Hier nun mal mein erster und etwas größerer Versuch, einen Erfahrungsbericht zu verfassen.
Lasst mich aber bitte erstmal etwas weiter in der Vergangenheit ausholen.
Keine Bange, es wird kein Roman.

Der Delta Dolce Vita Oversize ist mir im letzten Jahr schon durch verschiedene Werbeanzeigen aufgefallen. Aber ich war noch nicht bereit, mir diesen auch zuzulegen. Auch der Preis von Euro 506,00 schreckte mich ab.
Später las ich in einem Bericht über den Oversize das dieser neben einer Patronen- Konverterfüllung, auch als sog. Eyedropper befüllt werden kann. Dann hatte ich das Vergnügen, mit dem Oversize auf/bei der letztjährigen Hamburger Börse selbst schreiben zu dürfen. Delta war nämlich dort mit einem Stand vertreten. Tja, da war es dann mit mir passiert. Ich wollte ihn haben. Aber der Preis!!
Ehefrau Monika sagte dann zu mir, das sie mir die Hälfte dabei tun würde, wenn ich ihn gerne haben wollte. Und Weihnachten sei ja auch schon bald und sie hätte dann schon ein Geschenk für mich.

Also gesagt, getan und Monika nahm die Bestellung des Oversize in die Hand. Er kam auch noch pünktlich 1 Tag vor Heiligabend bei uns an.
Das zur Vorgeschichte.
Geliefert wurde er in einer großen Geschenkbox (Format ca. 36x20x6 cm) aus Pappe, mit folgendem Inhalt: Ein Tintenfässchen mit orangefarbener Tinte, eine Stiftablage mit Rille als Ablage für den Füllhalter und Aussparung für das Tintenfässchen sowie eine Pipette. Der Oversize selbst befand sich noch in einem exklusiven Etui.
Mit der Tinte bin ich nicht zufrieden. Denn die Tintenfarbe soll eine spezielle Kreation für den Dolce Vita sein und soll zum Aussehen, oder wie es so schön heißt, zum Corporate Design dieser Ausführung passen. Nur zum Schreiben taugt die meiner Meinung nach nicht. Diese Tinte ist definitiv zu hell geraten, als dass man diese irgendwo auf einem normalen Papier gut lesen kann. Na gut, der Inhalt kann ja gegen andere Tinte ausgetauscht werden.
Nun zu diesem Imposantem Füllfederhalter in der Sterling-Silber Ausführung mit silbernen Beschlagteilen. (Es gibt noch eine goldene Ausführung mit Diamant.)
Der Korpus besteht aus einem Zusammenspiel mit schwarzem Resin und einem wunderschönen, orangefarbenen (ich würde sagen, fast marmorierten) Spezial-Acrylharz. Wobei Mundstück und Endstück hier aus schw. Resin bestehen. Am Übergang vom Mittelteil zum Korpusende befindet sich ein platinierter Ring.
Die Kappe besteht nur aus schwarzem Resin, mit einem großen Zierring aus Sterling-Silber (925). Dieser ist mit einem Dekormuster versehen, das bei Ausgrabungen in Pompeji gefunden wurde. Der kleinere Zierring und der Clip sind platiniert. Am Clip befindet sich unten ein kleines Rädchen, das ein sanftes anclipen in die Jacken- bzw. Hemdtasche erleichtern soll. Auf dem flachen Kappenkopf ist das Deltazeichen. Auf der Rückseite der Kappe hat der Füller seine individuelle Nummer.
Die Feder besteht aus 18 Karat Gold, ist platinbeschichtet und sitzt auf einem handgeschnitzten Ebonit-Tintenleiter. Und ich meine auch, das sie etwas flexibel ist. (Aber da habe ich noch nicht die große Ahnung)
Neben den normalen Angaben wie 18K und 750 stehen auch noch die Wörter „Millennium“ und Delta auf der Feder.
Übrigens, alles an diesem Oversize soll in Handarbeit hergestellt worden sein.
Nun etwas zu den Formaten und Gewichten.
Als Vergleich soll hier mein MB 149er herhalten, dessen Angaben setze ich hier in Klammern.
Länge des Oversize, geschl. ca.14cm (14,8cm)
mit aufgesteckter Kappe ca. 18cm (17cm)
Korpusdurchmesser ca.1,5 cm (1,5cm)
Gewicht ca. 37 Gramm (30 Gramm) laut unserer Küchenwaage.
Die Länge der Feder bis zur Federspitze ist mit ca. 2,7 oder 2,8 cm, ungefähr gleich lang wie beim 149er. Da ich mein Schullineal nicht auf die Federn legen wollte, habe ich nur ca. mit Augenmaß gemessen. Und das natürlich vom Mündstückende aus. (Nicht das jemand auf die Idee kommen würde, ich hätte die Federn ausgebaut

