene Exemplare) aus der "Bucht" fischen und dann einfach umbauen...

Um welches Pelikan - Modell handelt es sich denn?

Bye,
Manuel
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Strombomboli
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Re: Neuer TWSBI Diamond 580 Stub 1,5 Feder (Jowo-Berlin)

Beitrag von Strombomboli »

Einfach ein entspechenden Füller (zumeist findet man ja sehr gut erhaltene Exemplare) aus der "Bucht" fischen und dann einfach umbauen...
Ja, smilie, smilie, smilie, was meinst Du denn, warum ich am Ende hier gelandet bin, nachdem ich mich mit Ebay inzwischen so gut auskenne, daß ich alle Auktionen gewinne, die ich wirklich gewinnen will? Weil ich mich außerordentlich intensiv damit beschäftigt habe, irgendwo einen Pelikan Silvexa herauszufischen. Ist nicht so leicht, sage ich Dir! Sie tauchen nämlich nur selten auf, mit OBB-Federn noch seltener, und die, die mit Festpreis angeboten werden, sind mir zu teuer als Ersatz für den Notfall.

Ich habe aber inzwischen zusätzlich zu meinem eigentlichen Füller einen Silvexa ganz in mattsilber oder wie das heißt, was ich nicht so schick finde, aber er hat auch eine OBB-Goldfeder, wenn er auch leider ein Patronenfüller ist (und jetzt mit einem Kaweco-Konverter bestückt, weil die aktuellen Pelikan-Konverter nicht so recht passen wollen, dieser Konverter ist mit einem Stück Watte hinten im Schaft stabilisiert) (lustig übrigens, daß mir Herr Wie-heißt-er-gleich? von Kaweco schrieb, sie hätten keine Konverter, und anschließend gehe ich in den Laden und kriege einen Kaweco-Konverter hingelegt, war irgendeine Art von Mißverständnis), außerdem steckt meine heilige Feder in einem Kolbenfüller, der aber so außerordentlich schwergängig ist, daß ich bei jedem neuen Befüllen fürchte, er gehe jetzt kaputt (ich hatte vorher schon einen solchen, der auch wirklich bald kaputtgegangen ist, allerdings vorne; Herr Dittmer hat mir dann den aktuellen geschickt; da ich den Eindruck gewonnen habe, daß Herr Dittmer auf gewaltsames Drehen steht, wage ich ihn nicht zu fragen, ob er noch was machen kann).

Allerdings schreibe ich zur Zeit fast ausschließlich mit dem TWSBI, in den ich geradezu verliebt bin. Es kann sein, daß es an der Kombination der Haptik mit dieser Teenager-Tinte liegt (Noodler's Cactus Fruit) und ich Freude an der Regression habe, was dazu führt, daß ich es toll finde, mit so einem dicken Erwachsenenfüller zu schreiben, aber egal. TWSBI!!! Und das, obwohl ich weiterhin regelmäßig ein ganz kleines bißchen Tinte nachschiebe, weil sie sehr regelmäßig dünner zu laufen beginnt, manchmal schreibt er auch nicht an ... trotzdem: TWSBI!!!

Bei JoWo müßte man vielleicht anrufen oder gleich hinfahren; nach der Website zu urteilen, haben die keine Schulungen in modernen Verkaufstechniken und Kundenbetreuung gemacht; allerdings sind sie auch nicht auf Privatkunden ausgerichtet. Wenn Du allerdings Goldfedern hast, die eventuell in den TWSBI passen und vielleicht sogar sehr breit sind, dann sollten wir uns vielleicht mal kennenlernen - sofern Du eine abgeben würdest. Mit der Stub-Feder sieht meine Schrift nämlich ganz anders aus als gewohnt, geradezu fremd. Das ist wahrscheinlich mit ein Grund, warum ich mich in diesen Füller verliebt habe, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich dieses Schriftbild auf Dauer gut finden werde.

Ich habe den gleichen TWSBI noch einmal, also auch mit dieser 1,5-mm-Stub-Feder (noch unausgepackt), und wenn ich zumindest in einem eine normale Feder hätte, wäre ich, glaube ich, glücklich.

Ansonsten kann ich vermelden, daß die Firma Ratnam Ball Pen Works (der Name führt in die Irre) in Rajahmundry meine kleinen Ebonit-Eyedropper losgeschickt hat. Sie sind schon in Chennai angekommen, nun bin ich gespannt, wie lange sie bis Berlin brauchen.
Iris

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ravenbird
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Re: Neuer TWSBI Diamond 580 Stub 1,5 Feder (Jowo-Berlin)

Beitrag von ravenbird »

Servus^^

Ich habe heute versuchsweise in meinen TWSBI 580 Federn vom Pilot 1911 eingesetzt. Die sind vergleichsweise preiswert aus der Bucht zu holen und die Schreibeigenschaften werden (für mich) nur von den alten europäischen Federn getoppt.
Statt einer Stub würde ich eine Pilot 1911 MS (Music Nib) nehmen. Die hat im Gegensatz zu anderen Federn dieses Typs nur einen Tintenschlitz und nicht zwei und ist dadurch viel leichter zu handhaben. Von der Schriftbreite her würde ich sagen etwa 1,1. Der Tintenfluß (mit Noodlers's) ist sehr gut bis naß.
Dann habe ich noch eine Naginata Togi eingesetzt. Die ist ein Zwischending aus M und B mit Tendenz zu B. Der Tintenfluß (gleiche Tinte wie oben) ist sehr gut, nicht ganz so naß wie mit der MS-Feder.

Jetzt habe ich eine wunderschöne TWSBI mit einer fantastischen Goldfeder von Sailor.
P.S.
Die Federn sind bei Sailor genau so gesteckt wie bei TWSBI und sind daher leicht zu tauschen. Einfach kräftig und gerade ziehen.
Liebe Grüße
Dieter E.

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Re: Neuer TWSBI Diamond 580 Stub 1,5 Feder (Jowo-Berlin)

Beitrag von agnoeo »

Hallo Dieter,

oben schreibst du Pilot, unten Sailor. Sailor 1911 meinst du sicher?

schönen Gruß
- David
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Strombomboli
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Re: Neuer TWSBI Diamond 580 Stub 1,5 Feder (Jowo-Berlin)

Beitrag von Strombomboli »

Über Music nibs habe ich mich auch schon mal informiert. Nach dem Vergleich dreier Music nibs, der im FPN angestellt wurde, würde ich eigentlich nur die von Platinum haben wollen. Aber die ist wahrscheinlich kompatibel mit der von Sailor.

Inzwischen habe ich mich an 1,5 mm breite Kalligraphiefedern gewöhnt, nicht aber an den nachlassenden Tintenfluß im TWSBI. Ich frage mich, ob er gleichmäßig, am besten so satt wie am Anfang bleibt, wenn man schmalere Federn verwendet.
Iris

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ravenbird
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Re: Neuer TWSBI Diamond 580 Stub 1,5 Feder (Jowo-Berlin)

Beitrag von ravenbird »

Ah - danke, David! Du hast völlig recht, SAILOR 1911 muß es korrekt heißen. Sorry :oops:

Vor mir liegen drei Füller - mit drei verschiedenen Music-Nibs.

TWSBI 580 mit der erwähnten SAILOR 1911 MS
PILOT Namiki Custom 74 mit Pilot MS
PLATINUM Music Nib Fountain Pen

Pilot und Platinum sind sicher interessanter wegen ihrer 3 Federschenkel. Allerdings gebe ich zu bedenken, daß die beiden äußeren Schenkel in beiden Fällen extrem empfindlich sind. Sie sind ganz dünn und noch dazu speziell geformt. Einmal ein falscher Strich mit zu viel Druck oder zu großer Seitenneigung und die Feder kratzt.
Wenn man allerdings konzentriert damit umgeht, passiert das nicht. Für mich sind sie zum Schreiben von normalen Texten ungeeignet, obwohl ich gerne mit Stub- und Italic-Federn schreibe.
Diese beiden Federn würde ich daher eher als Kalligraphiefedern bezeichnen.

Im Gegensatz dazu verzeiht die Sailor MS alles. Ihr Korn wirkt geradezu wuchtig im Vergleich und genau so schreibt sie auch. Satt und mit deutlichen Haar- und Schattenstrichen. Im Gegensatz zu den beiden anderen läßt sie sich auch "individualisieren", also anpassen (schärfer, runder usw). Das sollte man allerdings können, ansonsten Finger weg!