Wie oben schon erwähnt, wird der Oversize mittels normaler Patronen, mitgeliefertem Konverter oder als Eyedropper befüllt.
Ich gehe mal davon aus, dass es bei Delta nur einen genormten Konverter für alle Füllfederhalter gibt. Denn dieser Konverter und selbstverständlich die Patrone sehen Durchmesser-mäßig einfach klein und mickrig aus, wenn der riesige Korpus mit seinem großen Innenraum auf das Mundstück aufgeschraubt wird. (Die Größe und der Durchmesser des Delta-Konverters ist ungefähr gleich, wie bei allen anderen Konvertern der Mitbewerber.) Hier hätte ich mir schon etwas mehr an Tintenvolumen von Delta gewünscht.
Allerdings wird sich Delta gesagt haben, was sollen wir einen - im Umfang - größeren Konverter produzieren, wenn eh die Tinte in den Schaft eingefüllt wird. Das sehe ich natürlich auch ein.
Da ich nicht der große Vielschreiber bin, habe ich ihn als Eyedropper oder Selbstfüller selber noch nicht benutzt. Die Tinte wird mittels Pipette (kann auch ein anderer Gegenstand sein) in den Korpus eingefüllt.
Der Innenraum vom Korpus fasst bestimmt die 10-fache Menge des Konverters. Ausprobiert habe ich das allerdings noch nicht. Laut Firmenauskunft soll der Korpus aber regelmäßig gereinigt werden, um Ablagerungen der Tinte im Korpus zu vermeiden. Und wenn dann so eine große Menge Tinte sich innen befindet, dauert es (bei mir) eben etwas lange bis zur Reinigung. Gut, ich könnte ja auch weniger Tinte einfüllen!
Das Mundstück verfügt über ein ca. doppelt so langes Gewinde (wie herkömmliche Konverter- bzw. Patronenbefüllte Füller) an deren oberen Ende sich noch eine Gummidichtung befindet. Dadurch ist es ausgeschlossen, das Tinte austreten kann.
Ich habe den Oversize bisher mit 3 verschiedenen Tinten befüllt. Montblanc-Blau, De Atramentis-Kupferbraun und Omas-Blau. Bei keiner der Tinten hat er gemuckt.
Der Tintenfluss war und blieb immer gleich. Für mich hat er einen perfekten, gleichmäßigen Tintenfluss. Anschreibschwierigkeiten habe ich bisher auch keine gehabt. Die Tintenfarbe blieb auch immer gleich.
Und mit dieser schönen Feder zu schreiben macht mir einfach Spaß.
Im oben erwähntem Bericht stand auch, das er wegen des Ebonit-Tintenleiters, nach einem halbstündigen „offen liegen lassen“ ohne Probleme anschreiben würde.
Nun, bei mir schrieb er nach 15 Minuten ohne Probleme an. Nach 20 Minuten ging es so gerade noch. Der erste Strich vom Buchstaben war nichts, danach aber ohne Fehl und Tadel. (Beim 149er, Aurora Optima und Pelikan Souverän M 800 hatte ich die gleichen Ergebnisse.) Vielleicht sieht das mit Delta-Tinte anders aus?
Ach ja, ich vergaß bisher zu erwähnen, das ich den Oversize in der Federbreite „B“ besitze.
Bevorzugt schreibe ich ja mit meinen Füllern ohne aufgesetzte Kappe. Hiermit auch. Er liegt hervorragend in der Hand und ist für meine Bedürfnisse gut ausbalanciert.
Schon nach kurzer Zeit verspüre ich eine wohlige Handwärme, die von ihm ausgeht. Ob sich weiter mit ihm ermüdungsfrei schreiben lässt, vermag ich nicht zu sagen, da ich bisher über 2½ DIN A4 Seiten nicht hinaus gekommen bin.
Natürlich habe ich es auch probiert mit „Kappe auf“ zu schreiben. Aber da fand ich ihn schwer und hecklastig. Aber das finde ich bei meinem 149er ja auch.
Mein Fazit: Ich bin mit dem Oversize sehr zufrieden und habe es nicht bereut ihn (mit Monikas Hilfe) zu kaufen.
Er kommt im Wechsel mit meinem 149er und meinem Aurora Optima immer zum Einsatz. Obwohl der 149er immer eine Nasenlänge voraus bleiben wird. War ja auch schließlich mein erster hochwertiger Füller.
Ich hoffe, ich konnte Euch hiermit den Delta Dolce Vita Oversize etwas näher bringen.
Sollte ich etwas vergessen haben zu beschreiben, oder es nicht richtig beschrieben zu haben, habt bitte Nachsicht mit mir, da es sich hier um meinen ersten Erfahrungsbericht handelt.
Viele Grüße
Günter
P.S.
Puuuhhh, das war’s. Und ich hatte mir damals gesagt, als ich vor ca. 2½ Jahren anfing Füller zu sammeln, ich mache alles nur für mich allein, ohne Verein, ohne Börsen und ohne groß was zu schreiben.
Und nuuuuu???

Ist das etwa auch das uns allseits bekannte Virus?