In der Praxis haben alle drei einen ausgesprochen satten Tintenfluß (mit Noodler's Ink in Standardfarben).
Im TWSBI ist der Tintenleiter einer F-Feder verblieben, daher hatte ich Bedenken wegen des Tintenflusses, aber die haben sich nicht bestätigt. Eine volle A4-Seite schnell geschrieben und immer noch satt.

Meiner Erfahrung nach hängt der Tintenfluß von der Tinte selbst, dem Material des Tintenleiters (Ebonit = Hartgummi = früher Standard, heute nur in teuren Modellen) und der Stellung der Federschenkel zueinander ab. Ebenso wichtig ist, daß die Feder bis zur Spitze des Tintenleiters aufliegt. Durch vorsichtiges Aufbiegen an der Seite der Feder kann man den Tintenspalt vergrößern, durch Zusammenbiegen verkleinern. Im Idealfall treffen sich die beiden Schenkel nur am Schreibkorn. Bleiben sie offen, gibt es "Railroading", also zwei Linien statt einer mit einem Abriß des Tintenflusses, sind sie zu knapp beisammen, ist der Tintenfluß geringer.
Stimmt die vertikale Ausrichtung nicht - also ein Schenkel tiefer als der andere - kratzt die Feder. Korrekturen sollte man hier ausschließlich mit dem Fingernagel machen. Kratzer an dieser Stelle der Feder durch zu hartes Material können sie unbrauchbar machen, weil die Tinte dann einen anderen Weg als nach vorne finden kann.

Mein Rat daher: Eine Uhrmacherlupe kaufen (ca 10-20 Eur) und damit die Feder genau betrachten. Korrekturen NUR mit den Händen/Fingernägeln und ohne Gewalt. Das gilt besonders bei Goldfedern. Immer nur ganz leicht korrigieren - so lange, bis alles paßt.
Ein Blick kann auch dem Tintenleiter gelten: Es kommt vor, daß Grate, die bei der Produktion entstehen, den Tintenfluß behindern. Da hilft die Lupe auch sehr gut.
Womit reinigen? Ich sammle seit dreißig Jahren Füllfedern (eine Krankheit, wirklich :D ) und habe noch nie etwas anderes benutzt als normales Leitungswasser und manchmal bei eingetrockneter Tinte einen Ultraschallreiniger, wenn mir das Zerlegen zu mühsam ist.
Spül- und andere Hilfsmittel können die Oberflächenstruktur im Bereich der Tintenleiter angreifen, besonders Ebonit ist empfindlich, weil es sich damit quasi ansaugt. Bei alten Füllern mit Korkdichtungen kann Spülmittel den Tod des Kolbens bedeuten.

Ich hoffe, ich konnte euch helfen.
Liebe Grüße
Dieter E.

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Re: Neuer TWSBI Diamond 580 Stub 1,5 Feder (Jowo-Berlin)

Beitrag von Strombomboli »

Vielen Dank für die ausführliche Darlegung!
ravenbird hat geschrieben:Im Gegensatz dazu verzeiht die Sailor MS alles.
Könntest du noch mitteilen, wie du den Füller hältst? Ich frage, weil in dem von mir oben verlinkten Bericht steht, man müsse diese Sailor music nib immer ganz genau im rechten Winkel zum Papier halten, weil sie sonst nicht funktioniere.
Iris

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Re: Neuer TWSBI Diamond 580 Stub 1,5 Feder (Jowo-Berlin)

Beitrag von ravenbird »

Servus^^

Ich halte den Füller ganz normal in einem Winkel von etwa 45 Grad.

Das was in dem Artikel mit rechtwinkelig oder 90 Grad gemeint ist, ist die Auflagefläche am Schreibkorn der Feder selbst. Eine runde Feder kannst Du seitlich ein wenig kippen oder verdrehen, das macht ihr nichts.
Stubfedern, Italicfedern oder die japanischen Music-Federn darf man jedoch nicht verkanten, sonst schreiben sie nicht, bzw. die Haar- und Schattenstriche kommen nicht zur Geltung. Genau das ist aber der Grund für Music-, Italic- oder Stub-Federn.

Ich habe schnell ein paar Bilder geschossen, vielleicht hilft das... :D

Die Zeichnung zeigt den vorderen Teil der Feder mit dem zweischenkeligen Music-Schliff auf dem Papier. Das soll zeigen, wie man die Feder halten soll. Das ist auch mit 90 Grad gemeint.

P.S.

Michelangelo hätte das besser hin gekriegt :oops:
Dateianhänge
DSCI0711.JPG
DSCI0711.JPG (115.13 KiB) 10468 mal betrachtet
Italic- oder Music-Federnspitze von vorne
Italic- oder Music-Federnspitze von vorne
DSCI0710.JPG (111.79 KiB) 10470 mal betrachtet
DSCI0709.JPG
DSCI0709.JPG (100.94 KiB) 10471 mal betrachtet
DSCI0708.JPG
DSCI0708.JPG (94.06 KiB) 10469 mal betrachtet
Liebe Grüße
Dieter E.

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Re: Neuer TWSBI Diamond 580 Stub 1,5 Feder (Jowo-Berlin)

Beitrag von ravenbird »

Servus noch einmal zum Thema Stub, Italic, Music

Ein schönes Beispiel für den Unterschied einer klassischen F-Feder mit Flex und einer Italic-Feder möchte ich euch zeigen:
Außerdem befinden wir uns hier in einer von Pelikan unterstützten Plattform und ich komme nicht umhin, diese Füller als wirklich gut zu bezeichnen. Ich besitze fast alle Serienmodelle angefangen vom winzigen 100er aus den fünfziger Jahren bis hin zum modernen großen M1000.
Vor allem die flexiblen Goldfedern der ALTEN 400er Modelle haben es mir angetan. Wer eine solche Feder ergattern kann (egal ob mit oder ohne Füller) ist gut dran, denn sie passen haargenau samt Tintenleiter in die MODERNEN 200er bis 400er Modelle.

Leider kann sich ein Füllerhersteller heutzutage kaum mehr leisten, flexible Federn wie in den Fünfzigern anzubieten, weil die Masse der Menschen damit einfach nicht umgehen kann. Um solche Federn nicht zu zerstören, muß man mit ihnen schreiben können. Das will halt gelernt sein. Ich habe das noch in der Schule gelernt, aber das ist Ewigkeiten her...

Eine rühmliche Ausnahme bietet der hier gezeigte Pelikan M1000. Seine riesige Feder hat guten Flex und ist ausreichend gegen "Mißhandlungen" geschützt, soll heißen, sie ist nicht ganz so empfindlich wie die alten Federn. Die Dimension der Feder ist für mich jedoch immer wieder eine Herausforderung (wie man an dem Schriftbild unten erkennen kann). Man muß schon eine Weile damit schreiben - was erstaunlich leicht fällt - um sie gut zu beherrschen.
Es gibt dann zum Thema Flex noch diverse Noodler's Pen Fabrikate, auch im leistbaren Bereich um 50 Euro und die Namiki-Pilot Falcon, die extrem auf Flex ausgerichtet ist.
Nakaya bietet auf Bestellung Superflexfedern an, da das aber Handarbeit auf Bestellung ist, sind die Preise natürlich höher. So etwa im Pelikan M1000-Bereich.

Für die Music-Italic-Stub-Freunde dann noch ein Schriftbild einer Pelikan M800 mit IB (Italic-Broad) Feder. Allerdings ist Pelikan hier den kundenfreundlichen Weg gegangen und hat die Italic entschärft, so daß die Feder leichte Neigungen außerhalb der 90 Grad erlaubt, sofern man mit ein wenig Druck schreibt.
Die Tinte ist eine DeAtramentis Grüntee-Tinte. Die riecht so gut nach Tee, daß ich jedesmal Durst bekomme, wenn ich damit schreibe :D .
Der 1000er ist mit Pelikan RoyalBlue befüllt, das Papier ist in beiden Fällen wieder von Rhodia.
Dateianhänge
DSCI0722.JPG
DSCI0722.JPG (138.67 KiB) 10340 mal betrachtet
DSCI0721 (2).JPG
DSCI0721 (2).JPG (149.2 KiB) 10342 mal betrachtet
F bei M1000, IB bei M800
F bei M1000, IB bei M800
DSCI0720.JPG (110.2 KiB) 10334 mal betrachtet
Größenunterschied Pelikan 800 und 1000
Größenunterschied Pelikan 800 und 1000
DSCI0718.JPG (106.05 KiB) 10331 mal betrachtet
Zuletzt geändert von ravenbird am 29.09.2013 15:26, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
Dieter E.

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Re: Neuer TWSBI Diamond 580 Stub 1,5 Feder (Jowo-Berlin)

Beitrag von ravenbird »

Die braune Tinte oberhalb ist übrigens eine Noodler's Golden Brown. Ähnlich ist die Nummer 22 Tinte von Akkerman in Holland, die für uns Europäer leichter zu beschaffen ist.

Noodler's bekommt man hier bei uns soweit ich weiß nur noch bei Herrn Thiel (quasi ein Familienmitglied oder der Doktor für die Füllerinfizierten :D )
http://www.missing-pen.de/indexk.htm
oder z.B. von den Goulets (Brian und Rachel) in den USA
http://www.gouletpens.com/default.asp

Akkerman
http://www.vulpennen.nl/nl/merken/akker ... kt000.html

Die Tintenflaschen (Gläser wäre fehl am Platze) sind der Hammer! Durch die Glaskugel im Hals der Flasche kann man die Tinte fast bis zum letzten Tropfen auch mit großen Federn (M1000) aufsaugen.
Liebe Grüße
Dieter E.

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Re: Neuer TWSBI Diamond 580 Stub 1,5 Feder (Jowo-Berlin)

Beitrag von Strombomboli »

Vielen Dank für die Erläuterungen! Ich liebäugle schon seit einiger Zeit mit einer solchen Feder, nun wird es wohl nicht mehr lange dauern, bis ich eine habe ...

Die Noodler's-Tinten gibt es übrigens nicht mehr bei missing pen, und nicht nur die nicht, vielmehr gibt es dort jetzt gar keine Tinten mehr.
Iris

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Re: Neuer TWSBI Diamond 580 Stub 1,5 Feder (Jowo-Berlin)

Beitrag von ravenbird »

Ja es ist schade, daß Rolf Thiel nicht mehr mit Tinten dieser Art handelt.

Ich habe einige Erfahrung mit Tinten aller Art, auch mit Noodler's.
Immer gilt: Der Hersteller kann es sich nicht erlauben, Füllfedern und vor allem historische Modelle zu ruinieren. Wenn also draufsteht, daß die Tinte vorbehaltlos in Füllern verwendbar ist, stimmt das bei Markentinten auch. Die Standard-Noodler's basieren auf Wasser, lassen sich also immer - auch im eingetrockneten Zustand - vollständig lösen. Außer dann, wenn sie einmal auf Papier ausgetrocknet sind. Die Farben verbinden sich mit der Chemie des Papiers und sind schwer bis gar nicht mehr herauswaschbar. Lesbar bleiben sie fast immer. Das hat manche Kritiker dazu veranlaßt, das gleiche auch im Füller zu vermuten.
Noodler's und alle anderen Hersteller produzieren dann noch eine Art Dokumententinte, bei deren Verwendung die Füller NICHT eintrocknen dürfen und vor jedem Füllen mit Wasser ausgewaschen werden müssen. Und dann gibt es noch Eisengallustinten, die NICHT verwendet werden dürfen, weil dieser Naturstoff (das sind die ältesten Tinten) fast jedes Material angreift und unlösbar trocknet, so wie Beton. Mit Wasser geht da nichts mehr und die meisten Reiniger greifen das Material der Füller mehr an als die eingetrocknete Tinte.

Der Farbcode der Akkerman-Tinte täuscht wirklich. Mit dieser Schwierigkeit kämpfen alle Fotografen, die Tinte farbecht ablichten müssen. Deshalb habe ich auch einen Vergleich gemacht.
Ich glaube, die beiden Tinten sind fast identisch:
Dateianhänge
Noodler's vs Akkerman
Noodler's vs Akkerman
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Liebe Grüße
Dieter E.

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Re: Neuer TWSBI Diamond 580 Stub 1,5 Feder (Jowo-Berlin)

Beitrag von Strombomboli »

Mir erscheinen die Farben nicht fast identisch, denn die Golden Brown von Noodler's hat doch viel mehr Schattierung, ebensoviel wie die Apache Sunset, will mir scheinen. Die Akkerman-Tinte sieht dagegen wirklich blaß aus, zumindest auf diesem Foto.
Iris

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